Muss sagen,dass es mich immer wieder erstaunt,wie gleichartig die inneren Prozesse ablaufen.
Natürlich erlebt jeder Krisen ganz individuell und trotzdem ist das Prinzip immer gleich.
Das unter Höchstanstrengungen (unbewusst) Verdrängte drängt mit Macht an die Oberfläche und scheint einen selbst unter sich zu begraben (was zum Glück nur ein subjektves Gefühl ist,wenn auch als sehr real erlebt).
Mich hat in meiner schwersten Krise auch echt das Grausen gepackt und geschüttelt.
Und dabei ist das alles wahnsinnig menschlich.
Vor meiner Therapeutin hab ich all meine vermeintlich furchtbaren Gedanken und Gefühle ausgepackt.
Und erfahren,dass ich ein Recht hatte so zu fühlen,wie ich fühle und meine Schuldgefühle waren unberechtigt.
Und was immer es ist, das Dir in Deinem Inneren begegnet und Dich erschreckt und erschüttert,glaub mir, es ist einfach nur menschlich und Du bist unschuldig.
Du hast Fehler gemacht wie alle Menschen aber das ist keine Schuld,das ist Mensch sein.
Und manches,was man an sich als Fehler oder Schwäche zu erkennen glaubt,ist das genaue Gegenteil.
Etwas,was Dich besonders macht und auch besondere Fähigkeiten in Dir hervor bringt.
Fehler,die man gemacht hat sind Erfahrungen,nicht mehr und nicht weniger,genauso gut oder schlecht wie Erfolg nur passt das nicht in unser Leistungsdenken.
Wir bewerten Fehler oder sogenanntes Versagen massiv als negativ und dann fühlt man sich schlecht,schliesslich hätte man es doch besser wissen bzw. können müssen - denkt man.
Doch hätte man es besser gewusst/gekonnt,hätte man anders gehandelt.
Wir können also nur nach unserem derzeitigen besten Wissen und Gewissen handeln,mehr geht nicht und deswegen ist das immer genug und war auch immer genug.
Jedenfalls hat Icefalki Recht,es ist am Anfang echt eine Zitterpartie,sich selbst vollumfänglich anzuschauen ,man traut sich nur kurz einen Blick drauf zu werfen,so halb blinzelnd mit einem halb zugekniffenen Auge.
Was auch immer Dir in Deinem Inneren begenet,glaube mir ,es ist absolut menschlich und eines Tages wirst Du darüber milde lächeln.
Und dann hast Du die grösste Furcht überwunden,die Furcht vor den eigenen Abgründen (die in Wirklichkeit gar keine sind ).
Es sind nur Scheinriesen,die einen riesen Schatten werfen,vor dem wir zittern.
Bei genauerer Betrachtung schrumpfen die auf Zwergengrösse.
13.04.2022 16:01 •
x 5 #377