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Ich kenne das auch, das still sitzen und konzentriert was machen geht gar nicht mehr gut, früher hab ich viel gelesen, gehäkelt, gestrickt oder war sonstwie kreativ und umtriebig. Die Ruhe fehlt und auch, dass ich da eher Stress als Freude empfinde.

Aber das in der Sonne sitzen und draußen bisschen spazieren mach ich auch und das tut mir gut.
Da ist mein Bewusstsein irgendwie auch freier, kann so vor sich hingleiten. Serien schauen geht auch ab und an oder ein ganz einfaches Spiel spielen.

Früher, bevor die Angst und Depression stark im Vordergrund war, hab ich viele dinge einfach gemacht, weil man sie macht, auch so Dinge mit Leuten oder reisen oder beruflich was angestrebt oder privat Seminare usw, ich hab mich gar nicht reflektiert, wie ich das finde, das ist durch die Achtsamkeit für die Krankheit und eigene Grenzen und Bedürfnisse dann auch irgendwann stärker geworden.

Bei manchen Dingen macht es (für mich) Sinn, sich in den Hintern zu treten, wenn man sich sonst immer weiter einschränkt und viel zuviel einschläft. Ein bisschen Struktur tut auch gut, und als Belohnung empfinde ich eher das treiben lassen, hinterher.
Bei anderen Dingen bin ich auch ok mit, dass sie nicht mehr da sind und ich keine Lust drauf habe, es hängt meist wenig von ab ob der 12. Topflappen entsteht oder nicht.

Und es kommt auch immer auf die Phase an, hab ich gerade eh viel Stress und wenig Energie oder gehts so.
Bei mehr Energie treib ich mich dann auch mal wieder über eine Grenze,.
Und wenn ich eh gebeutelt bin, dann lass ich auch das ausspannen und treiben lassen zu. Mehr geht dann ja eh kaum.
und ich hab auch den Eindruck ich brauch das, um so psychosomatische Symptome wieder runterzufahren.

Sonne, Essen, Schlafen sind ja auch erstmal wichtig.
Mit dem Konzept Hobby kann ich aber auch an sich schon viel weniger anfangen. Im Alltag mal was gestalten (Wohnung dekorieren, Essen ausprobieren o ä) das kann schonmal vorkommen.

@AussieGirl83
Ja, das ist völlig normal bei Depressionen und Angststörungen. Dein Gehirn ist gerade noch in einem Schonmodus. Während einer depressiven Phase werden Aktivitäten, die sonst Freude machen, oft als anstrengend oder uninteressant empfunden – das nennt sich Anhedonie. Das liegt daran, dass dein Belohnungssystem runtergefahren ist, was dazu führt, dass Dinge, die sonst Spaß machen, nicht mehr die gewohnte emotionale Reaktion auslösen.

Dass du dich trotzdem zu Bewegung an der frischen Luft motivieren kannst, ist ein gutes Zeichen – das hilft dem Gehirn tatsächlich dabei, sich zu stabilisieren. Auch das Schauen von alten Serien ist ein typisches Verhalten bei Angst oder Depression: Vertrautes gibt Sicherheit, weil es keine Überraschungen enthält und wenig mentale Energie kostet.

Mach dir keinen Druck. Das Interesse an deinen Hobbys kommt mit der Zeit wieder, wenn dein Nervensystem sich weiter erholt. Zwing dich nicht, aber gib dir kleine Anreize – vielleicht erstmal ein paar Seiten lesen oder nur ein kleines Bastelprojekt starten, ohne den Anspruch, „wieder voll drin zu sein“. Wichtig ist, dass du Geduld hast und akzeptierst, dass dein Kopf gerade noch auf Sparflamme läuft. Das bedeutet nicht, dass deine Freude weg ist – sie ist nur vorübergehend gedämpft.

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Keine Freude mehr an meinen Hobbies

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Danke für eure Worte. Es beruhigt mich schon mal sehr, zu lesen wie vielen von euch das Problem bekannt vorkommt.
Die Unruhe selbst ist bei mir schon viel besser geworden. Vermutlich ist das gerade einfach der letzte Schritt für mich, der zu meinem normalen Leben fehlt. zu dem ein oder anderen hatte ich wieder Lust, shoppen gehen geht (ist dann aber leider teuer) und während dem Fernsehen spiele ich gerne Puzzle oder malen nach Zahlen auf dem Handy.
Vielleicht sollte ich auch einfach erstmal etwas ganz Neues ausprobieren. Habe mit hoch motiviert einen Hulahoop Reifen bestellt, das wollte ich schon lange ausprobieren.
Meine Therapeutin sagt auch immer wieder ich soll mir Zeit lassen, nicht zu weit in die Zukunft planen...

Ich habe es heute geschafft und bin eines meiner Hobbys nachgegangen
Und hab dabei an dich gedacht

Ich konnte seit letztem Sommer nicht mehr aus der Wohnung wegen meiner schlimmen Ängste

Heute war ich 4000 Schritte draußen in der Natur ich liebe die Natur

Danke auch du hast mir die Kraft dafür gegeben es zu schaffen

@WayOut wow, ich wusste nicht dass es dafür sogar ein Wort gibt.
Danke dir! Es macht schonmal Hoffnung, dass es vermutlich wieder anders wird. Wäre jetzt auch schade, wenn mir alles keinen Spaß mehr macht was ich sonst mag.
Gleichzeitig hat mir so viel Bewegung sonst nie etwas gegeben. Und momentan geht kein Tag ohne spazieren gehen oder Rad fahren... am Anfang war es ein getriebenes Verhalten, vei dem ich irgendwie die Gefühle aus mir raus laufen musste. Inzwischen kann ich es eher genießen und meinen Gedanken freien Lauf lassen.

@Sonja77 oh wie schön, das freut mich ja. Vielleicht hilft es uns ja allen gegenseitig, sich ein wenig zu motivieren....

@AussieGirl83 sportliche Aktivitäten sind super (hulahupreifen usw).. das bringt die hormone ordentlich in Schwung und baut cortisol ab..kann dir viel sport nur empfehlen

@AussieGirl83
Ja, das klingt wirklich nach einem guten Zeichen! Ich kenne das auch – am Anfang fühlt sich die Bewegung eher wie ein zwanghaftes „Ich muss das tun, um irgendwie klarzukommen“ an, aber wenn das mit der Zeit lockerer wird und du es sogar genießen kannst, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass sich dein System langsam stabilisiert.

Dass dir Bewegung jetzt mehr gibt als sonst, ist nichts Ungewöhnliches. Dein Kopf sucht gerade nach Dingen, die sich sicher und leicht anfühlen – und Bewegung kann da ein Ventil sein, weil sie nicht so viel mentale Energie kostet wie kreative Hobbys.

Aber genau das ist der Punkt: Nichts erzwingen. Dein Interesse an Lesen, Nähen Co. wird von allein zurückkommen, wenn dein Kopf soweit ist. Mach dir keinen Druck – genieße, was dir gerade guttut, und wenn das Spazierengehen ist, dann ist das eben dein Ding im Moment. Die Freude an den alten Hobbys kommt wieder, wenn dein Nervensystem bereit dafür ist.

@StefH haha, mein Mann spekuliert schon darauf dass ich meine Liebe zum Wandern entdecke und demnächst mit ihm mit gehe. Aber das ist nicht ganz mein Tempo...

@WayOut ja, das hoffe ich auch, dass es immer stabiler wird und ich bald wieder Spaß daran habe.
Mein Kopf macht schon wieder echt viele Pläne, aber ich kriege es noch nicht in die Tat umgesetzt.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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