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@Sonnenzauber wenn man an schwerer Depression erkrankt ist , geht leider nichts mehr.

Zitat von Sonnenzauber:
manche Dinge müssen aber entschieden werden.

Deshalb wäre gut zu wissen, worum es geht.

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Macht Depression unfähig Entscheidungen zu treffen?

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@User_0815_4711 um Depressionen

@Obikon selbst dann entscheidet man sich dafür nichts zu tun.

Zitat von Sonnenzauber:
selbst dann entscheidet man sich dafür nichts zu tun.

Ja, aber das braucht keine Energie und kein Kopfzerbrechen.

@Sonnenzauber wenn man schwer erkrankt ist hag man keine Wahl .

Zitat von Obikon:
um Depressionen

Ja.
Ich würde gerne wissen, welche Entscheidung fällig ist. Vielleicht regelt sich alles von selber und eine Entscheidung ist gar nicht nötig?

So wie ich das lese war die wichtige Entscheidung schon vor einem Jahr (schaut mal auf das Datum) jetzt geht es eher um Dinge wie treffe ich jemanden oder nicht.

@User_0815_4711 ich denke Menschen mit Depressionen grübeln eh schon den ganzen Tag. Zumindest alle die ich persönlich kenne und auch von mir.

Zitat von Sonnenzauber:
manche Dinge müssen aber entschieden werden

Zumal: keine Entscheidung treffen IST bereits eine Entscheidung

@DrSeltsam stimmt

Zitat von Sonnenzauber:
@Malin2 ja ich kenne das genau wie du spielt bei dir Ambivalenz auch eine große Rolle? Ich denke jedoch dass vieles aus der Trauma Ecke kommt dass ...

Ambivalenz, spielt schon eine Rolle aber das sehe ich mehr als Folge.
Ich hatte jetzt z. B. fast einen Monat lang geplant jemand zu treffen. Diese Möglichkeit gibt es nur selten, weil wir weit auseinander wohnen. Zum dritten mal hab ich es nicht geschafft den Plan umzusetzen. Ich finde immer etwas was dann dagegen spricht oder besser gesagt was mir Angst macht.

Zitat von DrSeltsam:
Das Problem ist ja nicht, dass Du dich gar nicht entscheiden kannst sondern dass sich deine Entscheidung dauernd ändert. Wenn Du mal notierst, WARUM ...

Da steht dann zuerst die Angst, Unsicherheit, Angst vor weiteren negativen Erlebnissen, Angst vor Menschen.

@Malin2 gehst du denn eigentlich raus also wenn du Angst vor Menschen hast?

Depression ist nicht nur ein Wort für keine Lust, sondern eine messbare organische Beeinträchtigung des Gehirns und es schränkt die Exekutivfunktionen des Gehirns, dh die Motivation, Organisation, Planung und Ausführung von Aktivitäten unterschiedlich stark ein, was wiederum dazu führt, dass sich die Depression selbst am Laufen hält, weil die Ursache, die zur Einschränkung geführt hat, durch die Einschränkung selbst aufrechterhalten wird.

Nichts zu tun, muss nicht motiviert, organisiert oder geplant werden, sondern nur noch automatisch ausgeführt wie Atmen oder Schlafen. Deshalb wird auch nur noch Nichts ausgeführt, weil die Motivation, Organisation und Planung als Aufwand wegfällt.

Der Punkt ist die Motivation.
Damit steht und fällt alles.
Und diese Motivation ist ein intrinsischer, dh in einem selbst ruhender, ursächlicher Faktor, der sich durch die eigene Bewertung ergibt.

Kann diese Bewertung geändert werden? Ja. Aber das kostet Kraft. Und genau diese Kraft fehlt allzuoft und muss ggf. von außen mobilisiert werden - manchmal als Tritt in den Hintern, manchmal als neue Perspektive, manchmal als aufbauende Worte.

Nur nichts, ändert nichts.

Zitat von User_0815_4711:
Und was würde passieren, wenn du gar keine Entscheidung triffst? Also überhaupt nicht darüber nachdenkst, sondern einfach laufen lässt?

Dann sitz ich für den Rest meines Lebens vermutlich in der Wohnung. Die Möglichkeit nicht darüber nachzudenken gibt es nicht oder eben nur mit endgültig aufgeben, kompletten sozialen Rückzug.

Vom Prinzip ist das dann auch eine Entscheidung.

@illum das kann man so nicht pauschal sagen es gibt auch Menschen mit schweren chronischen Depressionen die sehr aktiv sind und viele Entscheidungen treffen. Das ist dann wohl die hochfunktionale Depression.
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@Sonnenzauber raus gehe ich täglich aber nur zum Einkaufen, zu meinem Vater und sonst nur spazieren in einer Gegend wo ich niemanden treffe. Stadt oder so was ist der pure Stress.

@illum du hast es sehr gut beschrieben. Genau so empfinde ich meine Situation. Irgendeine Hilfe von außen die mich mobilisiert gibt es nicht bzw. kann ich das nicht als solche annehmen.

Zitat von Sonnenzauber:
@illum das kann man so nicht pauschal sagen es gibt auch Menschen mit schweren chronischen Depressionen die sehr aktiv sind und viele Entscheidungen ...

Richtig. Die hochfunktionale und agitierte Depression wirkt sich aber anders auf die separaten Hirnfunktionen aus. Hypo- und die Hyperaktivität. In beiden Fällen ist das Gehirn im emotionalen Daueralarmzustand. Es zeigt sich nur anders. Was bei allen Formen aber identisch ist, ist die Entscheidungsschwäche. Was auch logisch ist. Im Alarmzustand Entscheidungen zu treffen ist sehr schwierig, weil der Alarm im Gehirn die Prioritäten anders setzt.

Bei dem einen zeigt es als offene Frage, warum sich überhaupt noch die Zähne geputzt werden sollen, bei dem anderen, dass er 50 Mal am Tag joggen geht - beide oder alle weichen aber einem Problem aus.

Wie kann ich dieses sch. Gefühl in mir loswerden, das alles sinnlos macht.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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