somewhere-else
Es ist so: Ich war in meiner Jugend immer n schlankes Mädel, voller fester echt schöner runder Brust. Das war ´mein Special´ kann man sagen. Schön einfach. Dafür waren meine Zähne Katastrophe, von 14 bis fast 16 Lücken jeweils neben den Schneidezähnen, komplizierte kieferorthopädische Geschichte. Ich war nicht beliebt ich wurde am Laufenden Band milde ausgedrückt verarscht. Ich bin in einem Teufelskreis gewesen von mir selber nichts wert sein und von anderen schlussendlich genau so auch behandelt zu werden. Ich hatte zu meinem Körper keine Verbindung, er war einfach mein Körper, und ich hab ihn nicht besonders wertgeschätzt. Ich war einfach unbewusst drüber. Ich hab auch nachts BH getragen, ne Zeit lang wochenlang keine Zähne geputzt, und einfach keine Acht auf mich gegeben. Bei mir Zuhause wars auch immer schwierig. Das alles is eklig, und traurig, und einfach so unglaublich schade dass ich so mit meinem Körper umgegangen bin. Heute bin ich 25, hab Körbchengröße 80D momentan, wieg 62 kg auf Größe 1,62. Das sagt aber in keinster Weise aus wie ich mich fühl, und dass ich mich so weder wohl noch gesund fühl. Mein Gewicht hat sich 2012 das erste Mal verändert. Ich hab von 50 kg Normalgewicht in ein paar Wochen, circa 1,5 Monate 12 Kilo zugenommen, war dann auf 62. Frustessen. Ich hab nur noch gefressen, bis ich gekotzt hab damit ich danach wieder essen kann. Ich hab zu der Zeit die letzte Zeit bei meiner Mama gewohnt, bis ich zwei weitere Monate drauf ausgezogen bin. Seitdem ist mein Körper kaputt. Er fühlt sich so kaputt an und ich kann nicht beschreiben wie traurig mich das macht. Es folgte eine Phase von einigen Monaten wo ich ohne Hungern alles wieder abgenommen hab, weil ich aus der belastenden Umgebung endlich weg war. Es hat vor zwei Jahren oder so seinen Lauf genommen, dass ich regelmäßig zu- und abnehm. Dass und wie mein Körper drunter leidet und die Zeichen davon trägt, was soll ich dazu großartig sagen. Bei meiner Körbchengröße hat das Bindegewebe dermaßen nachgelassen, ich hab dicke Krautstampfer, einen kleinen Popo, einen kugelrunden Bauch als wäre ich eine schwangere Frau, und einen riesigen Brust der proportional *beep* ist, das fiel mir spontan ein und es passt leider einfach.. Ich bin nicht die Art Mädchen/Frau, die Männerblicke genießt. Und ich werd SO viel angeglotzt. Ich bin nicht hässlich. Ich fühl mich so. Und das ist das Traurige an der Geschichte. Meine ganze Geschichte bis jetzt, mein ganzer Selbsthass, meine abwertende Haltung zu mir und meinem Leben, das alles hat mich an den Punkt gebracht wo ich heute bin. Ein Mädchen mit so, aber so viel Potential, zu einem schönen gesunden Körper genauso wie zu Freiheit wenn sie sich endlich traut ihren Weg zu gehen. Aber ich kann nicht. Ich zweifel so an mir. Ich schäm mich, ich ekel mich, ich schau in Spiegel und erkenn mich nicht wieder. Das bin nicht ich. Ich kann das nicht annehmen was ich seh. Es sind so viele Jahre vergangen und es ist als wär ich bei dieser ganzen Veränderung bergab garnicht dabei gewesen, und steh jetzt da, mit dem Ergebnis und es fühlt sich an wie eine Sackgasse. Der Weg ist gegangen, die Dinge passiert, meine Zähne so gut wie jeder mindestens einmal gebohrt und gefüllt, und es bilden sich weiter dunkle Stellen. Ich hab ein durcheinandergewirbeltes Hormongleichgewicht, schon seitdem ich fruchtbar bin scheinbar, da ich meine Tage nur ausnahmsweise zeitweise regelmäßig hatte, einen Haarwuchs hab mit dem ich nicht umzugehen weiß, der mich davon abhält Bikinis anzuziehen um baden zu gehen, dran zu denken mich irgendwie schön anzuziehen weil Sommer ist und man als Mädchen so schön und unbeschwert sein kann wenn man es ist.. oder sich einfach so fallen lassen kann. Ich weiß einfach nicht raus aus dieser gefühlten Sackgasse, ich weiß nicht ob sich jemals nochmal was verändern wird, auch wenn ich seit zwei Wochen im Fitnessstudio bin, mir ein IPL Haarentfernungsgerät bestellt hab und ab September für ~ acht Wochen in ner psychosomatischen Klinik bin. Ich hab keine Ahnung was sich verändern kann, ich will nur wieder zurück :´( alles anders machen, ein anderes Leben führen wo mir von Anfang an vermittelt wird dass ich was wert bin und das für mich übernehmen kann, um JETZT nicht so verdammt kaputt zu sein. Ich versuch seit paar Jahren auf nem spirituellen Weg immer wieder damit umzugehen und ich hab einiges gehen lassen können an Ängsten und Unsicherheiten. Aber ich kann nicht meinen Körper so verfallen sehen ohne dass es mir so unglaublich weh tut. Es tut mir einfach so leid.
Ich würde mich so gerne austauschen mit jemandem der sich darin wiedererkennt, und weiß wie sehr man mit sowas zu kämpfen haben kann, wenn der eigene Körper sich vom Herzen abgespalten hat. Von dem der man ist, wenn er zum Feind geworden ist. Wenn man sich nicht mehr gesund fühlt und einfach nicht ganz, sondern schief und krumm, krank, seelisch wie körperlich, es für manche Dinge einfach zu spät ist und man nicht loslassen kann das Verlorengegangene als vergangen zu akzeptieren. Es fühlt sich so bitter an..
ein Hoffnungsgruß an alle da draußen denen das Leben zumindest momentan auch nicht leicht fällt und die so gerne frei und unbeschwert wären. So wie es jeder von uns verdient hätte
alles Liebe
20.06.2017 20:38 • • 27.06.2017 #1