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Zitat von Nora5:
Ganz genau, und das habe ich auch nicht gemeint

Das weiß ich

Ich gehe die Tage genauer auf alles ein.

Ich muss erstmal viel sacken lassen und verarbeiten und vor allem die Angst los werden, dass ich abdrifte wie vor der Zeit als ich in die Klinik gegangen bin.

Zitat von Grace_99:
Ich komme nicht klar darauf wie sehr mein Vater mich hasst und was die Grundlage gestern für ihn war.

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob Dein Vater Dich wirklich hasst.
Etwas an Dir aber findet er vermutlich nicht gut. Mit der Art, wie Du denkst, mit der Art wie Du ihn fragst
und mit anderem könnte es sein, dass er sich so fühlt, als müsse er sich Dir gegenüber erklären.
Falls er sich und seine Denkweise selbst nicht gut versteht, fühlt er sich möglicherweise immer von
Dir in eine Erklärungsnot gedrängt.
Andere akzeptieren vermutlich mehr seine unnahbare Art zu reden. Du vermutlich nicht.

Zitat von Grace_99:
Er hätte mir auch einfach sagen können, Grace, lass mich in Ruhe. Dann hätte ich das vollkommen akzeptiert und gut ist.

Wäre das für ihn nicht so etwas wie eine Vorstufe von Rückzug gewesen?

Zitat von Grace_99:

Es zieht mich ins unermessliche, dass meine Kinder mir nicht glauben. Sie müssten ihre Mutter doch kennen.

Ich denke, das Verhältnis zu Deinen Kindern wird sich eher nicht nachteilig verändern. Euer Leben geht
weiter wie vorher. Habe keine Angst.

Zitat von Grace_99:
Ich habe solche Angst verurteilt zu werden (von meinen Kindern), dass ich sie sogar gefragt habe, ob sie den Kontakt zu mir abbrechen wollen.

Wir Menschen werden fast immer beurteilt und verurteilt. Nicht immer können andere verstehen, warum wir etwas gesagt und getan haben.
Stehe zu dem, was Du gesagt hast.
Wer das, was Du gesagt und getan hast falsch findet, dem kannst Du ja schließlich erklären,
warum Du so gehandelt hast.

A


Innere Kind Arbeit - benötige Rat + Tipps

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Guten Morgen liebe Grace,

viele Menschen, viele Meinungen. Meine noch dazu...

Man muss nicht ständig Erklärungen für das Verhalten anderer Menschen suchen. Das kann ausgesprochen belastend sein. Das Gedankenkarussell dreht sich unaufhörlich und bringt wahrscheinlich keine guten Ergebnisse.

Genauso wenig musst du dich anderen Menschen erklären, damit dich irgendjemand versteht. Warum sollte man sich rechtfertigen?
Alles das kann wieder zu Missverständnissen führen, und ehe man sich versieht, steckt man in Dauererklärungen.

Manchmal muss man hinter seinen Sätzen, oder Entscheidungen einfach nur einen Punkt setzen. Kein Wenn und Aber.

Es gibt, meiner Meinung nach, nur sehr wenige Menschen, die einen verstehen, die einem Nahe sind. Das reicht völlig.

Niemand lebt dein Leben. Geht deine Wege. Das kannst nur du alleine.

Vieles im Leben, was ein Erwachsener an seinem Kind versäumt hat, kann nicht wieder aufgeholt werden.
Erwachsene haben immer die Wahl. Wenn sie sie nicht wahrnehmen, oder nicht wollen, hat das nichts mit dir zu tun.

Mein Rat (Wenn es denn einer ist)

Versuche zur Ruhe zu kommen. Versuche dich abzulenken. Blocke alles ab, was geht. Damit du hinterher wieder durchatmen kannst.
Das kann ein bisschen dauern. Gib dir einfach diese Zeit.

Ich hoffe, dass du gut durch deinen Tag kommst.

Zitat von Tautropfen:
Vieles im Leben, was ein Erwachsener an seinem Kind versäumt hat, kann nicht wieder aufgeholt werden.

Und irgendwann wäre es schön, wenn man aufhören kann, dies zu bedauern, dies zu betrauern.

Mit meinen Kindern gab es Situationen, in denen ich anfing zu weinen...(auch mal doll)
weil es mich erinnerte, dass ich selber solche Momente nicht erleben durfte.
Da habe ich dann auf dem Jahrmarkt vor dem Kinderkarussel gestanden und geflennt,
während meine Kinder Spaß hatten. Nur so als Beispiel.
Dabei ging es nicht um die Karusselfahrt, sondern darum, dass sich niemand für mich Zeit nahm oder mir etwas gönnte.
Sorry für offtopic.

Irgendwann, so mit 23 Jahren, habe ich aufgehört, meine Eltern für mein Leben verantwortlich zu sehen. Sie dienten mir aber als schlechtes Beispiel - und dafür kann ich auch dankbar sein.

André Heller

Zitat von moo:
Irgendwann, so mit 23 Jahren, habe ich aufgehört, meine Eltern für mein Leben verantwortlich zu sehen. Sie dienten mir aber als schlechtes ...

Uns was soll ich damit anfangen? Oder Millionen andere, welche Traumata erlebt haben?

Es ist nur ein Zitat eines prominenten Mannes.
Bedeutet ja nicht, dass du das nun auch so betrachten solltest.
Wir sind eben ein Produkt unserer Eltern. Unsere Eltern auch. Unsere Kinder auch.

Alles großer Mist. Beschäftigt mich auch manchmal.

Zitat von Grace_99:
Uns was soll ich damit anfangen? Oder Millionen andere, welche Traumata erlebt haben?


Grace_99 , Stopp. Es geht überhaupt nicht darum, wie andere mit diesem Thema umgehen. Liest man gerade auch in einem anderen Thread, wo es um die Kindheit geht .

Man kann nicht darüber bestimmen, wie man mit Leid umzugehen hat. Du darfst die Vorschläge nicht als Vorwurf ansehen, sondern als Ideen, Möglichkeiten usw.. , wie das andere sehen.

@Tautropfen sagt es bereits

Zitat von Tautropfen:
Niemand lebt dein Leben. Geht deine Wege. Das kannst nur du alleine.


Eben. Das ist immens wichtig, und wie deine Wege aussehen, alles deine Entscheidung. Wenn du das wirklich begreifst, es verinnerlicht hast, bist du wirklich frei.

In dieser Erkenntnis liegt ganz viel Heilung.

Finde es trotzdem total unpassend und das darf ich in meinem Thema auch sagen!

Zitat von Grace_99:
Finde es trotzdem total unpassend und das darf ich in meinem Thema auch sagen!

Wir wissen ja nicht, was nicht was vorgefallen ist und das darfst du auch für dich behalten.

Ob ein Kommentar dann aber evtl. unpassend sein könnte, wissen wir dann vorher auch nicht.

Nimm´s dir bitte nicht so zu Herzen. Niemand will dich hier ärgern.


Auch wenn es nervt, das sind....Risiken und Nebenwirkungen eines Psychoforums.

Zitat von Grace_99:
Finde es trotzdem total unpassend und das darf ich in meinem Thema auch sagen!


Natürlich, du darfst alles sagen. Ich persönlich schaue mir Aussagen, die mich triggern, meistens mehrmals an, um zu ergründen, warum mich manches verletzt, anderes nicht.,

Edit : Wir wissen nicht, was vorgefallen ist...habe mich vertippelt.

Liebe Grace,

ich glaube nicht, dass moo das böse meint.

Zitat von moo:
Irgendwann, so mit 23 Jahren, habe ich aufgehört, meine Eltern für mein Leben verantwortlich zu sehen. Sie dienten mir aber als schlechtes Beispiel - und dafür kann ich auch dankbar sein.


Ich versuche mal das zu interpretieren. Ich weiß aber nicht, ob es gelingt.

Wenn man in seiner Kindheit ständig schlechte und schlimme Erfahrungen gemacht hat, hat man irgendwann die Möglichkeit, seine Weichen anders zu stellen. Nämlich nicht so zu werden, wie die Eltern. Anders zu sein.
Du hast bereits deine Weichen gestellt, indem du für deine Kinder da gewesen bist/ und noch bist. Du gibst ihnen Liebe, hast sie auf ihren Weg geführt. Bist für sie da, wenn sie dich brauchen.
Du bist also nicht so geworden. Hast das Negativ Beispiel deines Vaters, in ein Positives zu deinen Kindern gesetzt.

Und das hast du deinen Gedanken dazu, deinen Entscheidungen zu verdanken.

So kenne ich das aus meinem Leben auch. Da war ich um die 20 Jahre alt und hab mir geschworen, nie so zu werden.
Es ist, glaube ich, ganz gut gelungen. Nur ich lasse die Dankbarkeit dabei weg.
Weil ich es mir zu verdanken habe.

Ich denke auch, dass hier jeder nur Möglichkeiten schreibt.
Du alleine entscheidest, was für dich wichtig ist und in Frage kommt.

Nur wenn es dir zu viel wird, dann würde ich, ein bisschen Atem holen wollen.

@Isalie kann deine Gedanken gut verstehen.
Ganz weg gehen wird das nie.

Wut und Groll bindet an die Eltern. Die Erfahrung habe ich gemacht. Erst als ich diese Gefühle loslassen konnte, konnte ich mich innerlich ablösen. Ich konnte meine Eltern dann auch klarer sehen. Als Menschen mit eigenen, teils grausamen Geschichten. Sie waren auch Opfer von irgendwas. Ich konnte dann vieles mit meiner Tochter anders, besser machen. Aber ich habe sicher auch Fehler gemacht.
Jeder muss durch diesen Prozess irgendwie durch. Für mich wäre das schlimmste gewesen mich dauerhaft als Opfer zu fühlen mit chronischer Verbitterung.

Zitat von Tautropfen:
Nur ich lasse die Dankbarkeit dabei weg.

Ja genau.
Deswegen muss man seinen Eltern nicht dankbar sein, für dieses schlechte Beispiel, dass sie gaben....
oder die Erkenntis, die man daraus zieht.... im Sinne von *besser machen wollen*.

Den Satz hätte man gut weglassen können, denke ich.

Zitat von silberauge:
Als Menschen mit eigenen, teils grausamen Geschichten. Sie waren auch Opfer von irgendwas.

Oft ist das so. Das hilft vielleicht manche der gemachten Erfahrungen zu verstehen,
falls man das überhaupt möchte.
Das Verstehen entschuldigt aber nichts, befürchte ich manchmal, auch wenn das hart klingt.

Es geht auch nicht zwingend darum, etwas zu entschuldigen. Wichtig ist, dass man für sich selbst aus chronisch negativer Gedanken- und Gefühlswelt herauskommt und dazu kann Verstehen ein Schlüssel sein. Ob sich daraus Versöhnungen ergeben ist eher zweitrangig, innerer Friede geht auch ohne.
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Zitat von Isalie:
Deswegen muss man seinen Eltern nicht dankbar sein, für dieses schlechte Beispiel, dass sie gaben....


Das Zitat sagt nicht, dass die Person ihren Eltern dankbar ist, sondern dass sie für die Situation/Erfahrung/ein schlechtes Beispiel zu haben, dankbar ist. Großer und bedeutender Unterschied.

Zitat von Pauline333:
Das Zitat sagt nicht, dass die Person ihren Eltern dankbar ist, sondern dass sie für die Situation/Erfahrung/ein schlechtes Beispiel zu haben, dankbar ist. Großer und bedeutender Unterschied.

so habe ich das auch gemeint bzw. verstanden, habe ich vielleicht falsch formuliert, das ist möglich.

Ich habe heute in der Therapie viel mitnehmen können für mich. Werde das sacken lassen.

Danke erstmal soweit für viele liebe Worte und Gedanken sowie Verständnis für mich.

Wer Verständnis für meinen Vater hat oder meint ich müsste Verständnis für ihn haben, möchte ich nur sagen: Dann ist es das falsche Thema.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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