Hintergrund: Ich war vor einem Jahr in teilstationärer Behandlung wegen einer mittleren Depression und Panikstörung mit Agoraphobie. Ich wurde auf 50mg Sertralin eingestellt und konnte nach der Klinik recht schnell wieder ins normale Leben zurückkehren. Auf Rat meines Arztes setzte ich das Antidepressivum nach einem halben Jahr innerhalb eines Monats ab, anstatt wie durch die Klinik empfohlen über ein halbes Jahr. Die Symptome blieben unmittelbar nach dem Absetzen weg, kamen aber etwa einen Monat später schleichend wieder, mit wenigen extremen Ausreißern, aber sozusagen im Schnitt stetig bergab. Ich versuchte mir eine Psychotherapie oder einen Psychiater zu organisieren. Leider keine Chance, nicht mal Wartelisten gibt es noch. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als nochmal Sertralin einzuschleichen (oder habe ich eine Alternative vergessen?). Sport und gesunde Ernährung laufen bereits (und helfen übrigens).
Problem: Ein Grund für meine Erkrankung war mein Stress im Job. Ich hätte schon nach der Klinik kündigen können, aber wollte dem ganzen noch eine Chance geben, weil ja auch ein Jobwechsel in gewisser Weise stressig ist. Nun bin ich aber der Überzeugung, dass ich in meinem alten Job ganz sicher nicht gesund arbeiten kann. Dementsprechend wäre ein Jobwechsel sinnvoll. Ich habe alle Unterlagen fertig und auch schon testweise Bewerbungen versendet. Leider bin ich absolut nicht kognitiv Leistungsfähig und Panikattacken auf Arbeit machen es nicht besser. Meine Befürchtung ist jetzt, dass ich eine neue Arbeit nicht mit meiner aktuellen Verfassung gebacken kriege. Andererseits kann der Wechsel auch genau das sein, was mich wieder auf Spur bringt.
Natürlich steckt niemand in meiner Haut und kann mir den perfekten Rat geben. Aber ich lese gern von anderen und lasse mich inspirieren. Danke euch!
01.07.2022 18:03 • • 12.01.2024 #1