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Hallo in die Runde,

ich hab mal wieder eine depressive Phase. Gestern ging ich um 19 Uhr ins Bett, da ich eine Panikattacke hatte, die dann auch besser wurde bzw. sich aufgelöst hat. Ich blieb dann aber im Bett und versuchte zu schlafen. Bis heute morgen um 9 Uhr blieb ich im Bett. Ich schlafe morgens dann gar nicht mehr, sondern döse vor mich hin und hab unnütze Gedanken.

Um 11 Uhr ging ich heute wieder ins Bett bis um 14.30 Uhr. Ich lebe alleine mit meinem Kater. Aber der ist schon alt und schläft auch viel, so dass ich mich um ihn nicht gross kümmern muss. Auch den Spaziergang heute morgen mit einer guten Bekannten hab ich abgesagt. Meinen sehr guten Freund verlor ich Weihnachten 2019. Er verstarb und ich hab noch heute daran zu knacken. Er stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Nun bin ich ziemlich allein. Heute komme ich gar nicht in die Gänge.

Was macht Ihr um Euch zu motivieren, aufzustehen und etwas zu tun?

Freundliche Grüsse

28.12.2022 15:06 • 28.12.2022 #1


11 Antworten ↓


Hallo Du, ich habe leider keine Lösung für Dich. Ich kenne Dein beschriebene Phänomen selbst und bevor ich versuche in irgend einen Aktionismuss zu geraten, lasse ich diese betrübliche Zeit über mich ergehen. Auch heute ist wieder so ein Tag an welchem ich schon Gedanken zum.........., habe aber nicht fähig bin irgend etwas um zusetzen.
Evtl. können wir uns gegenseitig schreiben um so herauszufinden was uns motiviert.

A


Kann mich zu nichts aufraffen

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Hallo 123syke, am besten helfen mir feste Termine, habe früher an einer Frühstücksgruppe vom DRK und an einer Frauengruppe teilgenommen, das waren dann schon mal 2 feste Termine in der Woche. Gibt es bei dir ein sozialpsychiatrisches Zentrum, die bieten offene Gruppen an?

gib bei google sozialpsychiatrische Zentren und deinen Wohnort ein, dann findest du Angebote.

Manchmal bleibe ich dann einfach im Bett. Ich glaube, das Schlimmste ist immer das Gefühl, produktiv sein zu MÜSSEN. Nein, muss man nicht immer. Jemand, der Grippe hat bleibt ja auch im Bett ohne das er sich sagt Mist, nix geschafft. Man darf sich auch mal solche Tage zugestehen. Je mehr Zwang rein kommt, umso schwieriger wird das Motivieren.

Wenn ich für den Satz jedesmal nen Euro kriegen würde, wäre ich reicher als Bill Gates.

Hallo zusammen und danke für Eure Mitteilungen.

Ich bin zwar psychisch krank und deswegen in Rente, aber den sozialpsychiatrischen Dienst möchte ich nicht in Anspruch nehmen. Ich hatte heute um 9 Uhr auch einen Termin zum spazierengehen, hab den aber abgesagt. Vielleicht sollte ich solche Tage wirklich als gegeben hinnehmen. Es sind ja nicht alle Tage so. Obwohl ich sagen muss, ich bin früher freiwillig um 6 Uhr aufgestanden und war ausgeschlafen. Vielleicht hat meine Müdigkeit am frühen morgen auch andere Ursachen. Ich ernähre mich nicht gesund und kann das wegen meiner geringen Rente auch gar nicht. Im Moment geht es mir wieder besser und ich hoffe, morgen besser in den Tag zu starten.

Ich bräuchte dringend zwar auch Termine, habe aber kaum Bekannte oder Freunde. Es ist schwierig, neue Leute kennenzulernen, wenn man kein Geld hat. Auch gehe ich abends nicht weg. Traue mich gar nicht abends aus dem Haus aus Angst vor Panikattacken. Alles was nicht dem üblichen Tagesablauf enspricht, kann schon eine Attacke hervorrufen. Gestern Abend um 17 Uhr saugte ich 10 Minuten, was ich sonst nie tat und schon bekam ich zuhause danach eine Attacke.

Ich bräuchte Termine vormittags oder zur Not nachmittags. Da gibt es aber kaum etwas.

Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit. Das hat mir auch schon mal geholfen.

Viele Grüsse in die Runde
123syke

@123syke

Hallo,

gibt es etwas was du gerne gemacht hast und gerne wieder daran anknüpfen? Ein Ziel vor Augen, auch wenn es zur Zeit oder zeitlich nicht möglich ist? Zumindest gedanklich daran denken?

Ratschläge will ich da nicht geben, kann ich nicht. Aber auch ich kenne leider diese Zeiten in denen ich mich zu nichts motivieren kann. Fast täglich, es sei denn ich muss um mich nicht völlig von meiner Außenwelt abzukapseln.
Wenn mein schwarzes Loch sich wieder auftut, dann versuche ich mich nicht einfachen Dingen abzulenken. Musik
vielleicht, auch wenn das ewig dauert bis sich etwas in mir regt. Aber es hilft ein klitzekleinwenig.

Ach je, verdammt schwer sich zu motivieren trotz Depression, aber nicht aufgeben ist so wichtig

Zitat von 123syke:
Ich bin zwar psychisch krank und deswegen in Rente, aber den sozialpsychiatrischen Dienst möchte ich nicht in Anspruch nehmen.

Darf ich fragen warum nicht?
Der Sozialpsychiatrische Dienst war für mich ein Lebensretter. Ich war knapp 5 Jahre dort angebunden und die Betreuerin war fast so etwas wie meine Freundin. Habe mich immer auf die Termine gefreut, es ging auch gar nicht immer um irgendwelche Schwierigkeiten, mal haben wir uns über Bands unterhalten, mal über Konzerte.
Und gerade die Termine sind vormittags.

Mit dem sozialpsychiatrischen Dienst habe ich auch früher auch sehr gute, aber auch andere Erfahrungen gemacht. Ist halt Glücksache, ob es passt. Bei akuten Problemen aber immer gut, wenn man dort wenigstens einen letzten Strohalm als Anlaufstelle findet. Wer depressiv ist, hat nunmal keinen Schwung und es gibt Phasen, da geht fast gar nichts. Dann versuchen das zu akzeptieren, dem Körper die Ruhe geben die er braucht und irgendwann geht es auch wieder aufwärts und man kann sich wieder langsam für mehr Aktivitäten öffnen.

Ich möchte mich nicht in die Hand einer Betreuerin begeben. Ich komme ja im grossen und ganzen allein zurecht, wenn es auch manchmal schwer fällt.

Aber du gibst dich in keine Hand.
Das sind Gespräche, sonst nichts. Du bleibst weiterhin mündig und wenn du keine Lust mehr hast, gehst du nicht mehr hin. Das ist nicht wie ein gesetzlicher Betreuer oder so. Ich komme auch alleine zurecht, habe damals sogar noch Vollzeit gearbeitet, eigene Wohnung, Beziehung etc. Das ist ein Gesprächsangebot, nicht mehr. Aber wenn du dir sicher bist, du wirst es für dich am besten wissen.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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