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Du kannst mit aber nicht erklären - das ein Mensch in Therapie nicht irgendwann im Stande ist zu verstehen, zu reflektieren, was er mit den Menschen um sich herum macht bzw das immer damit zu rechtfertigen?

Wie deine Vorrednerin sagte- irgendwo muss man dann ja mal mitarbeiten? Ich meine mein Gefrage null böse - aber ich tu mir da echt schwer.

Weil Fakt ist das er nicht nur mit damit verletzt sondern auch andere. Familie, Kinder, Freunde.

Das er ein Problem hat weiß er- und wenn ich etwas sehe was uncool ist sage ich ihm das auch ruhig und erkläre.

Zitat von Nina2906:
Du kannst mit aber nicht erklären - das ein Mensch in Therapie nicht irgendwann im Stande ist zu verstehen, zu reflektieren, was er mit den Menschen um sich herum macht bzw das immer damit zu rechtfertigen?

Was ist mit Medikamenten? Ich denke, ohne geht es bei dieser Erkrankung nicht. Therapie ist vielleicht begleitend ganz gut, aber das allein wird nichts ändern.

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Hypomanie / manisch depressiv? - Angehörige

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@Nina2906 hallo. Ich hatte auch mal einen Partner ,der bipolar ist. Er hatte gelegentlich noch manische Phasen, die durch die Tabletten etwas gebremst wurden. Trotzdem war das mega anstrengend und ganz ehrlich? Nie wieder würde ich einen Partner mit der Diagnose haben wollen. Das macht einen selbst ja total kaputt.
Ich glaube, die betroffenen können in der Therapie daran arbeiten wie sie wollen , es ist nicht mehr umsetzbar in der manischen Phase. Wie andere schon beschrieben haben ,sind die Betroffenen dann der Spielball der eigenen psyche.
Nimmt dein Partner denn Medikamente dagegen ?

@Frau_Pübbels Nein „noch“ nicht. Im Moment möchte er keine, die Therapeutin meinte das ginge vorerst so.

Weißt du es ist nur diese eine Sache - das mit der Zuverlässigkeit. Das is das einzige was mich echt stört denn ich soll ja auch zuverlässig sein.

Ich kann nicht ständig allem hinterher sein.

Ich sag mal es gibt Phasen von tief - die sind ok. Dann eine Phase wo er bei der „Sache“ ist.. und dann eben diese über euphorische, handeln dann denken (da hol ich ihn meist vorher vom Ross runter)… und in dieser euphorischen is das echt schlimm mit einhalten der Dinge die man besprochen hat, Rücksicht Verlass.

Und wenn jetzt einer sagt ich solle Verständnis und Rücksicht haben - die habe ich. Ein gewisses Maß - soviel zum Rat „Grenzen setzen“. Er ist nicht unmündig und auch nicht dumm.

@Nina2906 och herje ich wusste gar nicht, dass dein Partner auch psychisch erkrankt ist. Stelle ich mir sehr belastend, wenn man selbst psychische Probleme hat

@Nina2906 ich glaube dir ,dass du Verständnis und Geduld hast. Aber das kann man ja auch nicht grenzenlos haben.
Aber ich befürchte, er bekommt das dann einfach nicht hin ,weil eben die Chemie im Kopf was unrund läuft.
Er hat aber die Diagnose Bipolar ? Ich weiß ja nicht, ob das so ganz ohne Medikamente und nur mit Therapie funktioniert.

Ich hätte meinen damaligen Freund manchmal am liebsten erwürgt in diesen Phasen. Es war einfach anstrengend für alle Beteiligten. Als er auf Lithium eingestellt war und es endlich einen gewissen Spiegel erreicht hatte, ging es. Ein Ar. war er aber unabhängig der Erkrankung

Ich werd nicht laut oder ekelhaft- ich setze mich hin und erkläre wie das auf mich wirkt … wie das auf andere wie zb seine Mutter wirkt. Wenn man sagt man kommt und dann meldet man sich nicht mehr, steht da wenn man da stehen will… das ist unhöflich.

Pünktlich sein muss er bei mir nicht … weil ich weiß das klappt nicht. Wenn dann Zeitspannen sagen wir mal zwischen 7-8 nicht klappt- dann sag ich halt was. Denn er is immer noch erwachsen und hat eine Uhr … Ich kann dann nicht immer her gehen und sagen oh…. Bei der Arbeit muss er auch um ne gewisse Zeit da sein und nicht erwarten ja ja das passt dann schon.

Ich hab echt viel Verständnis - aber das geht mir leider nicht in die Birne. Denn ich erkläre es immer wieder und immer wieder sagt man mir ja hat man verstandenen- is doof. Man bemühe sich. Klappt dann in „normalen“ Phasen. Das mit dem Verlass…

@Katrin88

Die depri Phasen - kein Thema- normale Phasen und mal was verballern, kein Thema … aber in der Phase von Energie und Übereuphorie werd ich manchmal echt wahnsinnig.

@Frau_Pübbels das ist es eben- mein Freund ist kein Ar. nur in den Phasen. Und wie du sagst Geduld is nicht grenzenlos…

Die Therapeutin meine manisch depressiv aber ob 1 oder 2 weiß sie noch nicht sie denkt eher Typ 2…

Weil das eben so alles zusammen passt- keine Ahnung.

@Nina2906 ich verstehe dich was. So eine Beziehung ist sehr anstrengend und du musst auch nicht für alles Verständnis haben ,immerhin machst du es seit ein paar Jahren mit. Es gibt ein forum für Angehörige, deren Partner/ Familie bipolar sind. Ich meine, es wurde auch schon verlinkt.
Ich weiß nicht ,wie ich das mit der Therapeutin finden soll, die ohne Medikamente behandeln will. Es gibt nunmal Erkrankungen, da sind die notwendig und meiner Meinung nach ,gehört bipolar dazu.
Hier sind ja auch Betroffene, könnt ihr was dazu sagen ?

Jemanden in einer manischen oder hypomansichen Phase zu fragen, ob er sein Fehlverhalten nicht einsieht, ist wie einen Blinden zu fragen, ob er sich noch im Spiegel erkennt.

Wann erklärt man demjenigen dann am besten sein Fehlverhalten? Ernsthafte Frage.

Ich habe eben gelesen „Hilfe durch Nicht-Hilfe“…

Ich denke, dass es sinnlos ist. Selbst wenn es nach der Manie erklärt und verstanden wird. Bei der nächsten Manie geht es vielleicht einfach wieder bei 0 los. Das ist vergebenen Liebesmüh, wenn du Pech hast.

Zitat von Nina2906:
naja aber wenn du deinen Partner immer wieder dann mit Unzuverlässigkeit verletzt?

Zitat von Horizon:
Aber du machst dir leider nicht bewusst, dass es eine Erkrankung ist.

Wenn es so schlimm ist, musst du gehen.

Diese Unzuverlässigkeit muss nicht Symptom der Hypomanie sein. Das kann er auch so sein...

Zitat von Nina2906:
Weil Fakt ist das er nicht nur mit damit verletzt sondern auch andere. Familie, Kinder, Freunde.

Zitat von Nina2906:
Kann er das nicht reflektieren oder WILL er es nicht…

Was gibt es da groß zu reflektieren, wenn er in einer (Hypo)-Manie steckt.......und die Ursache eben auch eine
*Fehlfunktion im Gehirn ist*

Biologische Faktoren

Bei Patienten mit Bipolaren Störungen sind Veränderungen im Neurotransmitterhaushalt festgestellt worden.
Unter Neurotransmittern versteht man chemische Botenstoffe, die an der Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt sind.

So fand sich bei depressiven Menschen ein Mangel an den Neurotransmittern Noradrenalin und Serotonin. Inzwischen wird davon ausgegangen, dass nicht einzelne Veränderungen der Neurotransmitter, sondern eine Störung des
Gleichgewichts verschiedener Transmitter ursächlich ist.
Außerdem ist bei depressiven Menschen die Empfindlichkeit und Dichte der Rezeptoren verändert, auf die die Neurotransmitter einwirken. Neurotransmitter scheinen auch bei der Entstehung der Manie eine Rolle zu spielen. Bei dieser Störung liegt eine erhöhte Konzentration der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin vor.

Zitat von Nina2906:
Du kannst mit aber nicht erklären - das ein Mensch in Therapie nicht irgendwann im Stande ist zu verstehen, zu reflektieren, was er mit den Menschen um sich herum macht bzw das immer damit zu rechtfertigen?

Es gibt wie gesagt viele Variationen wie sich eine bipolare Störung zeigt. Nicht immer wechseln sich die Phasen ab. Es gibt auch *normale* Zeiten....auch JAHRE lang...gute Zeiten.

Die bipolare Störung ist nicht zu unterschätzen. Ich selber bin deswegen seit 2014 in Erwerbsminderungsrente (unbefristet bis zur Altersrente)
und habe *nur deswegen*......also wegen der bipolaren Störung einen GdB (Grad der Behinderung) von 50.
Ab GdB 50 gilt man als Schwer-Behindert.

Ich stell das nicht in Frage, dass dass Pille Palle ist…

Wie ich sagte es gibt die Tief Phase- ist ok kann ich mit umgehen - kenn ich selbst. Den Normalzustand- und dann die Hochphase in der er sich wahnsinnig egoistisch verhält, handelt impulsiv bevor er nachdenkt usw.

Was gibt, nimmt man denn hier für Medikamente? Und sind diese hilfreich?

Zitat von Nina2906:
Wann erklärt man demjenigen dann am besten sein Fehlverhalten? Ernsthafte Frage. Ich habe eben gelesen „Hilfe durch Nicht-Hilfe“…


Das ist richtig.

Mit der Konfrontation wird idR bis zur euthymen Phase abgewartet - damit der Betroffene auch wieder schön in die Depression rutschen kann, was er doch für ein größenwahnsinniges und angsteinflößendes A. ist.

Spaaaaaß.
Natürlich nicht.

Die Reflektion würde ich aber dennoch bis dahin abwarten und bis dahin wie Du schon richtig geschrieben hast, Hilfe durch Nicht-Hilfe. Grenzen zu setzen, ohne das impulsive Verhalten aktiv zu unterstützen oder zu verstärken.

Ist nicht einfach, für keine der beiden Seiten.

@illum du sagst es… ich bin generell jemand der umsorgt - aber ich seh manches nicht mehr ein. Ich bin nicht die Mutti. Auf der anderen Seite seh ich dann mit was er sich schwer tut…

Ich versuche Dinge nun genauso zu machen… Mal nicht greifbar sein… nicht zuverlässig sein…

Fällt auch gleich auch und wird als doof von meiner Seite aus empfunden - weil kennt er so nicht.

Er war nicht immer so… das begann erst mit anhaltendem Stress.. davor waren es lediglich depressive Phasen die verständlich sind, wenn man jahrelang im Rosenkrieg steckt…und nieder gemacht wird emotional wie finanziell.

Ich merke das er sich Mühe gibt aber manchmal is halt echt…. Schwer.

Zitat von illum:
euthymen Phase

was ist das?
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Meine Mutter bekam durchgehend Lithium verschrieben. Hat sie aber erst durchgehend genommen, als sie im betreuten Wohnen und später im gerontopsychiatrischen Pflegeheim war, bis dahin hat sie spätestens in der Manie alle Medikamente abgesetzt. Ihr ging es ja supergut. In den Depressionen wurde das AD hoch- bzw angesetzt. In den Manien je nachdem was zum dämpfen, Neuroleptika oder Antipsychiotika bis hin zu Haldol. Diese Medikamentensteuerung hat wie gesagr nur funktioniert wenn sie unter 24/7 Betreuung war und dann auch nur leidlich, von der Depression in die Manie hochgeschossen und von der Manie in die Depression katapultiert. Normal gab es mit zumehmendem Alter immer seltener.

Ich glaube, das wichtigste ist sowas wie Lithium, etwas das einen in Balance hält, und ein die mentale Stabilität fördernder Lebensstil: Möglichst wenig Stress bzw steter Ausgleich und allgemein das, was man unter einem sehr gesunden Lebensstil versteht.

@Nina2906 oftmals wird Lithium als Phasenprophylaxe gegeben. Also als Stimmungsstabilisator.

Ich hab´s lange genommen. Seit einiger Zeit nehme ich es nicht mehr. Aktuell *nur* noch Cymbalta (Duloxetin)
Allerdings war ich überwiegend schwer depressiv und nur ein Mal manisch und das dann auch so richtig....wo es dann auch zu dieser Diagnose kam.
Aktuell *nur* gelegentlich Stimmungsschwankungen, wie sie jeder mal kennt...obwohl diese auch sehr ätzend sein können.

Schau hier:
https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/...3%B6rungen

Zitat von Pauline333:
etwas das einen in Balance hält, und ein die mentale Stabilität fördernder Lebensstil: Möglichst wenig Stress bzw steter Ausgleich und allgemein das, was man unter einem sehr gesunden Lebensstil versteht.

Sind wir dabei … Muss er aber lernen .,. Ich bin generell sehr organisiert… er das reinste Chaos an sich nicht wild aber er stopft sich immer alles zu voll und merkt dann oh- Stress. Das is nicht gut

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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