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Hallo!

Sowohl von Psychiatern, Therapeuten, Betreuern usw. oder dem ganz allgemeinen Umfeld, bekomme ich und viele andere von euch hier bestimmt auch, ziemlich oft denn anscheinend sehr beliebten Satz zu hören:
Du musst dich selbst lieben lernen! oder
Denk mal nur an dich und tu dir möglichst viel gutes usw.!

Das Problem dabei ist nur das ich keine explizite Ahnung davon habe, wie das funktionieren soll!

Was soll das überhaupt sein, diese gesunde Selbstliebe?

Ich bin ich weil ich nun mal ich geworden bin!

Der Begriff Selbstliebe ist für mich gleichbedeutend mit Arroganz und Egoismus, so wie in dem Song von Falco
Ich bin ein Egoist !

Vom Aussehen hier finde ich mich nicht unbedingt hässlich aber definitiv auch nicht hübsch.
Von meinen Eigenschaften her, finde ich mich ganz okay mehr aber auch nicht, ich sehe mich nicht als etwas besonderes an oder so etwas.

Im großen und ganzen denke ich nicht allzuviel über mich nach, wozu auch?

Ich lebe nunmal wie ich lebe!
Ich habe gelernt mich selbst zu versorgen und gehe einkaufen, nehme Essen zu mir und schlafe wenn ich Müde bin usw.!
Ich habe keine besonderen Hobbys und brauche für mich selbst eigentlich auch nicht viel, was gut so ist, da ich ja nunmal, aufgrund meiner ziemlich verkorksten Psyche nie wirklich arbeiten gehen kann/ konnte und dementsprechend auch nur über einen recht minimalen finanziellen Rahmen verfüge.

Große Wünsche zu haben, kann ich mir daher eh nicht erlauben und muss immer erst eine ganze Weile sparen, wenn so etwas mal ansteht.

Ich habe gelernt zu akzeptieren das all das was ich mir, vor allem emotional so sehr wünsche, größtenteils nicht mehr erfüllbar ist!

Ich sehe mein Leben auch nicht direkt als richtiges Leben an denn darunter verstehe ich etwas anderes, das sehr viel mehr Liebe, eine richtige Familie, Partnerschaft usw. enthält!

Ich sehe mein Leben viel mehr als eine Existenz an, auf die ich ziemlich oft, gerne verzichtet hätte.

Demzufolge hänge ich auch nicht besonders an meiner Existenz und sehe mich oft viel mehr als unnötige Gesellschaftliche Belastung an, da ich nie wirklich in der Lage war und sein werde meinen Beitrag zu leisten!

Meine Wut über mein Schicksal im Leben, hat mich innerlich ziemlich Stur werden lassen!
Ich habe nicht um diese Existenz gebeten, das haben andere verbockt und nun muss die Gesellschaft mit meiner Existenz eben klarkommen, genauso wie ich mir der ihren!

Es spielt im Grunde sowieso alles keine Rolle denn wenn ich eines am intensivsten verinnerlicht habe, in meinen bald 50 Jahren auf dieser Welt, dann ist das die Tatsache das ich, genau wie viele von euch anderen sicherlich auch schon in ihrem eigenen Umfeld bemerkt haben, der Welt und insbesondere der restlichen Menschheit, so ziemlich EGAL bin!

Ich spiele in dieser Welt, für nichts und niemanden, wirklich eine Rolle und das lässt diese, sowohl mich als auch einigen von euch, deutlich spüren!


G.Yuna76

Gestern 11:40 • 25.12.2024 x 1 #1


40 Antworten ↓


Mir geht es mit Selbstliebe ähnlich wie dir.
In meinem Fall sind glaube ich nicht die anderen, sondern ich selbst und mein verkorkster Charakter Schuld.
Habe es leider nicht geschafft, liebenswert zu sein.
Und ob daran ein Therapeut mit dem erlernen von Selbstliebe etwas ändern kann, glaube ich auch nicht mehr.

A


Nur Akzeptanz statt Selbstliebe möglich!

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Coffeebean, ich persönlich habe noch kein Baby gesehen/ kennengelernt, das schon mit, wie du es beschreibst einem verkorksten Charakter auf die Welt gekommen ist !

Insofern haben also definitiv auch alle anderen um dich herum, ihren Teil dazu beigetragen, das du dich jetzt so siehst!
Und ja eine Therapie kann keine Wunder bewirken und dich die Selbstliebe lehren, genauso wenig wie mich, was eine Therapie aber definitiv kann, ist dir einen wertfreieren Blick auf dich selbst zu lehren, so das du am Ende viel besser einschätzen können wirst, wer hier wirklich mehr verkorkst ist, Du selber oder nicht doch viel mehr dein Umfeld ansich?!

G.Yuna76

Ich kann mich lieben so wie ich bin. Auch mit meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten.

Ich habe damit kein Problem..

Und mit Egoismus hat das überhaupt nix zu tun.

Selbsthass ist mir völlig fremd.

Wobei Hass sowieso nicht mein Leben bestimmt.

Sei froh darüber laluna74 wie du siehst gelingt das bei weitem nicht jedem!

Selbsthass ist mir aber auch ehr fremd, ich ärgere mich mitunter höchstens mal etwas über meine eigene Dummheit bei bestimmten Dingen.
Ich weiß das ich selber keine Schuld an meinem Schicksal habe, das haben andere Menschen bei mir schon von klein auf an verbockt!

Zitat von Yuna1976:
das haben andere Menschen bei mir schon von klein auf an verbockt!

Aber selbst darauf würde ich nicht meinen Fokus legen.

Es ist so wie es ist..

Sich selbst so zu akzeptieren wie man ist, daran kann man arbeiten.

Ich finde es ganz toll, dass Du hier so aktiv immer wieder sehr interessante Themen für uns im Forum bereit stellst.

Das möchte ich an dieser Stelle noch erwähnt haben und bedanke mich dafür.

Ich verwehre mich schon immer gegen den Begriff Selbstliebe. Für mich ist auch der Begriff Selbstakzeptanz der richtige Begriff, um psychisch mit sich im Reinen zu sein. Selbstliebe finde ich absolut idiotisch und ist für mich gleichbedeutend mit Narzissmus. Das kann ich auf keinen Fall gutheißen und will es auch niemals haben.

Zitat von Yuna1976:
Denk mal nur an dich und tu dir möglichst viel gutes usw.!

Das habe ich schon immer so gehalten, ohne dass ich mich liebe

Zitat von Schlaflose:
Selbstliebe finde ich absolut idiotisch und ist für mich gleichbedeutend mit Narzissmus. Das kann ich auf keinen Fall gutheißen und will es auch niemals haben.


Ja ja..immer schön einreden.

Das Modewort schlechthin..

Dabei dürfte man doch mittlerweile wissen, dass das mit Narzissmus überhaupt nix zu tun hat.

Zitat von Schlaflose:
Das habe ich schon immer so gehalten, ohne dass ich mich liebe

Du hast den Begriff Selbstliebe somit nicht wirklich verstanden.

Selbstliebe, auch Eigenliebe, bezeichnet die allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst. Der Begriff ist sinnverwandt, jedoch nicht vollständig synonym, mit Begriffen wie Selbstannahme, Selbstachtung, Selbstzuwendung, Selbstvertrauen und Selbstwert.

Zitat von Yuna1976:
Ich weiß das ich selber keine Schuld an meinem Schicksal habe, das haben andere Menschen bei mir schon von klein auf an verbockt!

Es ist wie es ist, daran kann niemand mehr etwas ändern. Aber Du kannst entscheiden, wie Du heute damit umgehst. Bleibe ich in der Vergangenheit kleben und räume den Geschehnissen eine Macht über mich ein? Oder lerne ich daraus und richte den Fokus auf das Hier und Heute? Und genau da beginnt Selbstfürsorge.

Zitat von Yuna1976:
Der Begriff Selbstliebe ist für mich gleichbedeutend mit Arroganz und Egoismus

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Selbstliebe ist auch gleichzusetzen mit Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge. Das bedeutet nicht, dass man zur Egozicke mutiert, sondern dass man sich schlicht und einfach akzeptiert, wie man ist und sich nicht noch zustzlich fertig macht wegen Dingen, die man nicht ändern kann.

Zitat von Coffeebean:
Und ob daran ein Therapeut mit dem erlernen von Selbstliebe etwas ändern kann, glaube ich auch nicht mehr.

Das kann er auch nicht. Er kann Dich nur unterstützen, es selbst zu tun. Und glaube mir, das geht. Ich habe es gelernt.

Zitat von laluna74:
Du hast den Begriff Selbstliebe somit nicht wirklich verstanden.

Mich stört der Begriff selbst, nicht die Bedeutung, die dahinter ist.

Zitat von laluna74:
Der Begriff ist sinnverwandt, jedoch nicht vollständig synonym, mit Begriffen wie Selbstannahme, Selbstachtung, Selbstzuwendung, Selbstvertrauen und Selbstwert.

Was genau macht den Unterschied?

Zitat von Yuna1976:
Ich habe gelernt zu akzeptieren das all das was ich mir, vor allem emotional so sehr wünsche, größtenteils nicht mehr erfüllbar ist!

Das ist doch schonmal ein wichtiger Schritt, Akzeptanz kann sehr dabei helfen mit einem schwierigen Zustand besser klar zu kommen - was aber nicht heißen muss, dass dieser Zustand sich nicht trotzdem eines Tages nochmal ändern kann.


Zitat von Yuna1976:
Ich sehe mein Leben auch nicht direkt als richtiges Leben an denn darunter verstehe ich etwas anderes, das sehr viel mehr Liebe, eine richtige Familie, Partnerschaft usw. enthält!

Das verstehe ich. Wahrscheinlich ist es hauptsächlich die Liebe die fehlt. Es gibt viele Menschen die haben Familie oder Partnerschaft, sind aber trotzdem total unglücklich. Andere wiederum haben keines von beidem und sind dennoch zufrieden, weil sie sich selbst mögen und von der Gesellschaft angenommen fühlen.


Zitat von Yuna1976:
Ich sehe mein Leben viel mehr als eine Existenz an, auf die ich ziemlich oft, gerne verzichtet hätte.

Aber du hast es nicht getan, und darür gibt es bestimmt einen guten Grund. Vielleicht kennst du ihn sogar schon, ob bewusst oder unbewusst.


Zitat von Yuna1976:
Demzufolge hänge ich auch nicht besonders an meiner Existenz und sehe mich oft viel mehr als unnötige Gesellschaftliche Belastung an, da ich nie wirklich in der Lage war und sein werde meinen Beitrag zu leisten!

Was genau ist denn der zu leistende Beitrag? Dafür gibt es keine allgemeine Vorgabe. Jeder tut das was er eben kann.
Und wer legt fest wann man eine Belastung darstellt? Es gibt auch Menschen die auf intensive körperliche Pflege angewiesen sind. Man könnte sagen dass diese eine weitaus größere Belastung darstellen, aber andererseits gibt es Menschen die in der Pflege solcher Menschen ihre Berufung gefunden haben und bestimmt sehr traurig wären wenn sie dafür nicht mehr benötigt würden.


Zitat von Yuna1976:
nun muss die Gesellschaft mit meiner Existenz eben klarkommen, genauso wie ich mir der ihren!

Also ich persönlich sehe keinen Grund warum das nicht funktionieren sollte.


Zitat von Yuna1976:
die Tatsache das ich, genau wie viele von euch anderen sicherlich auch schon in ihrem eigenen Umfeld bemerkt haben, der Welt und insbesondere der restlichen Menschheit, so ziemlich EGAL bin!

In einem anderen Thema, mit dem Titel Leben ohne Liebe hast du folgendes geschrieben: Ich bin mittlerweile seit 30 Jahren mit einem Mann befreundet, der mich, wie ich immer zu sagen pflege: Besser kennt als ich mich selbst
Würdest du wirklich sagen, dass du ihm -trotz dieser Tatsache- so ziemlich egal bist?
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Sehe ich genauso wie Schlaflose!
Achtsamkeit, Selbstfürsorge, oder Selbstachtung usw., diese Begriffe finde ich auch passender!

Uns nein, ich kann diese Selbstliebe nicht mehr wirklich erlernen, denn um das tun zu können, muss man ja erstmal wissen was an einem denn so liebenswert sein soll?!

Die liebevollsten Worte die ich je zu meiner Person, von meiner Familie gehört hatte als Kind waren immer nur so etwas wie:
du bist eine tüchtige Tochter,
bleib immer so schön brav,
schön das du deiner Mutter immer soviel hilfst usw.!

So etwas wie: ich habe dich lieb so wie du bist,
du bist mein ein und alles,
du hast ein sehr liebenswertes Wesen oder ähnliches, sind nie gefallen!

Und wenn so etwas wie:

Ich liebe dich mein Schatz! oder
Du biste die beste Schwester überhaupt!,
wirklich mal ausgesprochen wurden dann stets mit einem Anliegen hinterher!
Ich liebe dich mein Schatz, kannst du bitte mal noch ....dieses....oder....jenes für mich tun, du weißt doch wie: schwer mir das immer fällt... oder:
Du weißt doch das ich auch so schon genug um die Ohren habe, also mach dich mal nützlich! usw.

Das hat sich leider tief in meine Seele eingebrannt!
Wenn allso heute, irgend jemand etwas nettes zu mir sagt oder gar mal ein Kompliment macht, dann schüttelte ich innerlich sofort denn Kopf und warte schon auf das: .... aber könntest du bitte noch dies oder jenes für micht tun !

Wenn dann nichts dergleichen kommt, weil es jemand mal ehrlich mit mir meint, dann verwirrt mich das oft und ich weiß nicht wie ich mit so etwas umgehen soll!

Ich empfinde auch nicht besonders viel, bei solchen Aussagen zu meiner Person sondern nehme Sie lediglich im Verstand, zur Kenntnis.

Gerade meinen Betreuer machte das oft sehr traurig.
Er sagte mal zu mir, das er mir sehr gerne öfter mal sagen wollen würde, für was für einen tollen, starken und liebenswerten Menschen er mich hält! Da er aber wusste, das mir das emotional nicht wirklich etwas bedeutet und ehr zu unbehagen meinerseits führt, lies er es lieber bleiben.

Ich wünschte wirklich ich könnte die Vergangenheit weit, weit hinter mir lassen Kruemel_68, nur sind die Folgen von damals, auch heute noch, einfach zu tief in mir verwurzelt !

Ich traue im Prinzip, keinem anderen Menschen mehr wirklich und je netter jemand zu mir ist, desto größerer wird mein Misstrauen diesbezüglich!

Egal wie oft ich versuche mir einzureden das ich heute von anderen, ehrlicheren Menschen umgeben bin und der größte Teil meiner Familie bereits tot ist, ich schaffe die emotional Trennung von Menschen und solchen Aussagen, einfach nicht.

Ich nehme grundsätzlich, fast alles persönlich, ob ich das nun will oder nicht!
Es klafft bei mir quasi eine ziemlich große Lücke zwischen meinen Emotionen und meinem Verstand!

Mein Verstand versteht und freut sich über jedes Lob und kann es auch verschiedenen Personen zuordnen und einschätzen, meine Seele allerdings nicht, sie ist zu keinerlei Veränderung diesbezüglich mehr bereit!

G.Yuna76

Zitat von Yuna1976:
Ich wünschte wirklich ich könnte die Vergangenheit weit, weit hinter mir lassen Kruemel_68, nur sind die Folgen von damals, auch heute noch, einfach zu tief in mir verwurzelt !

Ich kann mich nur nochmal wiederholen: die Entscheidung dafür hat jeder von uns in der Hand - wenn man sich denn entschließt etwas zu ändern. Aber - und das meine ich jetzt wirklich nicht böse - Du bist sehr fest in Deiner Opferrolle verhaftet. Du bist noch nicht an dem Punkt, um Verantwortung für Dich zu übernehmen. Fairerweise muss man auch sagen, dass das allein sehr schwer ist. Es braucht dafür auch einen guten, verlässlichen und vertrauenswürdigen Sparringspartner, der einen auf dem Weg begleitet und einen in die richtige Richtung schubst. Ich hatte das Glück, so jemanden zu finden. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich weiß nicht, wie sich das ohne diesen Menschen bei mir entwickelt hätte.

Zitat von Schlaflose:
Mich stört der Begriff selbst,

Mich nicht.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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