Ich hab mich oft zusammengerissen. Weil ich nicht als Schwächling dastehen wollte.
Kennt ihr die Gesichter, wenn man sagt, dass man an Panikattacken leidet. Diese aufgerissenen ungläubigen, Augen und das: Was du, das hätte ich jetzt echt nicht erwartet?
Ich habe schnell gelernt, 1. schnell Kontra zu geben, hauptsächlich in der lieben Familie und 2. die Dummheit mancher zu ignorieren. Und 3. gelernt: im Prinzip will sich da niemand mit belasten.
Ach und noch was habe ich gelernt, man stirbt allein, leidet allein, selbst wenn sich jemand kümmert. Die ganze schei. hat man leider selbst.
Selbst Betroffene erleben es unterschiedlich.
Dieser Zusammenreißsatz entsteht durch die Hilflosigkeit. Da ist nichts zu sehen, und der Betroffenen kann wegen Angst nicht das Haus etc. verlassen. Wie blöd ist denn das?
Also reißt dich doch zusammen, denn wo nix zu sehen ist, kann auch nix sein.
Ist doch einfach. Wenn man natürlich seine Gallensteine mit sich rumschleppen kann, die wahnsinnige OP Naht zeigen, ja, das hat was Heroisches. Alle Achtung, dieser Mensch ging echt durch die Hölle.
Aber Angst und Depri, nee, damit können wir echt nicht punkten. Ist ja was ganz jämmerliches.
Da muss man sich nur zusammenreißen und gut ist.
06.12.2015 17:10 •
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