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Hallo liebe Forumsmitglieder,
Der Austausch hier hat mir in den letzten Wochen schon sehr geholfen.
Nachdem Mitte Januar eine erneute depressiv-ängstliche Phase bei mir aufgetreten ist, habe ich mit Citalopram begonnen und wieder mit Psychotherapie. Es geht mir inzwischen auch schon deutlich besser. Was mir aber irgendwie noch Gedanken macht, ist dass ich mich gerade nicht zu einem meiner Hobbies aufraffen kann. Ich liebe normalerweise lesen, was ich seit Wochen nicht gemacht habe. Ich kann mich einfach nicht darauf einlassen. Auch Nähen und plotten und basteln mache ich normal in jeder freien Minute und jetzt wehrt sich alles in mir dagegen auch nur an meine Geräte zu gehen. Gestern bin ich mehr zufällig an einem Faschingsumzug vorbei gekommen. liebe ich auch sehr. hat mich aber gestern völlig kalt gelassen.
Am liebsten bin ich momentan ganz viel an der frischen Luft und laufe, oder sitze vorm Fernseher und schaue mir alte Wiederholungen einer Serie an, die ich eigentlich schon kenne.
kennt ihr das? Habe das Gefühl ich kann mich mit gar nichts Schönem, was mir normalerweise Spaß macht, beschäftigen.

Heute 10:42 • 03.03.2025 x 2 #1


29 Antworten ↓


@AussieGirl83 heyyyy... das hatte ich vor 3 Jahren auch ganz doll als ich starke hormonelle Depression hatte.. das kommt alles wieder..Ich hatte mich komplett erholt davon..Ich bin lebenlang schon Leistungssportler und es ging einfach gar nix mehr, kein bock, keine Freude

A


Keine Freude mehr an meinen Hobbies

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Zitat von AussieGirl83:
kennt ihr das?

Ja.
Bei mir ist es neben der Existenzdepression (Wozu?) äußerlich bedingt, da ich immer weniger Zeit für meine Interessen habe. Und so macht es auch keine Freude mehr.
Ich habe aber keine Ahnung, wie das wäre, wenn ich tatsächlich wieder mehr Zeit hätte, ob ich dann überkompensiere.

Ich kenne das leider durch meine starken Ängste
Ich kann vieler meiner Hobbys nicht mehr nachgehen weil ich die nötige Ruhe nicht mehr habe
Freude würden sie mir schon bereiten aber ich kann es einfach nicht mehr

Durch meine schlimmen Ängste kann ich nicht mehr still sitzen und einige meiner Hobbys sind im sitzen und mit viel Ruhe
Das geht nicht mehr
Ich hoffe das kommt wieder

Danke euch für eure Antworten. Ich frage mich halt auch immer wieder, ob ich mich quasi mal dazu zwingen soll und die Freude dann beim tun kommt?
Ich bin normalerweise so jemand, der sich am besten entspannt beim kreativ sein oder freunde treffen. und das ist momentan alles so schwierig. ich fühle mich so fremd in mir selbst.
Dabei ist das gröbste ja überstanden, ich muss kaum mehr weinen, das Grübeln har aufgehört, ich bekomme wieder den Haushalt soweit hin, auch wenn es anstrengend ist... jetzt würde ich mich so gerne etwas Gutes tun und weiß nicht wie.

@AussieGirl83 das kennen viele hier. Wenn ich depressiv bin, mach ich gar nichts, alles steht still.

Du gehst raus und das ist super gut. Weil wir Licht brauchen.

Setz Dich nicht unter Druck bzgl Deiner Hobbies. Das kommt wieder, manchmal hat man ja auch Neue

Zitat von AussieGirl83:
Ich frage mich halt auch immer wieder, ob ich mich quasi mal dazu zwingen soll und die Freude dann beim tun kommt?

Die Frage wäre, wie Du diesbezüglich „zwingen“ definierst? Wenn Du tatsächlich keine Lust hast, dies oder jenes zu tun, was soll dann Zwang bewirken? Ob Freude im Tun erzeugt wird, merkst Du wenn Du es machst, egal was Du machst.
Ich mache meine früheren Hobbys derzeit auch nicht mehr und da würde ein Zwang sicher auch nicht in Freude münden, würde ich sie ausüben wenn die Lust dazu fehlt.
Im Grunde ist es doch auch nur die Frage, was fange ich mit der Zeit an, die mir zur Verfügung steht? Wenn das alte Serien schauen ist, dann ist das so, weil mir offensichtlich ja nichts besseres einfällt. Wenn mir das natürlich nicht die „Freude“ bringt, die ich gerne haben würde, wäre halt etwas anderes nötig. Aber dann muss ich erstmal „Freude“ definieren. Das Gefühl als solches wurde ja im Laufe meines bisherigen Lebens durch unterschiedliche Dinge erzeugt. Ich weiß, ich hab mich mal über den Gesellenbrief gefreut. Soll ich deswegen noch mal ne Lehre machen? Eher wohl nicht. Ich hab mich auch mal über Geschenke gefreut, aber soll ich mich jetzt einfach beschenken lassen?
Freude entsteht doch in dem Moment wo sie stattfindet und kann durch quasi alles oder auch nichts ausgelöst werden. Allerdings ist sie eben kein Dauerzustand, denn sonst würde man sich ja über alles freuen, was einem widerfährt. Wer kann das schon?

@Disturbed ich verstehe deine Gedanken, klar. zwingen meine ich im Sinne, dass ich mich eben vielleicht einfach mal an dir Nähmaschine setze und es mal eine halbe Stunde probiere.
Das Problem ist, dass mir das Fernsehen zwar in dem Moment das ist, was ich machen möchte. Aber mich dann am.Ende des Tages unbefriedigt lässt weil es eben nicht das ist, was mich wirklich befriedigt. Und natürlich ist Freude immer schwer zu definieren...
Ich komme mir einfach so vor als würde ich die Tage nur irgendwie rum kriege... fühlt sich wie verschwendete Zeit an.

Ich würde auch sagen, mach einfach. Die Lust kommt. Besser als nichts zu tun.
So würde ich es machen.

Zitat von AussieGirl83:
und weiß nicht wie.

Probiers mit dem einfachsten und am wenigsten aufwendigen. Wenns dir keine Freude macht, kannst ja wieder aufhören .

Zitat von AussieGirl83:
Das Problem ist, dass mir das Fernsehen zwar in dem Moment das ist, was ich machen möchte. Aber mich dann am.Ende des Tages unbefriedigt lässt weil es eben nicht das ist, was mich wirklich befriedigt. Und natürlich ist Freude immer schwer zu definieren...
Ich komme mir einfach so vor als würde ich die Tage nur irgendwie rum kriege... fühlt sich wie verschwendete Zeit an.

Hallo und willkommen !
Das kenne ich mit der Kreativität und dem Schaffen, das befriedigt mehr als konsumieren. Also probiere man eine ganz kleine kreative Tätigkeit. Bei mir sind es oft nur Minuten des tuns, aber ich fühle mich dann gleich besser.

Zitat von AussieGirl83:
Ich komme mir einfach so vor als würde ich die Tage nur irgendwie rum kriege... fühlt sich wie verschwendete Zeit an.

Ich verstehe Dich da schon. Aber was ist denn keine verschwendete Zeit? Subjektiv kann ich jede Tätigkeit als solche ansehen und würde mich das davon abhalten sie zu tun dann würde halt die Zeit ohne Tätigkeit vergehen. Vor allem könnte ich das in Bezug zu einem Zweck ja immer vorschieben. Wozu jetzt essen, wenn ich doch irgendwann wieder Hunger hab. Wozu das Geschirr spülen, wenns doch wieder schmutzig wird. Wozu arbeiten, wenn es morgen wieder die selbe Arbeit gibt. Wozu leben, wenn ich doch irgendwann tot bin.

Zweifeln oder in Frage stellen, kostet ja auch Zeit. Da könnte ich mich fragen, ist das nicht verschwendete Zeit?

Und selbst wenn ich auf ein Ziel hinaus arbeiten will, kann das im Nachgang auch als verschwendete Zeit betrachtet werden, wenn ich es so will. Bei allem was ich mache. Allerdings kann dies Unzufriedenheit generieren und der kann ich höchstens mit Zufriedenheit entgegen wirken, indem ich es einfach mal bin, Zufrieden wie es gerade ist. Und wenn mich das freut, umso besser. Ich darf halt nur nicht erwarten, dass dieser Moment ewig so bleibt.

Danke euch für den Input.
Ja. Vielleicht probiere ich es einfach mal aus. Habe hier seit 2 Monaten einen Kinderpulli liegen, bei dem nur noch zwei Nähte fehlen. Vielleicht versuche ich das mal. Hatte mir noch zu Weihnachten eine neue Overlock gegönnt und war erst zweimal dran.

@AussieGirl83 einfach mal machen...und denn geht's nach und nach wieder von alleine

@Disturbed das sind natürlich alles kluge Gedanken. momentan vielleicht für mein Gehirn zu philosophisch. Ich kann es nur als dieses Gefühl wahrnehmen, dass ich unzufrieden bin, damit wie ich jetzt meine Zeit verbringe. Und mich trotzdem nicht aufraffen bzw. überwinden kann, wirklich etwas zu ändern.

Hoi, mir geht's genauso. Sitze rum, denke an das, was ich gerne machen möchte und kann mich nicht aufraffen. Und wenn man was macht, fühlt man sich nur kurz besser - wenn überhaupt. Alles wirkt so sinnlos und wie vergeudete Zeit. Bei mir kommt das aktuell von einer depressiven Phase. Da muss man denke ich einfach durch und darf sich nicht zu sehr hängen lassen. Das sind halt leider die Auswüchse unserer psychischen Leiden.

Grüße

Zitat von AussieGirl83:
Am liebsten bin ich momentan ganz viel an der frischen Luft und laufe, oder sitze vorm Fernseher und schaue mir alte Wiederholungen einer Serie an, die ich eigentlich schon kenne.
kennt ihr das? Habe das Gefühl ich kann mich mit gar nichts Schönem, was mir normalerweise Spaß macht, beschäftigen.

Das mache ich ganz viel, weil das für mich das Schönste ist.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von AussieGirl83:
Und mich trotzdem nicht aufraffen bzw. überwinden kann, wirklich etwas zu ändern.

Das kenne ich auch und sage das auch jedem, der es hören mag oder auch nicht. Denn es ist die ultimative Rechtfertigung. Aber wieso müsste ich ich mich vor mir selbst eigentlich rechtfertigen? Wenn niemand sonst eine Beurteilung vornehmen kann, ist diese Rechtfertigung auch im Grunde verschwendete Zeit, die ja nunmal vergeht, ganz gleich womit ich mich beschäftige.
Ausgenommen ich kann wirklich nichts tun, weil ich daran gehindert werde, was natürlich auch durch körperliche Einschränkungen sein kann, kann ich mich aber immer dafür entscheiden, das zu tun was ich will, wenn ich es will. Und will ich etwas nicht tun, dann ist das so. Aber dann wäre es zumindest okay, wenn ich deswegen nicht unzufrieden bin.

Ich meine, ich schreibe ja auch hier im Forum weil ich es will und kann. Ob das nun verschwendete Zeit ist, könnte ich daran festmachen, wenn vielleicht bestimmte Erwartungen nicht erfüllt würden und ich deswegen unzufrieden wäre. Würden meine Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen, würde ich es vielleicht nicht als verschwendete Zeit betrachten.
Was es aber tatsächlich ist, ist das ich mir die Zeit zumindest ja vertrieben habe, weil ich die Zeit dazu hatte und es mich nicht explizit unzufrieden gemacht hat, da ich nicht explizit erwartet habe, zufriedener zu werden.
Andererseits, indem Du hier schreibst, tust Du was genau? Deine Zeit verschwenden, weil Du Dich nicht zu etwas anderem aufraffen kannst? Wenn Du das denkst, wäre es irgendwie schade, aber zumindest hättest Du Dich zum Schreiben aufgerafft, denn sonst könnte es ja niemand lesen.
Zufriedenheit kann mir ja auch keiner geben. Die muss ich halt empfinden. Egal womit oder wobei auch immer und nur weil ein Anderer mit was anderem zufrieden ist, muss das ja nicht bei mir auch zufriedenstellend wirken.

Zitat von AussieGirl83:
Ich kann es nur als dieses Gefühl wahrnehmen, dass ich unzufrieden bin, damit wie ich jetzt meine Zeit verbringe. Und mich trotzdem nicht aufraffen bzw. überwinden kann, wirklich etwas zu ändern.

Komplett normal bei einer Depression.

Zitat von DerAngsthase:
Das sind halt leider die Auswüchse unserer psychischen Leiden.

Das ist Depression.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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