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Zitat von portugal:
@Grace_99 Ich hatte gestern an Dich gedacht und genau an diese Situation. Ich hatte Dich mal verwundert gefragt, warum Du gar nichts von Deinem Ex ...

Wahrscheinlich hast du recht. Meine Therapeutin sagt mir das auch.

Ich kann es aber nicht. Ich will seinen Namen nicht hören, ich werde übelst getriggert, wenn ich den Spiegel meines vorherigen Lebens vorgehalten bekomme.

Vielleicht, sogar sehr wahrscheinlich zahle ich den Preis dafür. Aber ich kann und will derzeit mit nichts aus dem vorherigen Leben zu tun haben. Das würde mich wieder sehr krank machen.

Ich wüsste nicht wie ich das meiner Freundin sagen könnte, ich finde keine Worte dafür.

Sag ihr das doch genauso, wie Du es hier geschrieben hast.

Es ist doch auch Dein Recht, dass Du so fühlst aber wenn Du nur schweigst, dann weiß sie ja nicht, wo sie bei Dir noch steht.

Da er mit Deinen Kindern auch eng ist, hast Du Dir schonmal überlegt, wenn wichtige Feste anstehen, zB wenn eines Deiner Kinder heiratet?

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Zitat von portugal:
Sag ihr das doch genauso, wie Du es hier geschrieben hast. Es ist doch auch Dein Recht, dass Du so fühlst aber wenn Du nur schweigst, dann weiß sie ...

Ich hoffe das sie bis dahin keinen Kontakt mehr zu ihm haben.

Ich werde es wenn schreiben in einem Brief, aber nicht mit ihr treffen.

Irgendetwas stimmt hier nicht, ich kann es aber nicht greifen.

Du vermisst Deine Freundin und Du traust Dich nicht, mit ihr persönlich zu sprechen?

Zitat von portugal:
Irgendetwas stimmt hier nicht, ich kann es aber nicht greifen. Du vermisst Deine Freundin und Du traust Dich nicht, mit ihr persönlich zu sprechen? ...

Ja. Ich vermisse sie. Ich kann mich aber nicht mit ihr treffen, da ich das ansprechen müsste, was mich übelst triggert.

Zitat von Grace_99:
Ich werde es wenn schreiben in einem Brief, aber nicht mit ihr treffen.

Liebe Grace, genau, es ist wichtig, dass es en für DICH stimmiger Weg ist und Du etwas findest, was sich für Dich richtig anfühlt und für Dich passt. Für niemand anderen. Das ist egal.

Zitat von Nora5:
Liebe Grace, genau, es ist wichtig, dass es en für DICH stimmiger Weg ist und Du etwas findest, was sich für Dich richtig anfühlt und für Dich ...

Liebe Nora.
Ich drücke mich vor so etwas immer. Das ist mein roter Faden im Leben. Was unangenehm ist, kehre ich unter den Teppich. Blende aus und trage letzten Endes die Konsequenzen.
Keine Ahnung wie ich das mal ändern kann.

Zitat von Grace_99:
Keine Ahnung wie ich das mal ändern kann.


Du bist jetzt so reflektiert, dass du das Grundprinzip deiner Lebensstrategie begriffen hast. Meine besteht darin, dass ich erstarre, unfähig zum Handeln bin.

Ich denke, dass sich das auch nicht gross ändern lässt, da wir in Katastrophen immer so reagieren werden. Und je nach Art einer Katastrophe dauert der Umgang damit eben unterschiedlich lang.

Mit der Zeit entwickelt man ja Strategien, die dann zum Einsatz kommen, wenn die 1. Phase, die ich gerade beschreibe , soweit vorüber gegangen ist.

Hier befindest du dich gerade, hast das Wissen erlangt, dass du so und so reagierst.

Jetzt geht es darum, Resourcen zu entwickeln, die das Elend lindern, ohne eben alles unter den Teppich zu kehren. Oder wie ich, im Erstarrungsmodus zu bleiben.

Fakt ist doch, dass eine negative Veränderung eingetreten ist. Und, ob man will, oder nicht, dem Unbill jetzt ins Gesicht zu schauen ist und sich den Gegebenheiten anpassen muss.

Und es niemand gibt, der uns rettet und uns alles abnehmen wird. Hatten wir früher nicht, haben wir jetzt nicht. Und genau darum geht es, dass wieder ein Trigger gesetzt wurde, der uns dahin führt, dass man sofort aus dieser Zeit erlernte Muster einsetzt.

Man muss sich das mal klar werden lassen, wie alles zusammenhängt und warum wir so reagieren. Und dann biste ganz genau wieder am inneren Kind, denn das wird immer seine liebe Not haben, mit Problemen umzugehen.

Aber Grace, du weisst es doch schon. Das ist dein sehr grosser Erfolg.

Zitat von Icefalki:
Du bist jetzt so reflektiert, dass du das Grundprinzip deiner Lebensstrategie begriffen hast. Meine besteht darin, dass ich erstarre, unfähig zum ...

Ja, immerhin erkannt, in der Tat.

Wie komme ich dahin, dass ich agiere und etwas mache und es nicht wortlos stehen lasse? Da hab ich (und auch meine Therapeutin) noch keinen Zugang gefunden.

Zitat von Grace_99:
dass ich agiere und etwas mache und es nicht wortlos stehen lasse?


Viel vernünftig über alles nachdenken und üben. Ich habe viel geübt, insofern, dass ich Situationen, die mich belasten, angesprochen habe. Immer ehrlich, mich reflektierend , aber sehr konsequent. Bedeutet, immer offen im Dialog, aber konsequent im Handeln.

Damit habe ich das Leben wieder gut bewältigen können. Die Grundtendenz bleibt aber vorhanden, das muss klar erkannt werden.

Kommt also ein größeres, von mir aus ungeübteres Ereignis, fällt man sofort in seinen Ursprung zurück und je nach Schwere, hängt man da auch mal ne Zeitlang wieder fest. Das ist normal, und ja, man leidet auch wieder.

Allerdings ist man nie mehr ganz am Anfang. So abstürzen wird man nie mehr, allerdings macht auch das Wenigere keinen Spass und fordert viel von einem.

Du musst erkennen, dass du beschädigt bist. Als Kind wurde dir das angetan, da kannste nix zu. Und nun muss man als Erwachsene mit diesen Schäden umgehen lernen und wird immer, je nach Lage, an seine Grenzen stoßen. Aber das weiss man dann irgendwann auch mal.

Das mit deiner Freundin ist so ein Fall. Hier hilft klare Konsequenz: Ich würde unter Bauchschmerzen und Zittern zum Hören greifen, und ihr bewusst alles sagen. Oder, wenn unter den Teppich kehren akzeptabler ist, dann auch nicht leiden, weil ich nix sagen möchte. Entscheidungen treffen und daraus die Konequenzen tragen wollen, ist das A und O.

Ok, bei Depressionen natürlich furchtbar schwer, aber darüber nachdenken, lohnt sich wirklich: Ich treffe eine Entscheidung und trage sämtliche Konsequenzen.

Zitat von Icefalki:
Viel vernünftig über alles nachdenken und üben. Ich habe viel geübt, insofern, dass ich Situationen, die mich belasten, angesprochen habe. Immer ...

Entscheidungen konnte ich noch nie gut treffen, da brauch ich ewig bis ich zu einer gelange. Wichtige Entscheidungen, nicht larifari, die kann ich recht schnell treffen.

Mit meiner Freundin ist etwas wichtiges. Kann aber nichts tun, große Mauer und Grace hängt davor.

Was möchtest Du von Deiner Freundin, was kann helfen?

Zitat von Grace_99:
Entscheidungen konnte ich noch nie gut treffen


Und ich konnte mich nie gut und vernünftig artikulieren, wenn es um meine Belange ging. Hatte das nie lernen dürfen, da Widerstand immer immer im Keim erstickt wurde. Denk mal, selbst auf der Arbeit um Urlaub zu bitten! (man beachte das Wort Bitten), war mit Bluthochdruck verbunden. Kann man aber lernen. Das gilt für dich auch.

Zitat von portugal:
Was möchtest Du von Deiner Freundin, was kann helfen?

Am liebsten würde ich von ihr wollen, dass sie nichts mehr mit Ex zu tun hat, die Freundschaft zu ihm kündigt, alles abbricht.
Dann möchte ich am liebsten, dass sie stellvertretend für mich ihm an den Kopf knallt, dass ich der nettere Mensch bin.

Da dies alles nicht geht, ist meine Konsequenz, keinen Kontakt mehr zu haben. Ich will und kann derzeit mit nichts aus der Vergangenheit zu tun haben.

Ich weiß das sie mit ihm nicht über mich redet. Aber sie unternehmen gemeinsam Dinge. Wenn er ne neue haben sollte, wird diese Vorurteilsfrei aufgenommen.

All das, was sie bei mir auch machen würde.

Es hat sich aber verändert. Ich weiß nicht was, ich weiß nicht wie, aber etwas ist anders.

Sie schreibt mir nicht mehr, gar nichts. Das gab es noch nie.

Zitat von Icefalki:
Und ich konnte mich nie gut und vernünftig artikulieren, wenn es um meine Belange ging. Hatte das nie lernen dürfen, da Widerstand immer immer im ...

Wenns um mich geht - dito. Ich sag nur mein Vergleich mit der Torte.

Zitat von Grace_99:
Am liebsten würde ich von ihr wollen


Siehste, ich könnte ihr das sagen. Genau das Gleiche, das du geschrieben hast. Ich hätte so gerne, ich kann das und das nicht, ich möchte, ich wünsche, ...............

Genau das gleiche tat ich mit meiner Schwiegermutter. Sie hat es nicht verstanden, allerdings konnte ich danach den Umgang mit ihr verändern. Sie hat an Stellenwert mir gegenüber verloren. Die Konsequenz aus allem. Ich kann gut damit umgehen, weil ich mich mitgeteilt habe, was ich mir wünsche. Sie hat aber andere Prioritäten gesetzt und das hab ich zu respektieren. Fertig, das Thema ist damit erledigt.

Und so kannst du das mit deiner Freundin auch tun. Jetzt ist Funkstille ohne Klärung. Mit Klärung wäre die Funkstille eine klare Sache, oder gar nimmer nötig.

Zitat von Icefalki:
Siehste, ich könnte ihr das sagen. Genau das Gleiche, das du geschrieben hast. Ich hätte so gerne, ich kann das und das nicht, ich möchte, ich ...

Wenn ich eruiert habe was mich blockiert, werde ich das sicher machen können. Derzeit kann ich es nicht.
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Zitat von Grace_99:
Es hat sich aber verändert. Ich weiß nicht was, ich weiß nicht wie, aber etwas ist anders.

Sie schreibt mir nicht mehr, gar nichts. Das gab es noch nie.

Sch….. Situation.

Mir ist es grad wie Schuppen von den Augen gefallen!

Sie hat ein schlechtes Gewissen, dass sie mit Deinem Ex verkehrt, weil sie weiß, dass Du so leidest.

Und wie in vielen anderen Lebenslagen ist es dann einfacher, sich stumm davonzumachen.

Vielleicht geht es Dir auch besser, wenn Du sie aus Deinem Leben streichst?

Ich meine das nicht gemein, hier hat ja keiner Schuld, aber vielleicht geht es Dir damit besser?

Zitat von Grace_99:
was mich blockiert


Uns blockiert doch immer das Gleiche: Angst vor Ablehnung, Angst, Wahrheiten akzeptieren zu müssen. Ach, und mögen muss man uns natürlich auch dauernd.

Dabei sind wir auf anderer Ebene ziemlich erfolgreich und werden durchaus positiv gesehen, aber dafür vermeidet man ja vieles unaussprechliches. Innere Abgründe werden nicht gerne offenbart , ach, ich könnte ewig weitermachen, was uns alles davon abhält, über unsere Schatten zu springen.

Steh doch dazu. Mach ich aber auch nur, wenn man mich nicht bedrängt. Ich hasse es, wenn andere mich analysieren, wenn die Grundlage dazu noch nicht stimmt.

Beschliesse ich aber, dass mich das Problem so beschäftigt, dass ich etwas tun muss, dann lasse ich mich darauf ein. Siehste , wieder eine Entscheidung und die Konsequenz ist, dass ich mich öffne, angreifbar mache, das mir dann aber wert ist.

Zitat von Icefalki:
dass ich mich öffne, angreifbar mache, das mir dann aber wert ist.

Genau das meinte ich ja gestern. Konnte es aber nicht so gut wie Du in Worte fassen.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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