Zitat von Hexe100:Der Therapeut
hat nun mit der Verhaltenstherapie angefangen , wo ich auch Hausaufgaben bekomme.
Eine davon war Auto zu fahren das ging 2 mal gut , bis ich Plötzlich auch mit Medikamente eine Attacke bekommen habe. Jetzt habe ich Panische Angst vor der Verhaltenstherapie ! Wer hat schon
Eine Verhaltenstherapie gemacht und kann mir vielleicht die Angst davor etwas nehmen ?
Mir ein paar Tipps geben?
Meine Verhaltenstherapie liegt schon 16 Jahre zurück (das Ende jedenfalls) und ist für mich nicht gut verlaufen. Aber aus den Fehlern meiner Therapie kann man lernen. Außerdem kenne ich mich inzwischen mit VT sehr gut aus und halte sie eigentlich für die beste Therapie bei Angststörungen.
VT versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe, d.h., der Patient bestimmt die Therapieziele und das Tempo, der Therapeut erklärt und leitet an. Und da hat Euch, Deinem Therapeuten und Dir, die Medikation vielleicht eine falsche Sicherheit vorgegaukelt, so dass der Brocken der Hausaufgaben einfach (noch) zu groß war. Besprich das mit ihm, und Ihr werdet sicherlich erstmal kleinere Brötchen backen oder er wird die Hausaufgaben intensiver mit Dir vorbereiten. Aber ganz wichtig: Du
musst nichts machen, was Dir noch zu schwer erscheint. Das war z.B. ein Fehler in meiner Therapie: Ich habe mich von meiner Therapeutin unter Druck setzen lassen und letzten Endes nicht gelernt, meine Angst zu überwinden, sondern nur, mich besser zu zwingen, besser über meine Bedürfnisse hinwegzugehen.
Grundsätzlich kann das Therapieziel leider erstmal nicht sein, keine Angst zu haben. Es geht vielmehr darum, die Angst auszuhalten, ihr gegenzusteuern (sich selbst also beruhigen zu lernen) und sich ihr v.a. nicht mehr durch Meideverhalten zu unterwerfen. Erfolgreich ist eine Übung wie Autofahren also nicht, wenn Du keine Angst hast, sondern wenn Du die auftretende Angst aushälst, ein Gefühl dafür entwickelst, dass sie wieder weggeht, oder die Angst aktiv durch Entspannungsübungen oder kognitive Techniken reduzierst. Für die Therapie ist es nützlich, dass Du trotz Medikament Angst hattest - so zynisch das auch erscheinen mag. Wenn Du wirklich gelernt hast, dass die Angst Dir nichts anhaben kann, wenn Du ihr Auftreten nicht mehr fürchtest, dann wird die Angst weg bleiben. Wie Du das hinkriegst - dafür ist Dein Therapeut da.
Liebe Grüße
Christina