Zitat von Maha: Geht es Dir jetzt um mich?
Eigentlich nicht. Mir geht es um das Thema und den Versuch das Gelesene in meine Welt, meine Wahrnehmung zu übernehmen, zu übersetzen, in meine Worte zu fassen, es zu verstehen, die Tiefe zu begreifen.....
Oftmals sind dabei Beispiele sehr hilfreich, daher habe ich auch einiges über mich geschrieben und wie ich es bei mir wahrnehme, was ich bei mir schon erkannt habe. Meine Erkenntnis kann auch hilfreich für andere sein, so wie deine eben hilfreich für mich sind.
Da ich bei mir schon einiges erkannt habe, erkennt man (vermutlich) auch ab und zu bei anderen etwas und wenn zwei oder mehr gerade im Gespräch sind, dann kann man dies mitteilen und nachfragen, ob man mit der Einschätzung richtig liegen könnte. Denn eine Rückmeldung (die keinem Zwang unterliegt, sondern aus freien Stücken sein kann oder eben nicht) kann das Lernen unterstützen. Es besteht damit die Chance für eine Bestätigung oder einer Widerlegung, so dass man erkennen kann, ob man falsch oder richtig lag und man somit die Lehre (oder wie auch immer du es nennen magst) versteht.
Beispiele, wo man nicht nachfragen kann, sind zwar gute Anschauungen, aber letztendlich können sie nicht vertieft werden. In die Tiefe kann man nur im Austausch gehen, wenn man damit einverstanden ist.
Zitat von Maha: Wenn der Rahmen klar geklärt und kommuniziert ist, was in einem virtuellen Raum geschieht; nämlich ein Kurs, in dem etwas vermittelt wird und im besten Fall gemeinsam ein Lernfeld und Diskutieren zum Inhalt entsteht,
So hatte ich es verstanden. Du willst einen Kurs machen und über den Inhalt ins Gespräch kommen. Da dies aber kein Lerninhalt ist, wie Mathematik etc. sondern eben ganz speziell um das Ego geht, was bietet sich da mehr an als über das eigene Ego zu sprechen?
Und weil ich gerade etwas nachschauen wollte, bin ich über diese Aussage von dir gestolpert:
Zitat von Maha: was ich mal als Selbsthilfe-Gruppe angedacht hatte,
Unbewusst oder bewusst willst du dich doch mit dir selbst auseinandersetzen, ansonsten macht diese Aussage ja gar keinen Sinn. Du suchst Gleichgesinnte, die auch mit ihrem Ego noch Probleme haben. Ich gehöre da dazu. Ich will lernen es zu erkennen und mich auf andere Werte zu besinnen.
Zitat von Maha: Und das gibt es sowohl als mögliche Ego-Variante als auch mit einer anderen Kraft.
Sehe ich auch so.
Zitat von Maha: Ego wäre: Ich will unbedingt bestimmte Klickzahlen erreichen. Ich will jetzt unbedingt, dass Leute hier schreiben. Ich will mehr Aufmerksamkeit als xyz mit xyz-Thread. Usw. Was alles nicht mein Antrieb ist, so viel weiß ich für mich.
Das ist gut, wenn dir das nicht wichtig ist.
Zitat von Maha: Eine ganz andere Kraft wäre: Ich schaue auf die Klickzahlen, um mir klar zu werden, ob ich jetzt tatsächlich weitere acht Mal 90-Minuten-Kurse hier ins Deutsche übersetzt zusammenfasse. Wenn es mehr Menschen interessiert, die schweigend lesen, kann mich/meinen inneren Schweinehund das gegebenenfalls auch etwas pushen in Sachen Energieschub.
Und auch wenn du es vielleicht nicht lesen möchtest, auch das fällt für mich unter Ego. Das Ego will gesehen werden, es will wahrgenommen werden, es will Aufmerksamkeit. Und es will dadurch einen Energieschub oder eine Bestätigung, dass es gut ist, was man tut.
Und da, liebe Maha, spreche ich jetzt schon aus Erfahrung. Ich habe mein eigenes Tagebuch nämlich auch so begonnen. Ich sagte mir, es ist egal wer kommt, ob jemand schreibt..... ich schreibe nur für mich.
Aber das Ego war immer auf dem Sprung. Hat schon jemand geschrieben, habe ich ein Danke? Es gab sogar eine Phase, wo ich darum gebeten habe, dass ich ein Danke bekomme, nur um zu sehen, ob ich stille Leser habe. Die müssen nicht schreiben, aber ich würde es gerne wissen, wieviel Publikum ich habe.
Aber das sagt dann letztendlich doch nichts über die Wahrheit aus, weil es ist ja keiner verpflichtet meiner Bitte nachzukommen und somit war ich hinterher eigentlich auch nicht schlauer wie vorher. Aber ich konnte dadurch lernen, dass es wirklich egal ist.
Ich habe die Einstellung, dass man das bekommt, was man braucht und nicht das was man erwartet oder erhofft. Erwarten und hoffen stehen für das Ego, nur wer für alles offen ist, was kommt, der ist Egofrei.
Oder siehst du das anders?
In meinem Tagebuch konnte ich tatsächlich immer mehr loslassen, was andere angeht. Ich habe für mich beschlossen es nur für mich zu schreiben und zu sehen was passiert. Wenn ich gute Gedanken bekomme, dann nehme ich auch mal Kritik an (auch das klappt inzwischen immer besser und war eine Herausforderung) und bin dankbar. Wenn mir etwas vollkommen unerwartetes geschrieben wird, wo mich vielleicht sogar ärgert, dann frage ich mich, kann ich daraus etwas lernen? Kann die Person für mich hilfreich sein oder kann ich für diese Person hilfreich sein? Vielleicht kommt ja jemand, der unbewusst spürt, dass ich ihm eine Weisheit mitgeben kann, aber sie kann es nicht als Frage formulieren, weil sie ihrer nicht bewusst ist.
Zitat von Maha: Ich habe nämlich heute gemerkt, dass es schon auch ganz schön zeitintensiv ist. Und mich anstrengt. Die Kurse schaue ich für mich weiter. Und ich werde auch die Links weiter posten. Nur kann ich noch nicht sagen, ob ich auch weiter die Exzerpte auf Deutsch einstelle.
Das was du mir geschrieben hast - ich solle so machen, wie es mir gut tut, das gilt auch für dich. Das ist der Lernprozess, den du im Moment wohl anstrebst und ich kann dich dazu wirklich nur ermuntern. Es ist wichtig, dass man auf sich achtet und nicht auf das Ego.
Ich komme wieder auf mein Tagebuch zurück. Das, was ich dort lernen wollte, kann ich inzwischen recht gut umsetzen. Der Weg dahin war aber mit vielen Höhen und Tiefen. Immer wieder kam das Ego durch. Der Verstand sagt, dass jeder so darf wie er möchte, dass man keine Erwartungen haben sollte....., aber bis das beim Gefühl letztendlich ankommt, das dauert.
Du hast dieses Tagebuch erstellt um dir selbst die Möglichkeit zu geben dich über ein Thema zu unterhalten, dass dich interessiert. Dazu hast du dir etwas überlegt und umgesetzt. Das war gut und richtig.
Wenn du jetzt aber merkst, dass du dich damit selbst unter Druck setzt, dass es dir mehr Energie nimmt als es dir letztendlich bringt, dann ist es eine gute Idee, es wieder nur für dich zu machen.
Man kann auch einen Mittelweg gehen und nur das ansprechen, was einem selbst am Meisten beschäftigt. Du musst ja nicht den ganzen Inhalt wiedergeben, der wo will, der kann ja selbst teilnehmen.
Und ich finde meine Lehrer, die ich brauche. Die sind ganz einfach da. Hier im Forum hatte ich schon viele Lehrer. Angenehme und nicht ganz so angenehme
Zitat von Maha: Und... Ich entscheide immer wieder neu, ob und wie sehr ich mich mit Menschen näher befasse; und ob/wie sehr ich mich mit Menschen befasse, die für meine Wahrnehmung destruktiv agieren; oder ob ich es vorziehe, ihnen aus dem Weg zu gehen.
Zitat von Maha: Ich darf mich jederzeit in Beziehung zum Verhalten anderer setzen. Ich kann darüber hinwegsehen. Eine mögliche Option. Ich kann versuchen, eine Grundsatzdiskussion an einen anderen Ort (den Beruhigungs-Thread) umzuleiten, was ich getan habe. Ich kann die Person(en) direkt ansprechen und sie bitten aufzuhören. Was ich ebenfalls getan hatte. Es wurde nicht respektiert. Ich kann die Person angreifen. Was ich nicht gemacht habe, weil ich meine Energie und Zeit lieber auf Schönes lenke. Ich kann einen Menschen in seinem so sein akzeptieren (also sein lassen) und gleichzeitig ihr Handeln eben nicht.
Selbstverständlich. Und meiner Meinung nach der Weg um zu lernen, wie man sein möchte.