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Hallo Zusammen,

ich lese immer wieder sehr negative Erfahrungen über antidepressiver. Deshalb habe ich eine richtige Phobie dagegen entwickelt. Da meine Depression aber seit 4 Monaten so extrem schlimm ist, möchte ich nochmal ein neues Ad probieren. Meine Frage lautet nun, gibt es hier Menschen, bei denen die Ads so gut angeschlagen haben, dass es einem wieder gut bzw viel besser ging? Und gibt es hier Menschen, die eine schwere Depression besiegt haben?
Freue mich über jede positive Antwort!

25.07.2024 15:48 • 26.07.2024 #1


38 Antworten ↓


H
Ja, hier!
Allerdings hat es Jahre gedauert, bis ich so eingestellt war, wie ich es jetzt bin (habe aber nicht nur Depressionen).
An manchen Tagen ist es immer noch blöd, aber wir sind ja keine Maschinen. Trotzdem möchte ich mein AD nicht missen und wüsste nicht, wo ich wäre, wenn ich keine Medikamente nehmen würde.

Nehme 10 mg Escitalopram und 200 mg Quetiapin (Mischung aus Retard und Filmtablette).

25.07.2024 15:58 • x 2 #2


A


Können Depressionen mit Antidepressiva verschwinden?

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@154455
Hallo, hab auch eine schwere Episode einer Depression seit mehreren Monaten leider. Und gestern meinte meine Neurologin, Sie würde mir jetzt zur Unterstützung doch ein AD empfehlen. Sie verschreibt es aber nicht selber. Und mein Termin bei einer Psychiaterin (Glück, dass ich überhaupt eine gekriegt habe) ist erst in 5 Wochen. Bis dahin muss ich also auch weiterhin ohne AD klarkommen und im Prinzip will ich auch keines nehmen. Weil ich auch in der Tagesklinik gesehen habe, wie es meinen Mitpatienten damit erst mal schlechter ging. Ob es auf lange Sicht hilft, keine Ahnung. Aber ich denke, ich werde wohl nicht noch zusätzlich etwas nehmen wollen. Okay, meine ANtwort war jetzt vielleicht nicht so positiv wie gewünscht; aber mich interessiert es natürlich auch, was hier noch für Antworten kommen.

25.07.2024 16:01 • x 1 #3


R
@Horizon
Hallo, oh das interssiert mich. In welcher Verteilung nimmst du das Quetiapin? Ich nehme 50mg Retard 1x morgens, und dann noch (nach Bedarf) 25mg Filmtablette abends um zu schlafen. Wobei, die brauche ich oft gar nicht. Ich hatte meine Neurologin auch gefragt, ob ich denn nicht das Quetiapin erhöhen könnte. Da meinte Sie, da wär ich noch zu jung (53) dafür ? Weil höhere Dosen halt auch sehr müde machen können und ich dann tagsüber womöglich gar nichts mehr hinkriege.
IN der TAgesklinik sagten Sie mir dagegen, ich wäre ja bei einer wirklich seeehr geringen Dosis und man könnte da noch um einiges steigern...?! Bis zu 800mg glaube ich. Escitalopram war auch zusätzlich angedacht, wurde dann aber gelassen, weil es wohl Einfluß auf die Blutgerinnung hat (mus 2 verschiedene Blutverdünner nehmen).

25.07.2024 16:07 • #4


@Horizon danke für deine Antwort! Darf ich fragen, welche Symptome du hattest?
Es freut mich sehr sowas positives zu lesen..

25.07.2024 16:11 • #5


H
Zitat von RoseLoomis:
Bis zu 800mg glaube ich.

Ja, da haben sie Recht, bis 800 mg geht es hoch.
Mit dem Alter halte ich jetzt für etwas merkwürdig, ich bin bspw. erst 33 und nehme das Quetiapin schon seitdem ich 26 bin in verschiedenen Dosierungen.
Ich war auch schon bei 300 mg Retard. Leider hat das gegen meine Schlafstörungen nicht geholfen, deswegen nehme ich jetzt diesen Mix aus 100 mg Retard und 100 mg Filmtablette (beides abends) und fahre damit sehr gut. Mich machen aber auch sehr wenig Medikamente wirklich hangover müde.

25.07.2024 16:16 • x 1 #6


H
Zitat von 154455:
Darf ich fragen, welche Symptome du hattest?

Klassische Depressionssymptome. Ich kam 6 Monate eigentlich aus dem Loch gar nicht raus. Habe gefühlt jeden Tag geheult, konnte keine Aktivitäten mehr wahrnehmen und wollte auch gar nicht mehr wirklich am Leben teilhaben. Hatte jeden Tag sehr schlimme Suizidgedanken und dachte, ich komme da nie raus. Hatte zusätzlich auch eine totale Gefühlslosigkeit. War regelrecht taub, mir war alles egal. Das war ganz schlimm und ich bin soooo froh, da endlich raus zu sein.

25.07.2024 16:18 • x 3 #7


@Horizon das macht mir so Hoffnung! Ich habe fast die selben Symptome. Habe das Gefühl meine Identität ist verloren gegangen, weil ich einfach kein positives Gefühl mehr empfinden kann… hattest du die Symptome auch 24/7?

25.07.2024 16:28 • x 1 #8


Zitat von Horizon:
habe aber nicht nur Depressionen)

was hast du noch, wenn ich fragen darf?

25.07.2024 16:29 • #9


H
Zitat von 154455:
hattest du die Symptome auch 24/7?

In der Zeit zu 90 % ja.
Wollte eigentlich immer morgens schon, dass abends ist, damit wieder ein Tag rum ist und ich näher am Tod bin.
Aber ich bin so froh, nicht aufgegeben zu haben! Auch wenn man es nicht glaubt, das Leben kann so toll sein!

Ich habe Borderline, eine Zwangsstörung, generalisierte Angststörung und Depressionen.

25.07.2024 16:31 • x 2 #10


S
@154455
Deine Fragen kann ich verstehen, aber da hilft letztendlich nur es auszuprobieren.
Wenn hier jemand seine positiven oder negativen Erfahrungen bezüglich der Einnahme eines ADs schreibt, dann kann es bei dir trotzdem ganz anders sein.
Ich komme z.B. ganz gut mit dem Opipramol zurecht, aber ich würde nicht sagen, dass das Medi alleine zur Besserung beiträgt. Da sind noch viele andere Faktoren im Spiel und ich würde meine Genesung auch nicht davon abhängig machen ob ich nun eine bestimmtes Medikament schlucke oder nicht. Ich sehe als vorübergehende Krücke.

25.07.2024 16:32 • x 2 #11


@Horizon ja das hab ich auch mit dem morgens schon wollen, dass wieder abends ist..
generalisierte angststörung und zwangsgedanken habe ich auch aber die stören mich nicht so. Das schlimmste ist einfach diese Gefühllosigkeit.
Und durch die Medikamente wurde es bei dir dann besser?

25.07.2024 16:34 • #12


@silberauge danke für die Antwort! Ja du hast natürlich recht. Ich frage mich halt einfach nur, warum soll ich ein Medikament nehmen, was mir dann letztendlich eh nicht hilft. Deswegen wollte ich gerne positive Erfahrungen lesen. Außerdem machen mir so Erfahrungen auch immer ein bisschen Hoffnung. In den anderen Foren lese ich immer nur negative Erfahrungen.

25.07.2024 16:36 • #13


H
Zitat von 154455:
Und durch die Medikamente wurde es bei dir dann besser?

Ja, durch das Escitalopram letztendlich.
Ich habe das am Anfang gar nicht gemerkt, aber mein Umfeld. Das habe ich auch gebraucht, denn ich hätte es nach 6 Wochen abgesetzt, weil ich dachte, es wirkt nicht. Man muss dem ganzen schon Zeit geben, ist aber bei jedem AD so.
Eine Wunderheilung ersetzen sie nicht.

25.07.2024 16:37 • x 2 #14


S
Zitat von 154455:
Ich frage mich halt einfach nur, warum soll ich ein Medikament nehmen, was mir dann letztendlich eh nicht hilft.

Das weißt du aber vorher nicht. Opipramol hilft z.B. vielen Personen ausreichend, aber einigen auch überhaupt nicht. Von daher kann man es nur probieren und man benötigt leider auch einiges an Geduld, da sich oft erst nach einiger Zeit eine Wirkung/Besserung einstellt und dann weiß man wiederum oft nicht so genau, kommt die Besserung nun vom Medikament oder weil die Lebensumstände sich vielleicht verändert haben oder die Psychotherapie greift oder vielleicht auch alles zusammen.
Du kommst nicht umhin, dir etwas verschreiben zu lassen und es zu testen.
Aber natürlich ist es immer besser positive Erfahrungen zu lesen als negative. Der Placebo- bzw. Nocebo Effekt spielt bei Antidepressiva auch eine erhebliche Rolle. Du musst dem Medikament auch kopfmäßig eine Chance geben.

25.07.2024 16:49 • x 2 #15


S
bei mir hat bisher leider noch kein AD gewirkt. Kann also nichts positives berichten. Aber dieser Beitrag tut mir gut zum Lesen. Diesselben Symtome die ich habe bei der Depression - jetzt 3 Jahre.

26.07.2024 11:36 • #16


R
@Horizon
KEnne ich auch sehr gut. Morgens schon froh sein wenn bald wieder Abend ist, die Angst etwas nachlässt und man wieder weiter schlafen darf... um nichts mehr mitkriegen zu müssen. ES ist so traurig. Toll dass es Dir besser geht!

26.07.2024 12:07 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
@RoseLoomis
ja genau. So ist es auch bei mir. Traurig.

26.07.2024 12:22 • x 1 #18


Was habt ihr sonst so für Symptome?

26.07.2024 12:39 • #19


S
tiefe Traurigkeit, nicht mehr leben wollen, diverse Ängste, nicht in den Tag starten wollen. Ich bin einfach nicht ich selbst. Ich war ein lebenslustiger Mensch und jetzt so. Das ist schwer zu verstehen. Muss man glaub auch nicht verstehen. Irgendwelche Körperprogramme laufen da wohl aus dem Ruder.

26.07.2024 12:43 • #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl