jetzt habe ich mich solange dagegen gewehrt in einem Hilfeforum anzumelden und was zu schreiben, aber irgendwie ist das hier sowas wie ein letzter Ausweg.
Ich bin schon mein ganzes Leben lang irgendwie einsam, hatte nie viele Freunde und seit nunmehr fast 20 Jahren keine richtigen mehr. Ich bin ehrlich: Es hat mich lange Zeit auch gar nicht gestört. Ich bin gerne alleine gewesen. Aber seit letztem September ist alles anders.
Im September bin ich 2,5 Wochen durch die USA und Kanada gereist. Mit einer Reisegruppe von insgesamt 14 Leuten. Ich habe schon vorher geahnt, dass es problematisch werden könnte. Obwohl ich mir vorgenommen hatte offen zu sein und mit den Leuten zu reden. Was soll ich sagen: Nach 2 Tagen in der Gruppe wußte ich schon, dass das mit den Leuten nichts wird. Es ist nicht so, dass ich gar keinen Kontakt zu den hatte, aber ich irgendwie immer ziemlich einsilbig und so kamen natürlich keine richtigen Gespräche zustande. Ich weiß ja auch nicht warum ich so bin bzw. war. Die Unternehmungen die wir gemacht haben waren alle toll, aber Abends beim Zusammensitzen war ich irgendwie außen vor. Außerdem habe ich noch ein anderes Problem: Minderwertigkeitskomplexe. Und so dachte schon ganz schnell: Die haben ja alle ein richtiges Leben und du vegetierst nur so vor dich hin. Das hat mich auch noch weiter runtergezogen.
Die erste Woche war aber noch richtig gut. Bis zur Mitte der Reise wo ich einen Nervenzusammenbruch erlitten habe. Ich lag im Zelt und nichts ging mehr. Ich habe nur noch gezittert und geheult. Die anderen in der Reisegruppe haben davon nichts mitbekommen und keiner weiß davon. Der Rest der Reise war dann außerhalb der Unternehmungen, z.b während der Fahrt und an den Abenden der Horror. Entweder kippte meine Stimmung von einem Moment auf den anderen total ins Negative oder ich habe mich total abgegrenzt und nur noch Musik gehört.
Richtig blöde ist natürlich noch, dass ich mich in einer der Frauen da verliebt habe.
Auch auch die Rückreise verlief nicht ganz reibungslos. Am Flughafen habe ich mehrere Heulanfälle gehabt. Zuhause lief es dann auch nicht besser: Die erste Woche lag ich nur Bett und auch die Zeit bis Mitte Oktober war der Horror. In meinem Kopf drehte sich alles nur um die Frage: Warum ist mein Leben nur so geworden wie es ist ?
Warum habe ich so total versagt ? (Keine Freunde, keine Berufsausbildung, immer weggelaufen wenn es ernst wurde, und und und). Ich könnte auch noch schreiben wie lieblos meine Kindheit war, dass sich meine Mutter nie für interessiert hat bzw. interessiert, aber das hier ist schon alles verwirrend genug. Die Gedanken in meinem Kopf drehten sich nur immer Kreis. Das schlimmste nach dieser Reise war einfach keinen zu haben mit dem ich darüber reden konnte.
Das schlimmste ist allerdings: Ich weiß, dass es mit mehr Mut alles hätte anders werden können. Nur Mut habe ich nie gehabt. Und ich frage mich, wie habe ich es nur soweit kommen lassen können ? Das macht mich total fertig. Mittlerweile geht es wieder ganz gut, nur an manchen Abenden bin ich froh nichts im Hause zu haben womit ich mir den Kopf wegpusten könnte, wenn die Gedanken wieder durchdrehen.
Ich könnte noch soviel mehr schreiben.
Ich habe auch noch einen kleinen Blog worüber ich darüber geschrieben habe: http://dy.cx/rLvT/
Falls wichtig ist: Männlich, 37.
Danke fürs Lesen
11.01.2013 21:30 • • 31.01.2013 #1