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Hey,

ich erzähle euch mal kurz von meinem Leiden. Also ich leide an einer schweren Depression mit Suizidgedanken. Die genauen Ursachen kann ich nicht benennen, aber es spielen einige Faktoren mit rein. Besonders schlimm ist es erst geworden als jemand gegangen ist, den ich letztes Jahr kennengelernt hatte. Wir waren nie zusammen, aber haben Zeit zusammen verbracht. Ich habe ihn über eine App kennengelernt und ich hatte eine wunderschöne, wenn auch kurze Zeit mit ihm. Die Zeit mit ihm hat mich damals ein wenig aus dem depressiven Loch geholt in dem ich war. Ich konnte mich wieder etwas lebendig fühlen. Wir hatten tolle Gespräche, wir machten zusammen Musik, wir tanzten, wir hörten unseren zufällig gemeinsamen Lieblingsmusiker, und ja, wir schliefen auch miteinander. Die Zeit mit ihm war magisch und ich habe mir das schon immer gewünscht, meine Leidenschaften die ich oben schon aufgezählt habe mit jemanden zu teilen. Für mich war das wirklich was Besonderes. Irgendwie wusste ich, dass wir nicht zusammen kommen werden und ich kann auch nicht sagen, dass ich Gefühle für ihn hatte. Ich kannte ihn ja auch kaum. Er sagte mir auch, dass er irgendwann woanders hingeht. (Er kam aus Australien, lebte hier und wollte dann weiter) Mir war bewusst, dass das nichts wird und wollte trotzdem die Zeit mit ihm genießen und alles um mich herum vergessen. Als er mir dann irgendwann schrieb, dass er gehen wird, hat mich das sehr getroffen. Wir sahen uns dann noch einmal und verabschiedeten uns, was sehr schmerzlich für mich war. (Hab die ganze Nacht auch nicht geschlafen) Die Monate vergingen und mir ging es zunehmend schlechter. Irgendwann schrieb er mich wieder an und ich freute mich darüber. Wir schreiben noch, aber eher weniger. Wir kamen auf die Idee zusammen Lieder zu schreiben und ich erwähnte dass ich unsere Zeit vermissen würde und dass ich hoffe, wir würden uns wieder sehen. Er stimmte mir zu aber von sich aus hätte er das wahrscheinlich nie gesagt. Wir sprechen auch nie darüber wie es uns geht, reden nur über Musik oder schicken uns Lieder über unseren Lieblingskünstler. Ich hätte mir natürlich gewünscht er würde bisschen fragen, weil es damals auch viel eher von mir kam (besonders das Ausmachen von Treffen usw) aber das kann ich nicht mehr erwarten. Momentan geht es mir wieder richtig schlecht und ich überlege den Kontakt abzubrechen, weil ich damit abschließen muss. Es war nicht alles toll, auch wie er sich verhalten hat manchmal, aber ich war wie geblendet und wie verzaubert und seit dem er weg ist, wurde es unerträglich. Leider ist es für andere schwer nachvollziehbar, aber mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich komme einfach nicht darüber hinweg, ich verbiete mir alles was mich sonst immer glücklich gemacht hat, eben nur weil ich das nicht mehr mit ihm teilen kann. Selbst meinen Lieblingssänger kann ich kaum hören gerade, weil mich das an die Zeit mit ihm erinnert und manchmal denke ich mir, ich hätte die Zeit mit ihm besser nutzen sollen. Ich kann die Vergangenheit einfach nicht loslassen und grüble immer über dieselben Dinge. Ich hoffe tatsächlich darauf ihn mal wieder zu sehen um dieses unbeschreibliche Gefühl wieder zu erleben. Wahrscheinlich habe ich mich abhängig von ihm gemacht. Ich hatte das damals nach nur einer viermonatigen Beziehung auch, da hatte ich zwei Jahre Liebeskummer, weil ich ständig grübelte und machte mir über alles Gedanken. Jetzt ist es wieder so, nur irgendwie anders. Es ist kein richtiger Liebeskummer, aber ich habe mein Glück von ihm abhängig gemacht und jetzt fühle ich mich halb tot. Es wird nie wieder so in der Form kommen, wie ich das erlebt habe, aber es schmerzt mich und ich kann keinen Tag mehr genießen. (Mich beschäftigen noch andere Sachen, aber die sind eher nebensächlich) Es fühlt sich an, als wäre mein Leben vorbei und mir wurde alles genommen, was mir Freude bereitete.

Habt ihr vielleicht Ideen oder Tipps wie ich am besten damit umgehen kann? Ich habe das Gefühl so viel Zeit zu verschwenden in meinem Zustand.
Danke schonmal und auch dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, den langen Text zu lesen.

22.08.2024 19:09 • 23.08.2024 #1


6 Antworten ↓


Zitat von Elli510:
Hey, ich erzähle euch mal kurz von meinem Leiden. Also ich leide an einer schweren Depression mit Suizidgedanken. Die genauen Ursachen kann ich ...

Das liest sich so, als würdest du tief im Liebeskummer drin stecken. Die Wurzeln davon liegen wahrscheinlich in der Angst verlassen zu werden. Da würde ich persönlich ansetzen.

Hast oder hattest du schon Psychotherapie? Nimmst du irgendwelche Medikamente gegen deine Depressionen?

A


Loslassen von einer besonderen Begegnung

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@Lerchen
Ja ich nehme Medikamente, diese helfen mir aber nicht mehr. Ich gehe bald in eine Klinik und bekomme dort Therapie. Für die Zeit nach der Therapie, habe ich schon eine Therapeutin, also bin sozusagen auf der Warteliste. Ich war Anfang des Jahres auch schon in Therapie, war aber nicht wirklich hilfreich.

@Elli510 Google mal nach dem Prinzip der dualseelen.
Man muss natürlich offen für sowas sein, aber wenn man sich damit befasst kann das sehr tröstend in solchen Situationen sein, da man verstehen lernt, warum ein „zusammen“ nicht geht und warum das so ein hin und her ist.
Wie gesagt, man muss offen dafür sein und ein bisschen an sowas glauben.
Dann kann sowas sehr tröstend sein.

Und am Ende ist es egal, was einem hilft, Hauptsache es hilft.

@WayOut Ich bin total offen dafür. Danke für den Tipp, ich werde mich mal mehr damit befassen. Habe das ehrlich gesagt auch schon getan und etwas getröstet hat mich das auch, nimmt mir nur leider nicht den Schmerz.
Ich kenne eine Schamanin und sie meinte, dass er ein Seelenpartner ist, bzw eine Zwillingsseele. Was natürlich nicht heißen muss, dass das auch die Liebe des Lebens sein muss. Wird denke ich oft missverstanden. Die Begegnung war aber einfach anders als alle anderen. Vielleicht hängt das mit vergangenen Leben zusammen. Selbst er hat daran geglaubt in gewisser Weise.

Jedenfalls danke dir.


@Elli510 ja Zwillingsseele ist ja quasi das dual Serien Ding.
Wenn man sich ein wenig drauf einlassen kann kann es schon tröstend sein. Gerade dieses Wissen um „es war was besonderes aber wir würden sowieso nie glücklich zusammen werden“ hilft da sehr beim los lassen





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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