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Danke Lyn das du dich gemeldet hast,nehme dir Zeit und höre in dich hinein dort wirst du eine Antwort finden,da bin ich mir sicher.
Ob du diese Antwort auch hören möchtest das kannst nur du selber beantworten,du wirst schon länger Signale deines Körpers und deiner Seele empfangen haben,du hast sie bis jetzt jedoch ignoriert doch ich hoffe das du eines Tages darauf reagierst und dementsprechend handeln wirst.
Du weißt das du dich jeder Zeit melden kannst,ich kann dir sagen welchen Weg du gehen willst,doch laufen musst du alleine. Liebe Grüße

Danke Akinom, sehr Weise Worte.
Ja, Signalehabe ich schon erhalten.... Von meiner Seele.
Es ist nur so, dass ich tatsächlich glaube, dass ich einfach nicht existieren kann, ohne ein selbstschädigendes Verhalten. Ich glaube wahrhaftig, dass ich dies nicht hinbekomme. Ich könnte es mit mir alleine nicht aushalten... Eben ohne Selbstschädigung. Dieses Empfinden ist tief in mier und Real. Deshalb brauche ich nun Zeit... Vielleicht Abstand von hier, weil ich Niemanden vergiften will.... Weil ich weiss, dass ich im Moment nicht anders kann als auf meinem Empfinden zu beharren. Dass ich euch nicht sagen kann, ja eure inputs bringen mich weiter und ich möchte eine positive Schiene fahren. Weil das andere Empfinden zu stark ist..... Ich muss nun vielleicht alleine fühlen, empfinden.... Es wäre nicht richtig euch alle hier nach Rat zu fragen, wenn ich gleichzeitig weiss, ich kann nichts ändern. Auch wenn, ich dies wollte. Oder spüre, dass ich Vieles ändern muss.... Ich kann einfach nicht.... Wie lange noch? Hm... Ich sende manchmal Wünsche ins Universum, dass ein Körper mir endlich sagt, STOPP. Wünsche, um eine Pause zu bekommen... Es ist Irrsinn, ich weiss.... Ich muss nun alles neu ordnen. Vielleicht werde ich versagen. Vielleicht brauchte nun diese Erkenntnisse. Ich schäme mich. Aber das bin trotzallem ich.... Ich versuche nachsichtig zu sein. Zu verstehen. Ich bemühe mich, nicht alles, was ich erreicht habe aufzugeben. Und ich bewahre den Schein nach aussen...

A


Ich will mich gut fühlen und mich akzeptieren

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Danke Lyn aber es macht mich traurig!
Traurig weil meine Worte nicht zu dir gefunden haben,mehr als dir Glück zu wünschen kann ich nun nicht mehr. Liebe Grüße

Hallo Lyn,

die Anonymen Alk. sagen sich, dass sie erkannt haben, dass sie selbst sich nicht helfen können. Darum überantworten sie sich einer höheren Macht - man kann sie Gott nennen - ,die ihnen helfen kann. Spirit(uell) statt Sprit.

Hier die ersten zwei Schritte aus dem 12-Schritteprogramm der Anonymen Alk..

Die Zwölf Schritte der Anonymen Alk.
1. Schritt
Wir gaben zu, dass wir dem Alk. gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
2. Schritt
Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.

Es gibt noch 10 weitere Schritte.

Es wurde festgestellt, dass die Anonymen Alk., die ihre Probleme in einer Selbsthilfegruppe gemeinsam lösen, sogar erfolgreicher sind als eine Therapie. Das spricht aber nicht gegen einen Therapie. Ein Therapieerfolg ist individuell verschieden.
Liebe Grüße und alles Gute

Die Welt ist in einem Wandel. Augenblicklich hat sich alles verändert. Auf einmal ist es still um uns.
Vergangene Tage wirbelten starke negative Energien in der Luft umher. In jeder Ecke lauerte Beklemmung Angst und Unfassbarkeit.
Gelähmt, dieses Gefühl verspüren nun Millionen Menschen auf der gesamten Erde. Wann gab es dies das letzte Mal, dass die meisten dasselbe fühlen?

Viele fragen sich nun, warum muss dies geschehen? Weshalb haben wir dies verdient? Eine Katastrophe, unser Untergang? Wir denken doch ständig, dass uns nie was Schlechtes wiederfahren kann, dass wir die Könige dieser Erde sind, dass wir Menschen wichtiger sind, als alles andere.
Ich selbst spüre das Leid, welches im Moment überall herrscht und oft erdrückt es mich beinahe. Und trotzdem scheinen im Moment die negativen beängstigenden Gefühle Raum zu bekommen im Aussen und für mich persönlich ist dies nicht nur schlecht. Jedes Gefühl hat nun seine Berechtigung, denn es ist nun ok, wenn man sich nicht gut fühlt. Alle verstehen es, allen geht es ähnlich. Zynisch gesagt, kann man nun all «unerwünschtes» Empfinden auf den Virus abschieben. Nun herrscht nicht mehr jeden Tag eine erzwungene Fröhlichkeit, Heiterkeit. Man MUSS nicht mehr funktionieren und leisten. Es geht nicht mehr darum, wer was erlebt und wer wieviel Spass in seinem Leben hat. Es geht auf einmal nicht mehr darum einen Status vorzuweisen oder dem Strom der Gesellschaft folgen zu müssen. Es geht nicht mehr darum seinen Platz auf dieser Welt zu behaupten. Es geht nicht mehr darum, einen Sinn in der jetzigen Situation zu finden. Es geht nicht mehr darum, dass alles perfekt sein muss.
Es muss nicht mehr alles noch schneller und noch besser werden. Und genau dies alles, nehme ich auch als entlastend wahr. Für mich. Ich fühle mich deswegen nicht besser es ist alles noch da. Und ja, ich bin froh, dass ich noch zur Arbeit gehen kann und dass ich noch die Möglichkeit habe mich mit meinen Liebsten zu treffen auch wenn ich mich da nicht an die Regel halte und an die Empfehlung zu Hause zu bleiben.
Die Angst vor einer Ausgangssperre ist sehr gross. Auch wenn es vielleicht vernünftig wäre. Aber die Vorstellung, dass auf einmal alle Ablenkung von Aussen wegfällt und man gezwungen wird, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, macht mir Angst. Es würde nicht nur für mich schwierig sein. Und alle die, welche nun Leute verurteilen, die auch einmal raus gehen an die frische Luft oder sich auch einmal mit den Liebsten treffen, alle die wissen nicht, wie es sich anfühlt, wenn man mit sich alleine zu sein kaum aushält. Das hat viel mehr als mit Langeweile zu tun.

Ja, vielleicht kann die momentane Situation in Zukunft wahrhaftig eine Chance werden für alle Menschen. Vielleicht ist dies auch eine zu gewagte Hoffnung.
Dies können vermutlich jene Menschen verstehen, welche täglich im Innern gegen sich selbst kämpfen und sich bemühen den Schein nach aussen zu bewahren. Menschen, die ständig denken müssen. Nachdenken über alles sich nicht dazugehörig fühlen und irgendwie einfach immer wieder vom tiefen Empfinden heimgesucht werden, nicht hier auf diese Welt zu gehören. Süchte, Burnout, Depressionen und alle anderen Leiden, für die es unzählige Benennungen gibt, werden vielleicht in der Gesellschaft endlich einmal besser verstanden. Klar, im Moment sind dies ja nicht die «wichtigen Probleme» auf dieser Welt. Im Moment gehören alle Gedanken dem Coronavirus und der Angst, dass alles zusammenbricht, der Angst, dass noch viele sterben müssen. Der Gelähmtheit. Der Unfassbarkeit.

All das Leid auf der Welt ist unglaublich und trifft mich tief und doch bin ich der Meinung, dass es an der Zeit ist, dass unserer Gesellschaft einen Spiegel hingehalten wird. Und vielleicht provokativ ausgedrückt, versucht die Natur nun mit stärkeren Mitteln gegen Menschen uns zu kämpfen. Denn in Wahrheit, bin ich der Meinung, nützen wir Menschen dem Planeten, den wir unseren Planeten nennen, überhaupt gar nichts. Wir gehören nicht zum Kreislauf der Natur. Wir haben uns emporgehoben von dem ewigen Kreislauf des Lebens, dem natürlichen Gleichgewicht vom Bestand der Lebewesen und dem natürlichen Rhythmus. Wir sind nicht mehr weit von der Unsterblichkeit entfernt. Dies glauben wir zumindest.

Hallo Lyn,

danke für deinen Beitrag.

Vieles sehe ich auch so, manches nicht.

Ja, es gibt ein Unbehagen in der Gesellschaft bei vielen Menschen.
Aber- war das zu anderen Zeiten besser? Z.B. im Mittelalter? Für die Frauen?
Nein, es war nicht besser. Nur anders. Heute gibt es andere Herausforderungen. Und die wird es auf unserer Erde immer geben. Sie ist ein Ort mit dunklen und hellen Kräften, Licht und Schatten, Gut und Böse. Es sind unsere täglichen Aufgaben.

Leben ist immer auch ein Kampf. Das tut manchmal weh. Das Schlaraffenland gibt es nur im Märchen.

Richtet man sich aber nach den höheren Kräften aus, spürt man deutlich, dass sie helfen.

Ohne eigenes Bemühen kann man nichts erwarten.


Zitat von Lyn:
Wir gehören nicht zum Kreislauf der Natur.


Warum sollten wir nicht genauso dazugehören wie andere Lebewesen auch?

Wir sind da und gehören darum dazu.

Aber wir sind keine Tiere. Das Menschsein muss man sich täglich neu erwerben. Menschlichkeit ist nicht selbstverständlich.
Sie wird manchmal aber von denen eingefordert, die selbst nicht zu mitmenschlichem Verhalten, was manchmal Überwindung und Anstrengung kostet, bereit sind.

Gerade Menschlichkeit - wahres Mensch sein - (ich bin gerne ein Mensch) - wird heute mehr denn je gebraucht.

Liebe Grüße und alles Gute

Zitat von Hoffnungsblick:
Leben ist immer auch ein Kampf. Das tut manchmal weh. Das Schlaraffenland gibt es nur im Märchen.

Ja, da Stimme ich Dir zu.
Zitat von Hoffnungsblick:
Warum sollten wir nicht genauso dazugehören wie andere Lebewesen auch?

Hm...
Weil wir dem Planeten Nicht snutzen....

Eiserner Wille um all dem, was gerade weltweit uns Menschen wiederfährt, stand zu halten. Dem Alltag, welcher nicht mehr ist, wie er vorher war. Leistung, Druck, sich ständig unter Beweis stellen zu müssen, weichen nun anderen Kräften. Man MUSS nicht mehr funktionieren, aber alldiejenigen, welche noch zur Arbeit gehen, tun es weiterhin. Die einen für die Gesundheit und die Grundversorgung der Menschen, andere für das weiter aufrechtzuerhaltende «Wohlbefinden» der Menschen hier bei uns, welche alles schon haben. Ja, man arbeitet und funktioniert mit noch höherem Tempo für den eigenen Arbeitsplatz weiter. Es scheint kein Druck da zu sein arbeiten zu müssen, aber ein Pflichtgefühl gegenüber der Wirtschaft, der Menschen oder was auch immer. Es zeigt sich, dass die Arbeit für uns Menschen selbstverständlich, lebensnotwendig und Sinngebend ist. Wir sind total abhängig von der Arbeit. Abhängig vom System.
Es ist eine Zeit, in der wir reflektieren sollten. Alle Menschen. Jeder auf seine Art und Weise. Es geht nicht einfach nur um diesen Virus. Es geht um mehr. Doch wie viele wünschen sich nichts mehr, als dass einfach die Normalität wieder zurückkommt? Ich gehöre nicht zu ihnen. Mir macht die Normalität Angst. Diese Normalität, welche eine Gesellschaft auszumachen schien, in der ich mich irgendwie nicht zurechtfinden konnte. Diese Normalität, welche uns unmögliche Werte und Normen vermittelt hatte. Ich will nicht, dass diese Normalität wieder zurückkehrt.
Das Leid gehört nun einzig dem Virus Doch das Leid, war schon vor dem Virus da. Nur weil dies nun die ganze Welt beschäftigt, unzählige Tote fordert, Firmen in den Bankrott treibt, Menschen in Geldnot treibt, Menschen in Isolation oder Quarantäne verfrachtet, der ganzen Welt den Atem raubt, den Menschen in Pflegeberufen alles abverlangt, Menschen in die Arbeitslosigkeit und in Existenznöte treibt, nur weil ALLE betroffen sind Ist der Virus deshalb so weltbewegend schlimm?!All das, was dieser Virus auslöst, war schon vorher da. Tod, Gewalt, Arbeitslosigkeit, Psychische Leiden, Ohnmacht. Und allen Menschen, die sich schon vorher so fühlten, wie es jetzt nun alle ähnlich tun, schenkte man ihnen vor diesem Virus wahrhaftige Aufmerksamkeit in dieser erblindeten Gesellschaft? Was ist mit anderem Leid, das nicht durch diesen Virus ausgelöst wurde? Was ist mit all den Menschen, welche vor dieser Zeit gelitten haben, vielleicht nicht wahrgenommen wurden von der Gesellschaft?
Auch in mir löst dieser Virus etwas aus. Auch ich bin wegen all dem fassungslos und spüre die negativen Energien. Ich bin froh, kann ich noch zur Arbeit gehen, da bin ich ehrlich. Auch wenn das, was wir leisten, vieles von mir abverlangt. Aber das ist es nicht, was mir persönlich ALLES abverlangt. Es ist das Standhalten gegenüber mir selbst. Gegenüber dem Anteil meines ICHs, welcher vor diesem Virus mein treuer Begleiter war und nun noch immer ist. Es sind die Kämpfe in meinem Inneren. Gedanken, Gefühle. Empfindungen in der Seele. Es ist die Leere, die Ohnmacht, die immer in mir lauert. Es ist die Dunkelheit, es sind die Gedanken, dass ich ohne Süchte mein Leben nicht aushalten kann. Süchte von denen Niemand etwas weiss, Vielleicht eine Ahnung hat, aber das dunkelste halte ich streng geheim. Von mir ist zusammen mit der auseinandergebrochenen heilen Welt ein gewisser Druck abgefallen. Der Druck mich zu vergleichen. Der Druck mich ständig bemerkbar zu machen, der Zwang mich ständig nach meinem Sinn zu fragen, der Druck einen perfekten Status zu verkörpern. Dazuzugehören, mit dem Strom schwimmen, weil der Mut fehlt sich davon abzuwenden und endlich zu mir selbst zu stehen egal, wie ich bin und egal, was ich in meinem Leben nicht erreicht habe.

Zitat von Lyn:
Es zeigt sich, dass die Arbeit für uns Menschen selbstverständlich, lebensnotwendig und Sinngebend ist.


Du weißt sicher, dass das in der Steinzeit auch schon so war: Kämpfen oder, schlimmstenfalls, von einem wilden Tier gefressen werden oder verhungern. Damals war aber die Natur noch intakt, hoffe ich zumindest.


Zitat von Lyn:
Ich will nicht, dass diese Normalität wieder zurückkehrt.


Ich wünsche mir die Normalität schon zurück, auch wenn ich weiß, dass sie so wie sie war, erst mal nicht wieder kommt. Denn all das Leid der kranken und sterbenden Menschen und die noch nicht absehbaren Folgen sind in keiner Weise besser als die Normalität.
Wenn ich unsere Normalität mal objektiver anschaue, dann erkenne ich, wie gut es uns eigentlich ging/geht (noch?). Wie undankbar oder gedankenlos man oft ist! Wie selbstverständlich man alles hinnimmt, was nicht selbstverständlich ist!
Mein Gott, wie mussten die Frauen nach dem Krieg rackern, um nicht zu verhungern und unseren Wohlstand aufzubauen! Wie gut ist es doch, dass zur Zeit hier (noch?) niemand verhungern muss! Das ist auch die Folge unserer zeitweise harten Arbeit. Auch unser Sozialsystem ist nicht selbstverständlich. Wenn ich da in den Medien jetzt die armen Inder sehe, die nach Hause in ihre Dörfer ziehen. Viele werden vermutlich verhungern, denn es gibt keine Sozialversicherung für jeden.
Man wird erst nachher sehen, welche Spur der Virus hinterlassen hat. Ob das Leid vorher oder nachher größer ist, ob die Normalität vor dem Virus besser war oder nicht. Ob Menschen nach der Krise das Leid anderer besser sehen werden oder ob jeder dann nur noch mehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt sein wird, das wird sich zeigen. Daran kann man dann unsere vorherige Normalität beurteillen.

Zitat von Lyn:
schenkte man ihnen vor diesem Virus wahrhaftige Aufmerksamkeit in dieser erblindeten Gesellschaft? Was ist mit anderem Leid, das nicht durch diesen Virus


Es ist immer einfach, die Verantwortung für eigenes Leiden auf andere zu schieben, z.B. auf die Gesellschaft. Sicher, jeder ist meist mit seinen eigenen Problemen beschäftigt und nimmt sich nicht so viel Zeit für die Probleme der anderen. Da kann jeder sich selbst prüfen.
Aber jeder kann andererseits auch bei sich selbst anfangen und beginnen, regelmäßig anderen zu helfen. Nur so wird die Welt wärmer und verständnisvoller. Anders nicht.
Denn wer soll das denn sein die Gesellschaft? Das ist eine unpersönliche Masse ohne Gesicht, der man leicht alles mögliche anlasten kann. Aber andererseits kann jeder einzelne Mensch einem anderen bewusst helfen, mit dem eigenen Gesicht. Das ist wesentlich unbequemer, sorry, als die Gesellschaft als Schulige an allem Leid anzuprangern.
Wenn man natürlich zupacken will, und die Gesellschaft als Ganzes verändern will, muss man politisch aktiv werden und dafür Zeit investieren.


Zitat von Lyn:
Weil wir dem Planeten Nicht snutzen..


Wir sollten nicht denken, dass diese Welt heil ist. Sie war es nie. Es sind unsere verständlichen Kindersehnsüchte, dass sie heil sein soll. Aber sie ist nur so heil, wie wir sie machen. Oder sie ist es nicht.
Sind Tiere etwa besser als Menschen? Fressen sie sich nicht gegenseitig (auch) manchmal auf? Menschlichkeit ist uns nicht schon mitgegeben. Wir müssen um sie kämpfen und jeder, dem sie am Herz liegt, kann sich täglich darin beweisen.

Zitat von Lyn:
dass ich ohne Süchte mein Leben nicht aushalten kann.


Das ist in der Regel wahrscheinlich ein fataler Irrtum: das Leben aushalten wollen mit Süchten. Im Gegenteil, sie ziehen dich weiter hinunter, schleichend und gut getarnt.

Zitat von Lyn:
endlich zu mir selbst zu stehen egal, wie ich bin und egal, was ich in meinem Leben nicht erreicht habe.


Das ist richtig und gut, zu dir selbst zu stehen und dann mit dir zufrieden zu sein. Das wünsche ich dir.

Alles Gute und liebe Grüße

Zitat von Lyn:
Von mir ist zusammen mit der auseinandergebrochenen heilen Welt ein gewisser Druck abgefallen.


Die Welt war nie heil. Du kannst sie nur heil machen.

Zitat von Lyn:
Süchte von denen Niemand etwas weiss, Vielleicht eine Ahnung hat, aber das dunkelste halte ich streng geheim.


Welche Sucht es auch ist - es gibt für alle Arten von Süchten Selbsthilfegruppen.

Süchte tarnen sich und haben die Menschen, die ihnen verfallen sind und die sich ihnen ergeben, fest im Griff, leider.
Sie gaukeln ihnen Erleichterung vor und gewähren sie womöglich für drei Sekunden.

Aber danach ist der Abgrund, in den sie den Menschen genüsslich hineingezogen haben, nur noch tiefer geworden.

Darüber freuen sich die Süchte, reiben sich die Hände und grinsen hämisch. Denn so können sie gewiss sein, dass sie den betreffenden Menschen fest in ihrer Gewalt haben, leider.
Ihre Botschaft ist: Kein Entkommen.

Aber es gibt einen Ausweg. Das ist ein schmerzlicher Prozess der Selbsterkenntnis, der aber zum Glück und in die Freiheit führt.
Es ist zuerst ein harter Weg, der aus der Härte führt.

Nur du selbst kannst den Schritt in die Freiheit von den Süchten gehen.

Nur du selbst kannst dich entscheiden, eine Selbsthilfegruppe oder eine Therapie in Anspruch zu nehmen.

Ich kann dir nicht helfen, leider.

Nur du kannst dir helfen.

Nur du kannst den ersten Schritt tun.

Liebe Grüße und alles Gute

Zitat von Hoffnungsblick:
Es ist immer einfach, die Verantwortung für eigenes Leiden auf andere zu schieben, z.B. auf die Gesellschaft. Sicher, jeder ist meist mit seinen eigenen Problemen beschäftigt und nimmt sich nicht so viel Zeit für die Probleme der anderen. Da kann jeder sich selbst prüfen.
Aber jeder kann andererseits auch bei sich selbst anfangen und beginnen, regelmäßig anderen zu helfen. Nur so wird die Welt wärmer und verständnisvoller. Anders nicht.
Denn wer soll das denn sein die Gesellschaft? Das ist eine unpersönliche Masse ohne Gesicht, der man leicht alles mögliche anlasten kann. Aber andererseits kann jeder einzelne Mensch einem anderen bewusst helfen, mit dem eigenen Gesicht. Das ist wesentlich unbequemer, sorry, als die Gesellschaft als Schulige an allem Leid anzuprangern

Da verstehst du mich wohl etwas falsch... Ich gebe der Gesellschaft nicht die Schuld an MEINEN Problemen... An Problem oder Leid ist die Gesellschaft nicht der Auslöser oder schuldig zu sprechen.... Nein. Dies wollte ich damit nicht ausdrücken.... Der Gesellschaft gebe ich keine Schuld... Ich hinterfragen einfach meine Empfindungen gegenüber einem System, einer Gesellschaft, was auch immer es ist.... Ich hinterfragedie Werte... Geschätzt habe ich schon immer wenig. Ich brauche nicht viel. Doch mit einigen Wetten kann ich nicht umgehen, mir fehlt oft die Menschlichkeit... Vielleicht ist dies in der Schweiz auch Noch einmal anders als in Deutschland.... Hm.... Ich fühle mich etwas missverstanden, aber ok auch das geht in Ordnung.... Es soll so sein.... Und ja, jeder der krank, ist muss seinen Weg alleine finden. Das ist wahr. Niemand kann schlussendlich helfen

Zitat von Lyn:
mir fehlt oft die Menschlichkeit..


Richtig, ja, das sehe ich auch so.
Nur: Wo kommt sie her?

Sagst du nicht an anderer Stelle, dass wir Menschen auf diesem Planeten gar kein Lebensrecht haben, weil wir ihm schaden?

Wo soll also die Menschlichkeit herkommen, wenn nicht von den Menschen?

Wo kommt die Menschlichkeit also her?

Sie kann nur von denen kommen, die sich bewusst für persönliches menschliches Handeln in einer kalten Welt entscheiden.

Zitat von Lyn:
Vielleicht ist dies in der Schweiz auch Noch einmal anders als in Deutschland...


In der Schweiz? Vielleicht weil die Schweiz reicher ist und daher möglicherweise ein besseres Sozialsystem hat?
Warum ist die Schweiz reicher? Welche Werte und welches Handeln stecken hinter diesem Reichtum?
Wird den Schweizern nicht von Vielen auch knallharter Kapitalismus (Banken) vorgeworfen?

Ja, reiche Länder haben es wirtschaftlich besser. Sie haben dann auch mehr übrig für Kranke und Arme, weil sie sich nicht mehr so sehr dem unerbittlichen Überlebenskampf stellen müssen.

Zitat von Lyn:
jeder der krank, ist muss seinen Weg alleine finden. Das ist wahr. Niemand kann schlussendlich helfen


Ja, es ist wahr, seinen Weg aus einer Krise muss jeder selber finden. Es beginnt mit der eigenen Entscheidung für ein besseres Leben und dem ersten Schritt.

Liebe Grüße und alles Gute

Zitat von Hoffnungsblick:
Sie kann nur von denen kommen, die sich bewusst für persönliches menschliches Handeln in einer kalten Welt entscheiden

Ja dies ist so. Und dies ist das einzige, was ich mier selbst sagen kann, bemühe ich mich zu geben. Menschlichkeit. Verständnis für andere. Da sein für andere. Meine Werte versuchen anderen zu zeigen. Tiefgang und immer ehrlich sein. Anderen zeigen, die ich schätze, dass ich sie schätze. Mit kleinen Dingen. Kleinen Gaben und Aufmerksamkeiten.

Zitat von Hoffnungsblick:
In der Schweiz? Vielleicht weil die Schweiz reicher ist und daher möglicherweise ein besseres Sozialsystem hat?
Die Schweiz scheint reicher zu sein als andere Länder, aber Leistungsdruck ist hoch. In der Schweiz ist nicht alles gut, wenn ich an die Gesellschaft denke. Die Schweiz versteckt sich oft hinter gutem Gerede gegen aussen. Was für ein gutes Sozialsystem wir haben usw. Ja, vieles ist gut. Aber es gibt die Schattenseite... In dieser Situation jetzt kann ich das erste Mal überhaupt hinter Entscheidungen der Regierung stehen und sagen, Ja es ist gut, wie gehandelt wird. Aber vor dem allem... Vor dem Virus. Vor dem Stillstand,war in der Schweiz nicht alles Gut. Das zeigt auch nur schon die Anzahl seg Menschen, welche sich das Leben nahmen....
Hm.... Schwierig Länder zu vergleichen. Jeder kennt ja nur das, worin er lebt. Vielleicht würde ich anders denken, würde ich wo anders Leben? Vielleicht.... Jeder ist geprägt von den Umständen in denen er lebt

Zitat von Lyn:
Und dies ist das einzige, was ich mier selbst sagen kann, bemühe ich mich zu geben. Menschlichkeit.


Ja, liebe Lyn, das ist das Einzige, auf das du dich verlassen kannst: Deine eigene Menschlichkeit, die du zu geben bereit bist.
Dann gibt es die paar Menschen, denen du Gutes tust. Obwohl du dafür nichts erwarten kannst, strahlt deine eigene Wärme dann oft auch auf dich zurück.
Alles geben, nichts erwarten. Das hilft. Und es ist schwer.

Zitat von Lyn:
Tiefgang und immer ehrlich sein.


Das ist ein sehr hoher Anspruch. Selbst kann ich das nicht immer auf allen Ebenen. Da muss ich manchmal mit mir nachsichtig sein. Aber lässig sein wäre nicht gut.
Wenn man die Menschen grob einteilt in die bekannten vier Charaktere: Melancholiker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Choleriker, kann man auch deren vorherrschende Charakterzüge erfassen.
Der Melancholiker hat wenige, aber tiefgehende Freundschaften. Stille Wasser sind tief passt hier. Er liebt den Tiefgang.
Nicht jeder Menschentyp liebt den Tiefgang. Darum kann ich auch nicht in jedem Gespräch Tiefgang suchen oder erwarten.

quote=Lyn]Schwierig Länder zu vergleichen. [/quote]

Ja, das stimmt.
Jedes Land hat wohl Vor- und Nachteile, wie alles in dieser Welt. Es gibt in fast allen Dingen auf diesem Planeten Licht- und Schattenseiten. Das ist gerade die ständige Herausforderung von der Wiege bis zur Bahre: für die Lichtseite zu kämpfen. Das bedeutet, selbst menschlich zu handeln, obwohl es schwer ist. Niemand tut es sonst.
Meistens wollen wir nur das Gute haben und die Schattenseite nicht sehen. Zu akzeptieren, dass z.B. Wohlstand in einer Gesellschaft seinen Preis hat, das fällt Vielen schwer. Viele Menschen fordern nur, wollen aber dafür nicht den Preis zahlen.

Zitat von Lyn:
Jeder ist geprägt von den Umständen in denen er leb


Das stimmt. Andererseits sind die Umstände auch veränderbar. Auch dafür tragen wir die Verantwortung.

Liebe Grüße und alles Gute

März 2020
Die Welt ist in einem Wandel. Augenblicklich hat sich alles verändert. Auf einmal ist es still um uns.
Vergangene Tage wirbelten starke negative Energien in der Luft umher. In jeder Ecke lauerte Beklemmung Angst und Unfassbarkeit.
Gelähmt, dieses Gefühl verspüren nun Millionen Menschen auf der gesamten Erde. Wann gab es dies das letzte Mal, dass die meisten dasselbe fühlen?

Viele fragen sich nun, warum muss dies geschehen? Weshalb haben wir dies verdient? Eine Katastrophe, unser Untergang? Wir denken doch ständig, dass uns nie was Schlechtes wiederfahren kann, dass wir die Könige dieser Erde sind, dass wir Menschen wichtiger sind, als alles andere.
Ich selbst spüre das Leid, welches im Moment überall herrscht und oft erdrückt es mich beinahe. Und trotzdem scheinen im Moment die negativen beängstigenden Gefühle Raum zu bekommen im Aussen und für mich persönlich ist dies nicht nur schlecht. Jedes Gefühl hat nun seine Berechtigung, denn es ist nun ok, wenn man sich nicht gut fühlt. Alle verstehen es, allen geht es ähnlich. Zynisch gesagt, kann man nun all «unerwünschtes» Empfinden auf den Virus abschieben. Nun herrscht nicht mehr jeden Tag eine erzwungene Fröhlichkeit, Heiterkeit. Man MUSS nicht mehr funktionieren und leisten. Es geht nicht mehr darum, wer was erlebt und wer wieviel Spass in seinem Leben hat. Es geht auf einmal nicht mehr darum einen Status vorzuweisen oder dem Strom der Gesellschaft folgen zu müssen. Es geht nicht mehr darum seinen Platz auf dieser Welt zu behaupten. Es geht nicht mehr darum, einen Sinn in der jetzigen Situation zu finden. Es geht nicht mehr darum, dass alles perfekt sein muss.
Es muss nicht mehr alles noch schneller und noch besser werden. Und genau dies alles, nehme ich auch als entlastend wahr. Für mich. Ich fühle mich deswegen nicht besser es ist alles noch da. Und ja, ich bin froh, dass ich noch zur Arbeit gehen kann und dass ich noch die Möglichkeit habe mich mit meinen Liebsten zu treffen auch wenn ich mich da nicht an die Regel halte und an die Empfehlung zu Hause zu bleiben.
Die Angst vor einer Ausgangssperre ist sehr gross. Auch wenn es vielleicht vernünftig wäre. Aber die Vorstellung, dass auf einmal alle Ablenkung von Aussen wegfällt und man gezwungen wird, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, macht mir Angst. Es würde nicht nur für mich schwierig sein. Und alle die, welche nun Leute verurteilen, die auch einmal raus gehen an die frische Luft oder sich auch einmal mit den Liebsten treffen, alle die wissen nicht, wie es sich anfühlt, wenn man mit sich alleine zu sein kaum aushält. Das hat viel mehr als mit Langeweile zu tun.

Ja, vielleicht kann die momentane Situation in Zukunft wahrhaftig eine Chance werden für alle Menschen. Vielleicht ist dies auch eine zu gewagte Hoffnung.
Dies können vermutlich jene Menschen verstehen, welche täglich im Innern gegen sich selbst kämpfen und sich bemühen den Schein nach aussen zu bewahren. Menschen, die ständig denken müssen. Nachdenken über alles sich nicht dazugehörig fühlen und irgendwie einfach immer wieder vom tiefen Empfinden heimgesucht werden, nicht hier auf diese Welt zu gehören. Süchte, Burnout, Depressionen und alle anderen Leiden, für die es unzählige Benennungen gibt, werden vielleicht in der Gesellschaft endlich einmal besser verstanden. Klar, im Moment sind dies ja nicht die «wichtigen Probleme» auf dieser Welt. Im Moment gehören alle Gedanken dem Coronavirus und der Angst, dass alles zusammenbricht, der Angst, dass noch viele sterben müssen. Der Gelähmtheit. Der Unfassbarkeit.

All das Leid auf der Welt ist unglaublich und trifft mich tief und doch bin ich der Meinung, dass es an der Zeit ist, dass unserer Gesellschaft einen Spiegel hingehalten wird. Und vielleicht provokativ ausgedrückt, versucht die Natur nun mit stärkeren Mitteln gegen Menschen uns zu kämpfen. Denn in Wahrheit, bin ich der Meinung, nützen wir Menschen dem Planeten, den wir unseren Planeten nennen, überhaupt gar nichts. Wir gehören nicht zum Kreislauf der Natur. Wir haben uns emporgehoben von dem ewigen Kreislauf des Lebens, dem natürlichen Gleichgewicht vom Bestand der Lebewesen und dem natürlichen Rhythmus. Wir sind nicht mehr weit von der Unsterblichkeit entfernt. Dies glauben wir zumindest.

April 2020
Ruhe, vereinzelte Menschen, Sonne, sanfter Wind, Naturgeräusche. Zig. rauchend auf dem Betonboden sitzend schaue ich in die Ferne. In mir sich legender Stress von vergangenem in den PC starrenden Verharren. In mir Gedanken an meine Liebsten, Wärme. In mir ein lauernder Suchtdruck. In mir Bilder von Ihr, die nun schon vier Jahre tot ist und mich in Gedanken jeden Tag pochend wie ein Schattenwesen begleitet. In mir ein Empfinden, das Tränen, welche jedoch nicht hochkommen auszulösen scheint. In mir eine glättende Woge aus dem Unwissen, dass im Moment bei uns allen eine Ungewissheit wie es mit der über den Haufen geworfene Normalität durch diesen Virus weitergeht.
In mir ein beklemmende Gefühl, weil ich nicht weiss, was ich mit dem morgigen freien Tag anfangen soll, möchte und werde.
Ich kann nun neben mich hinsehen, mich anschauen und dann sehe ich mich hier sitzen und weiss nicht, wer ich bin. Ich schreibe und könnte jeden Unsinn schreiben. Ich schreibe um mir selbst einen Halt zu geben.

April 2020
Meine Süchte machen mich müde. Jetzt befinde ich mich in einer Phase in der ich müde bin von mir selber.
Wenn ich an mein bisheriges Leben denke, lebe ich schon seit 10Jahren mit einer Sucht.
Sie wandelte sich ständig aber war in jedem Augenblick da. Real wie mein Atem.

In diesen Jahren schöpfte ich daraus Kraft, Mut, Vertrauen, Geborgenheit, Lebenssinn, Innere Stärke, Genugtuung, Akzeptanz, Pausen von meinen Gedanken und Gefühlen, Ablenkung und Sicherheit. Ich erschuf mir Dank der Sucht ein Fundament, auf dem ich stehen kann.

Es gab immer wieder Phasen von Widersprüchen geprägt. Phasen, Momente und Augenblick in denen ich mich dafür hasste. In denen ich schreien wollte um mich treten und diese Verdammte selbstschadenden Verhalten für immer den Rücken zu kehren und doch wusste ich gleichzeitig tief in mir drin, ich brauche es. Ich kann nicht anders. Ich versuchte darüber zu reden, ich liess mich auf verschiedenste Therapien ein.
Doch dann kam der Punkt nach unzähligen Klinikaufenthalte an dem ich spürte, es bringt nichts. Die Therapien, Klinikaufenthalte bringen mich zwar weiter, geben mir neue Hoffnung aber die Süchte bleiben.

Also hörte ich auf über meine Süchte zu reden und wollte es endlich ohne Klinikaufenthalte aushalten, mein Leben. So begann das heimliche hegen und pflegen meines inneren dunklen Teils. Fluch und Segen in einem.
Und daneben begann ich irgendwie mir ein Leben aufzubauen. Es folgte die erste Chance auf eine Lehrstelle, der Suizid meiner lieben Freundin, zwei Jahre Ausbildung unter schwierigen Umständen. Hochs und Tiefs. Licht und jeden Verdammte Tag Momente von tiefdunkelstem Schwarz.
Mein Leben entwickelte sich immer weiter. Doch mein Inneres?

14.April 7.00
Vielleicht tut sich in dieser Kriesenzeit, in welcher sich die ganze Welt befindet, auch in meinem Inneren was. Heute Morgen voller erdrückenden Gefühlen aufgewacht. Will ich so weiter machen?
Ist es nun an der Zeit mich wahrhaftig meinem Ich zu stellen. Aufhören mir jeden Abend zu schaden?
Ich will die Bulimie nicht mehr in meinemLeben.
Vielleicht gelingt es mir den Versuch zu starten, nur für ein paar Tage nicht dem erbärmliche 0Verschlingen von Nahrung und dem Auskotzen der Energie, dem Auskotzen aller Last, zu verfallen. In diesem Augenblick, ja möchte ich dies angehen. Im Wissen, dass der Moment heute wieder kommen wird, dass ich meine Tagesmotivation genau aus diesem Drang ziehen werde und einzig diesen Moment herbeisehne, des Fallen lassens.

16.April
Jetzt ist alles gerade gut so wie es ist. Ich habe gut gearbeitet und viel geleistet, die Sonne erfreut mich, ich fühlte mich heute wohl in meiner Haut. Und doch gelingt es mir nicht stark zu sein und einfach endlich den Mut zu fassen auf meine alltäglichen Abendrituale bewusst zu verzichten. Vielmehr bin ich froh, bin ich nun alleine und wird niemand mich hindern. Ach wenn ich an gestern und vorgestern und den Abend vor vorgestern denke, an denen ich nach dem täglichen Fressen und Auskotzen, nur noch weinend an meinem Küchenfenster sass, mich in dieses Gefühl hineinfallen liess aber mit dem beruhigenden Wissen, dass ich bald von den Tabletten und Alk. nur noch erschöpft gedankenlos ins Bett fallen kann. Ich spüre das Verlangen nach genau all dem. Wie abscheulich. Als würde ich jeden Tag vergessen, dass ich jeweils auch einen Hass und Selbstverachtung danach empfinde und es sich anfühlt als würde ich Ertrinken. Ich scheine diese Empfindung jeden Tag zu vergessen. In Gedanken ist es mir bewusst, aber gefühlsmässig nicht Real. Jetzt. Ich will es so und ich will mich nicht dagegen wehren nur weil mein Verstand mir sagt, du bist krank oder du sollst aufhören Dier zu Schaden, es macht dir früher oder später alles kaputt..... Ich Will es einfach. Und vielleicht fehlt mir etwas wofür es sich für mich ganz ganz tief im Herzen und Seele lohnen würde.

30.4.2020
Dumpf pocht es in mir drin.

28.5.2020
Bei der Arbeit herrscht eine zurückhaltende beklemmende, frustvolle Spannung. Schwankend umhüllen mich diese Energien. Es brodelt schon vor dem Lockdown während der Corona Zeit, es durchmischte sich mit neuen nieder drückenden Schwingungen während die Welt stillstand und es zu einem Lockdown kam und nun inmitten des Aufatmens und zurückkehren der Normalität scheint das vielleicht Unausgesprochene manchmal hastig aufzubrechen.

29.5. Die Versuche mich am Positiven festzuhalten

Ich mag meine Unterstiftin sehr. Ihre Tiefe trotz ihrer jungen Jahre, , ihre liebevolle Art und Zuneigung mir gegenüber. Es wird mit warm ums Herz, wenn ich spüre, dass Sie einen Halt in mir sieht, es macht mich stolz, wenn ich spüre, sie sieht zu mir auf im Sinne von, dass ich sie mit meinem Wissen und Können unterstützen kann.

Ich mag kleine Anerkennungen von anderen bei der Arbeit, wenn sie mich wahrnehmen. Ich mag es wenn mich jemand anlacht, mich berührt durch einen freundschaftlichen Stupser oder gar eine Umarmung.

Ich fühle mich gut, wenn ich ein Werkstück kreiere und positive Feedbacks bekomme. Freude, Begeisterung, Staunen von anderen über etwas, was ich geschaffen habe, sei es von Kunden oder Arbeitskollegen. Es tut gut zu hören, ich hätte einiges drauf ich könne etwas.

Ich bin unendlich dankbar meine zwei lieben Freunde ohne, die ich es kaum eine Woche aushalten, in meinem Leben habe. Es fühlt sich an wie Familie.

Ich liebe meine Eltern unendlich, die immer für mich da sind.

Ich bin auch unendlich dankbar um alle Menschen die in meinem Leben da sind, sei es in ferne aber im Herzen, oder in der Nähe. Menschen es kommen mir einige in den Sinn,die mir zuhören, da sind, mich zum Lachen bringen, berühren, gut tun, Gemeinsamkeiten mit mir teilen, ermutigen, zuhören, mit mir schreiben, Sorgen mit mir teilen, oder auf sonst eine Art und Weise mein Herz berühren.

Wenn ich dies mir in Erinnerung holen kann und gleichzeitig dazu fühlen kann, spüre ich, ich bin nicht alleine. Es gibt soviel Gutes. Und dies immer wieder zu spüren, manchmal nur kurz. Manchmal gefühlt viel weniger als das Schwere. Das erdet mich.

Hallo Lyn, ich finde es gut, dass du schreibst.
Habe gelesen, dass es Menschen, die Tagebuch schreiben, in einer Untersuchung besser ging als einer Vergleichsgruppe, die es nicht tat. Habe auch selbst sehr viel Tagebuch geschrieben und das hat mir langfristig sehr geholfen.

Du weißt, dass ich dir gegen deine Sucht nicht helfen kann. Nur du selbst kannst dir helfen, dadurch, dass du dir weiterhin Hilfen oder auch eine Selbsthilfegruppe suchst.
Du weißt auch, dass du selbst die Verantwortung für dein Leben trägst und niemand anderer sie dir abnehmen kann.


Zitat von Lyn:
Und vielleicht fehlt mir etwas wofür es sich für mich ganz ganz tief im Herzen und Seele lohnen würde.


Da musst du wissen, dass es Arbeit und sehr sehr sehr große Ausdauer kostet, das Leben zum Positiven zu verändern.

Den Anonymen Alk. hift gegen den zwingenden Griff der Sucht nur Spiritualität. Nur spirit ist stärker als sprit.


Zitat:
quote=Lyn]und doch bin ich der Meinung, dass es an der Zeit ist, dass unserer Gesellschaft einen Spiegel hingehalten wird. [/quote]

Das tun Viele und zwar schon immer. In allen Zeiten gab es Probleme und in allen Zeiten gab es Menschen, die der Gesellschaft einen Spiegel hingehalten haben. Wenn man dann politisch aktiv wird und sich voll und ganz für die Verbesserung der Gesellschaft einsetzt - gut.
Oft ist es aber nur ein Vorwand. Ein Vorwand dafür, dass man selbst nichts ändern muss. Dann bedeutet eine solche Aussage: Ich Arme bin krank, weil die böse, schlechte Gesellschft mich krank macht. Aber das könnten Tausende seit tausenden von Jahren sagen. Es ist eine Entschuldigung vor sich selbst: Die anderen (die Gesellschaft) sind schuld.
Ein solcher Gedanke bringt absolut nichts. Es verändert nichts.
Wer anderen einen Spiegel vorhalten will, sollte zuerst selbst hineinschauen.
Willst du die Welt verändern, musst du dich selbst verändern. Welcher kluge Mensch hat diesen Satz gesagt?
Sich selbst zu verändern ist sehr unangenehm. Der Gesellschaft die Schuld geben ist sehr sehr einfach.

Dass du es schaffst, für dich selbst und deine Lieben den schweren Kampf gegen die Sucht zu gewinnen, das wünsche ich dir.

«Ich bin stolz auf dich.» Worte, die so richtig guttun. Es wohl jedem Menschen warm ums Herz werden lassen. Worte der Anerkennung, der Wertschätzung und Liebe. Worte, die auch mich beflügeln, wenn sie mir gelten.
Und doch frage ich mich, warum löst es nach dem beflügelten erregten Empfinden einen bitteren Nachgeschmack von Einsamkeit in mir aus?

Ich hörte diese Worte in den letzten drei Wochen von vielen Leuten in meinem Umfeld. Ich freute mich darüber. Ich weiss, was ich bis jetzt geleistet habe, ich weiss wie sehr ich mich all die Jahre bemüht habe und die Belohnung von den Worten «Ich bin stolz auf dich» lassen mich dankbar sein. Dieses annähernd beschwingte Gefühl rufe ich immer und immer wieder ab. Immer und immer wieder, schiebe den Nachgeschmack, der sich aufdrängt weg und geniesse. Geniesse diese Empfindung solange bis der Nachgeschmack Überhand gewinnt. Bis es mir wieder nicht mehr gelingt diese positiven Gefühle in mir hervorzukramen.

Der Nachgeschmack- bitter und verwirrend. Ich sehe mich- ein Abbild wie andere Menschen mich sehen. Ich verstehe, was sie an mir schätzen, ich fühle, was sie mir geben und warum ich soviel Anerkennung und Liebe bekomme. Viele Menschen zeigen mir dieses Bild von mir auf. Ein liebenswerter Mensch. Sie lehren mich immer mehr, mich als das anzunehmen. Und ich lerne all das, was ich von vielen Menschen an Wertschätzung und Liebe bekomme anzunehmen.

Doch ich sehe mich auch so, wie ich bin, wenn mich Niemand mehr «sehen» kann.
Und dieses Abbild meiner selbst, würde das Bild von meinen Liebsten, von meinen Arbeitskollegen, einfach von allen zerstören. Die Wahrheit ist, ich möchte gesehen werden, ich möchte gehört werden. Ganz. Vollständig. Mit all meinen Facetten. Auch mit meinem Kampf. Nicht nur oberflächlich. Tief. Und die zweite schmerzende Wahrheit, dass es vermutlich nie möglich sein wird so gesehen zu werden, wie ich es vielleicht bräuchte.

Die Worte «Ich bin stolz auf Dich» machen es unmöglich denjenigen Menschen, welche stolz auf mich sind zu zeigen, was ich auch noch bin. Stark ja, aber insgeheim unheimlich zerbrechlich. Einige Menschen wissen, dass es mir manchmal beschissen geht, sie wissen auch, dass ich oft kämpfen musste. Doch sie wissen nicht, dass ich täglich in meinem Sumpf versinke, noch immer. Sie wissen nicht, dass ich mir oft wünschte tot zu sein. Sie wissen nichts von meinen Süchten und kennen meine Einsamkeit nicht. Sie wissen nichts von meinen vielen Tränen. Sie wissen nicht, dass mich oft die Trauer überkommt. Sie wissen nicht, dass es seit bald 10 Jahren nie eine Phase gab, in der ich mich aufhörte selbst zu verletzen- und dies immer wieder auf neue Arten, weil ich nur so mit diesem Machtgefühl immer wieder die Stärke in mir bewahren konnte um weiterzugehen. Sie wissen nicht, dass ich meinen Körper hasse, sie wissen nichts von meinen quälenden Gedanken, welche mich ständig runterziehen wollen und mir den Glauben an meinen Lebenssinn streitig machen. Sie wissen nicht, dass ich oft durchdrehen könnte, weil mir Berührungen fehlen. Physische Berührungen. Sie wissen nicht, dass das was mir am nächsten steht, eine Sucht ist. Sie wissen nichts von meinem Schamgefühl. Sie wissen so vieles nicht.

Dies tut mir oft sehr weh. Immer wieder kommt dieser Tauchgang in das Hinterfragen von mir selbst. Und verbunden immer wieder mit dem Wunsch gesehen werden wollen und der Ohnmacht, dass es nicht geht. Ich halte diese Phase jedes Mal aus und atme auf , wenn ich wieder an den Punkt komme, an dem ich begreife, dass es nicht wichtig ist, nicht notwendig, jemandem, der mich auf meinem Lebensweg begleitet, mein Innerstes zu offenbaren. Ja, dass es sogar besser ist, wenn niemand davon erfährt, weil ich Stärke auch daraus ziehe. Ich atme durch, ab diesem Moment, in dem ich begreife, dass meine Probleme auszuhalten sind. Das Machtgefühl über mich selbst ist stark. Es spiegelt sich in einer Art Hoffnung, dass irgendwann mein Körper ganz von alleine geht.

Und dann wende ich mich wieder der Liebe von und zu meinen Mitmenschen zu.

Hallo Lyn, das verstehe ich, dass du dich nicht jedem so zeigen kannst, wie du wirklich bist.
Aber das ist bei den meisten Menschen so, schon immer.
Man muss unterscheiden können:
Wem kann ich mich so zeigen, wie ich wirklich bin - das sind meist wenige Menschen, manchmal nur einer - , und bei wem kann ich nicht mein Inerstes zeigen. Das hat mit den unterschiedlichen Ebenen von Nähe und Akzeptanz zu tun. Im Beruf ist es z.B. sehr wichtig, dass man sich auch abgrenzen kann. Nicht jeder ist an Innersten anderer Menschen interessiert.

Schön, dass du gelobt wirst für deine Leistungen. Ja, mit Dankbarkeit reagierst du am besten darauf.

Andererseits darf man sich von Lob und Tadel anderer nicht abhängig machen. Wichtig ist, dass du selbst dich wertschätzt.

Zitat von Lyn:
Sie wissen nicht, dass das was mir am nächsten steht, eine Sucht ist. Sie wissen nichts von meinem Schamgefühl. Sie wissen so vieles nicht.


Bedenke, dass auch du von den inneren Kämpfen, Wünschen und Sehnsüchten anderer oft nichts weißt. Nicht jeder vertraut dir, genauso wenig wie du es tust.

Solange du mit der Sucht kämpfst, wirst du davon in Anspruch genommen.
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Ich las gerade wieder alles durch. . Bin ich das, die so fühlt? War ich das? Bin ich es noch immer? Ich habe mich etwas von hier entfernt, weil ich immer im Gleichen drehte... Ich drehe noch immer im Gleichen.... NUR Ist es anders. Es scheint nicht wichtig. Ich bin nun einfach. Noch immer mit dem selben Kampf. Mit den gleichen Gedanken. Aber was bringt es ständig von den selben Empfindungen zu schreiben? Hm.... Nicht weiterkommen..... Geht es euch ähnlich? Vielleicht liess dies hier auch Niemand mehr. Ratschläge erschöpft... Immer alles gleich. Ich schreibe, weil ich mich alleine fühle. Weil ich immer und immer wieder im gleichen drehe und drehe.... PLATZ IN MEINEN Gedanken brauche.... Aber auch das sinnlos? Ich funktioniere weiter. Gebe nicht auf. Genkesseschöne Momente. Verflucht mich jeden Tag, wenn ich alleine Lebe. Geniesse mein Kampf. Hasse mein Kampf. Bin da für andere. Nehme ich nicht allzu wichtig. Bulimie. Alk.. Daneben ein ganz normales Leben. Am Abend wünschte ich aufhören können zu funktionieren. Am Morgen funktioniere ich weiter. Ich liebe, ich tue, ich lasse sein. Aber ich fühle mich trotzallem nicht am Leben....

Zitat von Lyn:
Hm.... Nicht weiterkommen..... Geht es euch ähnlich?


Willst du denn weiterkommen?

Ja eigentlich schon.... Nur WIE, weiss ich nicht.... Ich drehe vor mich hin. Ich geniesse Schönes und verabscheue mich gleichzeitig. Ich weiss nicht, was ich will. Ich weiss, dass ich 100%gebe im Beruf. Und überall. Und ich weiss, dass vieles nicht richtig läuft, wenn ich am Abend alleine bin. Es gibt GUTES und es gibt viel Schlechtes.... Hm mittendrin habe ich keine Zeit auf mein Herz zu hören.... In Mitten des Guten und Schlechten bin ich einfach und funktioniere....

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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