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Zitat von Grace_99:
Es ist unsagbar schwer ohne Liebe aufzuwachsen


Du sagst es. Ich musste damals im Zuge der Therapie einen Fragebogen ausfüllen, da lautete die Frage, wurden sie von ihren Eltern geliebt? Naja, selbst das Wort Liebe lässt sich von mir nicht richtig aussprechen, geschweige denn, Elternliebe?, aber egal, ich habe sie einbestellt und so getan, als müsste ich medizinische und verwandtschaftsbezogene Fragen beantworten.

So ganz beiläufig lass ich also obigen Satz, der von ihnen wie folgt beantwortet wurde: Hhhhhhmmmmm, du warst ein sehr schwieriges Kind. Schon als kleines Kind hast du nicht gehorcht und dann kam ein Beispiel, dass ich einfach mit meinem Fahrrädchen meinen eigenen Weg gefahren bin, obwohl ein Vater einen anderen fahren wollte.

Also, ist doch echt krank so ne Antwort. Oder?

Zitat von Grace_99:
Kinder sollten bedingungslos geliebt und vergöttert werden.


Mir hätte etwas Liebe schon gereicht. Aber ich muss schon sehr, sehr schrecklich gewesen sein, wenn man einem erwachsenen Kind auf so eine Frage, so antwortet.

Gut, immerhin hatte ich dann die Gewissheit, dass nicht ich irgendwelche Tatsachen verdrehe.

Und Grace, verstehst du immer noch nicht die Zusammenhänge fehlender Elternliebe und einer Angst, dass keiner sich um dich kümmert? Dir Ur- oder Grundvertrauen fehlt und man sich ganz alleine fühlt, allem ausgeliefert, kein Schutz, nichts?

Und irgendwann, wie jetzt deine Trennung, wird dein gesamtes System getriggert. Jetzt fühlst du, jetzt bricht das aus, was schon immer ein Problem war.

Zitat von Icefalki:
Du sagst es. Ich musste damals im Zuge der Therapie einen Fragebogen ausfüllen, da lautete die Frage, wurden sie von ihren Eltern geliebt? Naja, ...

Ach Liebes. Wie schlimm von deinen Eltern

Ich hätte nie die Möglichkeit gehabt meine Eltern in solch Fragebögen einzubeziehen. Ich war halt nicht normal und möchte mich bitte zusammen reißen.

Doch, ich erkenne die Zusammenhänge, sehr klar sogar. Nur warum wird es tagtäglich mit Ängsten, Symptomen begleitet? Ich weiß doch darum, warum muss meine Psyche (oder das innere Kind) mich dann noch quälen?

Es wäre so unendlich erleichternd, mal ohne Symptome oder Angst zu sein.

Ich weiß bald gar nicht mehr weiter und frage mich immer öfter, ob ich überhaupt therapierbar bin? ‍️

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Innere Kind Arbeit - benötige Rat + Tipps

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Zitat von Grace_99:
mit Ängsten, Symptomen begleitet?


Weil wir diese Angst erlernt haben. Ich meine gelesen zu haben, dass man innerhalb 1 Sekunde diese Panik verinnerlicht und dann hat man sie an der Backe und fürchtet dieses Gefühl. Quasi Angst vor der Angst und irgendwann kommen dann noch die Depressionen dazu, weil alles so schrecklich ist. Man könnte auch sagen, dass die 1. Panikattacke traumatisiert. Oder re-traumstisiert.

Stell dir ein Fass vor. Ständig wird da Wasser (Verletzungen) reingeschüttet, einen Ablauf gibt es nicht und irgendwann läuft es über (Panik). Auf diesem Niveau leben wir.

Therapie versucht uns mit einem Abfluss zu helfen. Hält man das Wasser im Fass niedrig, gibt es kein Überlaufen, dann kann die Angst abflauen, Panik bleibt weg. Nur, das Leben bietet reichlich Wasser, dass die Therapie nicht so schnell greift. Wie jetzt Corona, das dich wieder hat überlaufen lassen.

Deswegen musst du dein Fass verstehen lernen: Beginn war in der Kindheit, dort wurde wegen mangelnder Liebe genügend Wasser angesammelt, hat uns noch nicht gross gekümmert, Fass ist ja nicht voll. Und es hat weiter geregnet, weiter kam Wasser rein, weiter haben wir uns nicht gekümmert, bis Tag X.

Tag X hat alles zum Überlaufen gebracht und bei so viel Wasser ertrinkt man beinahe. Da steckst du gerade fest. Kein Abfluss, wenn, läuft immer noch alles über.

Da das dein Fass ist, ist es deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass du zuviel Wasser rechtzeitig abschöpfst, dich kümmerst und begreifst, dass das jetzt für ne ganze Weile dein Hauptjob ist. Schön aufpassen, dass nix mehr überläuf, und keine Angst zu haben, wenn es tatsächlich mal wieder passiert.

SCH.EISS JOB? Ja, aber ist dein Fass, dein Leben und eben gefüllt mit sch. eiß Wasser, manche haben edlen Wein drin, die trinken den ständig weg, wir Dussels haben Wasser drin, eben nicht die 1. Wahl, schmeckt auch schlechter, ist aber nicht unsere Schuld, aber unser Leben.

Deswegen nützt hadern null, oder gegen das Schicksal anrennen. Ich habe das auch getan, bringt nix. Annehmen, akzeptieren, Pegel niedrig halten wollen.

Wie sehr sich vieles ähnelt.

Ich Ich war ein schwieriges Kind uns nicht gewollt das wurde such früh so formuliert.
Das kam das ich anders aus sah - ich weiß nicht wie oft ich mich für mein Aussehen geschämt habe und heute noch tue -
@Grace_99 ich hatte meine Om(a)
Sie hat mich versucht aufrecht zu halten.
War da ohne viele Worte

Zitat von Cornelie:
Wie sehr sich vieles ähnelt. Ich Ich war ein schwieriges Kind uns nicht gewollt das wurde such früh so formuliert. Das kam das ich anders aus sah - ...

Anders aussahst?

Sei froh um deine Oma.

Zitat von Grace_99:
Anders aussahst? Sei froh um deine Oma.

Ja ich bin die einzige blonde gewesen.meine Eltern und meine Schwestern haben sehr dunkles Haar.
Zudem sollte ich nicht mit offenem Mund lachen - Mutter sagte dann. Ich bräuchte mein pferdegebiss nicht zu zeigen.
Das mit dem Lachen ist geblieben - Ich habe oft die Hand vor dem Mund beim Lachen und auf Fotos finde ich mich noch immer....
Ja ich bin sehr froh das es meine Om gab. Ich weiß nicht was sonst aus mir geworden wäre

Zitat von Icefalki:
Weil wir diese Angst erlernt haben. Ich meine gelesen zu haben, dass man innerhalb 1 Sekunde diese Panik verinnerlicht und dann hat man ...

Mit dem Fass wurde mir in der Klinik auch so erklärt. Kann ich auch total nachempfinden.

Heißt das im Umkehrschluss ich werde nie wieder stabil? Weil Leben ist kein ruhiger Fluss, sondern es kommt immer wieder Unruhe rein.

Das macht mir Angst, ernsthaft.

Liegt es wirklich an Corona, das ich 5 Schritte zurück bin?


Warum beutelt es mich sonst so hart?

Zitat von Grace_99:
ich werde nie wieder stabil?

Ja und nein. Man lernt mit sich umzugehen, hat auch mal Jahre ohne grosses Gedöhns, allerdings triggern uns Probleme.

Wie jetzt deine Coronaerkrankung. Es geht dir körperlich schlecht und schon zieht es dich auch psychisch runter, einfach, weil man kein Schlechtgehen mehr erträgt. Man will das net. Und du bist doch erst am Anfang. Ich hatte den Käse 7 Jahre unbehandelt. Und seither geht es mir mal richtig gut , dann wieder schlechter.

Da gewöhnt man sich auch dran, ich jammer dann aber auch rum.

Als mein Mist so richtig ausbrach, da war ich manisch und psychotisch.
Die Ärztin in der Psychiatrie sagte, meine schwarze Tonne sei offen und da müsse jetzt schnell ein Deckel drauf.
Das verstehe ich bis heute nicht so richtig.
Mit Fass und Tonne denke ich, ist dasselbe gemeint.

Zitat von Orangia:
Die Ärztin in der Psychiatrie sagte, meine schwarze Tonne sei offen und da müsse jetzt schnell ein Deckel drauf.
Das verstehe ich bis heute nicht so richtig.

Schätze,sie meinte,dass im ersten Schritt das Ärgste abgewendet werden muss (dass Du nicht noch tiefer in die Manie/Psychose rutschst) bis Du soweit stabil bist,dass man den Verstand zum an sich arbeiten wieder gewinnbringend nutzen kann.

Zitat von Orangia:
Als mein Mist so richtig ausbrach, da war ich manisch und psychotisch. Die Ärztin in der Psychiatrie sagte, meine schwarze Tonne sei offen und da ...

Bei dir ist die Tonne explodiert, der Deckel ist quasi durch den Druck weg geflogen und du bist dadurch so krank geworden.

Ich halte meinen Deckel so stark fest, da ich wohl zu große Angst habe, in die Tonne (Fass) zu schauen.

So verstehe ich es.

So könnte man es interpretieren. Alles schwierig, das Tonne schließen und Tonne öffnen.
Heute mag ich irgendwie nicht mehr nachdenken. Strengt mich auch grad alles an.

Zitat von Orangia:
So könnte man es interpretieren. Alles schwierig, das Tonne schließen und Tonne öffnen. Heute mag ich irgendwie nicht mehr nachdenken. Strengt ...

Denk nicht mehr drüber nach. Manchmal muss man eine Pause machen

Zitat von Grace_99:
Ich halte meinen Deckel so stark fest,


Wäre ich Therapeut, würden mir die Interpretationen über die Tonne einiges verraten.

Ich mit meinem Wasserüberlauf bin ein Typ, der alles in sich reinstopft, nix merkt und sich dann extremst erschreckt, wenn das Wasser überläuft. Quasi, ups, wie ist das jetzt passiert?

Du Grace weisst um das Wasser da drinnen, aber reinschauen, neeeee, lieber nicht.

Und @Orangia will ihre Tonne gar nicht erst anschauen.

Ist doch immer interessant, was man so reininterpretierend könnte. Ok, bin kein Therapeut, aber drüber nachdenken finde ich jetzt nicht soooo schlecht.

Gut, bei mir passt das prima. Theoretisch kenne ich einiges, was Therapie anbelangt. Witzig ist aber, dass mich beinahe jedesmal der Marder holt, wenn mal wieder etwas verrutscht ist. Mal vorher das Gas rausnehmen, geht nur, wenn ich das Problem als Problem vorher erkenne. Bei neuen Problemen steht das Wasser immer kurz vor dem Überlauf.

Panik kriege ich zwar nimmer wirklich, aber Niederschlagsgefühle, eben Depri. Ist auch kein Spaß.

Zitat von Icefalki:

Und will ihre Tonne gar nicht erst anschauen

Wie kommst du denn darauf ?
Wenn ich das seit 2011 Jahre nicht getan hätte, dann wäre ich nicht dort wo ich jetzt bin.
Als damals die Krankheit ausbrach, befand ich mich in einem schlimmen Akutzustand,
weshalb die Tonne erstmal vorläufig geschlossen werden mußte. Nicht als Dauerzustand.
Die Interpretation von Flame ist treffend.

Zitat von Orangia:
Wie kommst du denn darauf ? Wenn ich das seit 2011 Jahre nicht getan hätte, dann wäre ich nicht dort wo ich jetzt bin. Als ...

Sie meint mich damit. Ich will meine Tonne aus tierischer Angst nicht aufmachen.

Zitat von Grace_99:
Sie meint mich damit. Ich will meine Tonne aus tierischer Angst nicht aufmachen.

Nein....da steht....und Orangia will gar nicht erst rein schauen. Sie weiß nicht genug über mich, um so etwas sagen
zu können. Macht aber auch nichts weiter, ich habe das ja erklärt.
Wenn die Ärztin sagt, die Tonne muss zu....dann heißt das nicht, dass ich nicht reingucken will.
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Zitat von Orangia:
dass ich nicht reingucken will.


Sorry, dass ich dir auf die Füsse getreten habe. War so nicht gemeint.

Zitat von Icefalki:
Sorry, dass ich dir auf die Füsse getreten habe. War so nicht gemeint.

Nix passiert.

Ich habe ja sehr schlimme Tage derzeit.

Todesängste, Erstarrung um nur 2 Beispiele zu nennen.

Ich glaube das derzeit die kleine Grace total die Regie hat.

Ich habe versucht ganz bewusst zu schauen, was gerade los ist. Ich sah vor meinem inneren Auge mich, keine Ahnung wie alt. 2 oder 3? Im Body, komplett verschwitzt und Todesangst, weinend, allein, verzweifelt.

Ich habe mich innerlich gesehen, wie ich die Kleine auf den Arm nehmen, auf die Hüfte setze und bei mir am Körper halte.

Besser geht es mir leider nicht, da ich all das fühle was ich als sehr kleines Kind empfunden haben muss.

Aber ich scheine (?) zu verstehen das ich gerade meine Kleine in ihrer ganzen Angst wahrnehme.

Bin echt überfordert damit. Was mach ich jetzt?

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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