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Zitat von Grace_99:
Jetzt steh ich allein da und frage mich, wie wird es weitergehen?


Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist.
Das bisherige Leben ist vorbei, und nun?
Sehe die positiven Seiten, es ist Zeit aufzuwachen, in die Welt hinaus zu gehen und deine Träume und Wünsche zu realisieren.
Wenn Du gerne mit Kindern arbeitest, Kindergarten? Soziale Einrichtungen? Ehrenamtliche Unterstützung?
Egal wo Du wohnst, es gibt bestimmt Möglichkeiten anderen Kindern zu helfen.

Ich befasse mich gerade mit dem Thema, auch der Gedanke eines Berufswechsels kam mir schon in den Sinn. Die soziale Ader, das Bedürfnis anderen Menschen zu helfen, bestimmt mein Denken und mein Handeln.
Ich weiß nicht was die Zukunft bringt, aber ich gehe immer einen Schritt nach dem anderen.
Für jede Tür, die sich schließt, öffnet sich eine Neue, Was erwartet mich da?
Ich war vorgestern im Landratsamt zum Thema Gründung einer Selbsthilfegruppe, im Gesprächsverlauf hat sich herausgestellt, dass die eigentlich zuständige Stelle nicht besetzt ist (und auch nicht ausgeschrieben). Ich habe mich jetzt trotzdem dafür beworben.
Auch wenn es nicht funktioniert mit der Selbsthilfegruppe oder dem Job.
Ich war da, Ich habe gesagt Hier bin ich! und wer weiß, was sich daraus noch ergibt.
Ich habe Hoffnung, Motivation und Vertrauen.

Ich bin noch Single und suche eine Partnerin.
Durch das Alleinsein gibt es auch Vorteile, Faul auf der Couch zu liegen (und diesen Text zu schreiben), es ist OK. Niemand der von mir etwas erwartet, Saubermachen, habe ich heute keine Lust. Ich kann tun und lassen, was ich will und wie es mir gefällt. Alles ist OK, es ist für mich OK.

Zitat von Grace_99:
Jetzt, wenn ich nur an einen Mann denke, bekomme ich regelrechte Panik, kein Witz


Das verstehe ich jetzt nicht. Woher kommt diese Panik?

Zitat von IchWillLeben:
Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist. Das bisherige Leben ist vorbei, und nun? Sehe die positiven Seiten, es ist Zeit ...


Beruflich weiß ich noch nicht wie es weitergeht. Schon beim Gedanken an Wiedereingliederung wird mir schlecht. Das hat aber nichts mit der Arbeit ansich zu tun, sondern generell mit am Leben teilzunehmen . Ich bin damit echt noch überfordert.

Was das Leben generell für mich bereit hält, keine Ahnung. Ich bin, aus den schon genannten Gründen derzeit noch nicht in der Lage mein Leben zu gestalten.

Ich bin noch zu sehr in der Angst, Überforderung gefangen. Trau mich noch nicht. Daran möchte ich arbeiten, ich weiß nur nicht wie

Männer, Panik: Ich hatte Beziehungen, hab aber immer mit meinen Kindern alleine gelebt.

Bis mein Ex kam. Wir waren lang nur befreundet und irgendwann wussten wir, wir lieben uns mit allen guten und schlechten Seiten.

Als es ums zusammen ziehen ging, hab ich die Kinder ins Boot geholt, hätten sie nicht zugestimmt, hätte ich es nie gemacht.

Ich bin davon ausgegangen, dass mein Ex wusste, dass er sich eine Familie ins Haus holt.

Dieses Haus habe ich zu einem Zuhause gemacht, in dem sich alle wohl gefühlt haben. Ich habe mich dort sicher, beschützt und geliebt gefühlt.

Leider kam es anders und wir mussten gehen.

Mein jüngstes Kind ist damit gar nicht klar gekommen, ich auch nicht und es hat uns das Herz zerrissen.

Ich habe meinen Ex geliebt, respektiert, gewertschätzt und all das hat mich wirklich kaputt gemacht.

Während ich das hier schreibe, laufen meine Tränen, da dieser Verrat mir immer noch unsagbar weh tut.

Ich werde keinen Mann je wieder dicht an mich heran lassen, das löst totale Panik in mir aus.

Mein Ex war der 1. Mann dem ich bedingungslos vertraut habe.

A


Innere Kind Arbeit - benötige Rat + Tipps

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Zitat von Schlaflose:
Ich war noch nie auf mich selbst wütend, wenn andere mir etwas angetan haben. Auf mich selbst bin ich wütend, wenn ich etwas ganz allein verbocke.

@Grace_99

Ich bin nicht wütend, ich bin frustriert, enttäuscht oder traurig, je nach Situation.
Das ist menschlich, das akzeptiere ich auch.

Ich frage mich, warum reagiere ich so?
Der oberflächliche Grund ist die Erwartungshaltung.
Ich habe Ansprüche an mich selbst oder andere.
Ich erwarte mich so zu verhalten, keine Fehler zu machen oder auch, wie andere reagieren
Die Erwartungen, welche wir haben, werden nicht erfüllt und jeder Mensch reagiert auf diese Situation anders.
Im Prinzip sind die Erwartungen falsch, wir projizieren unsere eigenen Gedanken, unsere eigenen Verhaltensweisen auf andere. Aber andere Menschen sind nicht ich.
Nicht falsch verstehen, das ist für jeden Menschen ein natürliches Verhalten.
Aber wir können lernen, damit besser umzugehen, damit sich nicht jedesmal ein emotionales Loch auftut, welches uns verschlingt. Loslassen oder das Leben im Hier und Jetzt sind zentrale Elemente, wie wir besser mit diesen Situationen umgehen.
Aber auch die eigenen Ansprüche zu senken; Ich bin gut so wie ich bin; Ich darf Fehler machen.

Zum Valentinstag habe ich einer Frau ein Gedicht und einer anderen Frau eine Geschichte geschrieben.
Gestern morgen, habe ich mich frustriert gefühlt und war enttäuscht.
Der Hintergrund ist, niemand hat reagiert.
Meine eigene Erwartungshaltung war falsch.
Ich hatte erwartet, dass mir zurückgeschrieben wird, egal wie. Gerade zum Valentinstag und dem Thema Liebe hatte ich eine Reaktion erhofft und erwartet.
Ich bin von mir ausgegangen, weil ich hätte reagiert.
Ich habe somit meine eigene Verhaltensweise auf andere projiziert, also habe ich mich eigentlich selbst enttäuscht durch eine falsche Erwartungshaltung.
Aber dahinter steckt das Bedürfnis nach Anerkennung, nach Akzeptanz, nach Wertschätzung gegenüber meiner Person.
Aber hinter diesen Bedürfnissen steckt das Bedürfnis nach Liebe (bzw. der Mangel).
Ich möchte geliebt werden, ich möchte akzeptiert werden

Zitat von Grace_99:
Während ich das hier schreibe, laufen meine Tränen, da dieser Verrat mir immer noch unsagbar weh tut.


Dann nehme ich dich tröstend in meine Arme, mache deine Tränen zu meinen, deinen Schmerz zu meinem und schenke Dir Trost, Zuversicht und Hoffnung. Ein kleines Pflaster für dein gebrochenes Herz. Du hast mein vollstes Mitgefühl.

Du brauchst vielleicht noch Zeit, um dies zu verarbeiten.
Aber jeder neue Tag schenkt Hoffnung, es sind nicht alle Männer so.
Es gibt auch andere, die die Liebe im Herzen tragen.
Wenn du die Augen aufmachst, entdeckst Du überall Liebe.
Ein Pärchen mitten in der Stadt, welches sich leidenschaftlich küsst.
Zwei Menschen an einen Brunnen, welche sich innigst umarmen.
Auf einer Wanderung, zwei Menschen die Händchen halten.
Gib die Hoffnung nicht auf, finde die innere Stärke.
Glaube an die Liebe.

Zitat von IchWillLeben:
@Grace_99 Ich bin nicht wütend, ich bin frustriert, enttäuscht oder traurig, je nach Situation. Das ist menschlich, das akzeptiere ich auch. Ich ...


Lieben Dank für deine Worte.

Ich kann auch wütend, traurig, enttäuscht, lustig etc. sein, das nehme ich mir auch meist nicht übel. Vor Wut habe ich allerdings Angst, denn wenn ich für meine Bedürfnisse eintrete, wurden die fast immer komplett unterdrückt oder mir wurde so ein schlechtes Gewissen gemacht, dass ich mich dann nicht mehr getraut habe (Prägezeit Kindheit).

Für mich ist es extrem schwer für meine Bedürfnisse einzutreten, auch oder gerade in Beziehungen. Seltsamerweise kann ich bei meinen Kindern gut auf ihre Bedürfnisse eingehen, bei Freunden auch, sogar sehr.

Aber wo bin ich da?

Ich hatte immer Vertrauensprobleme, war ganz schlimm.

Mein Ex kannte mich total gut, er hat dunkle Zeiten mit mir als platonische Freundin erlebt und hat mich immer bekräftigt, unterstützt. Ich hätte nie gedacht das dieser Mensch mit mir 1:1 so umgeht wie mit seiner Ex-Frau.

Ich habe lange, über meine Grenzen hinaus, für die Familie alles gegeben, hab mich verbogen, hab Kompromiße gemacht usw. Es hat nichts genutzt.

So hat mir, außer meine Eltern, noch nie jemand das Vertrauen, meine Liebe, meinen Glauben geraubt.

Ich glaube, ich habe einfach totale Angst das mir das Leben wieder so etwas antun würde, deshalb habe ich auch die Angst und Panikattacken. Quasi Schutzmodus.

Es tut mir leid das beide Damen nicht reagiert haben. Das ist für mich ein totales no-go. Ich finde aus Respekt sollte man sein Gegenüber niemals so ohne was stehen lassen.

@IchWillLeben
2 Frauen ein Gedicht/Geschichte geschrieben? Zum Valentienstag? Zum Tag der Verliebten?
Ich wüsste gar nicht wie ich tuen soll, wenn ich von irgdeinem Mann der nicht mein Partner/ meine Liebe ist ein Gedicht oder eine Geschichte zum Valentienstag bekommen würde. Das wär mir voll unangenehm und auch nicht passend.
Ich würde auf keinen Fall was daraufhin zurückschreiben. Ich würde zusehen, dass ich das schnell vergessen kann und hoffen, dass ich das vergesse.
Was sollte ich auch zurückschreiben? Sowas würde ich ja gar nicht wollen.
Voll unangenehm. Warum machst du das?

@Susanne05
Das was ich geschrieben habe, ist auch allgemein.
Aber die Frage ist: Warum sollte ich es nicht tun?
Für dich ist es unangenehm, für die anderen?
Ich bin gerne mal kreativ und da schreibe ich.

Zitat von Grace_99:
Ich musste in der Tat googlen und das wird in der Schematherapie der strafende Modus genannt. Der ist bei mir sehr stark, leider. Das Gefühl von mir darf es nicht gut gehen, bist nichts wert etc.
Ja, das ist bei mir so verankert, diesen strafenden Modus zu überhören, dass ist mehr als anstrengend.
Oft merke ich nicht einmal das ich voll in diesem Modus bin.

Das hatte ich früher auch ganz extrem. Mir nichts Gönnen und nichts Gutes tun können. Das war so schlimm. Ein Glück, das ist lange her und durch die Psychotherapie ganz weg gegangen.

Zitat von Grace_99:
Lieben Dank für deine Worte. Ich kann auch wütend, traurig, enttäuscht, lustig etc. sein, das nehme ich mir auch meist nicht übel. Vor Wut habe ich allerdings Angst, denn wenn ich für meine Bedürfnisse eintrete, wurden die fast immer komplett unterdrückt oder mir wurde so ein schlechtes Gewissen ...

Vielen Dank für deine lieben Worte.
Ich kenne andere Frauen, die ebenfalls schwer enttäuscht wurden und sogar vergewaltigt worden sind.
Das ist schlimm, wirklich schlimm. Ich kann nachvollziehen, dass daraus Ängste und Panikattacken entstehen.

Wenn Du wütend bist, dann nehme es an und lebe es aus, wie das Eier werfen, was vorher erwähnt worden ist. Dieser Teil gehört zu Dir, ihn zu unterdrücken oder zu verleugnen ist nicht hilfreich. Sport oder Kreativität ist eine weitere Möglichkeit.

Ich entdecke zwischen deinen Zeilen, Minderwertigkeitsgefühle und die Angst vor Ablehnung, aber auch das Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit und Sicherheit, vielleicht emotionale Bedürftigkeit.

Ich denke die größte Aufgabe die vor dir steht, ist deine Bedürfnisse anzunehmen und zu lernen zu dir selbst zu stehen, Selbstbewusstsein aufzubauen.
Vereinfacht ausgedrückt Ich bin! Ich möchte! Was andere über mich denken, ist mir egal!
Kennst Du deine Bedürfnisse? Hast Du Träume und Wünsche?

Das Problem an mangelnden Vertrauen und deinen Ängsten ist, es schützt dich nicht vor weiteren Enttäuschungen. Egal in welcher Hinsicht, irgendwann wird man wieder enttäuscht.
Einen Schutz gibt es nicht, denn wie ich schon geschrieben habe, Erwartungshaltungen gegenüber anderen entstehen automatisch (Ich kenne dich! Ich weiß wie du reagierst!).

Guten Morgen.
Wie geht es euch allen?

Mir ist durch das Schreiben und dem Austausch hier eins bewusst geworden: Ich hab echt Angst vorm Leben da draußen.

Wie habt ihr das in den Griff bekommen respektive was hilft euch, euch dem Leben zu stellen?

Ich weiß das meine Trennung alles alte getriggert hat und es per se nicht die Empfindungen aus dem Hier und Jetzt sind, sondern von damals. Und auch da wirft sich die Frage auf, was kann ich für mein inneres machen, damit es sich sicher fühlt?

Ich möchte wieder am Leben teilhaben und mir selbst wieder vertrauen.

Entschuldigt, ich drehe mich wieder im Kreis.

... und ich habe schlechte Laune

Ich bin total angenervt von mir selbst.

Jeden Tag Gedanken, Emotionen etc. Und ständig dieses Angstgefühl. Es kotzt mich wirklich an.

Zitat von Grace_99:
Guten Morgen. Wie geht es euch allen? Mir ist durch das Schreiben und dem Austausch hier eins bewusst geworden: Ich hab echt Angst vorm Leben ...

Um der Diskussion eine Wendung zu geben.
Ich bin in einer Selbsthilfegruppe und ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe.
Ich fühle mich dort wohl, aufgenommen, verstanden und akzeptiert.
Das ist für mich eine ganz andere emotionale Ebene, als mit meinen Freunden.
Meine Ängste, welche im Hintergrund lauern, kann ich dort besser angehen.
Ich treffe dort auf Gleichgesinnte, mit anderen psychischen Problemen, und das hilft mir und den anderen auch.
Es ist für mich etwas anderes, mit jemanden zu sprechen, der auch Probleme hat und meine Ängste nachvollziehen kann, als mit Normalen.
Es ist eine andere Ebene von Verständnis und Akzeptanz, da fühle ich mich freier.
Ich bin zwar noch im Lernprozess, aber da muss ich keine Rolle spielen, ich kann ich selbst sein.

Zitat von IchWillLeben:
Um der Diskussion eine Wendung zu geben. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe und ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Ich fühle mich ...


Selbsthilfegruppe habe ich auch bereits überlegt. In der Nähe gibt es eine für Klinikerfahrene, leider Aufnahmestopp, die würden sich ab März melden und sagen wann was frei ist.

Dann gibt es eine zum Thema Depression, da weiß ich aber nicht ob das die richtige für mich wäre. In was für einer bist du, wenn ich fragen darf?

Ich habe gerade etwas gutes für mich entschieden:
Es gibt einen Bekannten, den ich nur ein paar Mal gesehen habe. Als ich in der Klinik war, wollte er unbedingt zu Besuch kommen, wenn ich tagelang nicht schrieb kam etwas wie: Hat er was falsches geschrieben etc. Ich mehrfach darauf hingewiesen, dass selbst meine engen Freunde mich nicht bedrängen und ich mich melde, wenn mir danach ist.

Jetzt hatte er mir geholfen um etwas zum Resthof zu bringen. Er hat u.a. gesagt, ich sollte mal lächeln, ich sollte Komödien gucken usw. Mein Kind hat er zum 1. Mal gesehen und gleich einen auf guter Kumpel gemacht. Auch mehrfach Äußerungen wie jaja, man hilft ja wo man kann.

Ich habe mich total im Dankeschön Modus gefühlt, weil er so oft gesagt hat, was er nicht alles macht, fand ich total anstrengend. Auch die Ratschläge, ich soll, muss etc. fand ich total übergriffig und auch dies vertraut plumpe bei meinem Kind fand ich nicht passend.

Nun wollten wir uns heute zum Spaziergang treffen. Ich fühle mich schon den ganzen Vormittag unwohl. Anstatt den Hintern zusammen zu kneifen, wie ich es sonst immer gemacht habe, war ich ehrlich zu mir. Ich möchte diesen Kontakt nicht. Er ist kein enger Freund. Ich möchte dies plumpe vertraute nicht, da er kein Vertrauter von mir ist.

Ich habe ihm abgesagt und auch mitgeteilt, dass ich den Kontakt nicht möchte.

Ich habe mich zu oft in meinem Leben verbogen um es anderen Recht zu machen, teilweise auch, damit ich nicht allein bin.

Diesmal habe ich auf das, was mein inneres sagt, gehört.

Auch wenn es für andere nichts besonderes sein mag, für mich ist das viel und ich bin auch stolz auf mich.

Zitat von Grace_99:
Diesmal habe ich auf das, was mein inneres sagt, gehört.


Siehste, hat alles einen Grund, was man im Leben so durchleiden muss. Hat auch alles einen Grund, warum es einem egal sein kann, was andere von einem halten.

Wenn jemand etwas nie im Leben tun würde, und das als so absolut hinstellt, da denke ich mir immer, naja, wenn du meinst?

Und muss dann immer an eine Bekannt denken, die absolut und mit vielen Argumenten die SUV verteufelt hat, und nie, nie im Leben so eine Drecksschleuder fahren würde, weil..... Und überhaupt..... und nee, geht gar nicht.

Damals fuhr ich SUV. Jetzt fährt sie SUV und ich nen Smart.

Und deshalb lernt man, dass man seine eigene Meinung entwickeln darf, kann durchaus Argumente anderer anhören, aber immer selbst entscheiden, was man nun ok findet, und was nicht. Und bei dem Typen haste jetzt auch für dich entschieden, was dir gut tut und was nicht.

Ja, die Entscheidung den Kontakt zu beenden war richtig für mich.
Es kam eine meterlange Antwort ala: Kannst dich jederzeit melden, er hätte extra Kuchen gebacken (hatte ich gestern explizit abgelehnt die Einladung zum Kuchen essen nach dem Spaziergang), ich würde das alles sicher nicht so meinen...
Total übergriffig von ihm.

Ich habe angefangen zu begreifen, dass ich mein Leben zurück erobern muss. Das kann mir keiner abnehmen, kein Prinz in Gestalt meines Ex kommt daher.

Ich beginne viel nachzudenken, was mal war, die Beziehung, die Freundschaften, die im Laufe der Jahre entstanden sind.

Wir waren eine Fußballclique mit Dauerkarten, jedes Heimspiel, fast jedes Auswärtsspiel. Wir waren ein harter Kern von 7 Leuten, wir haben sehr viel zusammen unternommen.

Wir Mädels haben auch Dinge so unternommen, Fahrradtoren, wandern im Harz, Maschseefest, Weinbar, Nacht der Museen etc. Ich hatte ein erfülltes Leben. Viel gelacht, viel in Cocktailbars gewesen. Ich war quasi in einer festen Clique, hab mich gemocht und geschätzt gefühlt. War ein Teil einer Gruppe, eine von denen, auf die ich früher immer sehr traurig geschaut habe, weil ich das nie in meinem Leben hatte. Ich war nicht mehr einsam.

Das zurück schauen, das begreifen, was ich verloren habe, tut weh.

Mein Ex war fast immer dabei, wir selbst haben auch viel unternommen, er war mein bester Freund.

Aus nachvollziehbaren Gründen hab ich meine Dauerkarte abgegeben, denn mein Platz war ja neben seinem Platz.

Ich war auch seit der Trennung nicht mehr im Stadion, ich weiß nicht wann ich das wieder kann.

Jedenfalls war ich vorhin allein spazieren. Die Angst war dabei, aber ich habe nicht abgebrochen und bin weiter spazieren gegangen. Im Anschluss noch einkaufen. Wahrscheinlich ist das der einzige Weg so mein Leben zurück zu erobern.

Ich bin in einer Selbsthilfegruppe zum Thema Ängste-Panik-Depression.
Ich kann Dir nur empfehlen es auszuprobieren. Wenn man sich wohlfühlt, dann bleibt man auch und wenn nicht, dann bleibt es bei einem Besuch.
Alles ist OK, denn es geht um dich und deine Gefühle.

Zitat von Grace_99:
Auch wenn es für andere nichts besonderes sein mag, für mich ist das viel und ich bin auch stolz auf mich.


Ich bin stolz auf dich.
Es gehört viel Mut, Kraft und Entschlossenheit dazu, auch mal Nein zu sagen.
Jedesmal wenn ich mich meinen Ängsten stelle, bin ich auch stolz auf mich, mein Selbstbewusstsein wächst dadurch.
Für die anderen sind es normale Vorgänge, für mich eine Herausforderung.

Zitat von Grace_99:
Das zurück schauen, das begreifen, was ich verloren habe, tut weh.


Das kommt mir sehr bekannt vor.
Meine Ängste haben mir mein halbes Leben genommen, keine Beziehung, keine Liebe, kein Leben, keine Wünsche oder Träume, einfach nur furchtbar und traurig.
Zitat von Grace_99:
Ich habe angefangen zu begreifen, dass ich mein Leben zurück erobern muss. Das kann mir keiner abnehmen, kein Prinz in Gestalt meines Ex kommt daher.


Ich sehe das mittlerweile genauso.
Mein altes Leben will ich nicht mehr.
Das warten auf eine Traumprinzessin und die Lösung meiner Probleme durch andere ist falsch.
Alle Änderungen gehen von mir aus. Wenn ich etwas verändern will, dann muss ich den Schritt tun, Ich muss anfangen, Ich muss mein Leben selbst in die Hand nehmen.
Ich muss meine Träume und Wünsche erfüllen.

Zitat von IchWillLeben:
Ich bin in einer Selbsthilfegruppe zum Thema Ängste-Panik-Depression. Ich kann Dir nur empfehlen es auszuprobieren. Wenn man sich wohlfühlt, dann ...


Vielen Dank für deine Nachricht

Es tut mir sehr leid, dass dein Lebensglück nicht in Erfüllung gegangen ist. Ich bin da sehr bei dir, denn mir tut es auch weh. Ich habe mich immer einsam und nicht richtig gefühlt, war zu oft nicht in der Lage gut für mich zu sorgen, habe leider falsche Menschen in meinem Leben gehabt, nur damit ich nicht verlassen werde.

Wie ich ja schrieb, hab ich in der Zeit mit Ex und den Freunden zum 1. Mal nicht abseits gefühlt, sondern als Teil eines ganzen und das tat mir so gut.

Als es zu kriseln begann, hab ich so gekämpft, so unendlich gekämpft. Ich war total ausgebrannt und habe trotzdem alles gegeben. Ich weiß nicht ob ich mich davon je erholen werde.

Ich habe letzte Nacht von der Arbeit geträumt, war total strange und irgendwie waren 2 Arbeitgeber vermischt, der alte und der jetzige. Ich wollte meiner Vorgesetzten eine Mail schreiben, aber mein Internet hat irgendwie nicht funktioniert, der Browser ging nicht usw. Totales Chaos in dem Traum. Vielleicht will mir dieser Traum etwas sagen, aber was kann ich nicht sagen. ‍️

Heute ist der Eiertag und es regnet hier unaufhörlich, ich hoffe das legt sich noch.

Irgendwie glaube ich, dass die Trauer anders geworden ist, kennst du/ihr das? Als wenn ich anders darauf schauen kann, mehr als Erwachsene und weniger als Kind, schwer zu erklären.

Selbsthilfegruppe werde ich ausprobieren, wie du sagst, ich werde sehen wie es mir damit geht.

Zitat von Grace_99:
Als wenn ich anders darauf schauen kann, mehr als Erwachsene und weniger als Kind, schwer zu erklären.


Das gehört mit zum Prozess, der sich auch immer mal wieder verändert. Gleichzeitig tut es dir gut, dass du alles durchleuchtest, dir anschaust, das Warum bei allem erkennst.

Im Prinzip läuft alles immer sehr ähnlich ab: Trauma geschieht, Fassungs- und Hilflosigkeit herrscht, dann die verschiedenen Stadien der Trauer durchleben um am Schluss einen Weg zu finden, mit allem umgehen zu können.

Und da wir alle vorgeschädigt sind, müssen wir besonders viel an uns arbeiten, das aber in Zukunft enorm hilfreich sein wird. Alles geschieht aus einem Grund, rückwirkend betrachtet, verstehen wir es.
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Zitat von Icefalki:
Und da wir alle vorgeschädigt sind, müssen wir besonders viel an uns arbeiten, das aber in Zukunft enorm hilfreich sein wird. Alles geschieht aus einem Grund, rückwirkend betrachtet, verstehen wir es.


Welch weise Worte. Ich sehe es genauso, an all den negativen Dingen, bin ich gewachsen, habe gelernt. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ich bin dankbar dafür, es war notwendig für mich.

@Grace_99
Ich sehe den gleichen Weg auch bei Dir.
Nein zu sagen, Spazieren zu gehen.
Du lernst gerade deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu Dir selbst zu stehen. Das erfüllt mich mit Freude und Hoffnung.

Zitat von Grace_99:
Ich habe gerade etwas gutes für mich entschieden:
Es gibt einen Bekannten, den ich nur ein paar Mal gesehen habe. Als ich in der Klinik war, wollte er unbedingt zu Besuch kommen, wenn ich tagelang nicht schrieb kam etwas wie: Hat er was falsches geschrieben etc. Ich mehrfach darauf hingewiesen, dass selbst meine engen Freunde mich nicht bedrängen und ich mich melde, wenn mir danach ist.

Jetzt hatte er mir geholfen um etwas zum Resthof zu bringen. Er hat u.a. gesagt, ich sollte mal lächeln, ich sollte Komödien gucken usw. Mein Kind hat er zum 1. Mal gesehen und gleich einen auf guter Kumpel gemacht. Auch mehrfach Äußerungen wie jaja, man hilft ja wo man kann.

Ich habe mich total im Dankeschön Modus gefühlt, weil er so oft gesagt hat, was er nicht alles macht, fand ich total anstrengend. Auch die Ratschläge, ich soll, muss etc. fand ich total übergriffig und auch dies vertraut plumpe bei meinem Kind fand ich nicht passend.

Nun wollten wir uns heute zum Spaziergang treffen. Ich fühle mich schon den ganzen Vormittag unwohl. Anstatt den Hintern zusammen zu kneifen, wie ich es sonst immer gemacht habe, war ich ehrlich zu mir. Ich möchte diesen Kontakt nicht. Er ist kein enger Freund. Ich möchte dies plumpe vertraute nicht, da er kein Vertrauter von mir ist.

super nachvollziehbar, super gut, dass Du es gespürt hast, bewundernswert, wie Du es beschreiben kannst udn sooo gut, dass Du stopp gesagt hast!

Hallo ihr Lieben.

Lieben Dank für eure Nachrichten, es ist schön hier im Austausch zu sein

Gestern: Eierwurftag.
Es war nur am regnen und als es dann endlich aufhörte, sind wir sofort los. Wir hatten eine gute Stelle gefunden und angefangen: Es tat total gut Ich hab währenddessen wütende Worte rausgehauen und richtig mit schmackes die Eier geworfen. Das tat so unendlich gut, ich habe mich endlich gefühlt und so befreit gefühlt Im Anschluss habe ich noch mal richtig in den Wald geschrien, ich wollte gar nicht mehr aufhören.

Wir sind dann spazieren gegangen und ich habe dieses Gefühl des befreit sein, noch in mir nachgespürt und wollte gar nicht, dass das weg geht.

In dem Wald gab es noch einen Spielplatz und ich habe dann noch geschaukelt

In Summe war das eine gute Hausaufgabe, nur kann ich das ja nicht täglich machen, daher muss ich mal schauen, was ich als Alternative für mich finde.

Abends hab ich noch ne Runde geheult, keine Ahnung warum ‍️

Heute hatte ich schon früh viel zu erledigen. Arzt, weitere AU, einkaufen in 2 verschiedenen Geschäften, zur Apotheke, zur Post und noch zur Autowerkstatt.

Als ich zuhause war, war ich komplett erledigt.

Mein Arzt sprach mich heute auf Wiedereingliederung an, da hat sich bei mir gleich Angst eingestellt Ich habe wirklich noch Angst überhaupt an Arbeit zu denken. Legt sich das auch wieder?

Heute muss ich viel an meinen Ex denken, an gemeinsame Unternehmungen, das tut immer noch sehr weh Ich frag mich, warum muss ich so viel an ihn denken? Verarbeite ich jetzt alles noch mal? Das beschäftigt mich sehr, weil es mich verunsichert und halt weh tut.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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