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Zitat von Islandfan:
Ich kenne mich mit den modernen Hormonen nicht aus, weiß aber nur, dass ich damals kurz vor der Thrombose stand und sich meine Augen extrem verschlechtert haben. Damals machte ich gerade den Führerschein und da steht heute noch drin, dass ich eine Brille brauche. Nach dem Absetzen normalisierte sich alles wieder. ...

Das kannst Du ja auch machen wie Du willst. Und natürlich muss immer individuell geschaut und alle Faktoren mit einbezogen werden. Aber - wie oben schon gesagt - Du kannst die Nebenwirkungen, die die Pille bei Dir hatte, nicht in einen Topf werfen mit bioidentischen Hormonen. Das sind zwei völlig verschieden Paar Schuhe.

Und es geht mir ja auch nicht um die Frauen, die keinerlei Probleme haben. Natürlich ist es immer besser, wenn man in den Wechseljahren gut zurecht kommt und keinerlei Hilfsmittel braucht. Jede Frau, bei der das so ist, kann sich glücklich schätzen.

Es geht mir um die anderen, die eben Probleme haben und denen mit bioidentischen Hormonen geholfen werden könnte. Die dann aber verunsichert werden und dann doch lieber weiter leiden. Oder einfach nicht wissen, dass die Hormone Schuld sind an ihrer Misere und die dann mit ADs und Schlaftabletten vollgestopft werden.

Und - das hört sich jetzt zwar melodramatisch an, ist aber wahr - bei mir ging es auch nicht um ein bisschen Unwohl sein. Ich habe vor vier Wochen nur noch geheult und gedacht: Lieber Gott, wenn das jetzt so bleibt, will ich nicht mehr leben. Das kann ich nicht aushalten. Ängst überrollten mich den ganzen Tag, ich hatte eine derartige innere Unruhe, dass ich nur noch am Zitttern war, das Herz bollerte, der Puls raste, die Brust brannte und hatte einen unglaublichen Druck, mein Kopf fühlte sich an wie im Schraubstock, die Augäpfel zitterten, mir war ständig übel. Eine Laufstrecke von 200 Metern fühlte sich an, wie ein Marathon. Ich hatte Durst, aber wenn ich was trank, wurde mir davon schlecht. Ich habe mich in meinem Leben noch nicht so krank gefühlt. Und nichts, was ich versuchte, hatte irgendeinen Einfluss auf diesen Zustand. Ich habe sogar mal wieder Tavor probieret - ohne Erfolg. Dann habe ich mit dem Gel angefangen. Eine Stunde nach dem Auftragen hörte das Zittern und die Unruhe auf. Ich konnte besser schlafen. Am dritten Tag war es, als ob ich aus einer Nebelbank auftauchte. Ich konnte wieder denken, ich konnte wieder scharf sehen, die Welt war wieder bunt. Es war unglaublich und ich konnte es nicht fassen und kann es immer noch nicht.

Das tut mir leid, dass du so Probleme hast. Meine psychische Erkrankung habe ich seit der Kindheit, von daher kann ich es in meinem Fall nicht auf die Hormone schieben.
Dieses Gel, ist das auch verhütend? Denn das wäre mir das wichtigste, wenn ich so etwas jemals nehmen dürfte.

A


Innere Kind Arbeit - benötige Rat + Tipps

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Zitat von Kruemel_68:
Das kannst Du ja auch machen wie Du willst. Und natürlich muss immer individuell geschaut und alle Faktoren mit einbezogen werden. Aber - wie oben ...

Oh Gott

Was du schreibst könnte 1:1 ich sein.

Wie gut das es dir besser geht

Zitat von Grace_99:
Ich sollte mit 1 Hub des Gels anfangen, 14 Tage später für 14 Tage die Tabletten, dann wieder für 14 Tage nur das Gel. Da ich keine Blutung mehr seit Juni hatte, wäre es egal wann ich damit anfange. Ich habe ca. 1 Woche das Gel genommen und die vorhin genannten Symptome bekomme. Auch hatte ich nicht geschnallt wie ...

Da musst Du Dich doch nicht schämen

Bei der Einstellung braucht man auch Zeit und Geduld, es dauert, bis man das raus hat denke ich.

Die Tabletten waren Progesteron? Die kannst Du mündlich nehmen oder öffnen und vaginal. Ich nehme sie mündlich abends weil ich auf das Geschmiere keine Lust habe. Progesteron macht müde und verhilft zu besserem Schlaf, daher sollte man sie abends direkt vorm zu Bett gehen nehmen. Allerdings hat es eine sehr kurze Halbwertzeit, weshalb einige es morgens und abends nehmen - das muss man aber ausprobieren, ob man dann nicht zu müde ist.

Das Östrogengel nehme ich ebenfalls abends nach dem Abendessen, bevor ich es mir auf dem Sofa gemütlich mache. Im Moment nehme ich auch 1 Hub. Du kannst aber auch erst mal mit ganz wenig anfangen, und dich langsam an Deine Dosis rantasten. Das ist das gute bei dem Gel - Du kannst es sehr gut dosieren und es gibt kein Richtig und kein Falsch. Ausprobieren und schauen wie man sich fühlt ist die Devise. Wenn Du wieder Brustspannen bekommst, passt das Verhältnis nicht. Dann müsstest Du ggf. nochmal mit dem Gyn Rücksprache halten.

Zitat von Islandfan:
Das tut mir leid, dass du so Probleme hast. Meine psychische Erkrankung habe ich seit der Kindheit, von daher kann ich es in meinem Fall nicht auf die Hormone schieben. Dieses Gel, ist das auch verhütend? Denn das wäre mir das wichtigste, wenn ich so etwas jemals nehmen dürfte.

Nein, verhüten kann man damit nicht. Da muss man dann auf die klassischen Sachen wie Spirale Co zurück greifen.

Wenn der Frauenarzt beim letzten Besuch schon einen Hormonmangel festgestellt hat und behandeln wollte, wird da sicher was dran sein, dass es bei Grace mit reinspielt.
All die Erlebnisse von Grace, von wann auch immer und die momentane Lebensssituation haben aber keine
hormonelle Ursache.
Wie ich verstanden habe, hat Grace auch schon in der Vergangenheit AD genommen, wo Wechseljahre noch nicht im Raum standen.
Zitat von Kruemel_68:
dass die Hormone Schuld sind an ihrer Misere und die dann mit ADs und Schlaftabletten vollgestopft werden.

Über dieses *vollgestopft* bin ich etwas gestolpert, aber ich habe entschieden, mich nicht zu ärgern.
Es ist mir auch bekannt, dass du anscheinend generell ein Gegner von Psychopharmaka bist.
Muss jetzt aber nicht im Thread von Grace besprochen werden. Fiel mir nur auf.

Zitat von Isalie:
Wenn der Frauenarzt beim letzten Besuch schon einen Hormonmangel festgestellt hat und behandeln wollte, wird da sicher was dran sein, dass es bei ...

Ich hatte 2010 oder 2011 eine leichte bis mittlere Depression und war in einer Tagesklinik. Dort habe ich erstmals Escitalopram bekommen. Erst 15 mg, dann 10 mg.
Keine Nebenwirkungen, kein nichts, ging mir sehr gut damit.

Habe aber monatlich schlimmste PMS gehabt, bis hin zu Aggressionen, Wutanfällen, regelrechter Hass und schweren depressiven Einbrüchen, fast immer den Gedanken dabei:

Trigger

Ich schmeiss mich vor den Zug



Das wurde vom Escitalopram nicht aufgefangen.

Hab dann irgendwann das Escitalopram eigenmächtig innerhalb von 2 oder 3 Wochen abgesetzt. Keine Nebenwirkungen, kein nichts.

Gut 1,5 Jahre später war die schwere Depression da.

Also ja, wahrscheinlich werde ich immer Antidepressiva brauchen. Allerdings bin ich hormonell immer komplett abgedreht. Inwieweit beides zusammen spielt weiß ich leider nicht.

Zitat von Isalie:
Über dieses *vollgestopft* bin ich etwas gestolpert, aber ich habe entschieden, mich nicht zu ärgern.
Es ist mir auch bekannt, dass du anscheinend generell ein Gegner von Psychopharmaka bist.
Muss jetzt aber nicht im Thread von Grace besprochen werden. Fiel mir nur auf.

Ich bin kein Gegner von Psychopharmaka. Diese Medikamente haben ihre Daseinsberechtigung und sind bei schweren Depressionen oder psychischen Krankheiten ein Segen. Ich bin aber der Meinung, dass sie heutzutage zu sehr als der heilige Gral angesehen und von den Ärzten wie Bonbons verschrieben werden. Bevor die Ärzte zu Psychotherapie raten und andere Ursachen wie Nährstoff- Vitamin- oder Hormonmangel ausschließen, verschreiben sie schon mal ADs, und das oft ohne ausreichende Aufklärung und immer noch unter dem Deckmäntelchen der Sie-haben-zu-wenig-Botenstoffe-im-Gehirn-Theorie. Das stößt mir sauer auf.

Aber Du hast recht, wir wollen das hier nicht schreddern. Ich konnte das Gegner von Psychopharmaka allerdings trotzdem hier nicht so stehen lassen.

Zitat von Grace_99:
Also ja, wahrscheinlich werde ich immer Antidepressiva brauchen. Allerdings bin ich hormonell immer komplett abgedreht. Inwieweit beides zusammen spielt weiß ich leider nicht.

Man kann ja auch Läuse und Flöhe gleichzeitig haben. Und ich denke, die Vorgänge im Körper sind so komplex, das wird wahrscheinlich niemand zu 100% erfassen können.

Ich finde den Austausch gut, solang es bitte keine Massenschlägerei gibt

Ich frage mich ja auch ganz tief drinnen: Als ich die schwere Depression bekam und in die Klinik ging und dort das hormonelle als Humbug abgetan wurde: Fing es da an falsch zu laufen? Hätte ich kein Antidepressiva anfangen sollen sondern hormonell?

Ich weiß nur das es mir November 20 so schlecht ging, das ich nur wollte das es besser wird und habe dem Chefarzt mehr oder weniger geglaubt, der halt sagte, die Hormone hätten mit all dem nichts zu tun.

Ich muss dazu sagen, dass es das beste ist, dass man offen bleibt, und sich auf keinen Fall schon im vornherein allem verschliesst. Hier im Forum gibt es User, die sich gut auskennen, von daher kann man immer alle möglichen Infos abziehen und sich dann entscheiden.

Ich bin aus eigenem Erleben was Mikronährstoffe etc. bzgl. Psyche anbelangt , jetzt auch deutlich klüger als früher. Damals hat mich das alles auch nicht interessiert.

Alleine zu wissen, dass bei Stress extrem viel mehr Nährstoffen verbraucht werden als ohne, bedeutet doch, dass hier mehr zur Verfügung gestellt werden muss.

Und Wechseljahre verwursteln ja auch ne ganze Menge.

Meine Überlegung ist wirklich: was ist klüger? Bei Depri, Angst die körperrelevanten Speicher zu füllen, oder über Antidepressiva, bestenfalls ruhiger werden und über die Ruhe wieder normalen Verbrauch zu generieren? Nix gegen AD, habe ich früher auch genommen, aber letztens, aufgrund meines Herzgedöhns nimmer so easy zu nehmen, tatsächlich mit Multi-Vitalstoffen die Krise in den Griff bekommen.

Was @Kruemel_68 bzgl. Hormone schreibt, wusste ich z.B. auch nicht. Sehr interessant.

Zitat von Grace_99:
Ich weiß nur das es mir November 20 so schlecht ging, das ich nur wollte das es besser wird und habe dem Chefarzt mehr oder weniger geglaubt, der halt sagte, die Hormone hätten mit all dem nichts zu tun.


Ich habe ja auch wieder mit AD angefangen, obwohl es durchaus auch hormonell sein kann bzw.
glaube ich bei mir, dass es beides ist. Deshalb Sertralin und nun auch Progesteron.

Und ich glaube auch, dass es viele Frauen gibt, die fälschlicherweise mit AD behandeln werden, obwohl es hormonelle Ursachen hat. Dass Psychiater und Psychologie den hormonellen Einfluss verneinen ist klar, es gibt sogar immer noch Frauenärzte, die Panikattacken und Co nicht mit den WJ assoziieren.

Es MUSS ja auch nicht so sein, es KANN aber sein wenn man ein gewisses Alter hat. Und zwar auch dann, wenn man bereits in jüngeren Jahren psychische Probleme hatte. WJ sollte jede Frau mit Depression und/oder Ängsten im entsprechenden Alter als potenzielle Ursache im Blick behalten.

Zitat von Grace_99:
Ich frage mich ja auch ganz tief drinnen: Als ich die schwere Depression bekam und in die Klinik ging und dort das hormonelle als Humbug abgetan wurde: Fing es da an falsch zu laufen? Hätte ich kein Antidepressiva anfangen sollen sondern hormonell?

Ich weiß nur das es mir November 20 so schlecht ging, das ich nur wollte das es besser wird und habe dem Chefarzt mehr oder weniger geglaubt, der halt sagte, die Hormone hätten mit all dem nichts zu tun.

Was ich in meiner Therapie gelernt habe (aber noch nicht immer umsetzen kann ): Mein innerer Kritiker oben im Kopf gibt niemals Ruhe und lässt mich niemals alte Dinge abschließen. Er hinterfragt ständig meine Entscheidungen und schwächt mich damit - will sagen: Dir ging es 2020 schlecht und Du brauchtest Hilfe. Du hast damals eine Entscheidung auf Basis der Dir damals vorliegenden Informationen getroffen. Damit hast Du das getan, was Dir möglich war. Mehr ging nicht.

Und das gilt auch jetzt wieder. Du wägst ab so gut wie Du kannst und entscheidest den nächsten Schritt. Du machst es so gut wie Du kannst - mehr geht nicht. Was aber nicht heißt, dass diese Entscheidungen endgültig sind - wenn Du neue Informationen bekommst, kannst Du neu entscheiden, die Richtung ändern und auch beschließen, dass Du Dich im letzten Schritt falsch entschieden hast.

Mir hilft diese Sichtweise aktuell sehr.

Zitat von Kruemel_68:
Ich konnte das Gegner von Psychopharmaka allerdings trotzdem hier nicht so stehen lassen.

Ich schrieb ja auch * anscheinend *. Dann benutze bitte keine Vokabeln wie *vollstopfen*.

Ich schreibe hier nicht weiter. Zu viele Köche verderben den Brei.

Zitat von Grace_99:
Ich finde den Austausch gut, solang es bitte keine Massenschlägerei gibt Ich frage mich ja auch ganz tief drinnen: Als ich die schwere Depression bekam und in die Klinik ging und dort das hormonelle als Humbug abgetan wurde: Fing es da an falsch zu laufen?

Ich habe mal das Buch einer jungen Frau gelesen (die sich nun schon zu den Senioren zählen darf) die durch ihr hormonelles Ungleichgewicht komplett außer Rand und Band geriet und ebenso verrückte wie gefährliche Dinge anstellte. Sie wurde in die Psychiatrie zwangseingewiesen und saß auch in Untersuchungshaft. Sie wurde auf Depressionen behandelt, die sie nicht hatte. Eine Ärztin konnte, die in diesem Bereich einen medizinischen Durchbruch schaffte, konnte ihr entscheidend weiterhelfen. Durch die dann folgende Behandlung, konnte sie wieder ein normales Leben führen. Vor Gericht wurde sie freigesprochen.

Sorry für das off topic: Aber ich finde dieses Extrembeispiel passt gerade zu dem, was (mangelnde) Hormone anrichten können.

Zitat von Natascha40:
Ich habe mal das Buch einer jungen Frau gelesen (die sich nun schon zu den Senioren zählen darf) die durch ihr hormonelles Ungleichgewicht komplett ...

Danke dafür

Als ich ca. 21 war, ging es mir mega schlecht. Aggressionen, Wut, Unruhe, Panikattacken. Ich kam in eine Psychosomatische Klinik. Es wurde und wurde nicht besser.

Mein damaliger Hausarzt hatte dann die Nase voll, bestand auf meine Entlassung und hat mich Blutabnahmetechnisch komplett auf den Kopf gestellt.

Es kam heraus das ich eine extreme Überfunktion der Schilddrüse hatte. Kam sofort zu einem Nuklearmediziner, wurde dort eingestellt und 1998 musste die Schilddrüse raus.

Ich hatte nach wie vor Unruhe, aber keine Panikattacken mehr usw.

Mein Hausarzt hatte mir damals nicht die Einweisung für die Klinik gegeben, das war ein Neurologe.

Ich will damit nicht behaupten das bei mir Dinge aus dem Ruder laufen wegen irgendwas körperlichen. Aber auch ich habe einmal solch eine Erfahrung machen dürfen.

Zitat von Isalie:
Ich schrieb ja auch * anscheinend *. Dann benutze bitte keine Vokabeln wie *vollstopfen*. Ich schreibe hier nicht weiter. Zu viele Köche verderben ...

Wäre sehr schade
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Grace_99:
Meine Freundin, die ja keine mehr ist, woran ich aber so lang glauben wollte, nutzt meinen Sky-, Netflix-, Disney+ Account.

Das war nie ein Problem für mich, warum auch.

Jetzt fühle ich mich aber ausgenutzt. Wir haben nur sporadisch Kontakt, ich bin kein Teil ihres Lebens mehr, sei es bei Gedanken austauschen, sich treffen, reden, Status sehen können usw. Aber meine Zugänge werden genutzt.

unfassbar

Zitat von Grace_99:
Meine Therapeutin sagt mir immerzu, dass meine Ängste unterdrückte Wut sei und ich diese immer weg drücke und dadurch wird die Angst stärker.

das kenne ich auch, früher mit Wut, inzwischen eher, wenn ich die Traurigkeit nicht zulasse

Zitat von Grace_99:
Das ist aber nicht mein Knackpunkt. Mein Knackpunkt ist die kaputte Freundschaft.

total nachvollziehbar, ich wäre auch menschlich total enttäuscht und auch sauer

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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