ich leide seid Jahren an schweren Depressionen und der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung (komplizierte Soziale Phobie²). Schon in der Schulzeit haben die Probleme bei mir durch ständiges Mobbing und Abgrenzung angefangen.
Ich habe Grafikdesign studiert und habe dann ein Praktikum in einer Agentur gemacht. Doch wieder erfahre ich nur Ablehnung und bin nach den 6 Monaten völlig enttäuscht gegangen. Seitdem her bin ich 2,5 Jahre arbeitslos und die Probleme werden nur größer, je älter ich werde (ich bin schon 29). Ich habe überhaupt keine sozialen Kontakte mehr. Außer meiner Eltern (die selbst viele Probleme haben) und meinem Bruder, habe ich so gut wie niemanden.
Ich kann keinem Menschen trauen, weil ich so oft im Leben sehr verletzt wurde. Durch die Enttäuschungen ist meine Sensibilität stärker geworden gegenüber Kritik und Ablehnung. Ich habe kein Geld (weil nur auf H4) und weil ich in einer kleinen Stadt wohne und die Bahn- und Busverbindungen sehr schlecht sind (habe ich erwähnt, dass ich nicht einmal einen Führerschein habe?), komme ich aus diesem Kaff nicht heraus ohne gleich eine große Summe für die Bahn wegzuschmeißen, um zumindest eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Ich habe Angst heraus zu gehen, weil ich ständig irgendwelchen Bekannten meiner Eltern, alte Schulkameraden oder den Nachbarn begegne. Ich schäme mich für meine Situation und habe schon vieles versucht: Medikamente, Tagesklinik, stationäre Klinik... ich hatte auch schon vier Therapeuten gehabt, die aber nicht sehr gut waren. Die Eine wusste nicht genau, was sie mit mir anfangen sollte. Der Andere war ein seltsamer Kontrollfreak und regte sich über mich auf, als er merkte, dass seine Klopftherapie und homöopathischen Mittelchen bei mir nicht funktionieren. Also auch da nur Enttäuschungen.
Morgen habe ich wieder ein Vorstellungsgespräch bei einem Arbeitgeber - aber schon das letzte Bewerbungsgespräch war ein totaler Reinfall und ich fühlte mich wochenlang schlecht. Edit: Ich kriege auch Panikattacken.
Mir wird ständig Sch**ße entgegen geworfen, obwohl ich niemanden etwas antue. Durch meine Introversion, leises Sprechen und Depression urteilen viele Menschen über mich völlig falsch und halten mich für kalt, dumm, langweilig, arrogant, [füge beliebiges, negatives Wort ein]. Und das Schlimmste ist, ich kann es nicht ändern, weil ich viel zu erschöpft bin, um mich als ein Extrovertierter auszugeben und die Lächelnde zu spielen - wobei ich nicht einmal das kann. Ich war schon immer leise und unauffällig. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass bei Frauen diese emotionale Abgestumpftheit noch negativer wahrgenommen wird, als bei Männern.
Ich habe einfach aufgegeben. Ich fühle mich komplett leer. Ich bin zu müde, um zu leben. Ich hasse diese Welt.
05.06.2017 13:59 • • 09.06.2017 x 4 #1