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Hallo,

kennt hier jemand das Phänomen, das man wenn man am Tag viel gemacht hat, nicht nur im Sinne körperlicher Aktivität sondern auch soziale Kontakte und man eigentlich einen schönen Tag hatte, man abends schlecht zur Ruhe kommt, noch aufgedreht ist und schlecht schlafen kann?

Hängt das mit Überreizung zusammen? Früher konnte ich sofort abschalten/ schlafen wenn ich wieder zuhause war, heute brauche ich Stunden um mich runterzuregulieren und alles zu verarbeiten…

LG

16.09.2023 19:06 • 16.09.2023 #1


6 Antworten ↓


Ja! Bei mir geht es sogar die ganze Nacht manchmal.
Was mir gut tut sind Entspannungsübungen und Lavendel Öl auf mein Kissen. Aber mir geht Es auch oft so

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Runterkommen nach Aktivität

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@Lukia danke, das tut gut zu lesen. Woran kann das denn liegen?

@Krokodil90 so viele Reize die erstmal verarbeitet werden müssen.
Hast du Kinder?
Bei mir ist das ganze Thema erst jetzt mit Kind klar geworden.
Unser Sohn ist extrem schnell reizüberlflutet.
Viele Kinder, Musik, laut, andere Umgebung…. Er ist dann komplett drüber und kann sich selber nicht mehr regulieren. Von einer Freundin das Kind wiederum, kein Problem damit. Und da ist es mir klar geworden , das auch oft ich Reizüberflutet bin.
Das muss nicht mal soziale Kontakte sein sondern Stress in der Arbeit macht auch viel aus.
Manchmal mehr und manchmal weniger.

Was mir auch hilft ist, abends ein Glas Alk. oder ein Spaziergang an der frischen Luft.

@Lukia das macht Sinn, stimmt…ich habe noch keine Kinder aber erinner mich, dass Kinder ja auch oft „drüber“ sind wenn sie am Tag sehr viel erlebt haben was verarbeitet werden muss. Glaubst du, dass es an der Depression liegt oder würdest du das eher in deine Persönlichkeit einordnen? Ich bin generell so, dass ich mich von Zuviel Lärm, Hektik, Licht schnell überreizt fühle. Vielleicht etwas in Richtung hochsensibel? Habe aber das Gefühl dass es wenn es mir psychisch besser geht, nicht so ausgeprägt ist.

@Krokodil90
Also einmal macht es viel die Persönlichkeit aus.
Und einmal auch viel was man gewöhnt ist und wie oft man weggeht oder eben in so eine Situation ist.
Und ja, zum Thema Persönlichkeit passend, sensibel spielt da eine große Rolle. Manche Menschen fühlen mehr, ich fühle oft die Emotionen von anderen und auch die Worte zwischen den Wörter. Mein Mann oder meine Kollegin zum Beispiel fühlen sowas gar nicht! Ich sag immer, ich hab 100 Antennen und die fahren in alle Richtungen aus. Und mein Mann und die Kollegin sind Gefühl die größten trampel und haben kein Gefühl für andere Menschen. Die machen sich aber auch keine Gedanken darüber: ich bin jemand, ich denke immer drüber nach wie jemand das gemeint haben kann etc… denke das führt auch dazu, zu Reizüberflutung.
Und ob eine Depression damit was zu tuen kann? Ja! Weil man eben mehr verarbeiten muss und anderst fühlt.

Deswegen, ich denke da spielt vieles mit rein.
Aber da muss man sich keine Sorgen machen. Das ist nichts schlimmes. Das haben so viele Leute die ich kenne in unserem Alter.

Sogar unser Kinderarzt sagte mir mal, er ist hochsensibel und sehr schnell reizüberflutet. Er geht daher nirgends hin wo mehr als 10 Menschen sind. Er kann das nicht. Und er hält immer großen Abstand das er alles beobachten kann aber nicht mittendrin ist.
Und er macht immer Kopfhörer rein, wenn es laut wäre

Also das ist echt so ein Persönlichkeits Ding.

Unser Sohn ist mega aufgedreht und laut und schnell und so ein richtiger Kerl eben.
Aber trotzdem muss man soooo aufpassen bei ihm, weil er sehr schnell drüber ist. Da reicht schon ein Tag im Kindergarten mit 5 Kinder und Musik und was anderes zum Mittagessen als sonst und er ist drüber.

Den Punkt mit der Gewöhnung habe ich so noch gar nicht gesehen, das ist ein guter Gedanke. Ich gehe ja in der letzten Zeit sehr selten unter Leute durch die Depression und bin es scheinbar nicht mehr gewöhnt soviel Trubel zu haben um mich. Wenn man nur daheim sitzt, ist man vielleicht etwas zurück gefahren von seinen Reizen.

Das mit den 100 Antennen und zwischen den Zeilen lesen kenne ich auch von mir. Merke sofort wie jemand etwas meint, also auch das ganze Nonverbale. Manchmal wäre ich auch gern ein „Trampel“, da lebt es sich etwas entspannter mit.




Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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