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Hallo an alle,

mein Mann hat schwere ich würde sogar sagen schwerste Depressionen und wird nicht mehr besser. Er war neun Wochen stationär und ist seit drei Wochen in der Tagesklinik, es tut sich überhaupt nichts. Medikamente bekommt er bereits. Stärkere will er nicht nehmen (Quietapien etc weil er Angst vor Gewichtszunahme hat und schon übergewichtig ist).

Er hatte eine schlimme Kindheit und durch das Aufarbeiten in der Klinik ist es noch schlimmer als vorher.

Er schläft nicht, weint extrem viel, hasst sich selbst, hat extreme Minderwertigkeitsgefühle.

Ich habe gerade eine Depression hinter mir und arbeite wieder und nach der Arbeit kümmere ich mich um ihn. Mir geht langsam auch (wieder) die Kraft aus. Diese schwere Episode hat er seit Dezember.
Wir haben einen Sohn in der Pubertät. Alles was wir zu meinem Mann sagen muss vorher auf die Goldwaage gelegt werden sonst ist er direkt überfordert und rennt dann ins Schlafzimmer.

Er hat keinen Therapeuten, nur die Ärzte in der Klinik. Er möchte aber auch nicht dass ich mit diesen spreche.

Ich weiß nicht wie es weitergehen soll.

Habt ihr einen Rat für uns?

04.07.2022 06:06 • 04.07.2022 #1


4 Antworten ↓


@Nicky78 Guten Morgen erstmal Nicky, hab das gerade gelesen, als Tipp Er sollte sich Bewegen bzw. vielleicht ein Fitnessstudio aufsuchen, Ich gehe davon aus, dass er extremen Frust über die Jahre aufgebaut hat, und diesen muss er loswerden.
Und einen Therapeuten für Traumatherapie wäre ebenso ratsam, die Hauptbereitschaft sich zu helfen und euch gleichzeitig zu helfen muss aber da sein, sonst wirst du von diesem Strom an Negativität angezogen und dadurch verschlechtert sich deine Metale Kraft gegen Null. Bleib Stark und Denk auch ab und zu an dich selbst.

A


Schwer depressiver Mann, bitte um Rat

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@Nicky78 Hallo Nicky78, ist Dein Mann noch in der Tagesklinik? Falls ja, sollte er dort eigentlich auch Psychotherapie bekommen, mindestens einmal pro Woche als Einzeltherapie und natürlich auch Gruppentherapie. Falls der tagesklinische Aufenthalt schon beendet ist, hat er garantiert empfohlen bekommen, dass er eine ambulante Therapie machen soll und dies würde ich auch empfehlen. Die Wartezeiten sind leider oft sehr lange, deshalb wäre es gut wenn er sich da bald darum bemühen könnte.

Ansonsten wirst Du ihm nicht viel helfen können und in der Klinik wurde ihm bestimmt auch gesagt, was er selbst tun kann, um die depressive Episode zu lindern. Nur er alleine kann die hilfreichen Vorschläge letztlich umsetzen, sofern er das möchte.

Das einzige was Du tun kannst, ist für ihn da zu sein, wenn er es möchte und ihm dass auch so mitteilen. So schlimm das auch klingt, aber es liegt nur bei ihm, wie es weiter geht. Also achte unbedingt auch auf Dich und euer Kind, dass euch das nicht schadet.

Da ich selbst oft schwere depressive Episoden habe, kann ich Dir sagen, dass ich in diesen Phasen oft keine Hilfe von anderen annehmen will. So gut gemeint sie auch sein mag. Nur da raus holen, muss ich mich halt irgendwie selbst. Erzwingen lässt sich da nichts.
Wenn die Medikamente die er nimmt, nicht anschlagen, muss er das mit seinem Arzt besprechen und nicht alle Antidepressiva sorgen auch für eine Gewichtszunahme. Auch darüber kann nur er mit seinem Arzt sprechen und mit ihm geeignete Alternativen suchen.

Ich wünsch Dir viel Kraft und dass die Episode bald abklingt.

In vielen Tageskliniken gibt es eine Selbsthilfegruppe NUR für Angehörige.

Da dein Mann sich verweigert, würde ich mal auf der Homepage nachgucken, ob es bei ihm eine gibt oder bei der Rezeption anrufen.

Als ich jünger war, war mein Vater nämlich da und es hat ihm enorm geholfen, weil man da mit anderen Angehörigen sich aussprechen kann.

Die Gruppe wurde extra dafür ins Leben gerufen, den wenn ein Angehöriger krank ist, leiden ja bekanntlich alle mit.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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