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Habe das Forum gerade erst entdeckt und will versuchen hier etwas Hilfestellung zu bekommen !

Ich war bis vor kurzem für 7 Wochen in einer Tagesklinik welche mir aber leider nichts gebracht hat
Da es mir mal wieder nicht gut ging und ich mein schwarzes Loch gekrabbelt bin habe ich es trotzdem
geschafft mir Hilfe zu holen und bin halt in besagte Tagesklinik gegangen. Ich bin unglücklich mit meiner
privaten Situation (Einsamkeit) meiner Wohnsituation und auch mit meiner beruflichen Situation
(Überforderung). Leider habe ich es nicht verstanden mich in den Gruppen öffnen zu können. In den
7 Wochen hatte ich dann auch nur leider 3 Einzelgespräche bei 3 verschiedenen Ärzten/Therapeuten).

Ich bin dann sofort in eine Wiedereingliederung gegangen. Von Seiten der Ärzte geraten kommt sie
für mich aber zu früh. Am zweiten Tag habe ich schon fast Panik gehabt, habe die erste Woche aber
doch geschafft. Ab morgen wird dann von 2 auf 3 Stunden erhöht. Ich möchte am liebsten abbrechen,
habe aber auch ein wenig Panik vor der Reaktion der Krankenkasse.

Ein weiteres Problem ist das ich so schnell wie möglich hier wo ich wohne weg möchte und wieder in der
nähe meiner Heimat leben möchte. Ich weiß aber nicht so recht wie ich das alles anstellen soll.
Ich müsste dann ja auch meinen Job kündigen...die Konsequenzen was eine Sperre beim Amt angeht
sind mir bekannt...aber was soll ich machen.

Momentan bin ich wieder in hausärztlicher Betreuung da es hier in der Gegend wo ich wohne absoluter
Facharztmangel herrscht. Keine Chance auf Termine bei Neurologen oder Psychiatern. Ich weiß momentan
echt nicht mehr so wirklich weiter...Vielleicht hat ja hier jemand einen Tipp für mich ?

17.07.2016 11:17 • 04.08.2016 #1


10 Antworten ↓


Du hast viele Baustellen an denen du offenbar verzweifelt arbeitest. So wie ich das lese möchtest du eine Besserung herbei führen die
aber zur jetzigen Lage nur alles schlimmer macht.
In dieser Tagesklinik gibt es doch bestimmt eine Sozialarbeiterin oder? Frage dort mal nach und wende dich dahin oder guck ob es in deiner
Umgebung eine entsprechende Einrichtung gibt. Auch die Caritas bietet Sozialberatung an.
Im Fokus sollte derzeit deine Gesundheit stehen und dafür wäre es wichtig, dass du zu einem Psychotherapeuten kommst, weniger zum Facharzt
denn ärztliche Unterstützung hast du ja derzeit auch in der Tagesklinik.
Je nachdem bei welcher Krankenkasse du bist kannst du dir eine Therapeutenliste holen und wenn du da nicht zeitnah (innerhalb von 6 Monaten)
einen Therapieplatz bekommst kannst du bei der Krankenkasse um die Kostenübernahme eines außervertraglichen Therapeuten ansuchen die in aller
Regel auch genehmigt wird.
Eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt halte ich übrigens auch für kontraproduktiv und viel zu früh. Das hat höchstens die Konsequenz, dass du in
deinem Behandlungsfortschritt zurückgeworfen wirst.

A


Keine Termine bei Neurologen / Psychiatern - was tun?

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vielen Dank für deine Antwort !

in der Tagesklinik ist ja die Behandlung abgeschlossen von daher glaube ich das ich über die
Klinik keine Beratung mehr erhalte. Vielleicht sollte ich es mal über die Caritas versuchen, die
gibt es zumindest in Halberstadt...vielen Dank für den Tipp.
Würde ich mit meiner Krankenkasse (bin bei der AOK) Ärger bekommen wegen eines Abbruchs ?
...bin jetzt seit ungefähr 12 Wochen krank geschrieben. Die Tagesklinik hat mich als arbeitsfähig
entlassen da die Befürchtung im Raum steht das es mir noch schlechter ergeht wenn ich wieder
alleine zuhause verweile.

Ok.... ich hatte das so aufgefasst, dass du aktuell noch in der Tagesklinik bist.

Ich würde an deiner Stelle am Montag 1. bei der Caritas anrufen, zwecks Terminvereinbarung (falls nötig), oder hier:
http://branchenbuch.meinestadt.de/halbe ... ny/7198127
http://www.info-sozial.de/datenbank/adr ... hp?id=6475

2. die Ärzte nochmal durchtelefonieren und auch auf die Dringlichkeit hinweisen, dass du derzeit keine Unterstützung hast, 3. wenn möglich zum
Hausarzt gehen und krankschreiben lassen (notfalls die Psychiatrieambulanz aufsuchen) und auf den nächsten Weg entweder persönlich
oder per EMail bei der AOK melden, bescheid geben, dass du keinen Facharzttermin bekommst,
keinen Psychotherapeuten hast und dringend Unterstützung brauchst und ob sie eine Therapeutenliste aufliegen haben und unter welchen Voraussetzungen dir ein außervertraglicher Therapeut bezahlt wird.

Ob dir die Krankenkasse Probleme macht kann ich nicht beschwören aber ich kann es mir nicht vorstellen wenn du aktiv mit deinem zuständigen
Sachbearbeiter zusammenarbeitest, die Lage schilderst, dass sie dir da Probleme machen. Es wird dir kaum jemand Steine in den Weg legen wenn erkennbar ist, dass du mitarbeitest.

so...ich habe jetzt für Donnerstag einen Termin bei der Sozialberatung. Ich hoffe das da ein wenig
Licht in meine Baustellen kommen.

Mein Hausarzt hat mich jetzt erst mal weiter krank geschrieben. Ich wollte eigentlich die Wiedereingliederung abbrechen...mein
Hausarzt meinte aber das er sich da erst einmal rückversichern muss bei der KK ?

Zudem komme ich mit meinem neuen AD nicht klar...wird halt nicht besser
Ich nehme Mirtazapin 30mg. Mein Hausarzt hat mit jetzt Citalopram Dura
ergänzend verschrieben...eine morgens und eine Abends und Mirtazapin halt
auch eine Abends....ist das so vertretbar...
Termine beim Neurologen sind wie gesagt hier in der Gegend nicht
zu bekommen. Ich habe jetzt einfach die Panik das sich die beiden Mittel
nicht vertragen...sozusagen kontraproduktiv wirken ?

Hallo selig67,

ich habe gesehen, in welchem Beruf du tätig bist. Ich weiβ aus eigener
Erfahrung, wie fordernd dieser Berufsbereich ist. Vor allem emotional ist
das oft nicht leicht zu verkraften. Ich habe auch eine Wiedereingliederung
gemacht, nachdem ich einige Wochen wegen Burn Out krankgeschrieben war,
und ich war auch kurz davor, die Wiedereingliederung abzubrechen. So was ist
wirklich kein' Zuckerschlecken'.
Ich wurde von einer Kollegin eingearbeitet, die mir in jeder Minute zu verstehen gab,
daβ ich total unfähig bin. Das war sehr schlimm für mich, denn ich hatte mir fest
vorgenommen, mit der Wiedereingliederung einen guten Neuanfang in der Firma zu
machen. Ich habe die Zeit überstanden...ich wollte unbedingt wieder rein in meinen
Job und ich hab's auch geschafft, aber der Preis war hoch...
Genau wie du möchte ich umziehen, ich bin auf Arbeitsstellensuche und auch privat
will ich einen Neuanfang machen.
Da ich immer Angst vor dem Neuen habe und oft an meinen Entscheidungen zweifle,
fällt mir das alles andere als leicht.
Also, ich glaube, ich kann vielleicht ein wenig nachfühlen, wie es dir geht.
Ich wünsche dir, daβ der Termin bei der Sozialberatung dir weiterhilft.

Alles Gute.

Hallo selig67,

wegen der befürchteten Wechselwirkungen: Es gibt im Internet einen Check: http://www.apotheken-umschau.de/Medikam ... kungscheck
Demnach gäbe es bei Citalopram und Mirtazapin tatsächlich Wechselwirkungen. Welche das sind und ob sie problematisch sind, steht nicht dabei. Vielleicht bittest du deinen Hausarzt, das herauszufinden? Der müsste in seinem Rechner ein besseres Check-Instrument haben (mein Psychiater schaut im Zweifelsfall immer in einem nach). Apotheker wissen sonst auch ganz gut Bescheid.
Wegen des Termins bei einem Psychiater: Gibt es in deiner Stadt eine psychiatrische Klinik mit Ambulanz, wo man unangemeldet hinkommen kann? So habe ich es damals gemacht, als es mir gar so schlecht ging und ich unmöglich auf einen Termin, der erst in ein paar Wochen oder Monaten stattfindet, hätte warten können.
Sozialberatung ist eine gute Idee, die können dich bestimmt wegen des Jobproblems beraten - wie du am besten vorgehst, um keine Nachteile zu haben.

Zitat:
Ich nehme Mirtazapin 30mg. Mein Hausarzt hat mit jetzt Citalopram Dura
ergänzend verschrieben...eine morgens und eine Abends und Mirtazapin halt
auch eine Abends....ist das so vertretbar...


Kein Mensch kann dir über irgendein Checkinstrument vorher sagen wie die Medikamente bei dir anschlagen.
Ich persönlich bin nicht davon überzeugt wenn ein Allgemeinmediziner mit Psychopharmaka herum experimentiert.
Schlussendlich muss es aber dir damit gut gehen. Wenn du nur mit Nebenwirkungen zu kämpfen hast dann ist es sicher
nicht das Richtige und ansonsten würde es dabei belassen.

@ Cati

Dann möchte ich dir aber mal meinen Respekt aussprechen das du die Wiedereingliederung
durchgezogen hast ! Wenn da eine Kollegin mitläuft und einem zu verstehen gibt das man
nix auf die Reihe bekommt dann ist das wirklich toll das du das geschafft hast

Ja...die lieben Umzüge und vor allen Dingen die Entscheidung zu treffen. Für mich auch
immer enorm schwierig weil ich davon ausgehe das ich mich wieder mal für die falsche
Wohnung entscheide. Bin jetzt auch schon über 30 mal umgezogen in gut 25 Jahren. Ich
hoffe das ich jetzt bald mal mein Paradies finde und nicht immer auf der Flucht vor mir
selber bin...

...wegen der Pillen bin ich jetzt selber am testen. Da die Citalopram ja stimmungsaufhellend
wirken nehme ich die Abends nicht mit ein ! Von der Mirtazapin nehme ich nur noch die Hälfte,
also 15mg damit ich morgens nicht mehr so erschlagen und down bin...ich weiß...man soll
da ja nun nicht selber herumdoktern....aber Citalopram abends nehmen geht wie ich meine
garnicht !

Vielen Dank Juwi mit dem Tipp mit der psychiatrischen Klinik....muss ich mal schauen
ob es sowas hier gibt....na morgen ja erst mal der Termin bei der Caritas...

Vielen Dank für eure Nachrichten....tolles Forum hier

Hallo selig67,

wow, du bist ja wirklich oft umgezogen! Ich wünsche dir, daβ du eine Wohnung
findest, wo alles passt und wo du zur Ruhe kommen kannst.
Danke für dein Lob...ich habe übrigens nach meiner Wiedereingliederung von
einer Kollegin erfahren, daβ die Person, die mich einarbeiten sollte und die mich
so getriezt hat, dies wohl tat, weil sie befürchtete, in eine andere Abteilung versetzt
zu werden, wenn ich in's Team zurückkehre. Sie hoffte wohl, daβ ich kündige oder
wieder in den Krankenstand gehe...tja, hat nicht geklappt...

Ich würde dir gerne kluge Ratschläge geben, aber ich stecke ja selbst mittendrin
in meiner Lebensumstellung und versuche das irgendwie hinzukriegen...

Alles Gute für dich !

Mach das auf jeden Fall mit der Klinik, die haben meist auch akutaufnahmestationen und wenn du Hilfe brauchst, ist es wichtig, dass du die auch kriegst. Dort ist immer ein Arzt, sprich Psychiater, der mit dir sprechen und dich, auch wenn keine stationäre Aufnahme erfolgt, beraten kann was die Medikamente angeht. Ansonsten melde dich bei deiner alten Tagesklinik, evtl können Sie dir weiterhelfen, auch wenn die Behandlung offiziell abgeschlossen war.
Alles Gute und viel Erfolg bei der Suche!
Holly

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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