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Hallo, hab seit fast zwei Jahren verschiedene Beschwerden wozu kein Arzt was richtiges findet.

Seit fast zwei Jahren wird mir immer wie schwindelig und ein Kribbeln anfangs nur in beiden Armen und später auch mal durch den Ganzen Körper.
Vor ca einem Jahr hat dann ein Druckgefühl am Brustbein angefangen und meine linke Brustmuskulatur ist angeschwollen.
Dazu Schlafstörungen und oft rauschen om Ohr.
Beschwerden halten fast den ganzen Tag an und wiederholen sich jeden Tag.

Hab seit dem schon 20 EKGs hinter mir, Herzultraschall wo nie was war. 3 x Blutwerte war auch alles ok. Orthopäde meinte mein Rundrücken hat damit auch nichts zu tun.

In den letzten Wochen war ich fast jede Woche beim Arzt und diese Woche hab ich ihn drauf angesprochen ob es was Psychisches sein könnte. Und er meinte es wäre schon möglich.
Nehme seit 2 Wochen Tavor 0,5 alle 24-36 Stunden eine, was die Beschwerden auch etwas besser macht.

Bin jetzt auf der Suche nach einem Psychotherapeuten in.
Hatte jemand schonmal solche langanhaltenden Beschwerden und kann sagen dass ein Psychotherapeut in da helfen kann und wie lange die Behandlung dauert?

03.05.2024 08:54 • 04.05.2024 #1


5 Antworten ↓


Hallo Daniel,

Deine Symptome sind meiner Meinung nach 100% psychosomatisch. Zum einen, weil Du körperlich mehr als genug ohne Befund untersucht wurdest, zum anderen weil die Symptome typisch für die Psyche sind.

Vor allem der Schwindel ist ein typisches Angstsymptom, wobei man diesen Schwindel strickt vom körperlichen Schwindel (Stichwort Menier, Innenohr) unterscheiden muss. Der Angstschwindel fühlt sich komplett anders an.

Ohrgeräusche und Schlafstörungen passen auch zur Psychosomatik ebenso dass die Beschwerden mit Tavor nachlassen.

Ja, diese Beschwerden können durchaus jahrelang anhalten, sogar jahrzehntelang.

Ob ein Therapeut helfen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Du hast die Beschwerden schon ziemlich lange, daher könnten sie sich verfestigt haben und es wird schwieriger, sie zu therapieren.

Andererseites gibt es auch Verläufe, wo ein paar Stunden Therapie helfen und der Patient ist wieder vollkommen geheilt. Aber leider gibt es auch Verläufe, wo man jahrelang hunderte Stunden beim Therapeuten verbringt es es nützt nichts.

Im Übrigen warne ich vor der längerfristigen Einnahme von Tavor, selbst in geringen Dosen. Auch und grade dann kann es über kurz oder lang zu einer Abhängigkeit kommen. Mit Deinen zwei Wochen bist Du schon an der Grenze.


lg


A


Schwindel, Engegefühl, Kribbeln seit fast 2 Jahren

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Könnte L-Tryptophan eine alternative sein?

@Daniel26
Solche Experimente mit Tryptophan und 5 htp würde ich nicht machen, wenn das nicht regelmäßig im Blut kontrolliert wird, geht das nach hinten los.

Ob eine Psychotherapie helfen kann?
Ja! Definitiv!

Aber:
1. bist du für das vorankommen in der Therapie zuständig, nicht der Therapeut. Wenn du das nicht umsetzt was ihr besprecht, hilft es nicht.

2. es ist nicht mit „Ich geh da nen paar mal hin und dann wird das schon“ getan. Eine Psychotherapie ist nicht wie Ibuprofen bei Kopfschmerzen. Sowas ist ne langwierige Sache.

3. du musst zunächst mal von dem Gedanken weg, was körperliches zu haben und in eine ehrliche (!) Akzeptanz kommen, dass deine Psyche das verursacht. Sonst wirst du auch in einer Therapie nicht weiter kommen, wenn du dauernd immer wieder im Körper nach der Ursache suchst.

Ich weis wovon ich rede, ich gehe seit 3 Jahren zur Therapie und erst jetzt so langsam merke ich ernsthafte Fortschritte.

Du „musst“ von der Idee weg, dass es da irgendwas gibt, was schnell hilft. Das gibts leider nicht.

und Tipp:wenn die Tavor eh nicht wirken, lass sie weg. Man muss den Körper nicht unnötig mit Dingen belasten die nicht helfen. Und es ist kein Spiegelmedikament was man erst ne Zeit lang nehmen muss, damit es wirkt.

Bei uns ist es schwer überhaupt einen Psychotherapeuten/in zu finden.
Holen alle keine neuen mehr an.
Hab im Umkreis von 30km nur ein Termin über die 116117 bekommen.

@Daniel26
Das ist nicht nur bei dir so, das ist überall so.
Jeder hier telefoniert über Monate den Therapeuten hinterher, bis man mal irgendwo nen Gespräch, geschweige denn nen Platz hat.
Wartelisten sind überall voll.
Immer wieder anrufen, und schauen ob nen Platz frei geworden ist.
So geht es hier allen.

Oder eben Therapie als selbstzahler machen.

Ne andere Möglichkeit hat man für ne ambulante Therapie nicht.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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