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Hallo in die Runde,

ich komme ja mit meiner psychischen Krankheit auch durch die Medikamente ganz gut klar. Aber seit einiger Zeit kriegt mich nichts mehr morgens aus dem Bett, ich bin nicht mehr berufstätig und kann daher ausschlafen. Ich gehe teilweise schon früh ins Bett, so 21 Uhr und sehe noch fern. Aber meist gegen zehn versuche ich zu schlafen. Morgens stehe ich erst gegen 10 Uhr/10.30 Uhr auf, obwohl ich schon lange wach bin. Wenn ich einen Termin habe, schaffe ich es auch, früher aufzustehen, sogar um 6.30 Uhr.

Nun muss ich aber auch sagen, dass ich mittags auch noch einen Mittagsschlaf mache. Der dehnt sich aber mittlerweile bis in den nachmittag teilweise aus. Ich liege dann nur im Bett und denke an dies und das und hab keine Lust aufzustehen.

Das kann auf Dauer nicht so weitergehen. Es gibt Tage, da geht es mir besser. Ist das wohl eine depressive Phase oder kann man schon von einer Depression sprechen? Ich hab die Angewohnheit, immer gedanklich ein Lied zu singen. Das tut man doch bei einer Depression auch nicht unbedingt.

Ich lebe alleine und hab kaum Freunde, so dass ich auch wenig zum Lachen habe, ein guter Freund, der mich immer zum Lachen brachte, ist leider verstorben. Er fehlt mir sehr.

Wie kann ich mich selber motivieren, aufzustehen? Ich hab einen älteren Kater, aber wenn er morgens sein Fresschen bekommen hat, legt er sich auch wieder hin. Den Kater habe ich seit einem viertel Jahr, aber er hilft mir auch nicht, mich selbst in den Hintern zu treten und aufzustehen.

Hat jemand hilfreiche Tipps?

Herzliche Grüsse

28.06.2024 17:39 • 28.06.2024 #1


6 Antworten ↓


Wir sind - incl. Kater - Gewohnheitstiere.
Mit denen zu brechen, ist insbes. kurz nach dem Wachwerden schwierig.

Wecker stellen - ohne nachzudenken fertig machen und einen kleinen Spaziergang machen.
Mein Vorschlag. Eine neue Routine erstellen.

A


Ist das eine depressive Phase oder schon Depression?

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Ich bin ehrlich ... So werde ich auch im Urlaub.
Das hat nicht unbedingt was mit Depressionen oder einer depressiven Phase zu tun.
Das ist dann einfach fehlende Struktur.

Vielleicht suchst du dir anders Kontakt?
Ich habe eine Zeit lang auf einem Gnadenhof als Ehrenamt gearbeitet. Das war super gegen diese Durchhänger. Anfangs anstrengend, aber sobald der Körper merkt, dass er nicht mehr am Nachmittag schlafen darf, wird er sich dran anpassen.
Und mit Ehrenamt ist man sowieso ja auch immer gut dabei, wo die immer auf der Suche sind. Wenn du Kontakt willst, dann suche dir eines mit vielen Menschen. So hast du wenigstens Mal Smalltalk und vielleicht entsteht sogar eine neue Freundschaft.

Ansonsten wäre es vielleicht eine Überlegung, sich für Hobbys feste Zeiten zu nehmen. Z.B. von 14 bis 16 Uhr wird nur das Hobby gemacht. Genau dann starten und genau dann enden.
Durch den Durchhänger anfangs wahrscheinlich auch anstrengend, aber es wird besser mit der Routine.

Ja, sonst ging ich morgens öfter mal spazieren, das tat mir immer sehr gut.

Neue Kontakte zu finden ist schwierig, auch wenn man, wie ich, sich abends nicht traut, wegzugehen. Aber ich habe eine nette ältere Dame aus der Nachbarschaft kennengelernt, mit der ich nächste Woche verabredet bin. Ein Gnadenhof ist in meiner Gegend leider nicht vorhanden. Das wäre aber was für mich.

Der Stricktreff, zu dem ich einmal die Woche nachmittags gehe, findet erst wieder Anfang Oktober statt und der Englisch Kurs startet auch erst im September. Ist halt saure Gurkenzeit im Sommer.

Dann wäre es doch vielleicht aber schon eine Idee, einfach spazieren zu gehen, wenn das Mittagstief droht?

So kannst du etwas gegen diese Müdigkeit tun und 4.000 Schritte am Tag werden ja sowieso empfohlen.

Meist werde ich nach dem Mittagessen träge. Es wäre natürlich besser, mich dann zu bewegen, aber der innere Schweinehund!

Dann wird es wohl Zeit, diesen dann zu überwinden!
Das kann vielleicht schon einiges ausmachen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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