Es ist schon bei mir angekommen, dass du mir anrätst mir Hilfe zu holen.
Ich hatte heute erneut ein Coaching bei meiner Jobcoach Betreuerin. Die Momentane Situation im Ausbildungsbetrieb ist, beide Floristinnen sind schwanger und werden nach meinen Abschlussprüfungen im Juni ausfallen. Es geht da eine Tür für mich auf. Vermutlich kann ich dort bleiben. Alle, die mich irgendwie begleiten auf meinem Weg haben Freude, dass es mir so gut geht. Dass in den letzten bald vier Jahren alles so gut aufgegangen ist und sich zum Guten gewendet hat. Dass die Arbeit eine Ressource für mich werden konnte.
Sie sprach heute noch einmal die Zeit an im vergangenen Jahr, in der ich in eine Depression schlitterte und erklärte mir noch einmal, warum sie so handeln musste und ohne mein Wissen die Psychologin und die IV informiert hatte und so mit eine Welle von äusserem Druck: Es muss nun wieder besser werden! ausgelöst hat. Ich konnte ihr schildern, dass ich mit ihr wohl hätte reden können, aber fühlte, dass ich nicht mit ihr reden darf. Sie spürte dies damals und war gleichzeitig an das vorhandene System gebunden. Ich spürte, dass sie gerne mehr dagewesen wäre und dass sie jetzt da sein möchte. Sie versprach mir, dass nun alles bei ihr bleiben würde, was ich ihr anvertraue. Ich glaube es ihr, doch nun ist es wie zu spät, mich ihr zu öffnen Ich kann das nicht mehr. Auch wenn ich wollte. Es brach damals auf, doch nun ist alles wieder so tief in mir vergraben, dass ich es nicht übers Herz bringe, mich zu öffnen, hinzustehen und zu sagen : Ich brauche vielleicht doch mehr Hilfe. Es auch selbst mir nicht eingestehen kann. Dieses Gute, was ich in den letzten Jahren aufgebaut habe, was andere sehen, in Frage zu stellen.
Seit 17 Jahre eine lange Zeitspanne , in der ich in vielen Psychiatrien war, immer wieder Rückschläge, immer wieder weitergemacht. Dann eine gute Wende im 2014, als ich bei meiner Freundin zwei Jahre lang in ihrer Tierpension mitarbeiten konnte. Klar auch da gab es keine Zeitspanne, in der ich Suchtfrei lebte. Zwischenzeitlich erneut ein Abrutsch in die Magersucht Wieder in eine Klinik. Aber das Wissen um den Halt von der Arbeit bei meiner Freundin und den Tieren, gab mir Kraft und Motivation. Ich konnte die Arbeit bei ihr wieder aufnehmen und es sah auf einmal so aus, dass ich mit Hilfe der IV einer richtigen Lehrstelle näher komme. Trotzallem lebte ich mit Suizidgedanken. Es war nach einem von der Bulimie gezeichneten Abend, nach einer Nacht in der ich es laut aussprach, dass ich jetzt einfach sterben möchte, es war an dem Tag danach, als ich in die Tierpension gefahren bin und erfahren musste, dass Sie sich vergangenen Abend das Leben nahm. Dunkel. Doch nur ein paar Wochen später im Jahre 2016 begann meine Schnupperwoche in einem Lehrbetrieb, welcher ein Ausbildungsplatz für mich frei hat. Die erste Chance seit langem. Ein halbes Jahr später begann ich die Ausbildung. Nichts habe ich verarbeitet. Einfach weggesperrt. Die Sehnsucht auch zu sterben war stärker denn je. Ich verletzte mich häufiger denn je, ohne dass es jemand mitbekam. Ich gab mir das versprechen: Zwei Jahre die Ausbildung durchzuziehen. Dann kann ich alles beenden. Es war auch der Zeitpunkt im dem ich beschloss von Zuhause auszuziehen. Bevor die Ausbildung begonnen hatte, zog ich in meine erste eigene Wohnung.
Es wurden zwei Horrorjahre mit Mobbing vom feinsten Niemand konnte sich wehren. Ich wusste Niemand darf sich einmischen, sonst wird e nicht möglich sein, die Ausbildung zu beenden und dann hätte ich sowieso meinem Leben ein Ende gesetzt. Das war für mich klar. Also alles durchstehen. Und ich habe es durchgestanden. Ich entwickelte eine unbändige Macht in mir. All meine Liebsten merckten, dass es mir nicht gut geht, aber sie trugen mich. Immer wieder am Ende. Aber ich habe es durchgestanden. Erst gegen Ende bekam ich Hilfe und lernte meine Jobcoachbetreuerin kennen. Sie gab mir grosse Unterstützung. Dann waren die zwei Jahre zu Ende und die Prüfung schloss ich sogar als beste ab. Obwohl mein Versprechen nun zu ende war, machte ich weiter. Ich bekam 2018 eine Lehrstelle für die Zusatzlehre und dies an einem wunderbaren Ort Ich kämpfte weiter. Dann im vergangenen Jahr schien mich alles einzuholen. Der Suizid, die zwei Horrorjahre, keine Kraft mehr. Es war genug. Depression. Dann der Druck, es muss mir wieder besser gehen Und so wurde auch diese Kriese überstanden Und nun stehe ich da und alle sind stolz für meine Entwicklung. Für meinen Durchhaltewillen. Und ja, ich stehe an einem erfolgreichen Punkt, an dem ich noch nie stand in meinem Leben. Man könnte sagen, ich komme langsam an Habe bald endlich eine Ausbildung absolviert und kann in die freie Wirtschaft eintretten und arbeiten, wie es alle Menschen tun Und ja, ihr wisst ja, dass es in mitten dieses Kampfes auch immer wieder Gutes für mich gab. Es ist ja nicht andauernd schwarz. Und doch gab es auch in den letzten vier Jahren keine Zeitspanne, in der mich die Bulimie nicht fest im Griff hatte. Aber das weiss Niemand. Hätte ich zum Beispiel heute meiner Jobcoach begleitung gesagt, ja ich bin stolz auf was ich alles geschafft habe, auf meinen Weg, aber wären sie auch stolz oder würden sie sich für mich freuen, wenn sie wüssten, dass ich jeden Abend in Dunkelheit abdrifte, Jeden abend fressen und erbrechen muss Wein trinke Gegen Gedanken ankämpfe: ich will nicht mehr auch wenn ich mal angenehme Phasen erlebe? Wie wäre dann das Bild von mir?
Ja, Akinom, ich muss mich aus meinem Gefängnis befreien.... Müssen, WOllen, nicht können... Keine AHnung. Ich möchte Türen öffnen. Doch ich vergrabe den Schlüssel dazu in mir...
Es hilft wenn jemand zuhört... und dies auch tut, auch wenn ich irgendwie Hilfe nicht wirklich anzunehmen scheine. Im wirklichen Leben, würde ich dir nun auch das Gefühl geben wollen, dass schon alles ok ist, dass du dich nicht zu sorgen brauchst und ich würde Dich überzeugen mit meinem Lachen, meiner AUsstrahlung, dass ich alles im Griff habe und dass alles gut ist. Ich würde alles tun, damit du denkst, es ist alles nicht so traurig, wie du dachtest, sie macht dies alles gut und es geht ihr im Grunde gut. Sie ist stabil.... Im realen Leben, muss ich bei anderen Menschen, die für mich da sind am Ende eines Gespräches oder eines Treffens immer alles zum Guten wende....
Hier möchte ich diesem Gefühl, dieser Pflicht nicht nachgehen... und ich bin froh, dass dies in Ordnung geht...
Entschuldigt die REchtschreibefehler Ich schrieb sehr schnell und achtete nicht drauf, ob jeder Satz korrekt formuliert ist...
15.01.2020 17:00 •
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