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Hallo liebe Leidensgenossen,

Ich lese nun schon eine Weile in diesem Forum und möchte mir nun gern selbst hier einmal Luft machen. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich.

Ich bin 41Jahre alt, zweifacher Familienvater und mein Leben war bis Oktober 2024 sehr glücklich.

Alles fing bei mir im September 2024 an.
- Ich hatte vorher nie mit Angst oder Panik großartig zu tun
- Es gab einige Schicksalsschläge im Jahr 2024 aber ich dachte bis September, dass ich damit klarkommen würde (Frau erkrankte an Hirntumor - konnte aber geheilt werden, Mutter erkankte an Leberkrebs (Unheilbar) - Viel Stress auf Arbeit

Im September find es dann mit ersten körperlichen Symptomen an:
- Pochen in der Brust
- Starkes fühlen des eigenen Herzschlags
- Sehr seltsame Kopfschmerzen 24/7
- Schwindelgefühl
- nach einer Weile eine ganze Reihe an psychosomatischen Beschwerden wie Schmerzen in der Flanke, in der Brust, am Zwerchfell, Brennen auf der Haut und einiges mehr …

Nachdem ich mich von der Hausärztin, HNO, Orthopäden, Neurologen, MRT des Hirns und mehr habe durchprüfen lassen kam heraus: Ich bin kerngesund. Dennoch hatte ich weiterhin diese Symptome. Meine Hausärztin vermutete eine Generalisierte Angststörung.

Ich fing daraufhin an Paroxetin 10mg zu nehmen aber mein psychischer Zustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag drastisch. So drastisch, dass ich quasi nichts mehr machen konnte, keine Freude mehr für irgendwas empfunden habe und auch das Thema Suizid immer präsenter in meiner Gedankenwelt wurde.

Dann habe ich mich, Mitte Dezember, einliefern lassen in „die Offene“:
- Seitdem geht es weiter bergab
- Das Paroxetin musste abgesetzt werden, da ich die Erhöhung auf 20mg nicht vertragen habe
- Dann erst mal 5 Tage die 10mg ausschleichen
- Ab dieser Woche bekomme ich 7,5mg Mirtazapin
- Die reinen Gesundheitsängste, welche in anfänglich hatte und die Schmerzen am Rücken und Flanke sind recht schnell wieder verschwunden - zum Glück
- Dafür hat sich eine richtig dicke, schwere Depression - inklusive intensiver Suizidgedanken

Dennoch habe ich das Gefühl es geht mir jeden Tag schlechter:
- Meine Kopfschmerzen sind sehr präsent und treiben mich 24h jeden Tag in den Wahnsinn
- Schlafen geht schon seit mehr als 6 Wochen nicht mehr ohne Schlafmittel
- Besonders Weird: Werde ich Nachts wach und versuche wieder einzuschlafen hält mich ein seltsamer - - Schmerz in Brust und Gesicht vom „Einsinken“ in den Schlaf ab
- Suizidgedanken kommen ständig hoch
- Ich bin inzwischen total hoffnungslos und frustriert
- Ich habe das Gefühl, dass Nichts, aber auch gar nichts hilft
- Ich bin nur noch am Heulen und würde am Liebsten komplett aufgeben… wären da nicht meine wunderschöne Frau und Töchter
- Die ganzen tollen Pillchen hier (Pipamperon, Artosil) helfen null - also wirklich ZERO, das Lorazepram hilft bedingt
- Das Mirta zeigt gar keine schlaffördernde Wirkung wie es die meisten beschreiben
- Ich habe den ganzen Tag lang Angst, dass das jetzt für immer so bleibt.
- Ich bin das Gegenteil von Antriebslos. Ich habe einfach nur Schmerzen und ein ständiges Gedankenkarussel, welches mich von allem Abhält, was mir Freude machen könnte

Meine Fragen an euch:
- Kennt jemand das Problem mit den Schmerzen beim Wiedereinschlafen? Das raubt mir den letzten Nerv
- Komme ich mit Mirta überhaupt gegen diese ganze sch. an? Gibt es hier Erfolgsgeschichten bei einem solch schweren Verlauf?
- Ich lese hier selten von Kopfschmerzen - ist das normal und geht das wieder weg, wenn die Depression erst mal vorüber ist?
- Habt ihr ein paar Tips, wie ich diese widerlichen Kopfschmerzen loswerde (Welche immun gegen alle Schmerzmittel sind - selbst Tramadol hat nicht geholfen)

Ich bin am Verzweifeln. Alle sagen mir, dass das schon wieder wird, aber ich kann es kaum glauben. Ich brauche dringen mal ein paar Erfolgsgeschichten von so Fällen wie dem meinen. Danke!

24.01.2025 17:58 • 26.01.2025 #1


6 Antworten ↓


Hallo, erstmal tut es mir wahnsinnig leid, das du sowas durchmachen musst. Ich befinde mich gerade selbst im burnot , depressionen , angst und Panik. Es ist einfach furchtbar. Will dir damit sagen, du bist nicht alleine. deinen schrecklichen Kopfschmerzen, kann von deinen Verspannungen kommen. ( villeicht würde dich ein Kopf Mrt beruhigen - was man im Krankenhaus bekommt, beim Hausarzt weniger)
Ich habe durch meine Angst Anspannung ( schulter hochziehen ) auch schreckliche Kopf , Nacken und Rückenschmerzen. Ich nehme seit 8 Tagen escitalopram, die Nebenwirkungen sind grausam ( nochmehr Kopfschmerzen, nochmehr schwindel u.s.w .. da muss man leider duch.

Fühl dich gedrückt, die Psyche kann wirklich ganz schlimme Syntome hervorrufen. Ich fühle mich derzeit wie ein Alien, der total benommen und deralisiert mit Schwankschwindel und depression durchs Leben läuft.

Es ist jeden Tag ein überleben, aber wir dürfen nicht aufgeben. Alles geht mal vorbei.

A


Schwere Depression mit körperlichen Beschwerden - Hilfe?

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Du bist gesund, so wie ich auch. Wir müssen das glauben und daran arbeiten, auch wenn es wirklich unerträglich ist.

Hallo,
ich denke, wichtig ist, nicht in dieser Schleife zu bleiben, sondern dagegen anzukämpfen. Glaube mir, in dir stecken noch genug Reserven für einen Kampf. Das Leben ist so schön um gelebt zu werden. Und wenn ich dir sage, deine Zeit ist noch nicht gekommen, dass du gehst?
Versuche dir gutes zu tun! Was hast du vor deiner Erkrankung gerne getan? Hole deine schönen Erinnerungen hoch - hole dir Kraft daraus - und Lebe!

Fühle dich umarmt!
Grüße - Lucy Lou

Wie hängt das eigtl miteinander zusammen, dass man bei Schicksalsschlägen dann plötzlich Depressionen bekommt ?
Trauerphasen sind ja normal aber warum kriegt man ne Depression?
Ich Merk das bei mir auch. Bin auch grad wieder in so ner Schleife. Wenn ich so überlege sind gute als auch schwere Themen in meinem Leben aber auch nichts was jetzt grade existentiell bedrohlich ist. Oder unbewusst haben die Dinge mehr Einfluss auf mich als ich denke..

Diese Gedanken der Hoffnungslosigkeit und die Angst das es für den Rest des Lebens so bleibt gehört leider zur Erkrankung dazu.

Nicht bei jedem schlagen die gleichen Medikamente an. Es gibt verschiedene Antidepressiva. Manchmal ist es eine längere Suche was hilft. Das wichtige wäre, dass du eine Therapie machst. So kannst lernen was du selber gegen die Depression und die Symptome machen kannst. Aber glaub mir das bleibt nicht so schlimm.

Zitat von Harlekiin:
Dafür hat sich eine richtig dicke, schwere Depression - inklusive intensiver Suizidgedanken

Ich hatte genau das gleiche mit Mirtazepin. Haben sie Dir nicht gesagt. dass das Medikament erstmal zur Verschlechterung führen kann bevor es besser wird?

Ich hatte2/3 Wochen extremste Suizidgedanken bei Mirtazepin; auf einmal war es, als wenn ein Vorhang aufgezogen wurde:

Die Emotionen kamen zurück, und nach weiteren 3/4 Tagen war ich wieder ganz die Alte

Also halt durch …. Es lohnt sich

Nehme es jetzt seit rin paar Jahren u bin absolut zufrieden damit (habe seit 27 Jahren Depressionen)





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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