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Zitat von Grace_99:
Ich möchte so gern wieder normal sein und auch mal Alk. trinken ohne mich am nächsten Tag schlecht zu fühlen.

Warst du denn man abhängig,du muss da nicht drauf antworten aber nur so kann ich mir das schlechte Gewissen erklären.

Zitat von Grace_99:
Ja, warum will ich wissen ob Ex ein glückliches Leben hat? Ob er ne Neue hat usw. Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, weil mein Leben noch nicht ausgefüllt ist...? Macht das irgendwie Sinn? Ich weiß ja selbst nicht genau warum ich so denke.

Vielleicht weil du sauer auf ihn bist und ihm das nicht gönnst, weil er dir Schaden zufügt hat.
Das wäre für mich sehr verständlich und ich könnte das auch nachvollziehen.
Aber damit würdest du dir nur selber schaden.
Ich würde versuchen darunter einen Schlussstrich zu setzten und zu denken das DU mir mein Leben nicht mehr zerstörst.
Was das innere Kind betrifft,das habe ich auch in mir.
Schaue gerne Augsburger Puppenkiste und kann mich köstlich dabei amüsieren.
Was andere davon halten ist mir so was von egal.
Habe mir auch ein paar Steifftiere zugelegt ,weil ich die als Kind geliebt habe ,aber wegen des wenigen Geldes meiner Eltern nie bekommen habe.
Habe jetzt viel Freude daran.
Manche mögen das belächeln,aber ich finde es schön.
Trotzdem lebe ich im hier und jetzt,das ist für mich kein Problem.

Zitat von Grace_99:
Ich möchte so gern wieder normal sein und auch mal Alk. trinken ohne mich am nächsten Tag schlecht zu fühlen.

Ja, warum will ich wissen ob Ex ein glückliches Leben hat? Ob er ne Neue hat usw. Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, weil mein Leben noch nicht ausgefüllt ist...? Macht das irgendwie Sinn? Ich weiß ja selbst nicht genau warum ich so denke.

Derzeit merke ich ganz stark, dass ich mein Leben ausbrennen möchte. Ich möchte am liebsten alles was mit meinem Ex zu tun hat, ausradieren. Am liebsten alles austauschen, als wenn alles mit einem Virus verseucht ist und daher weg muss und ersetzt werden muss. Kann das jemand verstehen?

Ich bin froh das ich morgen Therapie habe. Meine Therapeutin war im Urlaub und wir hatten 2 Wochen keine Sitzung.

Ich bin einfach arg durcheinander.

Liebe Grace,

ich finde alles, was Du schreibst, sehr nachvollziehbar und normal. Deine Bedürfnisse sind doch total verständlich. Und das mit dem Alk. auch. Nun hast Du festgestellt, dass es eben nicht geht und Du das Bedürfnis anders lösen musst. Ich kenne das auch, ich vertrage Alk. gar nicht mehr, u.a. auch durch die Medikamente und manchmal ist das doof. Ich habe mir ganz gezielt Aktivitäten mit Freunden gesucht, die ohne Alk. gut funktionieren. Treffen, wo Alk. eine Rolle spielen würde, lasse ich komplett aus, der Kontext tut mir nicht gut. Und ich hatte nie ein Problem mit Alk., nur mit Alk..
Wie war es denn in Deiner Therapiesitzung, hat es Dir etwas geholfen?

Ganz liebe Grüße,
Nora

A


Innere Kind Arbeit - benötige Rat + Tipps

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Zitat von Icefalki:
Kannst du nicht dieses Wochenende als Erfolg anschauen? Hast eben mit dem Alk. bissle übertrieben, und dann eben die Quittung bekommen? ...


Du bist immer so fabelhaft bodenständig und bringst es wunderbar auf den Punkt, ich danke dir dafür

Ja, Wichtigkeit und Vergangenheit und Ex.

Meine Therapeutin findet es, wie du, völlig normal das ich noch so viel an ihn denke, da es ja lange Zeit eine sehr gute Beziehung war und meine Bedürfnisse abgedeckt waren und genau das vermisse. Mein Kopf weiß das er nicht gut für mich wäre, aber das Herz möchte diese gute Zeit unbedingt wieder haben. Da brauche ich noch Zeit. Leider. Ich wünschte das wäre auch schon abgearbeitet.

Zitat von klaus-willi:
Warst du denn man abhängig,du muss da nicht drauf antworten aber nur so kann ich mir das schlechte Gewissen erklären. Vielleicht weil du sauer auf ...


Nein, ich war nie abhängig. Alk. ist halt das Thema für mich, da mir bewusst geworden ist, dass ich in den letzten Monaten der Beziehung, als es bergab ging, getrunken habe um diese Kälte zuhause überhaupt ertragen zu können. Also an Tagen wo er zuhause war. War er auf Geschäftsreise oder sonst wo habe ich nicht getrunken. Ich konnte mich seinerzeit nur noch spüren wenn ich 1 oder 2 Gläser Wein getrunken hatte, anders hielt ich es nicht mehr aus.

Ich gönne ihm nicht den Dreck unter den Nägeln. Ernsthaft. Er genießt sein Leben, hat mich komplett abgehakt und ich habe so eine Odyssee hinter mir und bin jetzt erst dabei meinen Weg zu finden.
Ich wünschte, er würde vor der Tür stehen und um meine Freundschaft betteln, das wäre für meinen Ego so gut. Irgendein Zeichen das ich ihm auch wichtig war. Wie gesagt, das ist mein Ego.

Innere Kind, Augsburger Puppenkiste, Paddington, Winnie Pooh, wenn mir danach ist, mach ich das auch. Kuscheltier habe ich auch, wird jeden Abend im Bett in den Arm genommen.

Zitat von Grace_99:
aber das Herz möchte diese gute Zeit unbedingt wieder haben.


Deine gute Zeit beginnt doch erst. Wenn deine Vergangenheit so gut gewesen wäre, dann wärst du nicht in dem Loch, in dem du jetzt bist. Also, so gut war es nicht, da es nicht gehalten hat.

Zitat von Grace_99:
Ich gönne ihm nicht den Dreck unter den Nägeln. Ernsthaft.

Das einzige, was hier therapeutisch relevant ist, ist die Untersuchung des verletzten Egos.

Zitat von Grace_99:
Ich wünschte, er würde vor der Tür stehen und um meine Freundschaft betteln, das wäre für meinen Ego so gut. Irgendein Zeichen das ich ihm auch wichtig war. Wie gesagt, das ist mein Ego.

Ja, das ist das Ego - nicht Dein Ego und auch nicht Du. Kannst Du mal in Worte fassen, was Du unter dem Ego verstehst? Vielleicht könnte man hier die Arbeit in eine andere Richtung lenken...denn sonst läuft man Gefahr, im Kreis zu laufen.

Zitat von Nora5:
Liebe Grace, ich finde alles, was Du schreibst, sehr nachvollziehbar und normal. Deine Bedürfnisse sind doch total verständlich. Und das mit dem ...


Hallo liebe Nora.

Du bringst es sehr gut auf den Punkt. Ich glaube, ich möchte einfach wieder normal und unbeschwert sein, da gehört für mich ein Glas Wein dazu. Ich möchte es genießen können ohne das Gefühl zu haben, ich bin nur normal wenn ich etwas trinke. Ich wüsste gerade nicht wie ich es anders ausdrücken kann.

Ich wüsste auch gerade nicht welche andere Strategie ich fahren könnte ‍️

Therapie... Ich bin gestern mit P in den Augen dorthin. Nicht weil sie mir etwas böses will, eher weil ich mich dem ganzen entziehen möchte. Flucht war immer meine 1. Wahl. Dem nicht nachzugeben ist halt tricky für mich.

Ja, ich bin etwas klarer. Definitiv was meine Arbeit angeht. Ich habe jetzt Freitag ein weiteres Vorstellungsgespräch und wenn das passt, wäre es toll. Ich möchte meine Vergangenheit begraben. Ich würde mir am liebsten sogar ein neues Auto kaufen. Also alles austauschen wo er nichts mit zu tun hat.

Findet meine Therapeutin gut. Sie sagte das es einerseits eine Flucht ist, andererseits aber mein Wunsch mir meine eigene Selbstständigkeit wieder zu holen. So sehe ich das auch.

Neuer Job und zeitgleich neue Wohnung in einem anderen Ort wird aber nicht gehen, da ich dann wieder da lande, wo ich so krank geworden bin. Das sind zu viele Dinge auf einmal.

Erstmal neuer Job, Probezeit bestehen und dann weg hier. Weg aus dem Ort wo ich mit ihm gelebt habe.

Ich musste Montag zur Post, Paket abholen. Die Post ist Luftlinie 400 m vom Haus. Ich bin Umwege gefahren (wie immer) und wollte ums Verrecke nicht zur Post.

Ich fühle mich wie gehetzt und bin froh wenn ich nicht in den Ort rein muss. Ich würde auch never ever am Haus vorbei fahren. Schon der Gedanke bringt mir absolute Panik.

Ich hab noch so einen weiten Weg vor mir und ich weiß nicht ob ich das alles schaffe.

Zitat von Icefalki:
Deine gute Zeit beginnt doch erst. Wenn deine Vergangenheit so gut gewesen wäre, dann wärst du nicht in dem Loch, in dem du jetzt bist. Also, so ...


Liebe Icefalki,

du hast so recht. Nur scheint mein Herz noch hinterher zu humpeln, der Kopf weiß es ja bereits.

Ich danke dir

Ich finde es beachtlich,dass Du bereits trennen kannst zwischen Dir und Deinem Ego.
Natürlich hat jeder ein Ego aber wenn man es beobachten kann,ist man nicht mehr der/die Gefangene des Egos.

Auch Deine Offenheit imponiert mir bezüglich Deiner Gefühle,das traut sich längst nicht jeder.

Momentan erlebst Du Gefühlswelten angefangen von Wut bis hin zu Verzweiflung,dazwischen Traurigkeit und auch manchmal (gefühlte) Hilflosigkeit oder Erschöpfung.

Du hast den Mut zu Deinen Gefühlen zu stehen,das macht Dich lebendig,auch wenn dieses lebendig sein momentan oft schmerzhaft ist.

Letztendlich können wir nicht gesunden,wenn wir uns von unseren Gefühlen abschneiden.
Das ist zwar kurzfristig eine Erleichterung aber es macht uns innerlich taub und diese Taubheit meldet uns irgendwann die Seele zurück in Form von Ängsten oder psychosomatischen Beschwerden.
Denn nicht nur unser Körper will leben sondern auch unsere Seele/Psyche.

Zitat von moo:
Das einzige, was hier therapeutisch relevant ist, ist die Untersuchung des verletzten Egos. Ja, das ist das Ego - nicht Dein Ego und ...


Nun ja, das ist schon ein Teil von mir das Ego. Ich verliere nicht gern. Ich werde nicht gern sitzen gelassen. Das ist für mich mein Ego.

Ich bin zielführend, kompromissbereit und lösungsorientiert und es lässt mich hoffnungslos (?) da stehen, auf die Trümmer schauen und ich denke immer noch, es muss doch eine Lösung geben. ‍️

Zitat von Flame:
Ich finde es beachtlich,dass Du bereits trennen kannst zwischen Dir und Deinem Ego. Natürlich hat jeder ein Ego aber wenn man es beobachten kann,ist ...


Ich danke dir für deine Worte. Ich hab auch gleich angefangen zu weinen, weil es mich, meinen Ist-Zustand so auf den Punkt bringt.

Ich weiß nur leider nicht was du genau meinst mit dem Trennen von mir und meinem Ego?

Ja, ich bin immer emotional gewesen, ich kann meine Emotionen nicht von mir trennen. Ich habs versucht (unbewusst um irgendwie zu überleben) und das hat mich sehr krank gemacht.

Ich wurde so angenommen, so wurde sich in mich verliebt, also mit all meinen Emotionen und auch das ich sie zeige und dann war es irgendwann nicht mehr erwünscht Das habe ich bis heute nicht verstanden, das ich erst jahrelang so sehr geliebt werde und dann ist alles was an Liebe da war, weg.

Meine Eltern, Partner, das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.

Zitat von Grace_99:
Nun ja, das ist schon ein Teil von mir das Ego.

OK, und was bist dann Du?

Zitat von moo:
OK, und was bist dann Du?


Eine Frau.

Sorry ich weiß leider nicht auf was du kommen möchtest ‍️

Zitat von Grace_99:
Eine Frau.
Sorry ich weiß leider nicht auf was du kommen möchtest

Frau sind zumindest schon mal vier Buchstaben - aber was bedeutet es, Frau zu sein?

Ich möchte nicht den Rahmen Deines Threads sprengen, erlaube mir aber einen Exkurs zu dem Thema Abgrenzung und Einsamkeit, den ich mal für eine SH-Gruppe geschrieben habe. Es geht hier im Kern genau um das Thema Ich...
---

Ausgrenzung, Eingrenzung, Umgrenzung - Grenzen umgeben uns allerorten, insbesondere in Deutschland. Auch ethische, moralische, finanzielle oder verbale Grenzen werden gefordert und gesetzlich formuliert. Doch wo verläuft unsere (!), persönliche Grenze? Lässt sich diese erkennen, definieren, verschieben, etablieren und schützen oder vielleicht sogar öffnen?

Ich persönlich halte aus eigener Erfahrung nichts davon, den von Therapeuten oft und gedankenlos gegebenen Rat sich deutlicher abzugrenzen, unreflektiert anzunehmen und versuche zu erklären, warum. Klar: Wenn die Umgebung als extrem belastend oder gar als bedrohlich wahrgenommen wird ist Abgrenzung - zur Beruhigung - mit Sicherheit wichtig und kurzfristig sogar unbedingt anzuraten.

Jedoch möchte ich dazu anregen, eine Stufe weiter zu gehen und sich Gedanken darüber zu machen,

a) was bzw. wer sich denn abgrenzt
und
b) über die andere Seite der Abgrenzung.

Letztere kommt m. E. in der Folgen- und Gefahrendiskussion zu kurz.

Zu a):

In der psychotherapeutischen Abgrenzung wird grundsätzlich entweder von zwei Entitäten (Ich und Du) oder einem Subjekt (der Erlebende) und dem Objekt (die Welt da draußen) ausgegangen: "Ich grenze mich von Dir ab / Ich grenze mich von den Einflüssen meiner (!) Umgebung ab". Noch kompakter ausgedrückt: Ich grenze mich ab. So entstand übrigens unser Ich-zentriertes Weltbild (welches übrigens nicht schon immer und überall auf der Welt vorherrschte): durch Abgrenzung. Es hat sich so eingeschliffen - wir haben uns in jeder Hinsicht auf die Richtigkeit dieser Annahme verständigt. Wissenschaft, Politik, Medizin, Bildung, Kultur, ja sogar die meisten westlichen Religionen - alle gehen von der Gültigkeit des Individuums aus. Die Wirtschaft und damit verbunden die Werbung macht sich diese allgemein verinnerl-ICH-te Überzeugung zunutze.

Ich möchte dazu anregen, diesen Persönlichkeitsglauben einmal - zumindest hypothetisch - in Frage zu stellen. Mit welchen Parametern wollen wir dieses Ich darstellen? Vorschläge wären:

Materiell: Maße (1,80 m Höhe)? Gewicht (80 Kg)? Dauer (80 Jahre in belebtem Zustand des Körpers)?

Geistig: Charaktergrundtyp (Gewissenhaft)? Intelligenz (IQ: 95)? Erlerntes (Sprachliche Ausdrucksweise)?

Wo genau ist nun das Ich zu lokalisieren? In den 80 Kilogramm? Im Dialekt? In Vorlieben? Eine oft benutzte Antwort lautet: In allem - all das macht mich aus! Wenn dies aber so wäre, wie verhält es sich dann z. B., wenn ich den 80 Kg durch Amputation eines Armes 10 Kg abtrenne? Wenn ich mir aufgrund eines Umzugs nach Dresden das Bayerisch vollständig abgewöhne und nach und nach Sächsisch annektiere? Wenn ich anstelle von Schnitzel mit Pommes plötzlich mehr Gefallen an Burger vom Tofutier finde?

Wer ein Muster oder eine Logik hinsichtlich der körperlich-geistigen Zusammensetzung und Lokalisierung des Ichs sucht, wird irgendwann feststellen: Geht nicht! Das einzig Beständige an diesem Ich ist: Unbeständigkeit. Nun mag jemand einwenden: Gut, das sehe ich ein. Aber deshalb gibt es doch trotzdem ein - vor mir aus unbeständiges - Ich?!

Und genau hier liegt der Fehler: Niemand postuliert ein Ich, welches einem ständigen Wechsel unterworfen ist! Dem Persönlichkeitsglauben zugrundeliegend ist ja eben die Annahme einer Beständigkeit, eines individuellen Kerns - manche Religionen nennen das auch die Seele.

Wer sich eine Weile damit auseinandersetzt und vielleicht sogar intellektuell (!) zustimmt, dass dieses Ich im Grunde eine Illusion ist, wird das Thema Abgrenzung mit völlig anderen Augen betrachten: Wie kann man etwas abgrenzen, was nicht mal definiert werden kann?

Zu b):

Aufbauend auf das eben Gesagte, nun die kritische Betrachtung über die Folgen, die das geradezu inflationär geforderte und praktizierte Abgrenzen zeitigt:

Uns wird vermittelt, dass wir uns schützen müssen: Vor Energieräubern, vor Problemen anderer, vor Katastrophenmeldungen, vor falscher Meinungsbildung usw. Dies soll geschehen durch Abgrenzung: Bis hierher und nicht weiter! soll die Innere Stimme uns zurufen. Am Boden werden Kreise um uns gezeichnet, in Körpertherapien wird mittels eines visualisierten Sicherheitsringes ein individueller Schutzbereich vermittelt, den es zu verinnerlichen gilt. Es werden entsprechende Sätze für den Alltag formuliert und Verhaltensweisen für soziale Situationen eingeübt und vieles dergleichen mehr. All dies soll unseren Bereich bestimmen und stärken. Der - kurzfristig - positive Effekt: Menschen mit wenig Selbstvertrauen gewinnen dadurch etwas mehr Sicherheit und folglich etwas mehr geistige Autonomie. Diese ist aber leider selten von Dauer, da ja - siehe oben - ein Selbst illusionär ist: Man schützt also eine letztendlich unhaltbare Theorie – nämlich "das Ich", "mich".

Dies birgt gleichzeitig mehrere Gefahren: Gefühl der Isolation, Einsamkeit, Depression, Ängste etc. Weshalb? Weil der Ansatz der therapeutischen Forderung (Grenze Dich ab!) falsch ist!

Viel sinnvoller und natürlicher wäre:

Wir müssen lernen, wie Körper und Geist zusammenwirken, wie Wahrnehmung funktioniert, wie Gedanken und Bewusstsein entstehen (und vergehen). Allem voran sollte deren Unbeständigkeit immer und immer wieder untersucht und verstanden werden. Dass sich in diesem Zuge idealer Weise der Persönlichkeitsglaube (= das Ich-Gefühl) abschwächt, darf entgegengesetzt der landespsychologischen Auffassung als ein echter Fortschritt gewertet werden! Der Begriff und die Aufforderung, sich abzugrenzen sollte umformuliert werden in: Achte auf die Sinneseindrücke, die gerade in den Geist eintreten. Auch sie sind unbeständig, wechselnd und haben mit einem Ich letztendlich nichts zu tun. Dasselbe gilt natürlich für mein(e) Gegenüber...!

Sobald das Selbst-Verständnis (= Ich-Illusion, Persönlichkeitsglaube) durch eingehende Betrachtung schwächer wird, hinterfragen wir automatisch auch die Natur (und die Berechtigung) der körperlichen und geistigen Bedürfnisse. Sofern wir tatsächlich (!) Einsicht in die Illusion bekommen, schwächen sich auch automatisch unsere Bedürfnisse ab. Gleiches gilt für unsere "Interpretation" der Absichten unseres Gegenübers, denn wir erkennen dann folgerichtig auch dessen Illusion und die daraus entstehenden (vermeintlichen) Bedürfnisse des Partners! Die Frage der Abwägung, wessen Bedürfnisse vor- oder nachrangig sind, wird somit - ebenso wie die Notwendigkeit einer Abgrenzung - hinfällig.

Wenn verstanden wird, dass sowohl der Bedrohte (Ich) als auch die Bedrohung (Du / Welt) letztlich Ein-Bildungen sind, schwinden allmählich Isolationsgefühl, Unruhe, Angst, Trauer, etc. Jegliche Aversion geht m. E. auf die Angst des Ichs vor dem Tod (=Kontrollverlust) zurück. Tod oder Kontrollverlust bedeuten die allergrößte Gefahr für das Ich. Darum gilt: Freiheit ist da, wo die Ich-Illusion endet. Beispiele hierfür kann ich gerne nennen.

Um nun Ursache und Entstehung des Einsamkeitsgefühls klar nachvollziehen zu können, bedarf es selbstverständlich einiger Übung und ernsthaftes Interesse an dem bisher Geschilderten. Wer nicht achtsam ist, den überwältigt das Gefühl geradezu wie ein Tsunami. Um die Entwicklung "aufdröseln" und somit auch auflösen zu können, bieten sich drei Übungsschritte an:


Schritt Nr. 1 (Theorie)

Es kann enorm helfen, sich regelmäßig vor Augen zu führen, dass Einsamkeit an sich keine objektive "Tatsache" ist. Denn die Abwesenheit von z.B. einem bestimmten Menschen oder überhaupt Alleinsein empfindet nicht jeder Mensch als Einsamkeit. Es handelt sich also lediglich um ein Gefühl, das wir Einsamkeit nennen. Dies ist ein gewaltiger Unterschied!

Schritt Nr. 2 (Praxis)

wäre, den Akutfall zu nutzen, um das Einsamkeitsgefühl auf Herz und Nieren zu untersuchen. Hier ist es wichtig, NICHT die üblichen verhaltenstherapeutischen Fragen zu stellen (Auslöser/Trigger, Gedanken etc.) sondern lediglich das Einsamkeitsgefühl vollumfänglich bewusst zu erleben und zu akzeptieren, dass es im Grunde nur jetzt ein Gefühl ist. Keiner hat daran Schuld – weder meine Umwelt noch wir selber. Es ist einfach gerade im Geist gegenwärtig und zeitigt u. U. auch körperliche Symptome (Tränen, Klos im Hals etc.) – das ist alles. Wichtig ist, nicht zu versuchen, das Gefühl loszuwerden. Irgendwann wird das Gefühl schwächer und verschwindet. Auch hier ist es sehr wichtig, achtsam festzustellen, dass nun kein Einsamkeitsgefühl mehr im Geist vorhanden ist, also die Abwesenheit von Einsamkeit vollständig zu erleben.

Schritt Nr. 3 (Direkte Einsicht / Weisheit)

Dieser ist im Grunde keine Übung, sondern eine wirkmächtige Folge aus Schritt 1 und 2: Je öfter wir uns dem theoretischem "Wesen" des Einsamkeitsgefühls (Schritt 1) und dem tatsächlichen Erleben (Schritt 2) widmen, umso deutlicher reift ein klares Verständnis, dass es sich nicht um ein "Ich" handelt, welches "einsam ist", sondern nur eine Wahrnehmung eines temporären Gefühls stattfindet. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber irgendwann entsteht eine direkte Einsicht, dass Gefühle kommen und gehen aber keine Person da ist, die fühlt!
Hier ist anzumerken, dass diese Einsicht nahezu unmöglich intellektuell wirklich auf Anhieb verstanden und ins alltägliche Erleben umgesetzt werden kann. Schritt 3 ist in der Tat nicht singulär zu "üben", sondern er ist irgendwann automatisch manifest: Dass dies der Fall ist, wird spätestens dann ersichtlich, wenn das Thema Einsamkeit sich irgendwann komplett "aufgelöst" hat. Weshalb hat es sich aufgelöst? Weil die Ursache sich langsam aufgelöst hat...

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass die geschilderte Vorgehensweise als echte Geistesarbeit angesehen werden kann und letztendlich sämtliche Emotionen ungefähr ähnlich "behandelt" werden können. Die Beschäftigung mit Persönlichkeits-Illusion erscheint auf den ersten Blick provokant und radikal. Gerade weil es unserem alltäglichen Selbstverständnis völlig "gegen den Strich" geht, darf es tatsächlich als lebenslange Aufgabe betrachtet werden. Aber wenn wir uns mal ganz ehrlich fragen, wer oder was wir denn eigentlich sind, haben wir doch bislang keine nachweisbar richtige Antwort darauf! Trotzdem denken, reden und handeln wir nahezu ständig so, als wenn wir sie hätten! Dass dadurch zwangsläufig Probleme entstehen ist nur logisch. Darum könnte es lehrreich, zumindest interessant sein, sich damit zu beschäftigen.

Zitat von Grace_99:

Ich weiß nur leider nicht was du genau meinst mit dem Trennen von mir und meinem Ego?


Das Ego ist der unbeobachtet arbeitende Verstand.

@moo
Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles verstanden habe.
Mein früheres Einsamkeitsgefühl resultierte aus einem nicht befriedigten Bedürfnis, dem Bedürfnis nach Liebe.
Je mehr ich mich mit den Bedürfnissen auseinandersetze, umso mehr komme ich zu dem Schluss, dass Einsamkeit, Trauer, Wut, Ängste usw. aus einem Mangel (bzw. nicht befriedigten) Bedürfnis entstehen.
Diese Bedürfnisse existieren in jedem von uns (mit unterschiedlich starker Ausprägung).
Ich denke, dass meine Ängste aus dem Mangel an Liebe enstanden sind und dies hat dann zu einem kompletten Vermeidungsverhalten (Liebe) geführt.
Im Prinzip war ich nicht in der Lage zu lieben, weil ich dieses Bedürfnis unterdrückt habe.
Und ehrlich, ich habe mich geändert, ich stehe jetzt zu meinem Bedürfnis nach Liebe, ich wünsche mir Liebe. In der Welt gibt es so viel schönes, was ich erst jetzt begriffen habe.
Ich bin jetzt ein Mensch mit Gefühlen, Emotionen und (mangelnden) Bedürfnissen.
Und ich liebe es.
Ich wünsche jeden, dass die eigenen Bedürfnisse nicht unterdrückt, sondern gelebt werden.
Zitat von moo:
Schritt Nr. 2 (Praxis)

wäre, den Akutfall zu nutzen, um das Einsamkeitsgefühl auf Herz und Nieren zu untersuchen. Hier ist es wichtig, NICHT die üblichen verhaltenstherapeutischen Fragen zu stellen (Auslöser/Trigger, Gedanken etc.) sondern lediglich das Einsamkeitsgefühl vollumfänglich bewusst zu erleben und zu akzeptieren, dass es im Grunde nur jetzt ein Gefühl ist. Keiner hat daran Schuld – weder meine Umwelt noch wir selber. Es ist einfach gerade im Geist gegenwärtig und zeitigt u. U. auch körperliche Symptome (Tränen, Klos im Hals etc.) – das ist alles. Wichtig ist, nicht zu versuchen, das Gefühl loszuwerden. Irgendwann wird das Gefühl schwächer und verschwindet. Auch hier ist es sehr wichtig, achtsam festzustellen, dass nun kein Einsamkeitsgefühl mehr im Geist vorhanden ist, also die Abwesenheit von Einsamkeit vollständig zu erleben.

Ich halte das nicht für ratsam. Aus der Einsamkeit kann Selbstmitleid und Depression entstehen. Und Depression ist nicht einfach, es kann zu allen möglichen schlimmen Auswirkungen führen.
Wer über Selbstreflexion verfügt und vielleicht auch schon einigen Abstand zu seinen Ängsten hat, der sollte das Gefühl annehmen und sich fragen, welches Bedürfnis die Ursache ist. (z.B. Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, Anerkennung, Wertschätzung usw.).
Das Wissen um die eigenen Bedürfnisse ist für mich essentiell, denn es bedeutet Akzeptanz. Wenn ich weiß, was mir wirklich fehlt, kann ich versuchen diese Bedürfnisse zu befriedigen. Und das Wichtigste, auch darüber sprechen.
Mir geht es heute nicht so gut. Ich fühle mich traurig, ich brauche Geborgenheit und Zuneigung. Würde es Dir etwas ausmachen, mit mir heute zu kuscheln?
Schatz, wollen wir heute Abend wieder kuscheln?
Ich denke der Unterschied zwischen den beiden Beispielen ist auf emotionaler Ebene offensichtlich. Das erste Beispiel drückt Gefühl aus, verbunden mit einem Bedürfnis und einer Bitte. Das zweite Beispiel ist eine indirekte Forderung.

Alles in allem halte ich deinen Beitrag nicht für zielführend, wenn man von Ängsten oder anderweitigen Problemen beherrscht wird. Ein sehr hohes Maß an Selbstreflexion wäre hier notwendig.

Wer bin ich? Das weiß ich nicht.

Zitat von IchWillLeben:
Ein sehr hohes Maß an Selbstreflexion wäre hier notwendig.

Genau so ist es,man kann auch Bewusstseinsarbeit dazu sagen.
In welcher Situation man damit beginnt,ist unerheblich.
Man glaubt,es ginge leichter,wenn die Ängste nicht so vorherrschend sind doch es kann auch genau umgekehrt sein:Plötzlich hat man ein AHA-Erlebnis und alles ergibt einen oder zumindest mehr Sinn.

Meistens braucht es Zeit um zu Erkenntnissen zu kommen und diese zu festigen aber auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel.
Je weniger man verhangen ist in Idenditifikationen eines -letztendlich von aussen diktierten- Selbst,desto freier und zufriedener wird man.
Du hast es doch perfekt erkannt: Du weisst nicht,wer Du bist und das ist Weisheit,weil wir ständig im Wandel sind und eine Festlegung und Etikettierung uns unfrei und unflexibel werden lässt oder dazu führt,dass wir uns gar selbst verurteilen,weil wir nicht dem Bild entsprechen,das wir uns von uns selbst einmal gemacht haben und nun glauben sein zu müssen.

Die Einsamkeit wäre in dem Zusammenhang einfach eine Momentaufnahme und wir machen keine traurige Geschichte daraus,dass wir nie jemanden finden werden,alleine sterben müssen u.s.w.,DAS ist das Problem.
Das wir nicht im Hier und Jetzt sind in Gedanken sondern in der Zukunft und dem,was passieren könnte,was letztlich reine Phantasie ist.
Also ist nicht Einsamkeit das Problem sondern die traurige Geschichte ,die wir aus der Momentaufnahme spinnen,die uns dann depressiv werden lassen kann.

Ich habe versucht,moo´s Ausführungen zu erklären aber letztlich erfasst man solche Dinge weniger mit dem Verstand sondern eher intuitiv.

Hier noch ein interessanter Link zum Thema Ichlosigkeit (Loslassen des Ego):
http://www.zenseite.de/zen-unterweisung...index.html
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Danke, @IchWillLeben,

Zitat von Flame:
Ich habe versucht,moo´s Ausführungen zu erklären aber letztlich erfasst man solche Dinge weniger mit dem Verstand sondern eher intuitiv.

Vielen Dank @Flame für Deine verbale Vermittlung . Ich finde, treffender (und v. a. kompakter ) kann man es wohl kaum übersetzen.

Zitat von IchWillLeben:
Je mehr ich mich mit den Bedürfnissen auseinandersetze, umso mehr komme ich zu dem Schluss, dass Einsamkeit, Trauer, Wut, Ängste usw. aus einem Mangel (bzw. nicht befriedigten) Bedürfnis entstehen.

Das sehe ich selbstverständlich auch so. Meine Intention war jedoch, eben den Mangel und dessen Ursachen zu erkennen, zu erleben. Natürlich ist dies weitaus anstrengender als einfach eine zügige Befriedigung des jeweiligen Mangels anzustreben, doch aus meiner Sicht kann nur so eine echte, ursächliche Befreiung stattfinden.

Ich möchte definitiv nicht dazu raten, per Gewalt dem Mangel zu widerstehen. Sofern mein Vorschlag gefühllos erscheint, ist man einfach nicht, wie Flame so treffend erkennt, an dem passenden Punkt angelangt, eben neue Wege der Einsicht auszuprobieren. In diesem Fall ist es sicher sinnvoll, weiterhin nach Erfüllung der jeweiligen Wünsche zu streben, jedoch rate ich zumindest hypothetisch dazu, genau diesen Automatismus immer wieder zu hinterfragen und zu prüfen, wie nachhaltig bzw. ursächlich er letztendlich zielführend (= befreiend!) ist.

Ich vergleiche das Reagieren auf Mangelgefühle gerne mit einem (stets!) randvollen WC-Spülkasten. Das Drücken der Spülung sorgt für kurzzeitige Erleichterung (= der Druck aus dem Kasten entweicht), doch unvermeidbar fließt sofort wieder Wasser nach und der Druck baut sich erneut auf. Der Druckabbau ist mitverantwortlich für den Druckaufbau (System-Selbsterhaltung und -bedingung).

Meine vorgeschlagene Vorgehensweise zielt darauf ab, das Wasser (und damit den Druck) abzustellen... Und das funktioniert nachvollziehbarerweise nicht von heute auf morgen.

Zitat von IchWillLeben:
Ich halte das nicht für ratsam. Aus der Einsamkeit kann Selbstmitleid und Depression entstehen. Und Depression ist nicht einfach, es kann zu allen möglichen schlimmen Auswirkungen führen.

Die Depression an sich ist ja bereits Auswirkung. Sie ist u. a. ein Resultat aus dem o. g. Spülkasten-Kreislauf - unseren unangemessenen Reaktionen auf Wollen und Nichtwollen. Nichtsdestotrotz birgt gerade die Depression ein oft unterschätztes Potenzial - sie stellt uns mit dem Rücken zu Wand!

Selbstmitleid ist ein interessanter Begriff in diesem Kontext: Wer leidet denn mit sich selbst mit, wenn er sich selbst nicht mal kennt bzw. begreift? Ich ziele oben darauf ab, dieses (vermeintliche) Selbst endlich mal mit offenem Visier zu untersuchen. Und da bin ich wieder bei Flame - weder Intelligenz noch Gefühl bringen uns zu einem Ergebnis, sondern die vielzitierte Achtsamkeit bzw. weises, intuitives Erwägen (= die o. g. Schritte 1 bis 3).

Zitat von IchWillLeben:
Ich denke, dass meine Ängste aus dem Mangel an Liebe enstanden sind und dies hat dann zu einem kompletten Vermeidungsverhalten (Liebe) geführt.
Im Prinzip war ich nicht in der Lage zu lieben, weil ich dieses Bedürfnis unterdrückt habe.
Und ehrlich, ich habe mich geändert, ich stehe jetzt zu meinem Bedürfnis nach Liebe, ich wünsche mir Liebe. In der Welt gibt es so viel schönes, was ich erst jetzt begriffen habe.
Ich bin jetzt ein Mensch mit Gefühlen, Emotionen und (mangelnden) Bedürfnissen.
Und ich liebe es.
Ich wünsche jeden, dass die eigenen Bedürfnisse nicht unterdrückt, sondern gelebt werden.

Das Unterdrücken der Gefühle ist ebenso unangemessen, wie ihnen unreflektiert ständig das Wort zu reden. Zweifellos ist es für jemanden, der zum ersten Mal endlich seinen Mangel befriedigen kann, ein erfüllendes Erlebnis und jeder sollte dies auch idealerweise erleben dürfen (ging mir übrigens genauso!). Doch wenn daraus resultiert, dass man von nun ab immer diese Erfüllung (Spülkasten! ) braucht, wird das an dem Mangel-Erfüllung-Prinzip nichts ändern. Das wird man spätestens erfahren, wenn die Quelle der Erfüllung aufgrund welcher Umstände auch immer, wegfällt (Alter, Krankheit, Tod etc.). Hinzu kommt, dass wir uns - bewusst oder nicht - immer gleichzeitig um den Erhalt dieser Quellen bemühen und sorgen müssen.

Ich kenne nahezu ausnahmslos Menschen, die regelmäßig an ihrem Glück scheiter(te)n, inklusive mir selber...

Ich kann mit diesen ausführlichen Informationen nichts anfangen, zumindest mit dem meisten der Informationen. Ist mir wahrscheinlich zu viel Theorie.

Ich habe immer an Menschen angedockt, die mir das kleinste bisschen Liebe gezeigt haben. Hab mich dann zu 100% drauf eingelassen, egal ob es mir gut tat oder nicht. Hauptsache Liebe und wenn diese Liebe nicht echt war, hab ich 200% gegeben, damit man mich bitte bitte nicht aufgibt.

Mein Ex war jahrelang nur ein Freund. Erst Kumpel, dann enger Freund. Gegenseitig auch die dunklen Seiten kennengelernt und trotzdem Freunde geblieben.

Irgendwann kam der Moment wo ich ihn fragte ob es sein kann das er in mich verliebt ist.

Und so war es. Ich war auch verliebt und konnte mein Glück nicht fassen. Endlich Augenhöhe, Wertschätzung, Vertrauen, Intelligenz usw.

Zwischen uns hat kein Blatt gepasst, die Welt hat mir gehört, ich hatte Energie, Kraft und war glücklich.

Und als es kriselte, war ich so verzweifelt, ich hätte und habe alles getan um das nicht zu verlieren.

Und ich habe verloren. Den besten Freund, den Partner, mein Zuhause. Alles weg. Und mein inneres Kind hat geschrien, ist gestorben im wahrsten Sinne des Wortes. War nicht fähig für mich zu sorgen, sondern 24/7 am verzweifeln, am leiden, am trauern.

Bis zum Zeitpunkt wo ich Suizidgedanken hatte und ich begriffen habe, ich brauche Hilfe.

Mein Ego mag die Seite an mir sein, die kalt ist. Die Vergeltung möchte. Die ihn leiden sehen möchte, ankriechen kommen soll, die ihn durch die gleiche Hölle schicken möchte, durch die ich gegangen bin und teilweise noch gehe. Nett? Nein. Aber menschlich.

Ich versuche mir ein Leben aufzubauen aus den Trümmern inkl. meiner realen Kindern inklusive meinem inneren Kind, welches so viel erleiden musste.

P. S.
Ich kann ganz schlecht verzeihen, wenn ich an dem Punkt bin. In der Beziehung habe ich zu viel verziehen, blind gestellt, mich und meine Werte verleugnet. Das mache ich nicht mehr. Ich würde mich dadurch verraten und das lasse ich nicht mehr zu. Kein Mensch hat das Recht mich wie sch eisse zu behandeln, das habe ich von Kindsbeinen an mit mir machen lassen und hat mich jahrelang so stark psychisch krank sein lassen.

Vielleicht ist es sehr billig, niveaulos sich zu wünschen dem Ex eine rein zu hauen. Aber so fühle ich mich halt. Ich hab mich mein Leben lang nicht getraut mich zu wehren und wenn ich es doch tat, habe ich böse einstecken müssen. Das lasse ich auch nicht mehr zu.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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