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Danke Yellow ,
so konnte ich beschreiben, wie es mir damals erging. Gerade diese aufeinander folgenden Sätze von Kern ließen mich das ganze nochmal nachspüren. Denn am Anfang hörte ich nur so Sätze und erfuhr damit keine Hilfe.

Mir ging es nämlich dann so, wie Rosa es am Anfang beschrieben hatte. Eine zustätzliche Entäuschung kam dazu. Und das Gefühl, mir will keiner Helfen und alle sind von mir enttäuscht.

Man sollte sich häufig genug zusammenreissen, gesundheitsförderliche Dinge dann auch zu tun, zB soziale Kontakte pflegen, Hobbies ausüben, eine Therapie machen, damit es einem besser gehen kann, in einem Mass das man realistisch bewältigen kann, es nutzt absolut nichts, sich zusammenzureissen um so zu tun als wäre man ganz normal, leistungsfähig und gesund, im Gegenteil, wenn man mit diesem Anspruch an sich rumläuft geht das schief, weil man sich selbst mit solchen Erwartungen an ein gesundes Leistungsvermögen überfordert.

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"Reiß dich gefälligst zusammen"!

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Nur noch schlimmer ist der Satz Du machst mit deiner Krankheit alles kaputt! Das tut richtig weh, denn schließlich will man das ja nicht und insgeheim weiss man,oder befürchtet zumindest das an dem Satz was wahres dran ist! LG, Jessimagwolken

Hey Ihr Lieben,

kenne auch den Satz mit dem zusammenreißen. Bringt von außen nicht wirklich viel. Anders sieht es aus, wenn es aus freien Stücken geschieht, der Wille wiederkommt etc.

@Jessi- mag- Wolken
Zitat:
Nur noch schlimmer ist der Satz Du machst mit deiner Krankheit alles kaputt! Das tut richtig weh, denn schließlich will man das ja nichtLG, Jessimagwolken



Zitat:
und insgeheim weiss man,oder befürchtet zumindest das an dem Satz was wahres dran ist!

Informier dich doch mal über die Krankheit. Dann weißt du, ob da an dem Satz was dran ist oder nicht.

Ich weiss nicht, wie ich deine Aussage zu bewerten habe Kern! Was möchtest du mir mitteilen, oder willst du mir gar unterstellen, ich hätte keine Ahnung, was diese Krankheit für uns und unsere Lieben bedeutet?

Ich hab mich oft zusammengerissen. Weil ich nicht als Schwächling dastehen wollte.

Kennt ihr die Gesichter, wenn man sagt, dass man an Panikattacken leidet. Diese aufgerissenen ungläubigen, Augen und das: Was du, das hätte ich jetzt echt nicht erwartet?

Ich habe schnell gelernt, 1. schnell Kontra zu geben, hauptsächlich in der lieben Familie und 2. die Dummheit mancher zu ignorieren. Und 3. gelernt: im Prinzip will sich da niemand mit belasten.

Ach und noch was habe ich gelernt, man stirbt allein, leidet allein, selbst wenn sich jemand kümmert. Die ganze schei. hat man leider selbst.

Selbst Betroffene erleben es unterschiedlich.

Dieser Zusammenreißsatz entsteht durch die Hilflosigkeit. Da ist nichts zu sehen, und der Betroffenen kann wegen Angst nicht das Haus etc. verlassen. Wie blöd ist denn das?

Also reißt dich doch zusammen, denn wo nix zu sehen ist, kann auch nix sein.

Ist doch einfach. Wenn man natürlich seine Gallensteine mit sich rumschleppen kann, die wahnsinnige OP Naht zeigen, ja, das hat was Heroisches. Alle Achtung, dieser Mensch ging echt durch die Hölle.

Aber Angst und Depri, nee, damit können wir echt nicht punkten. Ist ja was ganz jämmerliches.

Da muss man sich nur zusammenreißen und gut ist.

So ähnlich hat mir eine Bekannte das auch beschrieben.
Sie sagte, hätte ich Muskelschwund, dann würde ich vielleicht ein Bein nachziehen und jedes hätte Verständnis, dass ich meine Arbeit nicht auf die Reihe bekomme.

Aber so habe ich Depressionen und niemand kann es sehen und somit stoße ich auf Unverständnis, dass ich nicht alles schaffe. Weil es nicht körperlich ist. Und auch sie macht sich oft genug selbt Vorwürfe und kämpft und kämpft.

@Jessi- mag- Wolken
Zitat:
Ich weiss nicht, wie ich deine Aussage zu bewerten habe Kern! Was möchtest du mir mitteilen, oder willst du mir gar unterstellen, ich hätte keine Ahnung, was diese Krankheit für uns und unsere Lieben bedeutet?

Die Aussage ist wirklich ein Tiefpunkt. Bin gespannt, ob noch jemand unterbieten kann.

Zitat:
Du machst mit deiner Krankheit alles kaputt

Diese Aussage prinzipiell ist schwachsinnig. Natürlich machen Depressionen vieles kaputt. Wie denn auch nicht.
Aber zu sagen du mit deinen..... machst alles kaputt ist eine Unverschämtheit, denn man hat es sich nicht aussucht. Wenn es aber jemand so sagt, unterstellt er nur, dass man sich anstellen würde und eben anders könnte.

Hallo,
ich finde dieses Reiß dich gefälligst zusammen! weder von der Familie oder Bekannten hilfreich, noch würde ich sowas ständig zu mir selbst sagen.
Mir hilft in der Depression nur das Konzept der kleinen Schritte und das immer wieder, weil es episodisch abläuft. Wichtig ist, anzufangen zu gehen und das immer nur soweit, wie es selbst beherrschbar bleibt und nicht stehen zu bleiben oder sogar umzukehren. Wenn die ersten kleinen Schritte geschafft sind, kann man darauf aufbauen, man wird mutiger und die Schritte werden regelmäßig. Es ist ein langer Weg und manchmal denkt man, das Ziel ist erreicht und dann friert man plötzlich wieder ein und man muß von vorn beginnen.
Ich habe nicht das Gefühl, mich irgendwie zusammenreißen zu müssen - ich bin doch kein Esel, der eine schwere Last zu tragen hat und sich zusammenreißen muß, weil er sonst eine Gretsche macht.
@Rosa-Blume, der Reiß-Dich-Zusammen-Ruf ist nur die gutgemeinte Hilflosigkeit der anderen. Was soll einem auch jemand raten, der nicht weiß, wie er helfen könnte. Vielleicht kannst du der Familie sagen, daß du dich gerne zusammenreißen würdest, wenn du nur wüßtest wie, statt dir immer von ihnen sagen zu lassen, daß du ja wohl nur nicht willst.

Grüsse

@Reenchen
Reiß-Dich-Zusammen-Ruf = gutgemeinte Hilflosigkeit

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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