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Hallo!

Unter euch gibt es bestimmt Personen, die Resilienz und Sinnlosigkeit verspüren. Und dann gibt es auch diejenigen, die dies überwunden haben.
Was waren eure Tricks, wie wurdet ihr dies los und wie lange hat es ungefähr gedauert, es los zu werden?

Das würde mich brennend interessieren, da ich dies als leidend empfinde und nicht weiß, was ich tun kann und das seit vielen Jahren.

Vielen Dank schon mal im Voraus!

LG Tiger

06.08.2020 23:48 • 13.08.2020 #1


20 Antworten ↓


Resilienz ist doch etwas Positives. Es bedeutet Widerstandskraft.

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Resilienz und Sinnlosigkeit - Wie wird man aktiver?

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Ja, stimmt. Was ich meinte, war natürlich Resignation (fiel mir jetzt zu spät auf). Resilienz möchte ich ja erlangen
Ich sollte lieber spät abends schlafen und nicht schreiben
Danke, Schlaflose!

Ich kann dir das Buch ,, Resilienz ist erlernbar von Bergit Eberle empfehlen

Ist ein Versuch wert. Auf Amazon habe ich mir die Hörprobe durchgehört und es wurde von Achtsamkeitsübungen gesprochen. In Therapien (vor allem in Tageskliniken) habe ich von Achtsamkeitsübungen gehört und diese haben wir alle gemeinsam durchgeführt. Mir fällt es schwer, meine Konzentration im Hier und Jetzt zu lassen, ohne wieder in Gedanken zu versinken, aber sinnvoll ist es, habe ich gemerkt. Ich denke, das Buch hole ich mir, danke!

Was ist Resignation?

Zitat von Mylenix:
Was ist Resignation?

Resignation ist wie eine Hilflosigkeit, eine Art Aufgeben und ohne Antrieb sein. Man fügt sich somit der unangenehmen Situation, anstatt sie zu bessern.

Und weisst du, warum du die Resignation vorziehst?

Achso ja dann geht es mir wohl genauso und ich hab Schwierigkeiten was an meiner Situation zu ändern, auch wenn ich es eig. möchte.

Zitat von Icefalki:
Und weisst du, warum du die Resignation vorziehst?

Ich ziehe es ja nicht frewillig vor und denke, niemand möchte freiwillig oft oder immer schlecht gelaunt sein. Aber selber kann man sich dann nicht ändern und etwas bessern, wenn die Energie dann fehlt (warum auch immer, bei mir wohl, weil es schon ca 10 Jahre oder mehr so ist mit Sozialphobie, phasenweiser Depression und ständige Antriebslosigkeit).

Deshalb möchte ich wissen, wie man die Kraft bekommt, was man machen kann, um der Resignation gegenzusteuern, wie man an Resilienz erlangt. Selber trete ich nur auf der Stelle und phasenweise bin ich verzweifelt und dann wieder voller Hoffnung, aber trotzdem weiß ich nie, wie ich meine Situation bessern kann.

@mylenix:
Deswegen versuche ich dieses Thema auch etwas allgemeiner zu halten, damit welche wie du und ich auch nach Tipps und Tricks schauen können.

Machst du Sport? Früh am Morgen in der Natur unterwegs sein und sich körperlich verausgaben bringt die körpereigene Chemiefabrik ins Laufen.

Die Kunst ist, das zu tun, obwohl man keine Lust hat.

Sich selbst genau zuhören, was rede ich mir den ganzen Tag über ein, was denke ich über mich, welche Glaubenssätze habe ich. (z. B. ich bin faul, ich habe keine Lust....)

Darüber nachdenken, welche Aussage, welcher Umstand stört mich dabei am meisten und will ich vorrangig ändern.

Sich Aussagen ausdenken, die dem entsprechen, wie ich gerne sein will. (z. B. Arbeit macht Spaß, Arbeit erfüllt mich mit Freude, bringt mir Erfüllung, weil ich mich hinterher wohler fühle...). Fühlt sich anfangs nicht richtig an, weil es ja nicht den eigenen Gefühlen entspricht, aber wenn man das genauso hartnäckig wiederholt, wiederholt, wiederholt, wiederholt wie die früheren Sätze, dann bleibt einem irgendwann gar keine andere Möglichkeit als anzugreifen.

Bei Rückschlägen sich auch mal eingestehen, dass die alte Version auch ab und zu mal seine Berechtigung hat. Diese Zeitspanne genießen, aber im Hinterkopf, dass es nur eine kurze Zeitspanne ist und man sein Ziel nicht aus den Augen verliert und wieder angreift.

Über Dauer kann ich nichts sagen, bin mittendrin, aber sicherlich hängt das auch damit zusammen, wie konsequent man sich die neuen Sätze wiederholt und wie lange man sich bei den Rückschlägen Zeit nimmt.

Ich denke viel mehr es ist eine Sache der Körperhaltung, ich kann nur von mir sprechen, ich meide eigentlich permanent Stressituationen und Dinge die für mich als anstrengend erscheinen, was die meisten Dinge dann auch sind, weil ich schon zu sehr daran gewöhnt bin wenig zu tun und mein Körper dementsprechend auch kein Energielevel aufgebaut hat (früher war ich allein durch die Depressionen schon so unter Stress, dass der Körper in einem Ruhezustand fuhr), ich bin gar nicht mal so depressiv, aber trotzdem noch in diesen Zustand, was ich versuche ist langsam aber sicher mehr und mehr Aktivität in meinem Leben zu bringen, mehr laufen, aufrechte Körperhaltung einzunehmen, Konzentrieren üben über längeren Zeitraum, Sonnenvitamin D einfangen und auch Abwechslung in meinem Leben bringen, ein teil liegt es auch in der eigenen Psyche, sich klar zu machen, dass ich auch erfolgreich sein kann wenn ich will, dass ich richtig und gut so bin wie ich bin und ich haben kann was ich brauche, das würde auch das Stresslevel vorallem im sozialen Umfeld verringern, und wenn doch was schief geht ist es eigentlich keine Option einfach aufzugeben, und das scheitern liegt sicher nicht immer an einem selbst, doch wir Menschen neigen dazu schnell Dinge auf sich zu beziehen und das bestimmt unser Motivationslevel, ich denke mir auch manchmal, wozu mache ich gewisse Dinge noch, die permanent nur scheitern? Im Endeffekt hören wir auf überhaupt irgendwas zu machen und unser denken ist bereits darin gefestigt eh nur zu scheitern.

Das sind so meine Gedanken dazu.

Ich persönlich musste auch deutliche Änderungen an mir vornehmen und habe auch ewig dazu gebraucht, bis ich kapiert habe, jetzt reicht es. Ich sage das jetzt über mich, aber Leiden war einfacher, als Handeln.

Zitat von Calima:
Machst du Sport? Früh am Morgen in der Natur unterwegs sein und sich körperlich verausgaben bringt die körpereigene Chemiefabrik ins Laufen.Die Kunst ist, das zu tun, obwohl man keine Lust hat.

Eher nicht. Wir haben hier Pferde und nebenan auf der anderen Seite der Autobahn einen Wald, wo ich in wenigen Minuten locker da bin. Jedoch bin ich morgens nach dem Stall machen (was immer um 5 Uhr gemacht wird) sehr müde und lege mich nochmal hin. Aber ich kann ja mal versuchen, einfach mal rumzulaufen für den Anfang.

@hereingeschneit
Hm, bis jetzt sind meine Glaubenssätze:
-Ich bin dumm.
-Ich bin faul.
-Ich bin hässlich.
-Ich bin schwach.

Jedoch gibt es Situationen, in denen ich das Gegenteil kurz denke und versuche, anstatt es wieder schlecht zu reden, daran festzuhalten.
Da stimme ich dir zu, dass man es einfach immer wiederholen muss, diese neuen Glaubenssätze. Darf man wirklich nicht aus den Augen verlieren oder aufgeben.

@Mylenix
Da verstehe ich dich total, geht mir auch so. Ich habe beispielsweise permanent ein schlechtes Gewissen und dadurch schon keine Kraft mehr und weil das länger so ist, bin ich nicht mehr viel gewohnt. Und ja, vor allem ist es die eigene Psyche: Gedanken führen zu Emotionen, die zum Handeln führen. Dabei bestimmt man schon beim Denken, ob man negativ oder positiv fühlen wird. Danke für deine hilfreichen Worte!

@Icefalki
Ich erwische mich öfters bei dem Gedanken, dass ich es nur selber schaffen kann, aber hoffentlich ist es nur der niedrige Blutdruck oder etwas anderes körperliches, wo man nur ein Medikament schluckt und alles ist viel besser. Ich mache mein Glück gerne mal von Dingen abhängig, als von meinem Handeln. Beispielsweise trinke ich gerne Monster Energie gegen die Müdigkeit (bin ständig müde, egal ob ich wenig oder viel oder normal viele Stunden schlafe).

~~~~~~~~~~~~~~~~~
Insgesamt kommt alles auf das Gleiche hinaus: Da schafft man es nur alleine raus. Man braucht nur Geduld und Ruhe. Wenn keine Kraft da ist, guckt man, was man sich Gutes tun kann, um Kraft zu tanken, denn was möchte man schon mit einem leeren Akku erreichen. Grundsätzlich klingt es einfach, aber es wird schwer sein, deshalb habe ich mich da noch nicht rangetraut. Ich verschiebe Dinge auch sehr gerne mal, deshalb habe ich die Befürchtung, immer noch nichts zu bessern.

Zitat von WhiteTiger:
(bin ständig müde, egal ob ich wenig oder viel oder normal viele Stunden schlafe).


Dann lass dich mal auf eine Schlafapnoe testen. Bin in der HNO und bei dieser Aussage hättest du quasi schon das Gerät für die Nacht an der Backe, grins, auch ohne Arzt. Machen Lungenfachärzte und HNO. Nennt sich Polygraphie, kannst in der Praxis vorher anfragen, ob die so ein Gerät haben .

Ist mein Ernst, da pathologische Apnoe Grund für vieles sein kann.

Zitat von Icefalki:
Dann lass dich mal auf eine Schlafapnoe testen.

Habe ich schon letztes Jahr testen lassen. Es war da nichts auffällig...

Über die Jahre hinweg war mein Blut auch immer gut. Was mich immer wunderte war, dass man mir immer sagte: Wow, ein Sportlerherz, weil mein Ruhepuls immer unter 60 bpm ist. Jedoch bin ich schon immer unsportlich gewesen. Mein Blutdruck ist öfters auch zu niedrig, kann aber auch sein, dass ich zu wenig trinke. Trotzdem wollte ich dies diese Woche abklären lassen mit dem Blutdruck.
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Zitat von WhiteTiger:
Ich verschiebe Dinge auch sehr gerne mal, deshalb habe ich die Befürchtung, immer noch nichts zu bessern.

Dann fang doch damit an:

Ich fange an kleine Veränderungen vorzunehmen. Schritt für Schritt arbeite ich mich voran. Ich kann das, ich schaffe das. Dadurch geht es mir jedesmal ein kleines bisschen besser.

Gute Idee, @hereingeschneit.
Ich habe gestern gelesen, dass man bei der erlernten Hilflosigkeit, also bei der Resignation Fehler auf die eigenen Fähigkeiten schiebt und es in diesem Moment als nicht änderbar erscheint und man dann aufgibt.
Wie bei dem Experiment mit den Hunden, die in Boxen waren und harmlose Elektrostöße bekamen (wie bei der Entladung, wenn wir eine Türklinke anfassen) und die Hunde dem nicht entkommen konnten. Dieser Elektrostoß wurde auch immer mit einem Geräusch angekündigt. Dann gab man den Hunden die Möglichkeit zu entkommen. Aber sie taten nichts, obwohl sie nur über eine Barriere springen mussten. Andere Hunde, die davor nicht dabei waren, sondern sofort schon entkommen konnten, taten auch etwas, sobald sie das Geräusch hörten.
Bei Kindern schaute man auch genauer nach:
Wenn Kinder nur einfache Aufgaben bekamen, die sie immer lösen konnten und dann ständig gelobt wurden, wurden diese Kinder nicht anders in ihrem Verhalten. Aber wenn Kinder auch zwischendurch schwierige Aufgaben bekamen und sie etwas nicht lösen konnten, wurde ihnen gesagt, sie müssten sich mehr anstrengen. Alle Kinder haben zuvor Fehler auf die eigenen Fähigkeiten bezogen, aber sie übernahmen das, mit der fehlenden Anstrengung und sie veränderten ihr Verhalten im Positivem.


Mein Fazit daraus: Natürlich muss man auch schwierige Dinge anfangen und wenn man diese nicht schafft, dann bemüht man sich eben mehr, indem man sich bessere Lösungsstrategien überlegt.

Mein Problem ist nur noch, dass ich innerlich eine Blockade habe, etwas zu machen, ich muss da jedes Mal richtig gegen ankämpfen, sonst würde ich nicht einmal Duschen oder mehr essen. Da fehlt leider immer der Antrieb und wenn ich etwas geschafft habe, bin ich erstmal richtig erschöpft und möchte mich ausruhen. Was ich bis jetzt immer vermeide ist, dass ich mich dann hinlege und schlafe, sonst bin ich danach noch müder.
In der Hinsicht bin ich etwas ratlos, wie ich an die nötige Energie kommen kann, etwas zu machen. Einmal in zwei Monaten passiert es dann wiederum, dass ich voller Tatendrang bin: Ich nehme mir viel vor, schaffe davon ein bisschen und bin dabei sogar richtig glücklich und das reicht mir. So hätte ich es gerne öfters, aber ich konnte bis jetzt nie herausfinden, was dazu führt, dass ich selten mal nicht diese Blockade habe, sondern einfach mache.

Vielleicht hast du auch eine ausgewachsene Depression? Ich hatte ewig Angst und hab trotzdem soweit alles getan, bis dann am Schluss überhaupt nix mehr ging. Wand anstarren und verharren, alles dunkel und schwarz. Durch Medis kam ich raus und natürlich mit vielen Veränderungen.

Hast du in dieser Richtung schon Erfahrungen?

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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