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Ich möchte vielleicht später mal mehr dazu schreiben, aber gerade muss ich mir von der Seele reden:

Ich habe schon lebenslang immer wieder Probleme mit dem Durchschlafen (Problem 1), mit dem Essen (Problem 2) und mit Verstopfung (Problem 3) und das alles macht mir sehr viel Stress.

Problem 2 war bei uns in der Familie sehr oft Gegenstand der Diskussion, was dazu führte, dass ich mich ganz minderwertig fühle.
Problem 1 und 3 habe ich aber eine geraume Zeit verheimlicht und ich fühlte mich unglücklich und allein.

Ich fühle mich noch immer unglücklich, minderwertig und allein mit diesen Problemen und stehe deswegen unter starken Stress.

25.12.2022 03:42 • 27.12.2022 #1


19 Antworten ↓


Zitat von Frittensauce:
Ich möchte vielleicht später mal mehr dazu schreiben, aber gerade muss ich mir von der Seele reden: Ich habe schon lebenslang immer wieder Probleme ...


Alle drei Probleme sind ja weit verbreitet. Auch ich leide zeitweilig an ihnen. Mich stören sie mitunter enorm. Auf mein Selbstwertgefühl haben sie jedoch keinen Einfluss.
Was genau lässt dich dabei minderwertig fühlen?
Und hast du jemanden im RL, mit dem du darüber reden kannst?

A


Ich fühle mich minderwertig wegen Depressionen

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Zitat von Pauline333:
Alle drei Probleme sind ja weit verbreitet. Auch ich leide zeitweilig an ihnen. Mich stören sie mitunter enorm. Auf mein Selbstwertgefühl haben sueie jedoch keinen Einfluss. Was genau lässt dich dabei minderwertig fühlen? Und hast du jemanden im RL, mit dem du darüber reden kannst?


Danke, dass du an Weihnachten so freundlich bist mir antworten.

Ich glaube, dass es mit dem inneren Kind zu tun hat.

Als ich ein Kind war, war meine Lebenssituation sehr stressig. Andere Kinder haben über mich gelacht und gesagt „der dreckige Ausländer“.
Meine Eltern haben wegen meiner Appetitlosigkeit gestritten. Ich habe geglaubt, dass ich ein schlechtes Kind bin.

Als Kind glaubte ich komische Dinge. Ich glaubte, dass nur manche Leute kacken und glaubte, dass dies bei anderen, der Mehrheit, nicht nötig sei. Deswegen schämte ich mich dafür. Da ich es nie mit anderen besprach, erfuhr ich erst spät die Wahrheit.

Darüber hinaus glaubte ich auch noch lange danach, dass Verstopfung extrem selten sei. Über Schlaflosigkeit glaubte ich es auch.

Dadurch, dass ich diese falschen Annahmen hatte, fühlte ich mich minderwertig und konnte mit keinem reden.

Inzwischen weiß mein ganzes näheres Umfeld von diesen Problemen und auch von anderen, aber es fällt mir schwer sagen: Ich habe das jetzt gerade. Jetzt gerade würde ich ein liebes Wort brauchen.

Bei Leuten, die ich nicht so gut kenne, weiß ich nicht, ob ich es ansprechen kann.
Ich war zum Beispiel bei der Arbeit auf der Toilette und es ging mir nicht gut, weil ich Probleme auf der Toilette hatte.
Anscheinend hat man mir es angesehen, denn zwei Kollegen fragten mich, ob ich okay sei.

In der Kindheit habe ich mich so sehr geschämt und konnte mit keinem reden, aber es war nicht die Schuld meiner Eltern. Ich bin noch ein bisschen „traumatisiert“, weil ich mich wie ein Aussätziger fühlte. Denkst du es würde mir gut tun, das mit meinen Eltern zu besprechen? Denkst du es würde sie verletzen?

Es ging mir diese Nacht nicht gut, denn ich war stundenlang wach. Ich hatte (und habe) außerdem starkes Bauchdrücken, aber konnte nicht auf die Toilette. Dann schrieb ich diesen Thread. Entschuldigung für die Jammer. Inzwischen konnte ich ein paar Stunden schlafen.

Ich wünsche dir frohe Festtage.

Zitat von Frittensauce:
Danke, dass du an Weihnachten so freundlich bist mir antworten. Ich glaube, dass es mit dem inneren Kind zu tun hat. Als ich ein Kind war, war meine ...


Kein Problem, manchmal muss man jammern. Deine Probleme, zumindest Durchschlagstlrung und Verdauung kann man oft gut in den Griff kriegen. Z.B. über Schlafgygiene, Baldrian, Entspannungsverfahren bzw. Ernährungsumstellung, trinken, Flohsamen, Milchzucker etc. Machst du in diese Richtung was?

Was deine Erfahrungen aus deiner Kindheit angeht, die dich jetzt im Selbstwertgefühl beeinträchtigen, könnte dir ein/e Therapeut/in sicher weiter helfen. Bist du in Therapie?

Zitat von Pauline333:
Kein Problem, manchmal muss man jammern. Deine Probleme, zumindest Durchschlagstlrung und Verdauung kann man oft gut in den Griff kriegen. Z.B. über Schlafgygiene, Baldrian, Entspannungsverfahren bzw. Ernährungsumstellung, trinken, Flohsamen, Milchzucker etc. Machst du in diese Richtung was? Was deine Erfahrungen ...

Ich halte mich sklavisch an alles.
Ich trinke keinen Alk., mache regelmäßig Sport. Ich genehmige mir morgens nur eine halbe Tasse Tee oder Kaffee, um schlafen können. Ich versuche abends auf Screentime verzichten. Ich mache sicherer Platz Übungen. Manchmal hilft das ein bisschen.

Ich habe Morbus Crohn und dadurch Verengungen. Das ist aber nicht der alleinige Grund für Verstopfung, hatte ich schon vorher. Ich darf deswegen nicht zu viele faserige Ballaststoffe essen. Ich nehme Guarkernmehl. Ich folge sklavisch Diätvorschriften und Rezepten. Ich hasse es, denn die Rezepte sind für Leute, die gerne deutsch kochen und ich mag gerne Dinge aus meiner Kultur.

Ich war mal in Therapie, aber es ging vor allem um anderes. Das war wichtiger. Ich möchte nicht dauernd in Therapie sein. Das nagt nämlich auch am Selbstwertgefühl.

Bist du nicht in Behandlung wegen dem Morbus Crohn? Bei einer Freundin wurden die Verengungen operativ behandelt.

Google hat doch für alles Rezepte, warum gibst du das nicht als Suchbegriff ein, z. B. (Dein Land) Rezepte, da wird doch alles angezeigt.

Zitat von Grace_99:
Bist du nicht in Behandlung wegen dem Morbus Crohn? Bei einer Freundin wurden die Verengungen operativ behandelt. Google hat doch für alles Rezepte, warum gibst du das nicht als Suchbegriff ein, z. B. (Dein Land) Rezepte, da wird doch alles angezeigt.


Doch ich bin in Behandlung, aber es ist zum Glück nicht so ausgeprägt, dass es operativ behandelt werden muss. Ich weiß nicht, ob ich Rezepten aus dem Internet trauen kann, wenn es um Gesundheit geht.

Ich habe nach Rezepten, die von einem Fachmann sind, gegoogelt. Wenn einer Rezepte hat für Morbus Crohn und Levante Küche, die von einem Fachmann sind, freu ich mich.

Warum sollten Rezepte aus dem Internet nicht gesund sein?

Zitat von Grace_99:
Warum sollten Rezepte aus dem Internet nicht gesund sein?

Ich glaube, dass man sollte vorsichtig sein, wenn man nicht ganz genau überprüfen kann, ob die Rezepte aus dem Internet von einem Fachmann sind.

Es geht um Rezepte für Morbus Crohn, wo man auf verschiedene Dinge achten muss.

Hallo Frittensauce,

Deine gesundheitliche Situation ist bestimmt nicht einfach für Dich. Andere werden das
nicht immer verstehen können.
Morbus Crohn hat meistens auch noch einen seelischen Anteil. Deshalb kann es Dir helfen,
wenn Du Dich und Deine Krankheit versuchst zu akzeptieren und nur wenig vor anderen
zu verstecken. In Deinem Alter kann sich das noch ziemlich schwierig anfühlen.

Zitat von Frittensauce:
Ich fühle mich noch immer unglücklich, minderwertig und allein mit diesen Problemen

Das kann ich verstehen. Vielleicht findest Du eine Selbsthilfegruppe oder einen Gesprächskreis,
wo Du mit anderen über Deine Probleme reden kannst.
Falls Du es schwierig findest, da etwas zu finden, kannst Du Dich auch mal bei Deiner Krankenkasse
erkundigen, ob die Dir sagen können, wer in dem Bereich Gesprächsangebote macht.

Zitat von Frittensauce:
Dadurch, dass ich diese falschen Annahmen hatte, fühlte ich mich minderwertig und konnte mit keinem reden.

Ein schöner Satz! Durch falsche Annahmen, wie Du schreibst, sind Millionen von Menschen in
psychischer Behandlung.
Bitte versuche deshalb, Dich immmer besser und umfangreicher zu informieren. Je weniger falschen
Annahmen Du gedanklich folgst, umso besser wird es Dir später gehen.

Hm, meine Freundin kocht ganz normal, lässt für sich nur Zutaten weg, die sie nicht verträgt.

Vielleicht solltest du das auch machen?

Ich glaube meine Freundin nimmt die Krankheit auch nicht zu dicht in ihr Leben, vielleicht ist das ja auch der richtige Weg. ‍️

Morbus Crohn hängt auch ganz viel mit der Psyche zusammen.

Allerdings denke ich, dass du einfach schlecht aufgeklärt bist und Hinterfragen hast du auch nicht wirklich gelernt. Ich meine das nicht böse, aber so wie du deine Situation beschreibst, stellen sich mir die Haare zu Berge, da du leidest oder gelitten hast, nur, weil du keine Ahnung von den alltäglichen Dingen hast.

Hier mal bissle Morbus Crohnwissen:

https://www.google.com/aclk?sa=lai=DCh...Qx6BAgKEAE

Zitat von Icefalki:
Morbus Crohn hängt auch ganz viel mit der Psyche zusammen. Allerdings denke ich, dass du einfach schlecht aufgeklärt bist und Hinterfragen hast du auch nicht wirklich gelernt. Ich meine das nicht böse, aber so wie du deine Situation beschreibst, stellen sich mir die Haare zu Berge, da du leidest oder gelitten hast, ...


Ich kann das leider nicht öffnen.

Zitat von Hotin:
Hallo Frittensauce, Deine gesundheitliche Situation ist bestimmt nicht einfach für Dich. Andere werden das nicht immer verstehen können. Morbus Crohn hat meistens auch noch einen seelischen Anteil. Deshalb kann es Dir helfen, wenn Du Dich und Deine Krankheit versuchst zu akzeptieren und nur wenig vor anderen zu ...


Hallo, hast du MC?
Ich habe Angst, dass andere mich ablehnen, weil ich so viel auf der Toilette bin - oft im unpassendsten Augenblick. Mein Körper hat ein Gespür für die unpassendsten Augenblicke. Das ist mir peinlich. Ich habe zwar Verstopfung, aber trotzdem kann ich das nicht aufschieben… oder habe das Gefühl, dass ich es nicht aufschieben kann. Oft kommt dann nichts.

Meine Freunde und Familien wissen Bescheid, dass ich das habe. Hingegen kennen sie nicht die Einzelheiten und ich tue mich schwer ihnen sagen, wenn ich Trost brauche und die Reaktionen sind manchmal enttäuschend.

Einige haben mir anvertraut, dass auch sie Probleme haben (nicht MC). Dann ging es mir direkt besser, aber ich war auch ein bisschen traurig, dass Freunde und Familie Probleme hatten und ich nichts davon wusste.

Hallo Frittensauce,

nein, ich habe kein Morbus Crohn. Ich habe schon einige in meinem Bekanntenkreis gesprochen
die das haben.

Zitat von Frittensauce:
Ich habe Angst, dass andere mich ablehnen, weil ich so viel auf der Toilette bin - oft im unpassendsten Augenblick.

Du bist sehr jung. Deswegen verstehe ich Deine Aussage. Das andere Dich ablehnen, weil Du in
den unpassensten Momenten plötzlich zur Toilette musst, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Es gibt Menschen, die haben noch viel heftigere gesundheitliche Probleme und werden mit
ihrer Einschränkung voll akzeptiert.

Zitat von Frittensauce:
Meine Freunde und Familien wissen Bescheid, dass ich das habe. Hingegen kennen sie nicht die Einzelheiten und ich tue mich schwer ihnen sagen, wenn ich Trost brauche

Nun, frage Dich, ob andere alle Einzelheiten Deiner Sorgen und Probleme kennen müssen.
Nicht immer verstehen andere wirklich, wie starke Sorgen Dir etwas macht.
Was Dir meiner Meinung nach noch fehlt ist. Du selbst solltest sehr schnell lernen, Dich selbst mit diesem
gesundheitlichen Problem so akzeptieren, wie es nun mal ist.
Und wenn Du mal plötzlich irgendwo zur Toilette musst, dann sagst Du einfach.
Entschuldigt mich bitte. Ich muss mal dringend raus. Wenn Du zurückkommst, kannst Du dann
vielleicht noch sagen. Tut mir leid, ich habe ein kleines Problem mit meinem Darm (mit meiner Verdauung).
Wenn dann noch jemand etwas nachfragt, dann kannst Du ja darauf kurz antworten.
Nur keine Vorträge zu Deiner Situation halten. Wer fragt kann eine kurze Antwort bekommen und dann
ist es gut.
Je selbstverständlicher Du mit dieser Sache umgehst, umso selbstverständlicher werden die anderen
auch damit umgehen.

Zitat von Frittensauce:
Einige haben mir anvertraut, dass auch sie Probleme haben (nicht MC). Dann ging es mir direkt besser, aber ich war auch ein bisschen traurig, dass Freunde und Familie Probleme hatten und ich nichts davon wusste.

Nun, daran siehst du doch, wie viele Menshen Angst davor haben, mal etwas davon zu erzählen,
womit sie Sorgen und Probleme haben.
Mit weniger Angst wird es Dir auch in Zukunft hoffentlich bald etwas besser mit Deinem MC gehen.

Zitat von Hotin:
Hallo Frittensauce, nein, ich habe kein Morbus Crohn. Ich habe schon einige in meinem Bekanntenkreis gesprochen die das haben. Du bist sehr jung. Deswegen verstehe ich Deine Aussage. Das andere Dich ablehnen, weil Du in den unpassensten Momenten plötzlich zur Toilette musst, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Es ...


Ich finde dieses Problem viel peinlicher als heftigere gesundheitliche Probleme.
Ich möchte nicht, dass andere alle Einzelheiten von meiner Krankheit kennen. Allerdings wäre mir lieb, wenn sie wüssten, wie „krank“ ich mich manchmal fühle und dass ich dann traurig, allein, nicht so leistungsfähig und nicht so amüsierend bin und dass ich aber trotzdem gerne dabei bin und dass ich mich freue, wenn ich akzeptiert werde… und dass ich gerne darüber reden würde, wenn ich unausgeschlafen und traurig bin… und dass die Entscheidung für schlaffördernde Medikamente mir nicht leicht fällt, weil ich mich dann schwach und hilflos fühle… und dass es mich deswegen verletzt, wenn jemand diese Medikamente vorschlägt, auch wenn ich die Erfahrung gemacht haben, dass sie helfen… ich dachte aber, ich sei sie los.

Zitat von Frittensauce:
Ich finde dieses Problem viel peinlicher als heftigere gesundheitliche Probleme.
Ich möchte nicht, dass andere alle Einzelheiten von meiner Krankheit kennen.

Nun, das ist oft so, dass man sein eigenes Problem peinlicher oder schlimmer empfindet.
Andere Menschen werden Dein Problem vermutlich nicht so schlimm finden.
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Zitat von Hotin:
Nun, das ist oft so, dass man sein eigenes Problem peinlicher oder schlimmer empfindet. Andere Menschen werden Dein Problem vermutlich nicht so schlimm finden.


Mir ist alles, was mit Toilette zu tun hat total peinlich und ebendarum befürchte ich, dass andere Menschen ähnlich empfinden

Zitat von Frittensauce:
Mir ist alles, was mit Toilette zu tun hat total peinlich und ebendarum befürchte ich, dass andere Menschen ähnlich empfinden

Das ist aber selten so, dass andere das ähnlich schlimm empfinden, wie Du.
Die anderen haben doch nicht solche Angst über das Thema zu sprechen wie Du.
Sie sehen das viel sachlicher.

Ich habe heute bis 4:30 Uhr durchgeschlafen. Das ist für meine Verhältnisse sehr gut. Ich habe gefrühstückt, konnte danach auf die Toilette. Danach war ich so hungrig, dass ich nochmal gefrühstückt habe. Meine Kopfschmerzen sind weg, meine Bauchschmerzen sind fast weg.
Ich fühle mich wie neugeboren.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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