Oh je, das kommt mir ein wenig bekannt vor…
Mein alter Herr ist ein Holzklotz, der sich selbst nicht einmal respektiert – meiner Mutter war immer nur die „Außenwirkung“ wichtig. Liebe, Geborgenheit, Sicherheit: Fremdwörter.
Ich würde da mal aus eigener Erfahrung sagen, dass das in solch einem Fall wohl auch ziemlich tief in Dir drinsitzt. Ich behaupte: ad hoc wirst Du da erst einmal gar nix machen können. Das ist ja schließlich was Anderes, als wenn Du vielleicht vor Kurzem irgendwo nen kleinen Knacks ins Selbstbewusstsein bekommen hättest und den bearbeiten müsstest, Du verstehst?
Persönlich hat mir ein wenig die Erkenntnis geholfen, dass meine alten Herrschaften seelisch eigentlich ziemlich arme Schlucker sind. Die Erkenntnis, was denen in ihrer Persönlichkeit – vielleicht auch auf für sie schmerzliche Weise – fehlt, um solch elementare Dinge ihrem Kind nicht zeigen zu können. Sicherlich ist auch die Feststellung (die man evtl. aus dem letzten Satz ableiten kann) hilfreich, dass es nicht die eigene Schuld ist, keine Liebe usw. von den Eltern bekommen zu haben. Ein Kind ist niemals schuld, sollte wohl klar sein.
Vielleicht überlegst Du Dir, was Du anderen Menschen entgegenbringen kannst. Kannst Du die Gefühle geben, die man Dir im Elternhaus nicht entgegenbringen konnte? Dann ist das schon sehr viel wert.
23.08.2017 21:45 •
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