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Hi Leute,

Kurz und knapp zu mir. Vor zwei Jahren erkrankte ich an Depressionen und GAS. Ich wurde mit Medikamenten eingestellt und war letztes Jahr stationär in einer Psychiatrie, sowie auch in der Tagesklinik. Entlassen wurde ich im Mai 2019 mit den Diagnosen GAS und rezidivierende Depressionen. Im Juli wurde ich schwanger und ließ die Medikamente bis Januar langsam ausschleichen.
Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen und meiner Psyche ging es auch hervorragend. Im April kam mein Sohn zur Welt. Kurz nach der Geburt kamen einige harte Tage die mich an meine Grenzen brachten psychisch aber ich bin vom wohl bekannten Babyblues ausgegangen und es ging bergauf. Zwei Monate später das gleiche Spiel und wieder ca. 1 Woche lang extreme Ängste, körperliche und psychische Symptome. Dann letzte Woche ganz furchtbar wieder dieses schlimme Leiden und das hielt sich dann so 10 Tage. Heute ist wieder der erste normale Tag ohne Weinen und Angst usw. Habe mir gestern wieder Venlafaxin besorgt, möchte es aber so ungern nehmen. Zum einen wegen dem Einschleichen und zum anderen weil es so schwer ist von dem Zeug wieder weg zu kommen. Weiß irgendwer einen Rat oder hat Erfahrungen, ob man das durchhalten kann und dann die Symptome irgendwann verschwinden? Ich stelle gerade mein Leben um bezüglich Bewegung, Achtsamkeit usw. Was ich alles in der Klinik gelernt habe. Bin ambulant bei einem Psychologen, aber nur da wenn es mir schlecht geht weil ich nicht weiß was ich ihm erzählen soll da mein Leben bis auf diese blöden Depressionen perfekt ist. Das ist kein verschönern, sondern die Wahrheit. Ich liebe mein Leben. Er sagt natürlich Medikamente wären nicht nötig und der Psychiater sagt das Gegenteil. Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich tun soll und fühle mich absolut nicht ernst genommen. Kann das körperliche Ursachen haben? Schilddrüse weist eine Unterfunktion auf, aber wird schon lange behandelt. Die Götter in weiß nehmen einen wirklich nicht ernst dabei möchte ich doch nur mein Leben genießen, voll und ganz für meinen Sohn da sein und mich nicht mit Medikamenten betäuben oder ständig Probleme suchen die ich nicht habe. Weiß irgendjemand einen Rat? Oder hat jemand so etwas erlebt und hat das Ganze überwunden? Ich akzeptiere dass ich krank bin und ich bin wirklich gewillt alles dagegen zu tun, aber mich wieder mit Chemie voll zu pumpen ist für mich wirklich die allerletzte Option, zumal ich mir quasi mein Medikament selber aussuchen durfte jetzt und keine wirkliche medizinische Beratung erfolgt ist. Der Arzt hat sogar das Venlafaxin mit seinem Handy gegoogelt um sich die Nebenwirkungen anzusehen da ich keine Gewichtszunahme mehr vertragen kann nach der Schwangerschaft, da ich auch vorher bereits Übergewicht hatte. Es handelt sich um eine Notfall Praxis mit ständig wechselnden Fachärzten ohne Doktortitel. Habe es bei anderen Psychiatern versucht einen Termin zu bekommen und sogar gesagt ich hätte Wochenbett Depressionen in der Hoffnung schneller an einen Termin zu kommen. Nix. Dann habe ich gefragt, ob es möglich wäre irgendwann einen Termin zu bekommen nachdem ich in dieser Akutpraxis war. Nein man könne dann nicht mehr wechseln?! Also ich weiß wirklich nicht mehr weiter und finde es ganz schlimm wie mit uns umgegangen wird. Für jede Erfahrung und jeden Tipp bin ich absolut dankbar. Viele Grüße

11.08.2020 19:41 • 11.08.2020 #1


3 Antworten ↓


Die Antwort hast du dir ja bereits selbst gegeben: Du möchtest keine Medikamente mehr nehmen. Wenn das so ist, bleibt dir nur die Möglichkeit, rauszufinden, ob und wie du ohne Medizin zurecht kommst.

Vielleicht hilft dir das Wissen darum, dass die depressiven Phasen sich auch wieder verabschieden. Grundsätzlich machbar ist der Verzicht auf Medikamente sicher. Die Frage ist, wie hoch der Preis dafür ist und ob er in Relation zu dem steht was du dabei gewinnst.

A


Rezidivierende Depressionen

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Zitat von Calima:
Die Antwort hast du dir ja bereits selbst gegeben: Du möchtest keine Medikamente mehr nehmen. Wenn das so ist, bleibt dir nur die Möglichkeit, rauszufinden, ob und wie du ohne Medizin zurecht kommst.Vielleicht hilft dir das Wissen darum, dass die depressiven Phasen sich auch wieder verabschieden. Grundsätzlich machbar ist der Verzicht auf Medikamente sicher. Die Frage ist, wie hoch der Preis dafür ist und ob er in Relation zu dem steht was du dabei gewinnst.


Vielen Dank für deine Antwort und Meinung zu meinem Beitrag. Einen Lösungsansatz finde ich zwar nicht, aber es bestärkt mich trotzdem darin meine Entscheidung gegen die Medikamente beizubehalten.

Zitat von Kasia2306:
Einen Lösungsansatz finde ich zwar nicht

Ich wüsste tatsächlich auch nicht, wie ein solcher aktuell aussehen könnte. Du scheinst ja durchaus erfolgreiche Strategien zu haben, immer wieder aus den Angstphasen zu finden.

Bei Antidepressiva und angstlösenden kann ich nicht mitreden, ich habe mich immer geweigert, welche zu nehmen. Aus meiner Hypochondrie hab ich mich aber rausgewurschtelt.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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