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@ Alligato: ich denke nicht dass du selber Arzt bist sonst würdest du ja nicht solche falschen Infos vermitteln... da sieht man ja wieder das berühmte Halbwissen und nein ich stehe nicht am Anfang des Studiums....

Also Leute es gibt in Deutschland auch sowas wie ein Arbeitsrecht und das gilt tatsächlich auch für angehende Ärzte. (Ich hab ja Hochachtung vor Leuten dieses Berufsstandes - deshalb gehe ich ihnen auch so gerne aus dem Weg -, aber dass sie zum Nutzen für uns alle den Märtyrertod erleiden, ist dann doch etwas übertrieben.)Sie haben die gleichen Rechte wie jeder andere Arbeitnehmer auch.

Die Frage nach Erkrankungen sind im Bewerbungsgespräch nicht statthaft, ebenso die Forderung nach Offenlegung einer Krankenakte. Fragen nach Vorerkrankungen darf man unbeantwortet lassen, es sei denn im Beruf ist man besonderen Gefahren oder körperlichen Belastungen ausgesetzt.
Sollten durch Krakenhausaufenthalte Lücken im Lebenslauf entstanden sein, darf man da z.B. von einer Umorientierungsphase oder ähnlichem sprechen.
Führt die psychische Erkrankung zur Anerkennung einer Behinderung genießt man z.B. auch speziellen Schutz.

Seine Krankengeschichte (=die Arztdokumentation) muss niemand offen legen.
Wenn überhaupt wird vor Einstellung vorab untersucht, durch Betriebs- oder Amtsarzt. Dabei geht es in den seltensten Fällen um wirkliche Tauglichkeit (bei Piloten und Tauchern), sondern eher um Schadensprävention (z.B. bei Beamten, um Frühpensionierungen zu vermeiden). Und da hängt es in der Regel davon ab, wie's auf dem Stellenmarkt aussieht, wie gründlich da untersucht wird. Ich habe Übergewicht, bin trotzdem beamtet worden, fünf Jahre vorher hätte man mich mit 5kg weniger nicht eingestellt, auch als Angestellte nicht.

Die einzigen, die Einsichtnahme in die Krankenakte verlangen können, sind die Versicherungen. Zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung aber ganz bestimmt nicht. Wenn da eine Rubrik auf dem Anmeldebogen sein sollte, in der nach psychischen Erkrankungen gefragt werden sollte (was ich nicht weiß), muss man allerdings wahrheitsgemäß antworten, sonst ist der Vertrag hinfällig.

Im übrigen ist der Arztberuf so weit gefächert, man hat tausende Möglichkeiten, was man damit anfangen kann. Man muss keineswegs überall wöchentlich 90 Stunden kloppen und Nachtdienste schieben und sich für seine Patienten aufopfern. Man kann den Beruf auch ausüben, ohne jemals nen Patienten zu sehen.

A


Medizin studieren trotz Depressionen?

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Zitat:
Warum sollte man pauschal einen angehenden Arzt, d.h. Medizin-Studenten, auf seine psychische Gesundheit prüfen?
Man prüft auch keine Studenten auf ihre Gesundheit und schließt sie auch deshalb nicht schon vom Studium aus. Habe ich auch nicht gesagt.
Zitat:
Eine andere Frage ist, wie es nach der Approbation, d.h. Studium und Praxisjahr, weitergeht.
Das ist völlig korrekt und genau das, was ich geschrieben habe.
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@ Me283
Sorry, aber willst du alles falsch verstehen? Und ich bin KEIN Arzt und habe es auch nirgendwo behauptet. Deine Auffassungsgabe ist ja schonmal top...
Auch habe ich nirgendwo gesagt, dass Jess garantiert nicht Arzt werden könne oder alles ganz schlimm ist. Ich habe nur nur einige Hindernisse zu BEDENKEN gegeben. Wenn man (=du) schon nicht damit zurechtkommt, von diesen MÖGLICHKEITEN zu hören, dann viel Spaß im Beruf...

Alligato, die Tür, die du da gerade Richtung Me283 schmeißt schwingt in beide Richtungen.

ICH hatte DICH nicht persönlich angeredet, sondern bezog mich auf Juwis Posting lange vor dir.

Und eine gute Möglichkeit nicht missverstanden zu werden, ist sich verständlich auszudrücken, gell! Was du da alles mitbedenkst und mitmeinst können wir nicht ahnen, wir lesen nur das, was du schreibst. Telepathische Fähigkeiten dürften die wenigsten hier haben.

Ich denke die geäußerten Bedenken sind bei Jess bereits vorhanden. Deswegen hat sie ja erst hier geschrieben. Somit finde ich es auch wichtig ihr nicht den Mut zu nehmen mit Aussagen die falsch verstanden werden können
Ich will mir da nichts raus nehmen aber da ich selber Medizin studiere denke ich kann ich recht gut abschätzen inwiefern das machbar ist mit Depressionen. Man hört so viele Dinge über das Studium, jedoch kann man nur darüber urteilen wenn man es selbst erlebt hat.
Also wie gesagt Jess, es wird überall nur mit Wasser gekocht und Ärzte bzw Studenten sind auch nur Menschen, die auch Probleme haben dürfen.
Und danke ich habe Spaß in meinem jetzigen Beruf und auch in meinem zukünftigen

Hallo Me283,

sehe ich auch so, wie du...

Also ich hatte heute ja einen Termin bei meiner Psychiaterin und sie mir absolut ZUM Studium geraten! Sie sagte, es gibt heute sogar die Möglichkeit die ganzen Prüfungen zeitlich versetzt zu machen, weil man EXTRA auf psychisch Kranke Rücksicht nimmt! Ich habe mich daraufhin gleich bei der Uni erkundigt und sie hat Recht. Ich hätte dann zwar immer noch einen ordentlichen Druck viel zu lernen, aber ich habe mehr Zeit . Meine Ärztin will mir auch auf jeden Fall ein Attest ausschreiben, daß ich für Medizin geeignet bin und daß ich eben diesen Zeitbonus bekommen kann.

Ich habe ihr meine Bedenken auch gesagt, daß ich Angst habe das alles nicht lernen zu können. Aber sie hat mir absolut zu dem Studium geraten!

LG Jess und danke für alle, die geschrieben haben!

Können Ärzte denn gut sein, wenn sie Depressionen haben?.... ich möchte keinen depressiven Arzt vor mir haben....


finde ich super. Und wie gesagt wenn du mal Lust hast dich auszutauschen schreib einfach. Ansonsten wünsche ich dir schon mal viel Erfolg. Du wirst es nicht bereuen

Pizzalimo dann muss ich dir die Illusion leider nehmen. Ärzte sind auch nur Menschen...

Ach ja, bevor ich es vergesse:

@tuffie: Ich leide unter Depressionen, weil ich schon im Studium war, aber ich mußte das aus Kostengründen abbrechen. Das hat mich in die Depressionen gebracht.
Ich habe immer nebenbei gearbeitet und anfangs auch Bafög erhalten. Weil ich aber durch die Arbeit nicht alle Leistungsnachweise nach einer gewissen Zeit abgeben konnte (mir fehlte nur eine Hausarbeit), wurde mir das Bafög gestrichen. Und dann war eh alles aus. Wir hatten in Hamburg Studiengebühren bekommen und dann war für mich alles ein Grill ins Klo. Das konnte ich beim besten Willen nicht mehr tragen an Kosten.

Ich habe so verzweifelt um Geld gekämpft und das Studium halten zu können, aber das wurde nichts. Ich habe deswegen Depressionen und PA bekommen. Jetzt bin ich bei der Arge und bekomme hin und wieder blöde Helferjobs. Meine Psychiaterin und die Therapeutin sagen, daß mich das noch mehr kaputt macht, weil ich unterfordert bin.
Eine Lehrstelle habe ich die ganzen Jahre nicht bekommen. Ich bin einfach schon zu alt dafür.

LG Jess

@ Pizzalimo: Was meinst Du WIE VIELE Ärzte psychisch KO sind und Du das gar nicht merkst. Das Gleiche ist bei den Piloten. Viele Ärzte und Piloten reden darüber aber nicht, weil das ein Tabuthema ist.

@Me283, hab Dir schon geschrieben, danke für die Worte!

Hi Jess,

wenn dich das Studium interessiert und du Freude im Umgang mit Menschen hast, dann spricht nichts dagegen. Selbst wenn du an Depressionen leidest, kann dies eine Herausforderung für dich sein, anderen zu helfen und mit deinen eigenen Erfahrungen kannst du dich vielleicht auch besser in Patienten reinversetzen, das war bei mir so und ich hatte es nicht bereut. Ich hatte zwar nicht Medizin studiert, aber ich war Krankenschwester und es hatte mir sehr viel Spaß gemacht, für andere Menschen da zu sein, zu helfen und hatte viel Anerkennung in meinem Beruf. Ausserdem qualifizierte ich mich noch weiter...

Liebe Grüße und wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidung.

Wenn es das ist, was du wirklich möchtest, solltest du es auch machen. Und mach dir keine allzu großen Gedanken wegen des Alters.
Ich finde es sehr seltsam, dass man für eine Bürotätigkeit nach seiner psychischen Gesundheit gefragt wird, nur weil man in Kontakt mit Kunden kommt.
Eine Depression kann jeden treffen und natürlich auch Ärzte! Wichtig ist doch, dass man es erkennt und in Behandlung begibt.
Sollen denn alle, die an psychischen Krankheiten leiden oder gelitten haben keinen Job ausüben dürfen, in dem man mit anderen Menschen zu tun hat?! Dann wären aber weit mehr Menschen arbeitslos oder würden irgendwo in ihrem Job versauern.

Jess, warum fragst du denn hier, wenn für dich schon alles klar ist, deine Ärztin dir schon bestatigt hat, dass du es machen kannst und du die Gegenargumente von den Usern nicht hören willst? Ich denke ei ganz wichtiges Kriterium für Ärzte ist, schnell eigene Entscheidungen treffen zu können und nicht erstmal eine Umfrage dazu zu machen, denn es geht da oft um Leben und Tod.

Zitat von Schlaflose:
Jess, warum fragst du denn hier, wenn für dich schon alles klar ist, deine Ärztin dir schon bestatigt hat, dass du es machen kannst und du die Gegenargumente von den Usern nicht hören willst? Ich denke ei ganz wichtiges Kriterium für Ärzte ist, schnell eigene Entscheidungen treffen zu können und nicht erstmal eine Umfrage dazu zu machen, denn es geht da oft um Leben und Tod.



Manchmal möchte man halt einfach nur eine Bestätigung von quasi neutraler Seite, die einem etwas mehr Sicherheit gibt. Da gibt es andere, die sehen auch das Gute, das ich sehe. Ich mach mir da nicht nur was vor.
Das ist doch völlig okay. Das ist völlig legitim. Schon nach den ersten Antworten hat Jess ja geschrieben, dass sie die negativen Seiten, die ein Medizinszudium mit sich bringt überdacht hat.

Ich denke manche überschätzen hier auch schlicht ihre Kompetenz und ihren Einfluss. Echte Beratung kann hier keineR von uns geben, denn wir kennen uns ja nicht. Wir können nur Meinungen von uns geben, die auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen. Die müssen aber keineswegs mit denen des Fragenden übereinstimmen oder dazu führen, dass der Fragende meine Meinung übernimmt.

Jess hat überdies nicht gesagt, dass sie eure Meinungen nicht hören will, nur entwickelte sich auch hier, wie in anderen Threads leider auch, das Gespräch in eine ganz andere Richtung, als die vom Thread-Starter erhoffte.
Jess Absicht, - die ich zugegebenermaßen bei meiner ersten Antwort auch nicht erkannt hatte -, war einfach, dass sie gerne etwas Mut gemacht haben wollte, dass sie ein Medizinstudium trotz ihres Alters, ihrer psychischen Probleme schaffen kann, gerade weil sie sich auch um mögliche Schattenseiten schon Gedanken gemacht hat.
Ich finde soetwas in diesem Forum absolut legitim.

Es geht nicht darum, ob es legitim ist oder nicht. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen. Und wenn man bei etwas so Wichtigem die Rückversicherung von anderen braucht, obwohl man sich schon im Vorfeld genauestens über alle Bedingungen informiert hat, zeugt das von nicht genügend Sebstsicherheit und Entschlusskraft, um den Arztberuf auszuüben.
Ich bin jemand, der nie andere um Rat fragt, ob ich etwas tun soll oder nicht. Ich entscheide immer alleine. Wenn es schief geht, dann habe ich Pech gehabt und brauche auf niemanden wütend zu sein, der mir zu- bzw. abgeraten hat.
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Es ist aber immer schwierig, sich zum Maßstab für andere zu machen.

Und pauschal jeden zu verurteilen und als selbstunsicher und entschlussschwach darzustellen, weil er es vorzieht, bei großen Lebensentscheidungen auch mal die Stimme anderer Menschen aus seinem Umfeld und in der Ferne anzuhören, halte ich für absolut falsch.
Es ist gut, dass du nicht Arzt werden möchtest, Schlaflose, denn einem Arzt, der alle Entscheidungen nur aus sich selbst fällt, ohne auch Kollegenmeinungen zu hören, möchte ICH nicht ausgeliefert sein.

Zitat von zuiop:
Und pauschal jeden zu verurteilen und als selbstunsicher und entschlussschwach darzustellen, weil er es vorzieht, bei großen Lebensentscheidungen auch mal die Stimme anderer Menschen aus seinem Umfeld und in der Ferne anzuhören, halte ich für absolut falsch.


Ich verurteile ja niemanden. Ich sage nur, wie ich es sehe. Von mir aus kann jeder tun und lassen, was er möchte und wenn er damit auf die Schnauze fällt, dann ist es sein Problem. Aber wenn man öffentlich um Meinungen fragt, dann muss damit rechnen, dass einige auch anders ausfallen können, als man sich das wünscht.


Zitat von zuiop:
Es ist gut, dass du nicht Arzt werden möchtest, Schlaflose, denn einem Arzt, der alle Entscheidungen nur aus sich selbst fällt, ohne auch Kollegenmeinungen zu hören, möchte ICH nicht ausgeliefert sein.

Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen Mit 52 habe ich keine Ambitionen, noch ein Medizinstudium anzufangen. Ich sollte von meinen Eltern aus Medizin studieren, weil mein Vater Arzt war (und noch einige andere aus der Verwandtschaft), aber ich habe mich erfolgreich dagegen gewehrt. Das wäre für mich der Horror gewesen, da ich mich erstens vor Blut und allem, was mit Krankheiten in Verbindung steht ekele, zweitens hätte ich mich dafür weder psychisch noch körperlich imstande gefühlt. Ich kann mit Menschen allgemein und mit Kranken schon mal gar nicht umgehen. Und was ich bei meinem Vater so erlebt habe mit Nachtdiensten und Wochenendbereitschaft usw. nee, das hätte ich nicht durchstehen können.

Natürlich soll ein Arzt Kollegenmeinungen einholen, wenn es sich um etwas Spezielles handelt. Aber man kann nicht bei jedem Patienten, der in der Sprechstunde sitzt, oder wenn man zu einem Notfall gerufen wird, erstmal Kollegen fragen. Im Normalfall muss man die Entscheidungen selbst treffen und oft auch sehr schnell.

Zitat von Schlaflose:
Zitat von zuiop:
Und pauschal jeden zu verurteilen und als selbstunsicher und entschlussschwach darzustellen, weil er es vorzieht, bei großen Lebensentscheidungen auch mal die Stimme anderer Menschen aus seinem Umfeld und in der Ferne anzuhören, halte ich für absolut falsch.


Ich verurteile ja niemanden. Ich sage nur, wie ich es sehe. Von mir aus kann jeder tun und lassen, was er möchte und wenn er damit auf die Schnauze fällt, dann ist es sein Problem. Aber wenn man öffentlich um Meinungen fragt, dann muss damit rechnen, dass einige auch anders ausfallen können, als man sich das wünscht.


Jess hat aber wie gesagt, gar nichts gegen deine Meinung, sondern hatte schlicht eine andere Absicht mit ihrer Frage, die sie dann präzisiert hat. Im Gegenteil sie hat ja viele deiner Befürchtungen sehrwohl berücksichtigt.

Zitat von Schlaflose:
Natürlich soll ein Arzt Kollegenmeinungen einholen, wenn es sich um etwas Spezielles handelt. Aber man kann nicht bei jedem Patienten, der in der Sprechstunde sitzt, oder wenn man zu einem Notfall gerufen wird, erstmal Kollegen fragen. Im Normalfall muss man die Entscheidungen selbst treffen und oft auch sehr schnell.


Das würde dann aber nach deiner Deutung heißen, dass es sich bei der Entscheidung für oder gegen ein Medizinstudium um den Normalfall handelt. Ich denke aber, dass diese einmalige Entscheidung im Leben, per se ein Ausnahmefall ist, in dem es eben angebracht ist, sich auch Rat einzuholen. Und wenn das alles so einfach wäre und jedeR Normale das mit sich selbst abmachen könnte, dann würden sich die ganzen Berufs- und Studienberater quasi von selbst erübrigen.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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