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Hallo mal wieder,

ich hatte hier schon einmal berichtet, weil es mir ca letztes Jahr um diese Zeit sehr schlecht ging. Ich war durch einen Umzug und neuen Job irgendwie total gestresst und durcheinander und akut depressiv. Hatte mir dann eine Therapeutin gesucht. Seitdem hat sich viel getan. Ich habe Sachen die mich im Job nervten geändert, einigermaßen an die Wohnung gewöhnt, und habe nicht mehr so starke Stimmungsschwankungen. Ja vieles habe ich eigentlich ins Positive verändert. Zum Beispiel endlich mal abgenommen und ein paar andere Sachen geändert, sodass ich mich in meinem Körper und mit meinem Aussehen wohl fühle. Meine sozialen Ängste sind viel schwächer geworden.

Aber, irgendwas fehlt immer noch. In den letzten Monaten war meine Stimmung zwar meistens stabil. Wenn meine Therapeutin gefragt hat, habe ich immer gesagt, ich fühle mich 'neutral'. Das stimmte auch. Ich fühlte mich ok. Aber irgendwie auch, als wenn mein Leben nur so vor sich hin plätschert. Ich weiß auch nicht genau. Obwohl alles objektiv ok ist, ist mir gleichzeitig alles egal. Ich fühle so eine gewisse Distanz zu meiner Arbeit, obwohl sie hin und wieder sogar Spaß macht und die meisten Kollegen sympathisch sind. Es ist etwas das ich mache, aber fühlt sich nicht so an, als würde sie wirklich zu mir gehören. Auch in meiner Wohnung bzw generell in dieser Region fühle ich mich nicht wirklich zu Hause. Ich kann zwar mittlerweile in meiner Wohnung sein, ohne ständig Panikattacken zu kriegen - deutliche Verbesserung verglichen mit vor einem Jahr - aber ich finde auch nichts daran wirklich gut. Ich kann mich mit beidem einfach nicht identifizieren.

Tja, und dann war ich jetzt über die Feiertage zu Hause in meiner alten Heimat, zu Besuch bei meiner Mutter. Seit 4 Tagen bin ich wieder zurück und habe hauptsächlich alleine zu Hause rumgegammelt. Und diesen Mittag fing es plötzlich wieder an - totale innere Unruhe, Schwitzen, so eine Art Panikattacke light. Gegen Nacht hatte es sich wieder beruhigt, aber ich kann nicht schlafen. Und dann wurde ich plötzlich mega traurig und fing erstmal an ausgiebig zu heulen. Irgendwie wurde mir wieder voll bewusst, dass mein Leben mir im Moment egal ist. Ich habe kein Interesse an meinem Alltag. Die einzigen Momente in denen ich mich ganz gut fühle, sind wenn ich mit Freunden zusammen bin und irgendwie Spaß habe. Ist natürlich schön, dass wenigstens das noch klappt. Aber sobald ich wieder alleine zu Hause bin ist das wie weggeblasen. Es fühlt sich alles so öde an und ich weiß auch nicht, was ich ändern möchte. Es ist als hätte ich die Hoffnung und das Interesse an allem verloren.

Ich werde das natürlich mit meiner Therapeutin nochmal besprechen. Allerdings haben wir nur noch 7 Sitzungen und ich hatte schon zugesagt, dass es so erstmal reicht und ich keine Verlängerung beantrage. Denn es ging mir ja wieder stabil. Ich dachte, das passt jetzt erstmal so. Ich weiß auch nicht, ob sie mir dabei weiter helfen kann. Irgendwie muss ich wieder Interesse an irgendwas bekommen.

31.12.2017 04:19 • 01.01.2018 x 1 #1


3 Antworten ↓


Zitat von absoluterfreak:
Die einzigen Momente in denen ich mich ganz gut fühle, sind wenn ich mit Freunden zusammen bin und irgendwie Spaß habe.

schön zu hören das es noch Dinge gibt die Dich lebendig machen.
Vielleicht hat noch wer eine gute Idee ... mir kommt das zu bekannt vor um was hilfreiches zu wissen.

Ich hoffe Du verbringst den Abend mit Freunden
Einen guten Rutsch!

A


Mein Leben interessiert mich nicht

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Das ist typisch bei einer Depression, das man das Gefühl hat, als wäre dein ganzes Leben irgendwie ohne Sinn, nur ein Zeitvertreib ohne Inhalt, ohne Ziel, für nichts und Niemanden leben, sich selbst vergessen in diesem Nichts aus tausenden Gedanken und Gefühlen an dich selbst. Ich habe dazu mal ein passendes Gedicht geschrieben, dass diese trostlose Welt vor meinen Augen beschreibt, dieses Ableben, auf der Suche nach irgendetwas was meine Hand halten kann und ich hinauf klettern kann.
Aber da ist nichts, nichts hat mehr Gewicht, man hat sich verirrt in der Seele und weiß nicht mehr wohin mit sich, wofür kämpfe ich, wofür kämpfst du?
Um uns herum Nebel.

Gut beschrieben...





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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