Zitat von Grace_99: damit ich das endlich mal kapiere?
Solange die Gefühle noch so verletzt sind, die Gedanken eher negativ, solange funktioniert ein Umdenken nicht.
Gefühl gewinnt erstmals gegen den Verstand. Deswegen machen wir ja alle Therapie. Und wäre alles so einfach, könnte man sagen, 6 Monate Therapie und gut ist, schön wäre es. Ich arbeite gefühlt schon mein ganzes Leben an mir und mich erwischt es auch immer noch.
Ich begreife das so: Aufgrund negativer Faktoren in der Entwicklung fühlt sich die Welt da drauseen immer etwas bedrohlich an. Man entwickelt eigene Strategien, um diese Bedrohung abfedern zu können: Kontrolle, Rückzug, sich an Menschen festklammern, Aggression, zu lieb sein, Jasager, sich verstellen, extrem erfolgreich sein wollen, Perfektionismus..........
Das funktioniert auch ne ganze Weile bis eben Tag X kommt, wo alles zusammenbricht. Und dann funktioniert nix mehr, man bekommt Angst und gleitet immer tiefer rein. Und diese Gefühle sind so schmerzhaft, so heftig, dass man sie einfach nicnt fühlen will. Deswegen kämpft man dagegen an, und verausgabt sich vollkommen.
Nun funktionieren auch unsere Kämpfe nimmer, da man sich nun die Realität anschauen soll. Und mit Realitäten haben wir logischerweise totale Probleme, denn wie soll ein Kind damit umgehen können, wenn es sich abgelehnt fühlt? Da tut man alles dafür, dass man diese Wahrheit nicht sehen muss.
Und hier steckt man dann bis zum Hals in der Sch.eisse. Und muss erkennen, dass man nur mit Akzeptanz weiterkommt. Und Akzeptanz hat keiner von uns gelernt, wir waren immer im Kampf unterwegs.
Deshalb geht es uns so schlecht, weil wir zeitlebens diese Wunde nicht versorgt haben, da sie einfach zu tief sitzt. Oberflächlich verbunden, ja, und alles getan, um ja nicht hinsehen zu müssen. Und nun kannste bis zum Knochen schauen.
@grace , so blöd sich das alles anhört, aber auch du reagierst nur normal. Es ist ein echter Höllentrip und dauert, solange er dauern muss.