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Hallo Lyn, schaust du hier noch ab und zu rein? Es wäre schön zu hören, was es so Neues bei dir gibt. Neues Altes und umgekehrt.

Ja, liebe Monjah, das tue ich. Hatte einfach keine Energie mehr zum Schreiben.

Plötzlich ist alles so still.All das, was über zwei Monate sehr intensiv in mir gewütet hat. So still. Die mächtigen zerrissenen Gefühle sind wie abgeschalten. Keine Trauer, keine Wut, keine Verzweiflung, kein Selbsthass, kein innerliches Ertrinken. Die Beklemmung ist da. Der Druck im Kopf spürbar. Jedoch alles dumpf. Geräuschlos. Alles dunkle ist da, aber der Ton ist aus. Freude oder sowas ähnliches ist auch nicht da. Total leer.

Ich kann meinen Mitmenschen sagen, es geht mir besser. Ich spüre eine Empfindung, dass ich da raus möchte. Nicht diejenige sein, der es nicht gut geht.

Ich war vergangene Woche kurz davor, nicht mehr stark zu sein. Doch es gelang mir, mich selbst wieder soweit zu sammeln, dass das Netz von all den Fachleuten, die auf einmal die Alarmglocken läuten hörten, sich untereinander austauschten und mir Gespräche aufbrummten, die mich in die Enge trieben , mich nicht soweit umschloss, dass ich nicht mehr selbst über mich bestimmen kann.

Können Sie gewährleisten, dass in nächster Zeit nicht alles noch schlimmer wird?

Wo bleibt der Mensch? ICH fühlte mich nicht mehr menschlich. Krank, ganz klein, in die enge getrieben. Und auch meine ausbildnerin, die ebenfalls anwesend war spürte es. Empfand es ähnlich, wie sie mir danach anvertraute. Ich spürte es, auch ohne Worte. Ihr Wesen tut mir gut.
Dieser Satz schärfste auf seltsame Art meinen Verstand. Ich spüre, diese Art von Hilfe tut nicht gut. Ich spüre, dass ich mich wieder von meiner psychologin, von meiner jobbetreuerin, und jenen Fachleuten zurückziehen muss. Sonst fängt mich dieses Netzt, das eine Hilfe sein soll, ein... Bringt mich auf einen Weg der nicht gut ist. Kein Auffangen. Ich vertraue nicht darauf. Auch wenn sie es alle gut meinen.

Habe mich einverstanden erklärt in nächster Zeit zu einem Psychiater zu gehen und mich wegen Medikamenten beraten zu lassen. Ansonsten möchte ich in Ruhe gelassen werden. All die Hilfe wurde zu viel... Zu einer Bedrohung.

Bei der Arbeit finde ich wieder ein Gefühl von Ablenkung.

Ansonsten, naja ich lebe. Ist doch irgendwie egal. Irgendwann ist eh alles vorbei. Und dann spielt esauch keine Rolle ob es einem gut ging oder nicht. Ob man einzig kämpfte oder zurückblicken kann und dankbar sein kann. Freud oder leid. Irgendwie ist doch alles nicht wichtig. Hauptsache alles ist gerade leichter auszuhalten . Und ich kann irgendwo in mir noch wahrnehmen, dass es Menschen gibt die ich von Herzen liebe, mich Lieben. Das ist der einzige halt. Der wichtigste. Für jene Menschen geb ich mich nicht auf.

Ich habe einfach furchtbare angst, dass ich auf einmal diesen halt nicht mehr wahrnehmen kann. Ich habe z. B. Ferien gebucht im Sommer mit meinen besten Freunden. Aber ich spüre keine vorfreude. Einfach nichts. Ich habe solche angst, dass sich die Liebe diese Gefühle von freundschaft und Familie auflösen. Ich verlor diese Empfindungen in letzter Zeit immer wieder völlig. Nur noch diese Schwere. Angst dass sich diese guten Gefühle. Verbundenheit verschwindet... Schwierig dies zu erklären....

A


Ich will mich gut fühlen und mich akzeptieren

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Kann ich verstehen. Man kann sich zu kaum mehr etwas aufraffen und fühlt sich bereits bei den scheinbar kleinsten Dingen überfordert.
Ich hoffe einfach, dass es dir zumindest hilft, deine Gedanken und Empfindungen besser einzuordnen, wenn du sie mit uns teilst. Ohne Druck, dass du es musst.
Und ich finde es noch nicht mal schlecht, dass du Abstand zu manchen Fachleuten nimmst, von denen du denkst, das macht es noch schlimmer. Genau dann kümmerst du dich ja um dich. Und das ist ein gutes Zeichen.
Und dass du jetzt nichts spürst, ist auch ein Zeichen dafür, dass es sich ändern kann. Etwas kommt da in Bewegung.

Bitte denke daran, dass du niemandem etwas schuldig bist. Ich werde dich immer wieder daran erinnern, weil aus deinen Zeilen häufig zu lesen ist, wie sehr du dich versuchst unter Druck zu setzen. Mache ihn dir nicht.
Und bürde dir auch nicht zu viel auf. Versuche von Stunde zu Stunde und Tag zu Tag einfach zu schauen, was dir gerade gut tun könnte. Natürlich nicht, dass es in pure Euphorie übergehen soll, nein, das nicht. Nur halt etwas, von dem du weißt, es tut dir nicht schlechter. Da reicht es einfach schon, sich ans Fenster zu stellen und einmal in den Himmel zu schauen.

Was hältst du denn davon, wenn du dir einen anderen Psychotherapeuten suchen würdest? Vielleicht würden andere Ansätze/Zugänge helfen? Neues?
Wenn es dir aber zu viel wird, dann schau, dass du dich nicht überforderst. Das hast du ja jetzt getan. Und dann warten wir mal ab, was die Medikamente so bringen. Es ist gut, dass du dir einen Termin geben lassen hast.

Ich wünsche dir Stunden, in denen du einfach nur auf dich acht gibst, nicht mehr und nicht weniger.

Zitat von Monjah:
Was hältst du denn davon, wenn du dir einen anderen Psychotherapeuten suchen würdest? Vielleicht würden andere Ansätze/Zugänge helfen? Neues?

Liebe Monjah,
Ich dachte, ich brauche es unbedingt, dass ich einfach über gewisse Dinge schonungslos ehrlich sprechen kann... Einfach mal die seele erleichtern.
Nun wurde mir wieder bewiesen, dass es nicht sinnvoll ist. Ich habe mich sehr geöffnet. Meiner Berufsbetreuerin einiges anvertrauen können. Der neuen Psychologin auch einen Teil. Doch nur annähernd einen kleinen Teil, wie es wirklich in mir gerade ausschaut und wozu hat es geführt? Dazu, dass auf einmal Sich alle sehr stark einmischen und beginnen darüber nachzudenken andere Massnahmen einzuleiten. Es hätte wohl nicht mehrviel gebraucht, dass sie über mich angefangen hätten zu bestimmen. Diesmacht mich misstrauisch. Dies darf nicht geschehen. Nun habe ichRuhe und bin froh. Geholfen hat das alles vielleicht in dem Sinne, dass es mir unbewusst eine Art Anstoss gegeben hat, mich wieder zusammenreissen zu können. Ich habe einige Menschen mit einem Schiksal kennengelernt, die von Klinik zu Klinik geschubstwurden. Die vom ganzen System von dem ich schreibe eingefangen wurden. Eins kommt nach dem anderen, Klinik, Psychiater, arbeitsunfähig, Geschütze Arbeitsstätte, nicht mehr fähig ohne Hilfezu leben. Wie in einem Hamsterrad. Ich will niemandem zu nahe treten. Es macht mich nur sprachlos, weil ich glaube, dass einige Menschen von Fachleuten in ein System hineingezwungen werden, dass ihnen nicht hilft, sonder sie unbewusst in eine Krankheit tiefer hineinverfrachtet. Irgendwann beginnt man doch auch zu glauben man sei krank... Dies finde ich eine Gefahr an diesem ganzen System, an diesem unbegrenzten Wissen, was wir Menschen besitzen.
Und ich hoffe, dass ich immer genug Kraft habe um nicht in solch eine Situation reinzugeraten. Ich habe immer wieder an Mir beobachtet, dass ich darauf reagiere, wenn ich andere menschen von Dingen sprechen höre, Die für viele wohl verrückt oder ungreifbare sind. Andere Ansätze, andere energien... Nur habe ich noch nie Zugang dazu gefunden..... Und im moment fehlt die Energie zu Suchen....
Nein, ich möchte auch nicht schon wieder zu einem neuen Therapeuten...
Möchte nun einfach meine Ruhe. Und ja ich spüre es selbst als ein auf mich achten.
Nur dass ich mich mehr hilflos fühle. Denn alles scheint wieder mehr unterdrückt zu sein, gegen aussen geht es mir wieder besser, im Innern? Vielleicht bewegt sich etwas.... Denke nicht. Ich habe den Anspruch, meine mitmenschen wieder zu beruhigen. Zu vermitteln, es geht mir besser. Meinen Eltern, meinen besten Freunden, meiner Ausbilderin, meiner Berufsbegleiterin use. Weiss nicht, ist das auch wieder Das Gefühl, dass ich es Ihnen schuldig bin? Hm.... Vielmehr denke ich, dass ich so handle, oder diesen Anspruch jetzt an mich habe, weil ich diese Menschen entweder sehr gerne habe und sie auch der Grund sind, weshalb ich trotzallem immer wieder unerklärliche Kräfte in mir habe und alles irgendwie durchstehen. Oder bei meiner Ausbilderin ist es auch die Dankbarkeit für Ihre Reaktion, ihr Wesen... Deshalb wächst in mir wieder die Entscheidung, dass ich von nun an alles wieder mit mir alleine ausmache. Auch wenn ich es ja nicht bewusst so geschehen liess, dass meine Gefühle vergangene Zeit aufeinmal überall mehr nach Aussen drangen als sonst....

Keine Ahnung.
Zitat von Monjah:
Versuche von Stunde zu Stunde und Tag zu Tag einfach zu schauen, was dir gerade gut tun könnte. Natürlich nicht, dass es in pure Euphorie übergehen soll, nein, das nicht. Nur halt etwas, von dem du weißt, es tut dir nicht schlechter

Danke, monjah. Diese Worte, ein kleiner anstups.
Genau Dies gelingt mir im Moment Gottseidank besser. Und so möchte ich es sehen.
Ich wünsche mir ja auch nicht die pure Euphorie oder die höchsten Glücksgefühle. Eigentlich wünsche ich nur Ruhe in meinem Innern. Endlich ein Gefühl von Ankommen können. Einfach ein Gefühl von LEBEN WOLLEN, EINFACH nur so .... Du schreibst oft über Akzeptanz. Ich habe auch in anderen Themen Beiträge von dir gelesen. Und sie berühren mich. Deine Worte geben Mut. Irgendwie

... Ich habe noch viel mehr im Kopf, was ich schreiben möchte. Aber für den Moment sind diese Worte genug

Manchmal habe ich Angst. Kaure in der Ecke, verwerfen meine Gliedmassen, nicht wissend wohin mit ihnen. Nichts gehört zu mir. Im Innern rinnt schwarzes Pech durch meine Adern. Klebende Masse. Ein Flüstern, ich bin doch nicht alleine, verdammt ich bin nicht alleine! Tränen kommen, während ich hilflos zittern mir verzweifelt einreden ich will doch Leben! wahrhaftig, lebendig. Während Gedanken sich in die Hirnzellen fressen, dass ich lieber tot wäre. Weshalb diese finsteren besessenen Gedanken?! Nicht wahr, gelogen, abgrund tief. Ich will. Ich will. Ich will. ICH WILL DOCH! Ich will so zerreissend wahrhaftig einen Weg finden. Ich will doch. Wörter, so falsch, so verzerrt. Ich bin doch hier. Hier um da zu sein. ICH KANN NICHT. Taub. Flucht. Ich will Rennen weit weg. Fort von mir. Ich will doch Leben. Du bist nicht genug. Du spielst ein Spiel. Du bist selbst schuld. Du wirst versagen. Du hast keine Kraft. Du wirst auseinanderfallen. Alles Gute weicht. Du musst wieder lachen. Nach Aussen stark sein. Alles wird vergehn. Was ist wahr in mir, was ist gelogen. Verbrenne. Es geht mir gut. Zu mir zurück. Was fehlt?
Ich sehe nichts in diesem Nebel. Leer. Wo, ja wo verdammt kann ich sein? Wann kommt die Zeit, in der es so kommt, wie es kommen soll? Ferngesteuert. Selbstverlogen. Gedanken, Gefühle, Herz, Seele, Verstand, Kopf-das System spielt verrückt. Klarheit? Verschwommenen Umrisse? Herz schläge.
Niemand kann verstehen, wie es sich anfühlt. Wie soll es auch jemand verstehen können, wenn ich es selbst nicht verstehe?

Und ich musste die Worte hören: Wie stellst du dir eigentlich deine Zukunft vor? Was willst du eigentlich, willst du dir wirklich alles kaputt machen, was du jetzt erreicht hast? Für was all dieses Bemühen um dich, für was all das Kämpfen mit dir? Für was, wenn du wieder an einen Punkt gelangst, an dem es schon Wieder nicht mehr weitergeht? Willst du wirklich irgendwann von Sozialhilfe Leben?! Denkst du wirklich, uns geht es gut? Ich schlafe nicht mehr ohne Schlaftabletten. Du hast doch alles. Warum wirfst du all deine Stärken weg? Du kämpfst nicht. Du flüchtest immer nur anstatt zu reden. Man sollte andere Mensche wahrnehmen und nicht nur sich selbst, nur dann kann es einem besser gehn

Und alles beginnt wieder zu Rollen. Sitze nur da, erstarrt, weil die Worte meine Gedanken aufwecken. Erstarrt, weil ich nichts mehr sagen oder tun kann. Schutz? Einzig mich ergeben. Weinen unaufhaltbar. Wut. Explodieren. Hilflos.
Ich schlage um mich, weil ich nicht mehr anders kann. Warum nun diese Worte?! Warum. Wenn es doch gerade endlich ruhiger war. Würde jemand einem Krebskranken sagen, für was kämpfen wir mit dir?
Es tut weh. Es tut so unfassbar weh, wenn die Gewissheit kommt, es geht jemand anderem wegen dir nicht gut und du kannst keine Worte finden um zu sagen wie es dir geht ohne das Gegenüber noch mehr in Sorge zu versetzen. Und Wut ist da, weil die Verzweiflung gerade wieder kommt. Wut weil solche Worte ausgesprochen werden müssen. Wut weil ich wieder einzig wütend auf mich selbst sein kann. Kraftraubend, weil wieder nicht verstanden wird. Dieses Unverständnis schneidet sich in mich ein. Nun erneut all die Gedanken aushalten, die schlagen, auf mich schlagen. Schlagen bis ich taub bin. Schlagen lauter als alles andere. Weitergehen, nun wieder mit den scharfen Gedanken. Vergessen. Die Worte sind nur lieb gemeint. Dahinter verbirgt sich wohl Verzweiflung meines Gegenübers. Nichts ahnend was solche Worte bedeuten, für mich.

Das kann nicht mein Ernst sein. Wie kann es sein, dass mich Immer wieder der Gedanke fesselt, ich wünschte ich wäre TOD KRANK? WIE KANN man sich nur so etwas wünschen?! Ich stelle mir Szenarien vor, in denen ich einfach so umkippe, ins Krankenhaus muss und mir dort dann mitgeteilt wird, ich hätte eine schlimme Krankheit.
Eine Mitarbeiterin ist nun seit ein paar Tagen im Spital, da sie immer wiederkehrendes hohes Fieber hatte und Niemand wusste warum. Mein erster Gedanke, war doch tatsächlich, warum kann Das nicht mir geschehen?
Nein, das erste Gefühl war nicht Sorge um sie, sondern Eifersucht. Und eine Wut, warum muss ihr dies wieder fahren? Sie wäre lieber nicht im Spital, Sie würde gerne nun bei der Arbeit sein.
Es ist absurd und ich kann mich nicht verstehen. Und ich will nicht so sein. Aber ich denke nun mal so. Ich bin stabiler im Moment, nehme wieder Medikamente. Gottseidank ist alles auf einem Level in dem alles wieder aushaltbar ist. Und trotzdem ist es nicht gut.
Ist einfach der Wunsch nach Ruhe ohne mich rechtfertigen zu müssen so stark, bin ich einfach verrückt? Kennt jemand auch solche Gedanken, die einfach nur unverständlich und verkehrt sind?

Und jeden Abend kehrt dieses Gefühl zu mir zurück. Das beissende Gefühl ich kann nicht mehr. Flehe meinen Körper an, bitte, oh bitte hör doch einfach einmal auf zu funktionieren! Ich flehe Dich an. Hör auf stark zu sein! Oh bitte gewähre mir einfach Ruhe! Sacke zusammen. Breche zusammen! Ich kann einfach nicht mehr. Glaubt mir, ich hasse diese Gedanken. Aber das bin ich und es gelingt nicht mir einzureden, dass es einfach Gedanken sind, dass ich es Steuern kann. Es gelingt einfach nicht. Gedanken, tief dunkle Gedanken quälen. Ich will doch nicht wahrhaftig ans Sterben denken. Oh nein, aber ich tue es. Ja, es geht mir am Tag durch wieder besser. Ich bin ruhiger. Alles wieder im erträglichen Bereich. Besser als vergangene Zeit. Ich nehme wieder Medikamente. Ich habe mich besser unter Kontrolle. Ich bin wieder da im Funktionsmodus. Ja, ich bekomme von Mitarbeiter wieder das Feedback, dass ich bessere Laune habe. Sogar gute Laune. Ich bin beruhigt, fällt von Aussen der Druck, es muss jetzt aufwärts gehn wieder weg, da ich wieder vermitteln kann, hey es geht mir wieder gut. Aber tut es das? Egal Stimmung. Es ist mir öfters einfach alles egal. Egal, dass ich keine Freude verspüre. Leer. Egal was mein Leben bringen mag. Tränen kommen nicht mehr allzeit und überall. Sie kommen überhaupt nicht mehr, obwohl mir zum Weinen zu Mute ist. Es scheint als hätte ich keine Kraft mehr ständig weinend zusammenzusacken. Ich habe keine starke Angst mehr wenn die Arbeit zu Ende ist und ich nach Hause gehen muss. Alleine bin. Die Bulimie ist stärker und gibt wieder Kraft. Ich hasse mich dafür. Aber es ist wie es ist. Die Hoffnungslosigkeit noch da. Ich pushe mich Tag für Tag weiter. Auch wenn es sich anfühlt als hätte ich keine Kraft. Bis ich nichts mehr zu sagen habe. Oh ich pushe mich. Ich werde alles können. Ich kann Leben. Auch wenn die Verzweiflung bleibt. Auch wenn das Dunkle nun wieder in mir vergraben wird. Niemand soll es sehen. Es war zu viel. Ich möchte nicht Hilfe spüren, die zu einem Zwang wird. Lieber alles für mich alleine ausmachen. Hier schreiben erleichtert etwas. Warum ich hier schreibe, weiss ich auch nicht mehr. Vielleicht ist es gut solange ich noch Worte schreiben kann, solange ich noch etwas zu sagen habe Angst. Angst, habe angst dass es nicht aufhört.

Brauche es gerade zu schreiben...

Es gibt Momente in denen ich begreife, ich schaffe es nicht alleine. Es gibt Momente in denen es mir bewusst ist, dass vieles nicht gut läuft. Wenn ich alleine bin, esse ich Nichts. Ich esse ja, aber nur zur Betäubung. Ich verschlingen Unmengen und erbreche alles wieder. Es gibt Momente in denen ich begreife, das ist nicht normal! Sonst gelingt es mir nicht etwas zu essen meinem Körper zu liebe, weil ich sowieso weiss , dass ich es hier in meiner Wohnung, wo niemand ist ausser mir, wieder erbrechen MUSS.

Bin ich alleine gelingt es nicht mir etwas Gutes zu tun oder etwas, das mir Freude bereiten würde. Ich tue schon was, aber hauptsächlich tue ich alles dann Nur damit die Zeit vergeht. Fülle so die Lücken zwischen den Essbrechanfällen. Ich schaue, dass ich nicht oft für mich alleine sein muss. Aber manchmal habe ich wirklich keine Kraft etwas zu unternehmen. Ich verspüre auch bei Nichts wirklich Freude. Und dann gibt es Momente in denen es keinen Sinn macht etwas zu unternehmen, da es sowieso keine guten Gefühle auslöst, auch wenn die Vorstellung alleine zu sein unerträglich ist, weil ich alleine schon gar nichts auf die Reihe kriege und oft eine Leere da ist. Und eine Kraft in mir zu mächtig, die mich so stark in ihren Klemmen hält. Dann kommt eine Hilflosigkeit. Was soll man tun wenn Das alleine sein unerträglich erscheint, aber man keine Energie, keinen Antrieb hat sich mit lieben Menschen zu treffen weil es keine Freude im Innern gibt?! Nichts anderes bleibt übrig als sich ergeben, akzeptieren, aushalten einen weiteren Tag angehen ohne LEBEN.

Verdammte verhasste Sinnlosigkeit!

Ich bin im Moment wieder stabiler. Die Medikamente scheinen wohl zu wirken. Stabiler im Sinne von, dass ich nicht mehr immer und überall weinen oder schreien könnte, es kaum mehr aushalte, dass ich am morgen nicht mehr erwache mit Panik und am Abend mir so Sehr wünschte es wäre vorbei und ich würde am nächsten Tag nicht mehr aufwachen müssen. Stabiler im Sinne, dass ich es draussen wieder besser ertrage unter Leuten zu sein. Stabiler im Sinne von, dass ich mich nicht mehr so gefangen in mir selbst fühle mehr anwesend bin, meine Umgebung wieder greifbarer erscheint und ich bei der Arbeit eigentlich wieder wie gewohnt funktioniere.

Und dann gibt es die Momente in denen ich fühle, dass ich mich im Kreise drehe. Dass es mir nicht gut geht. Ich irgendwas tun müsste.

Mit Alk. am Abend drifte ich in eine wärmende Hülle und mag es wenn ich beinahe nicht mehr stehen kann
Warum ich dies tue obwohl ich weiss, wie gefährlich es ist in eine neue Sucht abzurutschen?
Gleichgültigkeit.

Ich sage mir, ich soll mich begnügen jetzt im Moment. Begnügen damit, dass ich stabiler bin. Aber ist es gut, dass all die heftigen Gefühle wie abgeschalten sind? Ich will nicht, dass Medikamente alles wie ausschalten. Weil ich fühle es ist alles noch da, in mir


Es braucht keine Antwort. Klar tut es jeweils gut, zu sehen jemand liest die Worte, aber ich erwarte nichts.
Brauche einfach einen Raum um schreiben zu können, wenn ich das Bedürfnis habe

Leben, was hast du nur für eine Bedeutung für mich?
Wie kann ich sie finden? Wann finde ich den Sinn?
Fokussiere mich auf andere. Schalte mein sein aus. Ich bin nicht wichtig. Aber andere sind es. Auf sie will ich mich konzentrieren. Was beschäftigt sie, was denken und fühlen sie. Ich will einfach nicht mehr mit meiner Gedanken und Gefühlswelt beschäftigt sein. Alles was ich bin, ist egal. Auch wenn ich in zwanzig Jahren noch in gleichen Teufelskreosen drehe. Es ist egal, spielt keine Rolle, dass ich rauche, erbreche, trinke, was auch immer. Ich will mich nicht noch schlechter fühlen in dem ich mir bewusst mache, wie erbärmlich und abnormal alles ist. Vielleicht mein Schicksal. Meine Art zu leben. Warum soll es schlecht sein? Ich bin selbst schuldwenn ich leide. Ich nehme es ja in Kauf. Ich spiele damit. Ich spiele schon lange mit meinem Leben... Wie es endet soll doch endlich egal sein. Ich kämpfe genug. Ich tue genug um irgendeinen Weg zu finden um in Frieden mit mir zu leben. Oder besser gesagt, ich tue was i heben kann. Und mehr kann ich wohl nicht. Ich werde wohl mein Leben lang verdammt sein gegen mich selbst kämpfen zu müssen. Wenn auch ich irgendwann mein eigener Henker bin, soll es so sein. Leben kann man mit allem. Aushalten kann man alles. Irgendwie. Es tut weh. Ja verdammt weh... Dieses Leiden. Wenn ich alles verliere. Wenn alles von Dunkelheit irgendwann aufgefressen wird, dann soll es so sein. Ich habe bessere Momente im Leben. Ich darf etwas als schön empfinden. Ich darf Liebe zu Freunden und Familie empfinden. Ich kann dankbar sein. Wievielen ist auch dies vergönnt? Mir nicht. Also will ich dankbar sein. Dankbar auch in denen Momenten i denen ich nicht leben will, i denen ich beinahe keine Kraft mehr habe... Alles ist wie es ist. Bei allen hier auf der Welt. Und vielleicht erfüllt mir mein Körper ja irgendwann den heimlichen tiefen Wunsch aufhören stark sein zu müssen... Vielleicht.
Und ich werde weiterhin den Körper herausfordern. Weiterhin... Es geht nicht anders....

Im Innern noch immer diese Stimmen. Sie sagen:

Das Leben ist nicht lebenswert für mich. Zeit heilt keine Wunden. Das Leben wurde von mir noch nie wirklich gelebt. Ich bin einsam, obwohl ich Freundschaften habe von einer seltenen Tiefe. Ich bin einsam, obwohl ich Liebe bekomme. Ich bin kein liebenswerter Mensch. Keiner weiss von dem Kampf, dem täglichen schon alltäglich gewordenen Kampf gegen mich selbst. Den Kampf, der mich so sehr beschäftigt, müde macht. Endlos scheint.

Ich spüre im Moment mehr Kraft. Nehme einen Zusammenhalt in mir war. Ich halte alle Gefühle zusammen. So kann ich funktionieren. Der dunkle Schleier, welcher sich Monate über mich legte, mich quälte und in endlose Dunkelheit verfrachtet, ist nun fort. Doch das Quälende im Innern hört nicht auf. Es ist noch da. Dumpf. Es hat sich beruhigt, das Monster. Es dämmert vor sich hin. Ich habe das Gefühl, ich kann wieder damit leben. Am Abend kommen die Stimmen und entfachen Flammen von Gefühlen. Zischend flüstern sie:

Ich kann damit nicht leben. Es tut alles so verdammt weh. Niemand würde es verstehen. Meine Gedanken. Unbegreiflich. Dunkel. Realitätsfern. Selbstzerstörerisch. Ich habe dich heute eben erst noch gelacht, habe ich mit Mitmenschen unterhalten. Ich habe doch heute funktioniert. Gelebt. Auch angenehme Empfindungen erlebt und trotzdem sind diese Gedanken da.Ich wünschte mir nicht mehr zu müssen. Stelle mir vor, wie es wäre. Wie es wäre die Erleichterung zu spüren, wenn es vorbei wäre. Stell dir vor, du würdest es jetzt beenden. Die Kontrolle über dein Handeln verlieren. Einfach schauen was passiert, wenn du irgendwas tust um dein Körper bewusst bis zum Letzten herauszufordern. Würde dich jemand retten.

Dann weiss ich nicht mehr, wer ich bin. Bin ich die, die alle anderen sehen. Jemand Besonderes, wie ich schon hören durfte. Es berührt mich immer zu tiefst. Gibt mir Wärme und Kraft, wenn mir jemand solch bewegende Worte sagt. Wenn ich spüre, ich bin wichtig für jemanden. Dies ist sehr schön. Und ich nehme es dankend an. Selbstfürsorge.

Oder bin ich die, die düstere Gedanken pflegt, die sich ständig mit einem Teil ihrer Seele in einer Katastrophe befindet. Selbstvernichtend.

Es ist nicht wichtig zu wissen was oder wer man ist. Solange man fühlt, sich hingeben kann EsEs wäre nur wichtig für mich zu erkennen, was ich will.

Tatsachen ist, mein Leben ist ein ständiger Kampf zwischen Selbstfürsorge und Selbstverletzung.

Chaos. Es geht mir gut. Nein. Leben lässt grüssen. Ich lebe ja
Es gaht mir gut. Nein verdammt. Aber ich darf es nicht zeigen. Ich kenne mich nicht. Ich bin einfach. Egal was ich bin. Ich lebe. Ja. Verdammte Leben. Ich weiss nicht, wie es mir geht. Es gibt auch niemand mehr Antwort. Egal. Ich lebe. Was heisst Leben? WAS bedeutet es? Funktiokieren? Kraft? Woher, wozu? Es ist egal. Alles egal. Freude? Ja, manchmal. In der Ausbildung funktioniert alles gut. Es ist alles gut. Leben. Verdammt, was bedeutet Leben? FREIE Zeit? Bzlimie. Egal. Lasst mich alle in Ruhe. Man lebt. Irgendwie. Egal wie. KRAFT. LIEBE. WO? EGAL. Empfindungen, Gefühle, Sein. Rasend, durcheinander. Egal. Alles so, wie es eben ist. Wer kennt leiden? In einer Gesellschaft. Heute ist man so schnell psychisch krank. Egal. Niemand interessierst. Leben?! Ein Kampf. Immer. Wann wird es enden?

Zitat von Lyn:
Ich danke dir, dass du dir die Zeit nimmst mir zu antworten. Ja, wir stehen uns damit im Weg. Dieses Bewusstsein ist auch bei mir da. Nur hilft es im Moment nicht. Leider. Es tut gut dieses Worte von jemand anderem zu hören, wenn man sich dies selbst nicht sagen kann... Ich zweifle daran. Ich verliere den Glauben, dass ich mehr bin als das alles. Ich vermute, du kennst dieses Gefühl auch...?Dieses Gefühl sein eigener grösster Feind zu sein. Ich glaube dies ist etwas vom schlimmsten. Genau das war auch bei meiner Kollegin,die sich das Leben nahm, der Fall. Deshalb muss ich die Trauer über ihren Suizid einfach wegdrängen, weil es in mir dieses Reissen in dieselbe Richtung entfacht. Vergangene Wochen das erste mal bei einer Psychologin darüber geredet. Doch es löste wohl wieder zu vieles aus. Und ich muss jetzt weiterfunktionieren. Ich befinde mich in einer Zusatzazsbildung. Zwei Horrorausbildungsjahre hinter mir in einem anderen Betrieb. Durchgekämpft. Gab mir nach ihrem Suizid das Versprechen die erste Chance auf eine Ausbildung mit 24jahren zu nutzen und alles dafür zu tun um weiter am Leben zu bleiben. Nun darf ich nicht einknicken. Ich bin nun an einem Ausbildungsort an dem ich wertgeschätzt werde. Aber es fühlt sich an als würden sich nun alle Lasten in mir Aufbäumen. Und ich muss weiterhin leisten, habe nicht mehr viel Kraft. Es ist einfach viel in mir, das wütet. Unerbittlich. Ich finde irgendwie nicht wieder ins Positive. Eine Spirale in mir die mich nach unten zieht. Vorallem Abends alleine in der Wohnung. Bei der Arbeit werde ich still, aber es gelingt mir zu funktionieren und mir nicht allzusehr anmerken zu lassen, wie es mir tatsächlich geht. Ich hoffe immer, dass es am nächsten Tag leichter ist in mir. Hobbys, nein. Vergangene zwei Jahre brauchte ich alle Energie um mich verbissen durch die Ausbildung zu kämpfen. Davor habe ich über zwei Jahre ein paar Tage unter der Woche bei jener kollegin in ihrer Tier Pension gearbeitet. Dies tat mir gut Zeit mit ihr und den Tieren zu verbringen. Ein Hobby für mich wiederzufinden gelang mir nicht mehr seit ich 18Jahre alt bin. In guten Zeiten lese ich, oder zeichne. Und Ende vergangen Jahres gab es eine Phase in der ich auf einmal verspürte, dass ich sovieles noch erleben möchte. Es war auch jene kurze Phase in der ich mich das erste Mal verliebte. Der Kontrast jetzt zu dieser ganz kurzen Zeit, wo meine Seele scheinbar einen kurzen Aufschwung erlebte, trifft mich wohl auch umso schwerer. Es kommen auch wieder Gedanken die mich selber ängstigen. Ich möchte eine Ausflucht. Am liebsten einfach auf der Stelle zusammenbrechen... Irgendwas. Schreien, dass ich einfach nicht mehr kann. Einfach einen Stop. Damit ich wieder durchatmen kann. Ich brauche ganz Dringend neue Energie. Nehme alles als Druck war. Ausbildung, Schule, leben. Alles gerade ein riesiger Druck für mich. Aber ich kenne mich, ich werde trotzallem auch morgen wieder aufstehen und weitermachen. Oh ich schreibe gerade sehr viel. Ich hoffe das ist ok. Es musste wohl einfach geschrieben werden.

Irgendwann wird der Richtige kommen und all das spielt von jetzt auf gleich keine Rolle mehr. Jemand mit dem du alles teilen kannst und jemanden den du lieben lernst...

Vielleicht. Danke für deine Antwort. Bin mir fremd i moment. Nehme auf. Nehme wahr. Einfach so. Herz schlägt. Vielleicht alles ok. Es gibt schlimmeres, als meine Probleme. Nächste Woche für7tage am Meer mit meinen besten Freunden. Einfach fort. Fort von mir selbst.

Leben in zwei Welten. Von einer Welt scheine ich Niemandem berichten können. Es ist die verdorbene, dunkle innere Welt. Der geheimste tiefst versteckte Ort in mir. Schon einige Versuche gestartet darüber zu reden. Schon einige Versuche gestartet, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Obwohl es schon immer in mir kämpft und aus jenem Ort so mächtige Stimmen sich erheben. Mir sagen, ich darf nicht darüber berichten. Es ist jener Ort, der mir Kraft ebenso Kraft gibt wie es meine Liebsten tun. Es sist auch der Ort, der mich vernichten möchte. Den Teil des ICHs der sich selbst zerstören möchte. Noch nie fühlte es sich so an, dass ich meine Seele erleichtern könnte. Der Ort wandelt sich ständig, neue Lasten kommen hinzu, alte Wunden scheinen sich nicht aufzulösen. Unerklärliches. Unausgesprochenes. Die Dämonen immer die selben mit der gleichen tief verankerten Sehnsucht dem verhassten Urempfinden, dass ich nicht hier her gehöre. Sie wandeln sich mit jeder meiner Schritte. Ich verändere mich , ich erlebe Erfolge, ich lerne, ich wachse und diese Dämonen scheinen einfach mitzuwachsen. Als könne ich sie nie abschütteln.
Wie soll ich dies erklären. Wie soll ich standhaft bleiben und den Mut aufbringen mich endlich zur Wehr zu setzen, wenn dieser innere Teil mich gleichzeitig am Leben hält. Wann kann ich empfinden, dass ich ohne Süchte auch stark sein kann?
Wenn ich jemandem davon erzählen sollte, würde ich wohl sagen: « Stell dir vor du hättest jeden Tag dieses Gefühl in dir , dass du irgendwie nicht leben willst. Stell dir vor du müsstest dich jeden Tag dazu entscheiden, dich aufs Leben zu fokkussieren und dir erlauben, dass du gute Gefühle wahrnehmen darfst. Dass es ok ist, wenn du lachst. Manchmal braucht es weniger Einredungskraft, manchmal weniger. Aber du wirst schon Jahre trotzdem täglich mit der Frage konfrontiert Warum lebe ich? DU machst dir nicht Phasenweise solche Gedanken übers Leben, wie es bestimmt jeder Mensch tut. Nein, du bist jeden Tag damit konfrontiert. Ja, auch wenn es dir gut geht. Auch wenn es ein guter Tag ist. ES ist immer da.Und auch an guten Tagen kriegst du es nicht auf die Reihe deine Sucht zu vergessen. DU bist sogar nur noch fähig gute Tage zu haben, wenn du die Möglichkeit hast dir jeden Tag irgendwie doch noch zu schaden. Denn es beruhigt dich, weil du immer im wissen bist, bald kommt der Zeitpunkt in dem du dich von allem schweren befreien kannst in dem du dich betäuben kannst. Und du tust es in guten wie in schlechten Phasen. In sehr schlechten Phasen wird alles noch schlimmer. Wenn aufeinmal alles zu viel wird, und jeweils noch das Gefühl dazukommt ich kann nicht mehr. Aber ja, auch wenn du dich dann wieder auffängst und dich gut fühlst, es hört nicht auf. Du hast immer, jeden verdammten Tag einen Grund dich schlecht zu fühlen. Und es stellt sich die Frage, wer bin ich? Verdammt wer bin ich. Du kannst den schönsten Morgen, Nachmittag, Abend oder Tag verbringen, in dem du geniessen kannst, Freude verspüren und von Herzen lachen kannst und kaum alleine vielleicht nur eine Stunde nach einem guten Moment reissen dich deine Zwänge wieder in jene andere Welt. Als würdest du über eine Schwelle tretten. Der Dunkelheit schon heimlich lachend und erleichtert in die Arme am laufen. Weil ja, es fühlt sich wie Freude und Geborgenheit an, wenn du spürst, bald ist es soweit. Bald bist du alleine und Niemand hat eine Ahnung was du tun würdest. Stell dir das Gefühl wie Macht vor. Macht in dem Sinne, dass du in diesem Wissen alles unter Kontrolle hast, dich , deine Gefühle und Gedanken, die ganze Welt. Stell dir vor du läufst dieser Dunkelheit entgegen wie jemandem, den du von tiefstem Herzen liebst und sosehr vermisst obwohl es nicht lange her ist, als du ihn das letzte Mal gesehen hast, jemanden ohne den du einfach nicht Leben könntest, weil er alles für dich ist.
Und nun stell dir vor wie es wäre wenn dir jemand sagen würde: «hey du musst diese Person loslassen, du musst mit Jemandem darüber reden, weil sie dir nicht gut tut, weil du zu Grunde gehen wirst, weil du sonst immer in Gefangenheit leben würdest und irgendwann sterben ohne jemals wirklich erleben zu können, wie es sich anfühlt einfach zu leben, ohne jeden Tag zu kämpfen, diese Person ist ein Fluch auch wenn es sich für dich wie ein Segen anfühlt, rede mit Jemandem, hol dir Hilfe von jener Person loszukommen» Stell dir genau vor jemand würde dir dies bewusst machen wollen.
Könntest du dies?
Und nun stell dir vor, dieser Jemand der dir dies sagt, bist auch du alleine. Wie zwei Teile in dir.
Ich habe nun nicht mehr geweint seit wohl die Wirkung auch von Medikamenten einsetzte, nachdem ich Februar bis April fast täglich nicht anders konnte als zu weinen und irgendwann auf eine Art gezwungen war Medikamente zu nehmen. Doch nun weine ich. Diese Worte schreibe ich für mich. Ich kann mich im Moment Niemandem mehr anvertrauen. Kämpfe im Stillen weiter. Im Wissen, ich kann es. Ich kann. Ich bin stärker den je.

Es spielt keine Rolle, ob jemand antwortet. Ich muss schreiben. Es genügt, vielleicht liest es ja, irgendjemand. Vielleicht versteht es irgendjemand. Egal. Schreiben-vielleicht ein Rettungsanker. Weil reden mit jemandem geht nicht. Es würde nur verletzen, sorgen aufbürden, Unverständnis auslösen. Beängstigend. Ich bin es nicht wert. Ich möchte niemanden belasten, den ich gerne habe. Obwohl ich mich sogerne mitteilen würde. Meine Gedanken herausreden. Einfach so. Aber immer wird alles verurteilt... Oder falsch gewertet. Mein Sein ist genauso wie jedes andere. Jeder hat sein leiden und wir sollten nicht Bindungen zerstören indem wir sagen, was wir im innersten denken. Weil dann zerstören wir die Kraft des Guten. Eine Freundin würde sich unbewusst nur noch sorgen anstatt uns Kraft zu geben. Eltern hätten einzig schuldgefühle. Also lieber mit niemandem reden. Irgendwie funktioniert das Leben. Ich will nur gehört werden. Nicht verurteilt werde. Nicht gezwungen eine Lösung zu finden. Aber wer hört schon zu? Wer schafft es einfach nur hinzuhören ohne zu werten! NIEMAND. VIELLEICHT. Leben in einer Gesellschaft des Überflusses. Warum? LEIDEN bis ich sterbe? Ich will doch einfach nur ankommen.

Liebe Lyn,

ich denke Du drehst dich immer wieder in diesem Gedankenkarussel wenn du dich in einem emotionalen Ausnahmezustand befindest. Egal ob durch Sehnsucht, Angst oder Depressionen ausgelöst.

Die Ursache ist aber immer die gleiche, es steckt etwas unerfülltes und ungeklärtes in Dir.

Zitat von Lyn:
Mein Sein ist genauso wie jedes andere


Richtig, genauso wertvoll.

Den meisten einsamen Menschen fehlt es leider genau an dieser Erkenntnis und Selbstliebe.
Das wird einem vor allem dann klar, wenn man zum Beispiel unglücklich verliebt ist und dadurch alles auf das außen , diesen einen Menschen projiziert. Ich weiß wie schwer das ist aber wenn wir uns selbst nicht lieben und akzeptieren, warum sollten es andere tun?

Schwer ist es für viele Menschen nur deshalb, weil ihre Sehnsucht nach dem Besonderen, nach dem einen Menschen der ihnen wahre Bestätigung geben kann für das was man ist, immer größer sein wird als das was man sich selbst geben kann.

Das schwache, hochsensible oder ängstliche Menschen mehr Liebe und Unterstützung von außen brauchen weil es ihnen
meistens am Grundvertrauen in das Leben fehlt, ist völlig normal.

Trotzdem muss man die eigenen Werte in sich selbst finden um sie von innen nach außen zu leben.
Leben ist Leid, bei dem wir uns gegenseitig helfen können aber diese eine Last kann uns niemand abnehmen.

Du bist wertvoll, aber Du musst selbst erkennen warum.

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich brauchte etwas Zeit für meine Antwort.
Zitat von Inkompatibel:
ich denke Du drehst dich immer wieder in diesem Gedankenkarussel wenn du dich in einem emotionalen Ausnahmezustand befindest.
Hm da hast du recht, das weiss ich. Ich verfallen immer wieder in dieselben Gedanken und Gefühle, ich fühle mich selbst schuldig, weil es nicht gelingt dem entgegenzuwirken....
Zitat von Inkompatibel:
es steckt etwas unerfülltes und ungeklärtes in Dir.
Das unerfüllte und ungeklärte ist da. Ich fühle es. Doch was es genau ist, konnte ich noch nie herausfinden. Ich weiss, wonach ich strebe. Eigentlich ist es nicht viel. Ich möchte nur endlich im Herzen fühlen, es geht mir gut. Ich möchteinfach die kleinen wunder dieser Welt erblicken können, das Leben wertschätzen können. Ich denke immer, es ist doch nicht viel, was ich mir wünsche. Warum ist nur immer dieser Dämon in mir da, oder wie soll ich es benennen.

Zitat von Inkompatibel:
wenn wir uns selbst nicht lieben und akzeptieren, warum sollten es andere tun?
Auch diese Worte haben etwas wahres. Ich habe das Glück, dass ich geliebt werde. Ich sehe es als nicht selbstverständlich an und bin immer wieder dankbar, dass es etwas gibt, das mich hier auf der Erde hält.
Und wenn ich mit diesen Menschen zusammen bin, dann kann ich mich auch selbst akzeptieren und der andere dunkle Teil in mir ist nicht mehr so laut. Ich bin im Grunde nicht einsam und trotzdem fühle ich die Einsamkeit. Oft habe ich meinen Liebsten gegenüber dann ein schlechtes Gewissen.
Kaum sind meine Liebsten weg, finde ich diesen liebevollen Zugang nicht mehr zu mir selbst. Wie soll ich das nur erklären?
Vielleicht verstehst du oder irgendjemand, was ich meine.

Ich arbeite im Moment an meiner vertiefungsarbeit für meinen Lehr abschluss. Ich habe das Thema Musiktherapie gewählt und durfte zwei wunderbare Therapeutinnen treffen. Es waren berührende Momente. Eine Musiktherapeutin sprach die Worte, dass es bei manchen Menschen, die sich sehr viele Gedanken machen und sich ständig selbst reflektieren vielleicht etwas anderes brauchen als mit einem Psychologen zu reden. Diagnosen seien vielleicht wie ein Angriff und vielleicht bei manchen eine neue Verletzung. Ich glaube, ich empfand das bei psychologischer Begleitung oft so...

Ich spürte während den zwei treffen, dass ich mir eigentlich auch so sehr wünsche, einfach mal all meine Gedanken und Gefühle aussprechen zu können, aber ohne, dass ich verurteilt werde. Bei jemandem manche Lasten abladen zu dürfen, der einfach da ist und mir das Gefühl gibt, es ist ok.
Ich erfuhr, dass es in der Musiktherapie vorallem darum geht, da zu sein. Sie sprach auch die Worte, wir alle Menschen wollen gehört werden und manchmal ist es nicht einmal wichtig eine Lösung zu suchen oder sich zu fragen, warum es so ist...
Dies habe ich mir so noch nie überlegt.
Aber ich fühlte in mir, dass mir diese Worte einfach ein wenig Erleichterung gaben...

Ich weiss nun auch gar nicht warum ich diese Worte schreibe. Vielleicht auch weil ein guter Anteil in mir, etwas mehr da ist und ich das nicht vergessen möchte...

Nochmals vielen Dank für die Worte. Sie wirken nach.
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Wisst ihr, warum es mir gelang, wieder aus dem Loch in dem ich anfangs Jahr steckte herausfand?.... Es waren nicht ausschlaggebend die Menschen, die da waren. Ich glaube jetzt in diesem Moment es war mein innerer Entscheid, dass ich wieder alleine für mich klar kommen möchte, weil all die Hilfe von diesem System Psychologen, iv, jobcoach, alle die sich nur noch sorgten mir nicht das Gefühl geben konnten vom auffangen oder Kraft geben. Im gegenteil mein leiden noch stärker machten, mich in die Zwickmühle führten ich muss entweder Medikamente nehmen und zeigen es geht mir besser, oder alles im äusseren gerät endgültig ausser Kontrolle und stürzt ein... Es war ein Moment in dem ich verzweifelt mit mir selbst ringte und entschied ok, ich richte meine Fassade wieder auf und nehme Medikamente und beruhige alle und hoffe es geht dadurch mir selbst wieder besser, aber ich werde auch mein körper noch mehr herausfordern. Ich werde mir weiterhin Schaden in der Hoffnung dass irgendwann mein körper zusammenbricht. Ein Entscheid für mich und ein Entscheid für die Krankheit. Ein Entscheid für die inneren Dämonen. Nicht ein Entscheid fürs Leben. V vielleicht klingt dies absurd. Aber jetzt in diesem Augenblick denke ich es ist die Wahrheit. Ich entschied mich bewusst im stillen wieder zu leiden mit der Erkenntnis, dass von aussen mir niemand sonst helfen kann....
Und nun? Ja, es ist schön in den Augen der anderen wieder stark zu sein, auf gutem Weg zu sein. Aber im Innern denke ich jeden Tag, wenn dochnur jemand eine Ahnung hätte, wie es mit tatsächlich geht. Klar ich rühre Holz an, diese schlimme Phase von anfangs Jahr ist vorbei. Aber es brodelt in mir. Es ist alles noch da. Nur abgeschwächt.sind dies die Medikamente? Bin das ich?
Wre ich ohne Medikamente noch im selben Loch, in dem ich oft auch daran dachte, ans Ende an den Tod? Ist es der Entscheid vorzutäuschen und andere zu schützen... Im Innern mir höhmidch sagen, warte nur du abscheuliches Ding, nun geben wir uns der Bulimie hin und wir trinken jeden Abend Wein. Wir rauchen wie eine dampfwalze, solange bis der Körper nicht mehr kann.
Ich leide wieder darunter. Ich leide unter mir selbst. Ich spüre auch dass ich wieder in neue Gewässer verfalle und mir Nahrung beginne zu verbieten.... Nicht wieder von vorne... Vielleicht schreibe ich nun einfach in einem Moment der Schwäche. Ich muss aber diese Worte schreiben. Ich muss manchmal wünschte ich es gäbe keine Worte. Wäre es dann einfacher?

Ich frage mich, was denkt ihr von mir? Warum antwortet niemand? Egal, ich brauche es ja nicht, oder ehrlich gesagt doch? Bin ich seltsam? Schreibe ich wirres Zeug? Vielleicht sollte ich nicht mehr schreiben. Entschuldigt ich fühle mich einfach wertlos. Ich schreibe ohne Sinn.

Zitat von Lyn:
Entschuldigt ich fühle mich einfach wertlos.


Es gibt keine wertlosen Menschen.
Du bist wertvoll, aber Du musst selbst erkennen warum.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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