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Jeder Mensch ist anders und jeder reagiert auf jedes AD, in unterschiedlicher Dosierung, wieder anders.

Die einen setzen es wieder ab, die anderen nehmen es länger, manche brauchen es lebenslang.

Wenn ich daran denke, wie gut sie meine Lebensqualität angehoben haben, hätte ich auch kein Problem
sie lebenslang zu nehmen. Mir geht es damit wesentlich besser!

Meint ihr ich solle mir einen Hausarzt suchen und da die Tabletten mir abholen oder geht das nicht? Weil absetzen kommt für mich persönlich nicht in Frage. Mir geht es gut mit Citalopram
Und danke für die zahlreichen Antworten (:

A


Muss man Antidepressiva absetzen?

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ich möchte wirklich niemandem angst machen oder jemanden in eine bestimmte richtung drücken, doch empfehle ich sämtlichen ärzten, so wie deren patienten das Buch Unglück auf Rezept. Habe das in 2 Tagen durchgelesen, da ich auc schon 4 Jahre AD's nehme und mich oft gefragt habe, ob ich die noch ewig nehmen soll.

Keine Angst, ich habe garantiert weniger Angst mit AD`s als ohne.
Das Buch würde bei mir am ehesten als Heizmaterial dienen.

ja ich denke ja auch dass AD's bei vielen etwas bringen, nur ob das durch wirkstoff oder placebo geschieht, ist wohl nicht immer bekannt.

Zitat von Aletschhorn:
ja ich denke ja auch dass AD's bei vielen etwas bringen, nur ob das durch wirkstoff oder placebo geschieht, ist wohl nicht immer bekannt.


Glaub mir, bei mir ist es garantiert kein Placeboeffekt! Davon ging es mir besser, als von jahrelangen Therapiegesprächen.

Depressionen sind mit auch eine körperliche Krankheit.

Den einen hilft es, den anderen nicht. Mein Gott, warum muss man denn daraus so ein Wirbel machen? Jeder weiß selber was einem gut tut und was nicht und die Krankheit Depression, Angsterkrankung etv tut einem definitiv nicht gut

Na das ist aber eine etwas vermessene Theorie, dass AD allein Besserung bringen sollen, weil man dran glaubt. Mein körper würde sich davon nicht verars...lassen, ich merke genau, dass mir der Wirkstoff im Medi hilft, sonst hätte ich wahrscheinlich schon längst wieder als heulendes Wrack beim Arzt gesessen. .

ich verurteile absolut niemanden, der das nimmt und glaube auch, dass es viele menschen gibt, denen das medikament das leben gerettet hat. Wie Müller-Oerlinghausen auch sagte, ist es falsch, einem schwerst depressiven patienten kein Antidepressivum zu geben.
Glücklicherweise kann man sich ja eventuell in zukunft auf einen Bluttest freuen, der einem von vorne rein Bescheid gibt, ob das Medikament anschlagen wird oder nicht.

Zitat von Schlaflose:

Es tut mir furchtbar leid, dass ich diese Symptome beim Absetzen nicht habe Nur die Schlafstörungen, die ich aber schon davor in extremem Ausmaß hatte, weswegen ich ja mit den ADs anfing. Die Alternative wären Benzos gewesen, die aber auf Dauer wirklich zur Sucht führen.


Es ist ja auch nicht so das dies überall und bei jedem so ist, und Benzos als Notfall Medikament sind eine gute
Sache wie ich finde, nur nicht jeder Notfall rechtfertigt eine Einnahme und eine unkontrollierte wäre fatal.

Zitat von Aletschhorn:
ich verurteile absolut niemanden, der das nimmt und glaube auch, dass es viele menschen gibt, denen das medikament das leben gerettet hat. Wie Müller-Oerlinghausen auch sagte, ist es falsch, einem schwerst depressiven patienten kein Antidepressivum zu geben.
Glücklicherweise kann man sich ja eventuell in zukunft auf einen Bluttest freuen, der einem von vorne rein Bescheid gibt, ob das Medikament anschlagen wird oder nicht.


Bei einer Depression ist es auch gut und sollte auch eingesetzt werden, es ist aber leider oftmals so dass es für mehr als nur Depression
angewendet wird und dies obwohl nicht mal ein Facharzt dies anordnet sondern ein Hausarzt ohne Kompetenz im Bereich Psychiatrie.

Zitat von janosch71:

Bei einer Depression ist es auch gut und sollte auch eingesetzt werden, es ist aber leider oftmals so dass es für mehr als nur Depression
angewendet wird und dies obwohl nicht mal ein Facharzt dies anordnet sondern ein Hausarzt ohne Kompetenz im Bereich Psychiatrie.


jaa. und es kommt auch auf die schwere der depression an. also wenn jemand suizidgedanken äußert oder nur noch im bett liegt und gar nichts mehr macht, keine frage. aber ich denke bei leichten bis mittelschweren reicht, erwiesenermaßen, sport+therapie aus, um die depression zu verkürzen.
Merkwürdig ist ja auch, dass die zahl der verschriebenen antidepressiva steigt, jedoch gleichzeitig auch die diagnose depression.

Hab' im Internet noch etwas gefunden, das mich in meinem Entschluss, nicht abzusetzen, bestärkt: Bei rezidivierender depressiver Störung mit mindestens 3 depressiven Phasen ist die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens einer Depression praktisch 100 Prozent. Bei chronischer und häufig wiederkehrender Depression sollte das Antidepressivum nicht abgesetzt, eventuell aber mit einem Stimmungsstabilisator ergänzt werden.

Zitat von Aletschhorn:
Merkwürdig ist ja auch, dass die zahl der verschriebenen antidepressiva steigt, jedoch gleichzeitig auch die diagnose depression.


Das ist gar nicht merkwürdig. Früher sind die wenigsten Leute wegen Depressionen zum Arzt gegangen. Da wurden die wirklich schweren Fälle, wo jemand überhaupt nicht mehr in der Lage war, seinen Alltag zu bewältigen oder einen Selbstmordversuch unternommen hatte, mit ADs behandelt. Heutzutage begibt man sich schon bei leichten depressiven Zuständen in Behandlung. Ist ja auch gut so.

Zitat von juwi:
Hab' im Internet noch etwas gefunden, das mich in meinem Entschluss, nicht abzusetzen, bestärkt: Bei rezidivierender depressiver Störung mit mindestens 3 depressiven Phasen ist die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens einer Depression praktisch 100 Prozent. Bei chronischer und häufig wiederkehrender Depression sollte das Antidepressivum nicht abgesetzt, eventuell aber mit einem Stimmungsstabilisator ergänzt werden.


Also helfen AD's gegen Depressionen doch nicht zu 100%. Ich habe trotz Antidepressiva immer wiederkehrende Depressionen. Also kann ich die bis ans Lebensende nehmen und mich trotzdem weiterhin mit Depressionen rumschlagen.

In schweren Fällen kann man sas zu 100 Prozent auch nicht erwarten. Es reicht doch schon, wenn sie einem soweit helfen, dass man ein geregeltes Leben führen.

Naja, wie definiert man einen schweren Fall? Klar, Suizidgedanken, aber die hatte meine Tante auch mal kurz und die hatte noch nie mit solchen Krankheiten zu tun.
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Schwere Fälle sind solche, wo jemand den ganzen Tag nicht mehr aus dem Bett kommt und selbst für einen Suizid keinen Antrieb mehr hat.

Ja gut, da sind AD's vermutlich nicht ganz verkehrt. Aber unter den 5 Mio in Deutschland sind ja nicht alle schwerst depressiv. Wie es bei angsterkrankungen aussieht, keine Ahnung, meine Therapeutin meinte wenn ich in meinem Fall weiter pillchen schlucke ist das auch eine Art Vermeidungsverhalten.

Zitat von Aletschhorn:
Ja gut, da sind AD's vermutlich nicht ganz verkehrt. Aber unter den 5 Mio in Deutschland sind ja nicht alle schwerst depressiv.


Der Ausgangspunkt war doch, dass ADs nicht 100% helfen. Und ich schrieb, dass das in schweren Fällen auch nicht zu erwarten ist. In leichten Fällen wohl. Ich kenne Leute, die wegen leichteren Depressionen ADs nehmen und damit dauerhaft depressionsfrei sind.

Zitat von Aletschhorn:
Wie es bei angsterkrankungen aussieht, keine Ahnung, meine Therapeutin meinte wenn ich in meinem Fall weiter pillchen schlucke ist das auch eine Art Vermeidungsverhalten.


Also Therapeuten, die Medikamenten gegenüber skeptisch eingestellt sind oder sie ganz ablehnen, kann man verbrennen. Es ist durch Studien bewiesen, dass durch die Kombination von medikamentöser und theraputischer Behandlung die besten Ergebnisse erzielt werden.

Mein letzter Therapeut sagte immer, Vermeidungsverhalten ist nur dann schlimm, wenn es keine Alternative gibt und man einen Leidensdruck davon hat, dass man etwas vermeidet.

Ich habe z.B. Angst vor dem Fliegen, da ich aber sowieso nirgends hin will, wo man auf das Flugzeug angewiesen ist, leide ich nicht darunter. Also ist das völlig Wurscht.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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