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Hallo Leute

habe seit so paar Monaten das Problem das ich mich innerlich leer fühle und so ein bedrückendes Gefühl habe ich bin auch irgendwie unglücklich obwohl ich zurzeit „alles“ habe was ich zumindest brauche.

Was ich aber komisch finde bzw. nicht verstehe ist dass es mir „besser“ geht wenn ich arbeite vielleicht weil ich dann mehr an die Arbeit denke und ich dementsprechend nicht so stark fühle. Nach der Arbeit kommen die Gefühle wieder,
Ist eine depressive Person genau „gleich“ depressiv unabhängig davon was man macht wo man ist etc. Zuhause oder draußen
Hat da jm Erfahrung?
Danke

10.01.2024 18:44 • 11.01.2024 x 1 #1


2 Antworten ↓


@Boz das ist aber krass! Der Text könnte 1 zu 1 von mit sein! Mir gehts seit 2 Monaten genauso!

@Boz
Hallo Boz,

Zitat von Boz:
Was ich aber komisch finde bzw. nicht verstehe ist dass es mir „besser“ geht wenn ich arbeite vielleicht weil ich dann mehr an die Arbeit denke und ich dementsprechend nicht so stark fühle.

Das ist eigentlich völlig normal und logisch.
Wenn du abgelenkt bist und dein Kopf beschäftigt ist, dann kann dein Geist nicht so sehr schlechte Gedanken und Gefühle entwickeln. Ich kenne das sehr gut von mir. Ablenkung kann in Form von Arbeit sein oder auch Treffen mit Freunden oder auch Sport oder auch viele andere Dinge, die deinen Geist fordern und eben auf bestimmte Dinge von außen lenken. Daher wird in Kliniken sehr oft gebastelt oder eben etwas versucht, was ablenkt.

Es ist ein gutes Zeichen, dass das bei dir so ist, denn es zeigt, dass deine Depression vermutlich nicht so schlimm ist. Daher wäre es glaube ich gut, wenn du weiter arbeitest und eben immer regelmäßig Ablenkung suchst. Bloss nicht Leerlauf fabrizieren. Das ist meiner Erfahrung nach der Abwärtsstrudel, in dem ich leider mittlerweile festhänge. Nichts tun, herumflacken, keine Aufgaben haben etc - genau das ist fatal und fördert Depressionen etc mehr und mehr. Man kommt dann auch irgendwann viel schlechter wieder raus aus diesem Loch. Das kann soweit gehen, dass man gar nicht mehr aus dem Haus geht oder andere Menschen komplett meidet. Das gilt es wie gesagt zu vermeiden, denn der Geist (und auch der Körper!) gewöhnen sich an diese Passivität. Es ist wie eine innerliche Verkümmerung, fast so, wie wenn du Sportler warst und dann immer weniger machst und irgendwann gar nichts mehr. Dann bilden sich alle Muskeln zurück und irgendwann geht fast gar nix mehr.

Also immer zumindest weiter ein bisschen aktiv bleiben.
Ich wünsche dir, dass deine schlechten Gefühle bald besser werden. Es muss nicht immer dauerhaft sein.

LG





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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