Oh ja, diese Schuldgefühle kenne ich auch. Ich sage dir lieber nicht, wie lange es bei mir gedauert hat, bis es mir besser ging, und wie lange ich schon arbeitsunfähig bin Bzw. fühle ich mich mittlerweile wieder durchaus fit für einen Teilzeitjob, finde aber nichts.
Wegen Kontakten: Ich habe mich in meinen schweren Depri-Phasen sehr zurückgezogen, was ein Fehler war, denn dadurch habe ich meinen gesamten Freundeskreis verloren. Jetzt, wo es mir besser geht und ich wieder Lust auf Kontakte hätte, ist keiner mehr da.
Ich finde es super, dass du der Krankheit etwas Positives abgewinnen kannst. Ja, dein Zusammenbruch hatte wohl echt viel mit Überlastung zu tun (hattest ja ordentlich was um die Ohren, alle Achtung!) und ich glaube auch, dass sich der Körper - und die Seele - schützt, indem sie einen zur Entschleunigung zwingen. Bei mir war es anders, ich hatte zwar auch Burn-out-Symptome, aber auch ohne Stress im Job wäre ich krank geworden. Ich habe so viele Altlasten von früher (Kindheit). Ich glaube, dann dauert es insgesamt länger, bis es einem besser geht, weil man von der Basis aus an sich arbeiten muss, an ganz grundlegenden Dingen. Wenn man stressbedingt in eine Depression fällt, ist es etwas leichter, so meine Vermutung; da genügt es, wenn man die stresserzeugenden Faktoren reduziert oder beseitigt. Aber lass' dir die Zeit, die du brauchst. Schuldgefühle habe ich wie gesagt auch, aber die sind unangebracht. Wir können nichts für unsere Krankheit und haben nichts verbrochen, für das wir uns schämen müssten. Muss ich mir auch immer eintrichtern und langsam kapier ich's.
18.08.2016 16:56 •
#6