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Hallo Miteinander

Es gibt sehrwahrscheindlich schon solche Beiträge aber ich muss es auf meine Situation wissen.

Vor Rund einem Jahr trennte sich der Bruder meines Partners von seiner Ehefrau von heute auf morgen, hatte eine neue Freundin und nun auch keinen Kontakt mehr mit den Kindern. Weil das für uns nicht einfach wahr, suchte ich und mein Partner den Kontakt zu seinen Nichten suchten. Mit diesem Kontakt der immer Enger wurde, jedoch auch immer mehr lügen seines Bruder aufgetaucht waren, kam der Konflikt mit seinen Eltern. Die haben nur hinter seinem Bruder gestanden und mein Partner war ihnen egal. Diesen Konflikt hatte er schon in seiner Kindheit. Das sein Bruder bevorzugt wird. Er wollte sich dazumal umbringen und hat sich geritzt.
jetzt ca. 25 jahre später hat er eine Depression, die vom Arzt bestätigt wurde. An Weihnachten hat er seine Gefühle abgestellt und mir Mitgeteilt das er mich nicht mehr liebt... Ich verstand die Welt nicht mehr, da unsere Beziehung für uns beide bis vor kurzem perfekt war. Und von einem Tag auf den anderen. Danach hatte er Verfolgungswahn, Panikattaken, Angstzustände. Ich zog für 1.5 Monate zu meinem Vater, damit er seine Ruhe hat. Danach zog ich wieder nach Hause und machte für ihn ein eigenes Deprizimmer damit er sich zurück ziehen konnte. Während diesen 3 Monate konnte er mir nicht zu uns sagen und hat unsere Beziehung an Silvester beendet. Er konnte keine Nähe zulassen noch geschweige liebevoll zu mir sein... seine liebsten Worte waren : ich hasse dich nicht, du bist mir nicht unwichtig. er jedoch wollte es nicht sehen, das er eine Depression hat. Er möchte nicht zum Psychiater, etc. ich hab alles mögliche ausprobiert mit essen, johanniskraut, unternehmungen, etc. jedoch war für mich das schwerste das ich nicht wusste ob wir noch zusammen sind, für uns kämpfen, etc. somit habe ich ihn immer mehr gedrängt, damit ich etwas sicherheit habe. nun ist die trennung eine Woche seither, er wohnt bei einem Freund und ich in unserem Haus das wir erst gerade vor einem Jahr gekauft haben. Ich fühle mich gerade so alleine, soll ich noch hoffen, wie soll ich für ihn da sein, wie soll ich mich verhalten? ich hätte so viele fragen an ihn, jedoch weiss er nichts und kann mir somit keine antwort geben. ich liebe ihn wirklich über alles und seit 7.5 jahren sind wir ein unschlagbares team. doch jetzt möchte er dies alleine schaffen. ich wäre euch dankbar um helfende worte, rückmeldungen und totale erlichkeit.... ich danke und hoffe es hilft mir das alles zu verstehen...

02.04.2018 19:44 • 04.04.2018 #1


11 Antworten ↓


Ich bin zwar kein Experte und will dir auch keine falschen Ratschläge geben, daher sehe meinen Beitrag eher als teilen meiner Gedanken mit dir. Ich will dir nichts bestimmtes raten aber kann eben meine Gedanken dazu mit dir teilen.

Zitat von kudbma:
Er möchte nicht zum Psychiater, etc. ich hab alles mögliche ausprobiert mit essen, johanniskraut, unternehmungen, etc. jedoch war für mich das schwerste das ich nicht wusste ob wir noch zusammen sind, für uns kämpfen, etc. somit habe ich ihn immer mehr gedrängt, damit ich etwas sicherheit habe

Wenn er sich nicht helfen lassen will, dann bist du im Prinzip erst einmal Machtlos. Sofern er bei Verstand ist kann man einen erwachsenen Menschen zu nichts zwingen. Es ist natürlich die Frage warum er keinen Arzt aufsuchen möchte. In meinen Augen gibt es da wenige Gründe, entweder er hat Angst vor einer Behandlung oder alleine der Tatsache sich eingestehen zu müssen ein Problem zu haben, oder der Leidensdruck ist noch nicht groß genug. In der Regel holt man sich ab einem gewissen Punkt Hilfe.

Das mit den Pflanzlichen Mitteln und Kräuter die du versucht hast schaden zwar nicht, aber eine wirkliche Alternative zu einer Therapie sind sie eben auch nicht.

Zitat von kudbma:
Ich fühle mich gerade so alleine, soll ich noch hoffen, wie soll ich für ihn da sein, wie soll ich mich verhalten

Ja, wie soll man sich da verhalten? Auf der einen Seite will man ja helfen und nach fast 8 Jahren wirft man ja auch eine Beziehung nicht so einfach weg, auf der anderen Seite ist man selbst irgendwann ein Fall für die Nervenklinik wenn man versucht etwas verlorenes zu retten wenn sich der Partner nicht helfen lassen will.

Ich denke mir du musst dir erst einmal klar darüber werden wie es mit dir weiter gehen soll bzw. kann. Wenn du dir darüber im klaren bist kannst du mit deinem Partner auch besser reden. Im Zweifel wenn er sich nicht helfen lassen will, dann musst du an dich denken und ihn einfach lassen. So böse es sich anhört, hier musst du an dich denken. Aber wie gesagt das sind nur meine Gedanken keine Ratschläge die du so ausführen sollst.

A


Mein Partner hat Depressionen - Was nun?

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Ich danke dir für deine Ehrlichkeit. Er geht anscheinend jetzt zu einem Mentaltraining. In das setzte ich schon viel Hoffnung. Psychiater ist für ihn nichts, das er vor 12 Jahren schon mal für 2 Jahre war, und er jetzt sagt, er sei wieder an diesem Punkt und es hätte nichts geholfen. Umso mehr ihm Menschen sagen, er brauche Hilfe umso mehr weigert er sich. Leider ist er nun fast alleine und ich möchte ihn nicht alleine wissen. Ich gebe ihm jetzt Zeit für sich und ich mir Zeit für mich, um mich wieder zu finden, damit ich wieder Stärker bei der Sache und für ihn da sein kann. Aber es ist schwierig, für mich ein Beziehungsende zu verstehen, wenn nicht die Beziehung das Problem ist...

Hatte dein Partner schon eine richtige Psychotherapie gemacht? Ein Psychiater macht ja meist eher alles über Medikamente und keine Verhaltenstherapie in diesem Sinne. Wobei du ihn ja auch mal fragen könntest ob nicht so ein gemeinsames Gespräch also wo ihr beide hingeht eine Möglichkeit wäre mit der er einverstanden ist.

Gut ich persönlich würde meine Frau auch nicht bei meiner Therapie dabei haben wollen, aber so einige Termine sind gemeinsam durchaus eine gute Idee, vor allem weil man den Partner so teilweise etwas besser verstehen lernt.

Zitat von kudbma:
Aber es ist schwierig, für mich ein Beziehungsende zu verstehen, wenn nicht die Beziehung das Problem ist...

Ein Beziehungsende sollte eh nur der allerletzte Schritt sein. Wobei es für dich bestimmt auch hilfreich sein könnte etwas Distanz zu deinem Partner aufzubauen. So würdest du nüchterner an die Sache ran gehen und Verletzungen würden dich nicht so intensiv treffen. Mit einem kranken Menschen zu arbeiten ist immer schwer und ein gewisser gesunder Abstand ist da auch wichtig. Ich kenne das selbst, ich sage zu meiner Frau auch manchmal Dinge für die ich mich wirklich schlecht fühle und die ich im Prinzip überhaupt nicht so meine. Trotzdem geht es manchmal nicht anders, man tut das falsche und weiß es auch, kann es aber nicht ändern. So was ist natürlich für deinen Partner vermutlich genau so belastend. Was ich damit sagen will ist dass du auch nicht alles zu persönlich nehmen darfst.

Nein er hatte noch nie eine richtige Psychotherapie gemacht. Gemeinsam zu einen Therapeut, ob ich ihm helfen soll einen zu suchen, etc. sind alle fehlgeschlagen. Er sieht keine Depression, nur eine Kriese. Sein Arzt im Januar wollte ihm direkt Medikamente und Psychotherapie verschreiben, jedoch ist er ein Gegner dieser Medikamente. Seit diesem Besuch ist nichts mehr passiert. Ich denke ich rufe diesem Arzt an, damit er kontakt mit meinem Partner aufnimmt. Er hat das Beziehungsende schon vollzogen weill er keine Gefühle hat. Was ja in einer Depression normal ist. Jedoch versteht er das nicht.
Als Teenager wollte er sich einmal umbringen und hat sich selber geritzt... Also hatte er diese Depression mind. schon 2 Mal und müsste was unternehmen. Aber umso mehr ihn sein Umfeld dies sagt, umso mehr wehrt er sich dagegen. Ich bin machtlos, ich weiss... aber ich kann ihn nicht alleine lassen und gehen lassen. Ich denke das ihm im Moment diese neue gewohnene Freiheit gut tut, weil er keine Rücksicht auf mich nehmen muss, jedoch denke ich auch, dass diese gefühle zu mir noch tief in ihm drin sind.

Zitat von kudbma:
Danach hatte er Verfolgungswahn, Panikattaken, Angstzustände.


Das hört sich aber nicht nach einer einfachen Depression an. Verfolgungswahn kling eher nach Psychose. Was es genau ist, kann aber nur ein Psychiater diagnostizieren. Wenn es Psychose oder etwas Ähnliches ist, kann nur mit Medikamenten geholfen werden.

Ich denke als Laie auch das diese ganzen Dinge eher keine Depression sind. Klar kann auch eine Depression vorliegen als Folge, aber die Symptome sind wie @Schlaflose schon sagte eher untypisch. Ob es Sinn macht sich bei dem Arzt zu melden weiß ich nicht. Über einen Patenten dürfte er eh nicht mit dir sprechen so lange du keine Vollmacht hast.

Zitat von kudbma:
jedoch denke ich auch, dass diese gefühle zu mir noch tief in ihm drin sind.

Wobei man die Möglichkeit auch nicht außer Acht lassen sollte das dieses ganze Verhalten vielleicht nur seine Art ist die Beziehung mit dir zu beenden. Es ist immer schwer einzuschätzen, aber was du so schreibst hängst du sehr an die Beziehung. Vielleicht treibst du deinen Partner auch so ungewollt in die Ecke das er keine andere Möglichkeit sieht?

Wie gesagt nicht falsch verstehen, aber man sollte diese Möglichkeit bzw. sich selbst als Ursache nicht immer ausschließen

Ich danke euch für die Ehrlichkeit. Sein Arzt hat eine Depression festgestellt. Ich erhoffe mir, dass sein Arzt sich bei ihm meldet um nachzufragen, wie es ihm geht. Auch seit 1.5 Wochen, seit er bei seinem Freund wohnt, arbeitet und schläft er nur. Ich weiss, dass ich ihn mit meinen Fragen und Hilfestellungen in die Ecke getrieben habe, da er die Leere verspürt.
Er kann mir auch nicht sagen, dass was in unserer Beziehung was falsch war, aber er konnte mir nichts sagen. Wir waren so ein gutes Team und so ein gutes, glückliches Paar. Seine Aussage war auch immer, er wisse nicht was er will, was er möchte, er hatte nur diese Leere in sich. Angstzustände sind typische Depressionen. Auch seine Momentan Arbeitswut ist typisch Männer depressionen. Auch im Geschäft haben es alle bemerkt... Ich denke er hat eine starke Depression, den der Verfolgungswahn hatte er nur am Anfang ca. 3 Wochen... jetzt hat er viele Blockaden für Nähe, Angst vor vielem was ihn auch in vielen Aufhält...

Ich denke mir mal das du ihm aktuell nicht helfen kannst. Bei solchen Dingen muss man sich als Betroffener wirklich helfen lassen wollen. Anders geht es nicht. So lange man selbst noch nicht ganz unten angekommen ist und weiß das man Hilfe braucht kommt keiner an einen ran. Ich dachte auch als Beispiel das ich das Thema Selbstverletzung nicht unbedingt ansprechen muss bei einem Arzt weil ich es ja im Griff habe, bis zu dem Tag als ich wie ein Häufchen Elend bei meinem Arzt saß weil es doch etwas zu intensiv und zu tief mit der Klinge zur Sache ging und ich die Wundversorgung nicht mehr in den Griff bekommen habe.

Wir Menschen sind in dieser Hinsicht vielleicht etwas Dumm, aber wir glauben immer mit allem alleine zurecht kommen zu müssen. Vor allem je nach Erziehung kann es bei Männer durchaus auch anerzogen sein diese keine Probleme haben dürfen. Vielleicht muss dein Partner erst an dem Punkt ankommen wo er einsieht das er alles wichtige verloren hat und das Leben keinen Sinn mehr hat. Wenn er dann ganz unten angekommen ist müsst ihr als Vertrauenspersonen dann bereit stehen und ihn auffangen und entsprechende Hilfe zukommen lassen.

Dabei ist aber auch wichtig, wenn du der Meinung bist das er eine Gefahr für sich selbst darstellt z.B eine reale Suizid Gefahr besteht, dann sofort den Notruf verständigen. Wenn er wirklich in einer solchen Situation ist, dann wird ihm geholfen ob er will oder nicht.

Ich komme nicht damit klar. Es zereist mich innerlich. Er kann mir nichts zu dieser Trennung sagen, noch irgendwelche Gründe nennen. Nur das er nicht fühlt. Ich weiss nicht wie damit umgehen und was ich machen soll...

Zitat von kudbma:
Sein Arzt hat eine Depression festgestellt.


Ein normaler Hausarzt kann das nicht differenziert diagnostizieren. Meinte er vielleicht manische Depression? Bei dieser Krankheit wechseln sich Phasen von Depression mit Phasen mit Zuständen von Überktivität (du schreibst etwas von Arbeitswut) und z.T. auch Verfolgungswahn ab.
Bei einer normalen starken Depression haben die Betroffenen überhaupt keinen Antrieb und konnen sich noch nicht einmal dazu aufraffen, aus dem Bett zu kommen und sich anzuziehen.

Er war nur einmal beim Arzt, ich denke das es dann schwierig ist, dies genau zu diagnostizieren. Was soll ich nur machen? Ihn in Ruhe lassen, momentan, ist das denke ich die beste möglichkeit. aber ihm trotzdem sagen, das ich für ihn da bin und uns nicht aufgebe. Ihm diesen Brief schreibe:
Ich bin und möchte immer für dich da sein, egal ob es ein offenes Ohr ist, dich abzulenken und was zu unternehmen oder einfach neben dir zu sitzen und gemeinsam still in die Sterne zu schauen. Ich habe dich nicht vergessen und werde dich nie vergessen! Genauso gebe ich uns nicht auf, lasse dir aber jetzt deinen Freiraum. Ich probierte zu stark deine innere Leere zu verstehen und wollte dir zu aufdringlich helfen, womit ich dich immer weiter von mir weg getrieben habe. Das tut mir unglaublich leid. Du dachtest du musst mich verlassen, weil du in dieser Situation nichts für mich empfandst/empfindest. Doch das hat nichts mit deinen Gefühlen zu tun, sondern mit dieser Situation und diese Gefühle sind nur blockiert, doch noch irgendwo in dir drin, sie brauchen nur viel Zeit um wieder Stück für Stück an die Oberfläche zu kommen. Doch im Moment kannst du nichts fühlen, weil du diese innere Leere hast. Du empfindest generell nichts ausser Angst, Trauer und diese Leere. Ich habe dich bedrängt und jetzt hast du eine Entscheidung getroffen, wie ich denke; du zu meinem Wohl gefällt hast, was jedoch in meinen Augen nicht gerecht ist. Ich denke auch, dass dir diese Freiheit gerade gut tut. Ich hätte einfach für dich da sein sollen und dir zuhören und das hab ich jetzt kapiert und bin bereit dies zu sein. Ich kann dich nicht heilen, dir nicht helfen aber ich kann für dich da sein! Es ist schwierig deine Angst, Trauer und Leere zu verstehen. Ich möchte dir versichern, dass ich dich nicht im Stich lasse, egal wie lange es dauert, bis du dich wieder gefunden hast... Meine/unsere Türe steht dir immer offen und bist jederzeit herzlich willkommen... du bist nicht allein und wirst nie allein sein! Drück dich fest...

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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