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Hallo in die Runde,

ich bin Frührentnerin und muss daher nicht früh aufstehen. Ich schlafe ausreichend, wohl sogar mehr als andere, da ich mich oft Mittags auch mal hinlege.

Ich hab das Problem, dass ich morgens um 7 Uhr/8 Uhr ausgeschlafen bin, aber trotzdem nicht aus dem Bett komme und lieber noch schlafen würde. Ich bin aber nicht mehr müde und schaffe es trotzdem nicht, aufzustehen. Nach einer guten Stunde Dösen stehe ich dann endlich auf. Das geht mir so gegen den Strich. Kann man das wohl als depressive Phase bezeichnen? Hat jemand eine Idee wie ich dem entgegenwirken kann? Ich gehe gerne morgens spazieren, wenn ich es doch mal schaffe aufzustehen und so ein Spaziergang macht mir sehr viel Spaß. Und trotzdem ist das für mich kein Antrieb aufzustehen. Da kann der schönste Sonnenschein sein. Ich würde mich freuen, wenn Ihr Ideen habt, wie ich es schaffe, mich selbst zu motivieren morgens.

Ich bedanke mich schon jetzt für Antworten und grüsse herzlich in die Runde

27.09.2021 16:01 • 01.10.2021 #1


21 Antworten ↓


Du hast bestimmt leichte Depressionen. Ich kenn das, ich bin bis nachmittags im Bett geblieben.

Da hilft nur Therapie in Begleitung mit Antidepressiva.

Hast Du denn nun doch eine Therapie wg. Deiner Angst etc machen können, Du erwähntest, dass die Psychologin so lange Wartezeiten hat?

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Ich komme nicht aus dem Bett

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Ich finde, je früher desto schöner der Spaziergang, am besten kurz nach Sonnenaufgang dann noch ne Tageszeitung und Brötchen holen und wieder nach Hause herrlich
Einfach mal machen, Wecker auf 06:30 und dann los

Zitat von California1:
Ich finde, je früher desto schöner der Spaziergang, am besten kurz nach Sonnenaufgangdann noch ne Tageszeitung und Brötchen holen und wieder nach ...


Bitte?

Wir sind in einem Forum für psychisch kranke Menschen, es hindert sie an ihrem Tagesablauf, da hilft auch ein Wecker nicht.

Lebst du alleine ?
Kannst du dich sonst mit jemandem verabreden zu einem Spaziergang ? Stelle dir den Wecker, wann du aufstehen möchtest,
wach wirst du ja von alleine früh.

Ich komme zwar auch erst später aus dem Bett, aber ich brauche dann noch ewig, bis ich mich dann wasche und anziehe.
Laufe dann noch so ungeniert herum, schlürfe einen Cappu oder schaue erst ins Forum, bevor ich dusche.
Kann schon mal ne Stunde bei draufgehen.
Wenn mein Mann von der Frühschicht kommt, bin ich allerdings schickilucky.

Zitat von portugal:
Bitte? Wir sind in einem Forum für psychisch kranke Menschen, es hindert sie an ihrem Tagesablauf, da hilft auch ein Wecker nicht.

Die Antwort war sicher ein bisschen unbedacht gewählt von @California1
Wenn auch sicher nett gemeint.

Ein Wecker wird nicht zwangsweise helfen.


Zitat von Orangia:
Lebst du alleine ?

Die Frage finde ich gar nicht mal so verkehrt.
Wenn's schlimmer war und ich gar nicht aufstehen wollte/konnte war ich froh, dass mich zumindest meine Partnerin aus dem Bett gezwungen und unter die Dusche gesteckt hat.
Einmal frisch geduscht ging es tatsächlich, ich war halt da.
Ohne wäre ich sicher liegen geblieben oder hätte die Sache anders angehen müssen.

@123syke Wenn der Spaziergang dich nicht genug motiviert aufzustehen, wie wäre es mit etwas kleinerem ?
Muss ja kein ausgedehnter Spaziergang sein. Vielleicht erst mal der Weg bis zum nächsten Zeitungsladen ?
Oder zum Briefkasten, die Zeitung zu holen um sich dann mit einem Kaffee zu belohnen ?

Hast du Haustiere?
Müssen die beschäftigt werden ? Wie wäre es mit morgendlicher Zeit für die Tiere die du einplanst, sofern sie dich motivieren können?

Also sie findet es doof so lange im Bett zu bleiben und geht gerne spazieren. Und deswegen die kleine Motivation den Spaziergang NOCH attraktiver zu gestalten

Zitat von California1:
Also sie findet es doof so lange im Bett zu bleiben und geht gerne spazieren. Und deswegen die kleine Motivation den Spaziergang NOCH attraktiver zu gestalten


Sie findet es ''nicht doof'', sondern

''und schaffe es trotzdem nicht, aufzustehen''.

Jeder Depressive weiss, was sie damit genau meint. .

Ich stehe noch längst nicht auf wenn ich wach bin, warum sollte ich, außerdem gehe ich sehr spät ins Bett und schlafe morgens lange.

Ich trinke im Bett gemütlich meinen Kaffee, dann lese ich, dann begebe ich mich ins Forum, dann erledige ich etwas Haushalt, das geht viel besser wenn ich noch nicht stadtfein bin.

So gegen 11 dusche ich dann.

Zitat von California1:
Also sie findet es doof so lange im Bett zu bleiben und geht gerne spazieren. Und deswegen die kleine Motivation den Spaziergang NOCH attraktiver zu gestalten

Mag ja sein, aber doch nicht mitten in der Nacht um 6.30 Uhr .
umsonst ist sie sicher nicht berentet.

Ich brauche immer anderthalb Stunden und ohne Kaffee geht es nicht. Mein Hund ist mein Motivator, ich könnte es nicht ertragen, ihn leiden zu sehen. Ich hatte schwere Depressionen diagnostiziert und auch gerade ist es sehr schwer,zumal ich sehr schlecht schlafe, aber ich muss raus. Auch einkaufen, es kann keiner abnehmen, da ist niemand. Schlafe notfalls weniger und schleppe mich durch den Tag. Hauptsache, mein Hund. Er bedeutet mir alles und hilft mir durch die feste Struktur und wir haben uns. Ich zwinge mich. Ja, das geht auch mit Depressionen, auch, wenn man denkt, es geht nicht. Sonst gerät man immer mehr in den Strudel, wenn man sich nicht zwingt und dann irgendwann geht gar nichts mehr. Alleine, wenn Licht fehlt, dann Vitamin D Mangel etc, es wird dann immer schlimmer.
Nimm dir doch deine Zeit morgens und geh dann los spazieren mit einem festen Ziel. Das fand ich keine schlechte Idee sich mit konkreten Zielen zu motivieren. Das lernt man auch so in der Therapie. Nicht jeder verschreibt sofort Antidepressiva, in diesem Stadium kannst du noch sehr viel selbst Entgegenwirken. Eine Tageslichtlampe morgens wäre auch gut.

Zitat von 123syke:
Das geht mir so gegen den Strich.

Das ist gut! Diese Energie kannst du umleiten indem du sie in kleine realistische Ziele umsetzt und nicht darin verschwendest, dich über dich selbst zu ärgern.

Zitat von California1:
Ich finde, je früher desto schöner der Spaziergang, am besten kurz nach Sonnenaufgang dann noch ne Tageszeitung und Brötchen holen und wieder nach Hause herrlich Einfach mal machen, Wecker auf 06:30 und dann los

D.as ist auch was für mich. Herrlich, morgens Früh aufstehen und im Urlaub bin ich mit dem Rad ganz
Früh in die berge gefahren, danach an einem See verweilt, die Seele baumeln lassen. Dann ab zum Bäcker und dann gefrühstückt.

Morgen stehe ich auch Früh auf, ich habe drei Tage frei. Meine Freundin kommt zum Frühstück, da
freue ich mich drauf.

Die meisten depressiven Menschen kommen schwer morgens aus dem Bett und sind in der früh antriebslos. So ist es bei meinem Mann auch.
Ich leide selbst auch an Depressionen, aber ich bin ein absoluter Frühaufsteher, momentan stehe ich um 5:30 auf, das macht mir überhaupt nichts, könnte dann sofort Party machen. Dafür läuft bei mir ab 13/14 Uhr bis zum zu Bett gehen kaum noch was.

Zitat von portugal:
Wir sind in einem Forum für psychisch kranke Menschen, es hindert sie an ihrem Tagesablauf, da hilft auch ein Wecker nicht.


Doch, doch! Das kann tatsächlich funktionieren - auch bei Depressionen. Und zwar wenn man den Wecker so weit wegstellt, dass man aufstehen muss, um ihn auszumachen. Besonders gut funktioniert das mit einem fiesen alten Radiowecker mit diesem markanten, unharmonischen, digitalen, kratzigen Klingelton. Ist man erst einmal auf, dann geht es zumindest leichter.

Das lässt sich auch gut für eine schrittweise Veränderung nutzen. Wenn die TE um 7/8 Uhr wach ist, aber vor 9 Uhr nicht aus dem Bett kommt, dann den Wecker auf beispielsweise 8:50 stellen. Morgen, übermorgen auf 8:40 und so weiter. Auf diese Weise habe ich depressive Bettlägerigkeit gemeistert.

Zitat von Spaceman:
Wenn die TE um 7/8 Uhr wach ist, aber vor 9 Uhr nicht aus dem Bett kommt, dann den Wecker auf beispielsweise 8:50 stellen. Morgen, übermorgen auf 8:40 und so weiter. Auf diese Weise habe ich depressive Bettlägerigkeit gemeistert.


Du haettest mir einen Geldsack auf die Tuerschwelle stellen koennen, ich waer nicht aufgestanden.

Klar, nicht jede Depression ist gleich. Ich sage auch nur, dass die Idee nicht so abwegig ist, wie es zunächst scheint.
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Auch mit schwerer Depression muss man in die Küche laufen um Wasser zu holen z. B. Oder zum Klo laufen und auch mit Angst sich zum Supermarkt schleppen und zitternd in ner Schlange stehen, außer, man hat jemanden, der einem das alles abnimmt, was den Zustand nicht wirklich verbessert. Und auch in der Klinik muss man zur Blutabnahme, zum Arztgespräch etc und den Therapien. Man würde verhungern, wenn man gar nicht mehr aus dem Bett käme. Der Appetit ist idR bei starker Depression vermindert, aber, wenn man etwas möchte und nicht verhungern möchte oder das es noch schlimmer wird, muss man aufstehen. Wenn man alleine ist und keiner einem Dinge abnimmt, hat man dann die Wahl und man kann, wenn auch vermindert.

Zitat von Kind-in-mir:
Auch mit schwerer Depression muss man in die Küche laufen um Wasser zu holen z. B. Oder zum Klo laufen und auch mit Angst sich zum Supermarkt ...

Schwierig.
So schlimm war meine Depression nicht, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die die Nahrungsaufnahme verweigern, weil sie die Energie nicht dafür aufbringen können. Zumindest kenne ich die Macht dieser antriebslosigkeit, die einen geradezu hilflos überschwemmt, und kann mir vorstellen wie es ist, dieser hilflos ausgeliefert zu sein. In einer Klinik hat man Hilfe, die man dann aber auch braucht.

Zitat von Suesssauer:
In einer Klinik hat man Hilfe, die man dann aber auch braucht.

Auf jeden Fall.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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