Zitat von Grace_99: ach es ist so schwer zu beschreiben.
Ja, weil das alles auf einem Gefühl basiert. Ein Gefühl, das man als dunkel beschreiben könnte, nicht mehr schwarz , aber sehr düster, als ob etwas nach deiner Seele greift. Wie eine Last, die runterdrückt, aber rational nicht vorhanden ist. Und die Tendenz, den Alltag normal aufrechtzuerhalten, kostet Kraft, da man ständig gegen dieses Gefühl angeht.
Deswegen kommen auch diese Gedanken, wie:
Zitat von Grace_99: Dann gehe ich raus, habe Angst (Hilfe, bin allein, was ist wenn ich hier umfallen etc
Man fühlt sich der Welt da draußen nimmer gewappnet, obwohl man andernorts und in anderer Verfassung problemlos die Welt retten könnte. Mehr Unlogik gibt es doch nimmer.
Daran bin ich auch beinahe gescheitert, habe an meinem Verstand gezweifelt, weil keine Strukturen mehr gepasst haben und ich dieses Elendsbündel auch nicht akzeptieren konnte. Sorry, das bin ich nicht, das ist das krasse Gegenteil einer erfolgreichen, intelligenten, meiner Meinung nach ganz normalen Frau.
Grace, wir sind aber beschädigt worden, und oder ein Gen trägt diese Sollbruchstelle in sich, dass Traumata diese Ängste und Depressionen auslöst. Diese Wahrheit heisst es zu akzeptieren. Unser Empfinden, unsere Erfahrungen führten uns in diesen Zustand und damit müssen wir umgehen lernen.
Das ganze Aufbegehen WARUM ICH? kannste vergessen, da jeder Mensch irgendeine Schwachstelle in sich trägt. Schau dir die vielen Kreuzlahmen an, die haben dort ihre Heimsuchung und schlagen sich mit ständigen Schmerzen rum. Auch Mist.
Irgendwann kommst du zu dem Punkt, wo du erkennst, ok, nützt ja alles nix, ich akzeptiere jetzt meine Last, mein Schicksal, meine Art und Weise, auf Stress, Widrigkeiten und Probleme eben unverhältnismäßig zu reagieren. Ich mag das zwar absolut überhaupt nicht, aber etwas nicht mögen oder nicht haben wollen, ändert am Istzustand jetzt erstmals wenig.
Und dann : Augen zu, Popo zusammenkneifen und durch. Es wird ja auch besser und wird auch wieder schlechter. Mit der Zeit weiss man das einfach, und geht da eben durch.
Wie mit deinem Hund: Der muss raus, du magst zwar kein Muss mehr, aber deinen Hund, insofern tust du das für dein Hundle. Beim nächsten Mal Gassigehen und trüber Stimmung, sagst du dir: OK, ich hab zwar null Bock und mir geht der Popo auch bissle auf Grundeis, ich mach das jetzt nicht für mich, ich mach das jetzt für meinen Herrn Hund.
Wirst sehen, wird besser. Und der Rest? Akzeptieren lernen, dass wir eben unsere Probleme haben. Mal mehr, mal weniger.
PS, ja, die Hochzeit war schön.