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Hallo Leute,

angefangen hat alles bei mir mit Panikattacken 5-10 mal am Tag.
Diese Panikattacken habe ich jetzt zum Glück länger nicht mehr gehabt (eine Woche).
Ich gehe seit März zu einer Kinderpsychologin und die kann mir auch total gut helfen und versucht jetzt Gründe für meine Angststörung und auch die innere Leere die dazu gekommen ist mit mir zu finden.
Dieses Leeregefühl habe ich teils mehrere Tage hintereinander, manchmal verschwinden sie aber für ein paar Tage, sie sind aber nie ganz weg.
Manchmal komme ich total gut mit dieser leere klar, aber an anderen Tagen habe ich totale Angst, dass es für immer so bleibt und ich mit diesem Gefühl durchgehend leben muss.
Bis jetzt hat es mir teils recht gut geholfen meine Sorgen und Gefühle aufzuschreiben, Musik zu hören oder einfach mal raus zu gehen.
Ich wollte fragen ob ihr vielleicht einige Tipps habt, was ich dagegen tun kann, weil ich oft total am verzweifeln bin und nicht mehr weiter weiß.
Dann helfen auch meine Methoden nicht mehr

09.05.2020 20:07 • 10.05.2020 x 1 #1


5 Antworten ↓


Hey:)
Klingt als wärst du auch noch garnicht so alt.
Ich bin 18 und kenne das zu gut!
Bei mir ist es so das ich auch unter Leuten so eine leere habe, aber manchmal hilft es auch wie ist es denn bei dir?

A


Leeregefühl was tun?

x 3


Ja bin erst 15
Bei mir ist es es auch öfters der Fall, dass ich mich mit Leuten treffe und trotzdem allein fühle. Manchmal hilft es jedoch auch total...

Ich kann dir da ehrlich gesagt auch nicht viele Tipps geben, weil ich bei mir in manchen Phasen auch nichts hilft, aber ich hoffe sehr für dich, dass du da bald rauskommst!
Hast du denn Leute mit denen du darüber reden kannst?

Ich spreche viel mit meiner Psychologin darüber....wenn ich anderen davon erzähle können die sich halt nicht vorstellen was diese Leere überhaupt ist und wenn dann kommen nur so Sprüche wie ja kann man nix machen

Ein Gefühl der inneren Leere ist auch, für Menschen die das nicht hatten, kaum nachvollziehbar und zwei mal nicht nachzuempfunden. Man sollte es ihnen nachsehen.
Ein wenig kann ich dir darüber erzählen und versuche dabei psychologische Fachbegriffe zuvermeiden.

Es gibt Menschen die haben das chronisch. D.h. es ist ein Symptom. Und es gibt Methoden um damit (gut/besser)umzugehen. Das Du das in dieser Phase deines Lebens hast, bedeutet nicht das Du das immer haben wirst. In der Pubertät/nahe dem Erwachsen werden, entstehen eine vielzahl von Gefühlszuständen die einem selbst unbekannt sind. Ist es etwas was andere nicht haben und oder sie es nicht verstehen, kann man selbst in einen Kreislauf geraten wo man sich unnormal fühlt. Und - man kann vor diesem Unbekanntem Angst bekommen. Neues, unbekanntes was sich unangenehm anfühlt, kann das auslösen.

Das Gefühl der inneren Leere entsteht in uns selbst. Die Gründe und auslöser können ganz unterschiedlich sein.

Was man allgemein bei Angst und innere Leere vermittelt, ist das man sich eine Struktur aufbaut. Einen Tages und Wochenablauf. Den man mehr oder weniger flexibel einhält.
Wenn man in so einem Zustand der Angst oder der inneren Leere ist, ist es hilfreich sich an diese Struktur zu halten - ohne das man sich dabei emotional und körperlich vollig überfordert. Dies tut man bis der Zustand weg ist.

Das was Du bereits tust ist sehr gut. Auch wenn Du das Gefühl hast das es dir nicht hilft - vertraue mir, es hilft dir trotzdem im Hintergrund. Der Trick bei der Sache ist eben der, das man wie auf einem Notfallprogramm seine Mittel zur Hilfe trotzdem nutzt um durch den Nebel zu navigieren.
Der Grund ist folgender - tut man es nicht weil man das Gefühl hat es bringt nichts, läuft man Gefahr es mit der Zeit nicht mehr zu tun. Der emotionale Zugang zu einer Ressource kann verloren gehen. Mit Ressource meine ich etwas was Du tust und es dir gut tut/deinen Akku wieder auflädt, Freude bereitet usw. Es kann also sein das dann eine Ressource beginnt sich ebenfalls leer anzufühlen, was wiederzum dazu führen kann das Du sie nicht mehr nutzt. Und dann wird deine Welt kleiner.

Daher ist es gut wenn Du dir viele verschiedene Dinge eroberst. Raus gehen, Tagebuch, Musik hören ist schon mal gut. Frage dich was dir noch Spaß machen würde und erobere dir das als Ressource. Z.b. ein kreatives Hobby, Online-Gaming, Sport, Kochen, Verein, Selbsthilfegruppe - da sind keine Grenzen gesetzt.

In dem Du die Welt vergrößerst in der Du lebst, dadurch das Du durch die Ressourcen sich selber lebst und erlebst, kann das Gefühl der Angst und inneren Leere geringer werden.

Das ist etwas, was ich bei unzähligen Betroffenen schon gesehen habe.

Versuche aktiv zu bleiben und dich selbst zu erleben.




Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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