Ich habe gerade Niemanden an dem ich mich wenden kann, generell bin ich sehr einsam. Ich würde gern mal beschreiben wie es bei mir aussieht.
Ich lebe an die 8 Jahre alleine in einer wirklich kleinen hässlichen Höhle, gerad emal so 25 qm.
Vor den Fenster ist ne Straße wo permanent Lärm hochkommt und ne Kirche gegenüber die sich kaputtbimmelt.
Ab und zu mal Menschenstimmen oder Jemanden der im Hausflur rumtummelt. Ich habe das Gefühl dass ich eig. Ruhe brauche, aber nicht bekomme. Wenn es nacht wird fühl ich mich besser, dann mach ich die Lichter Ketten an und es wird ruhiger, zurzeit kann ich aber nicht mal nachtaktiv sein. Ich arbeite mein Leben lang schon nicht, ich werde zwar betreut aber bin trotzdem unfähig was zu ändern.
Ich habe merkwürdige Zwangsstörungen entwickelt, habe kaum noch Willenskraft und kann mich nicht disziplinieren, bin im unreinen mit meiner Sexualität, da ich noch Jungfrau bin, hohe Libido habe und bis jetzt beziehungslos war und keine nähe hatte, möchte am liebsten keine Bedürftnisse mehr haben, damit ich mich mehr wieder auf meine Hobbys konzentrieren kann und vergessen, dass ich ein fühlender, bedürftiger, abhängiger Mensch bin, der seine Komfortzone verlassen muss um zu kriegen was er will.
Seit Freitag nehme ich kein Cyprexa mehr und kämpfe mit den Absetzsymptomen, eventuell ist das gerade nur ein furchtbarer Zustand, man kennt es ja wie das ist mit dem Absetzen von Neuroleptika, meine Gedanken sind zwanghaft geworden und ich laufe schon seit Stunden im Zimmer auf und ab, das alles fühlt sich einfach nur frustrierend an, die Realität verschwimmt, es fühlt sich an wie eine schleichende Psychose und dann hab ich das Medikament doch wieder genommen, jetzt fühl ich mich wieder als Versager, der es nicht einmal durchhalten kann, wie so vieles nie durchgehalten wurde. Ich lebe nur noch während alles so vorrüberzieht und ich kein Gefühl mehr für meine Hobbys habe, keine Lust und kein Antrieb, ich häng dann nur noch am Rechner und scroll so durchs social media immer wieder, habe keine Lust mehr Andere anzuschreiben, obwohl ich damals doch gern Kontakte geknüpft habe.
Wo ist mein Leben eigentlich? Was ist das hier eigentlich, ist es noch real? Draußen ist so viel los, Familien mit ihren Kindern und regelmäßig wird in der Kirche geheiratet oder irgendwas gefeiert, da sind junge Kerle und Frauen die Freunde sind und gemeinsam das Leben genießen, irgendwie haben die alle wen und sind mitten im Leben und ich hab eig. so gut wie nix und Niemand und wenn man mich begegnet bin ich so verstummt, ich bin so drauf als wäre es eh egal, obwohl ich doch Freunde haben will und daten will. Meine Wohnung spiegelt diese chaotische Leere und Inhaltlosigkeit wieder, man kann mir nicht mehr helfen, außer mich mit irgendner Chemie lebensfähig zu machen, aber erstmal wissen was ich für Pillen brauch, die mich aber nicht zum fetten Zombie machen der seine Komfortzone dann erst recht nicht verlässt.
Musste das einfach nur mal aufschreiben, wie ein Brief an die laute Welt, danke fürs lesen, falls sich Jemand die Mühe gemacht haben sollte.
12.06.2022 19:58 • • 15.06.2022 x 9 #1