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Hallo Hotin,

das mag so rüberkommen, ist aber nicht ganz richtig. Mir geht es körperlich halt sehr schlecht wenn ich neben ihm liege. Bekomme Herzrasen und kann vor lauter Weinkrämpfen nicht schlafen. Er hat mich schließlich aus seinem Herzen verbannt ! Wahrscheinlich hat mich das das letzte Jahr auch psychisch angegriffen, denn ich habe gemerkt das etwas nicht stimmt, habe aber gedacht das unsere Ehe eingeschlafen ist und neue Reize braucht. Die habe ich auch versucht zu geben, haben aber nichts geholfen.

Ja und ich gehöre mit Sicherheit zu den dominanten und eigentlich starken Frauen.

Liebe einsamzuzweit,

wenn ich lese, was du schreibst, sehe ich, dass eine Depression und auch die Angst immer beide betreffen, gerade wenn man so lange zusammen ist.

Dass er an seiner Liebe für dich zweifelt, würde ich der Depression zuschreiben. Man zweifelt an allem, weil man sich nicht erklären kann, warum plötzlich alles so schwer ist. Und du selber hörst dich ja auch deprimiert und verzweifelt an. Deshalb solltest du dir vielleicht für dich selber Hilfe suchen. Du hast ja auch schon was von einem AD gesagt, das du eventuell nehmen würdest. Gespräche mit anderen helfen auch. Therapie - ja klar.

Geduld ist wichtig (weiß ich aus eigener Erfahrung).
Immer wieder auch die schönen Momente genießen.
Sich die Liebe für sich selbst, die Kinder, den Mann bewusst machen.
Hilfe annehmen.
Sich um sich selbst kümmern und nicht nur um andere.

GLG

A


Hilfe bei meinem Mann wurde Depressionen diagnostizi

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Hallo einsamzuzweit,
Zitat:
Ja und ich gehöre mit Sicherheit zu den dominanten und eigentlich starken Frauen.


Wie viel Platz lässt Du denn dann Deinem Mann, mal schwach zu sein.
Wie reagierst Du wenn er mal vorübergehend nicht mehr kann?

Zitat:
denn ich habe gemerkt das etwas nicht stimmt, habe aber gedacht das unsere Ehe eingeschlafen ist
und neue Reize braucht. Die habe ich auch versucht zu geben, haben aber nichts geholfen.


Nach langen Jahren Ehe hast Du gedacht und gemacht, aber es hat nichts geholfen. Bestimmst Du
das Tempo in eurer Ehe allein?
Als Du gemerkt hattest, das etwas nicht stimmt hättest Du mit Deinem Mann reden können und sollen.
Das reden und die persönliche Nähe scheinen da mächtig verloren gegangen zu sein.

Könnt ihr noch richtig offen und gut miteinander reden? Geht das ohne starke Vorwürfe.
Habt ihr noch gemeinsame Ziele, hinter denen auch Dein Mann richtig steht?

Viele Grüße

Hotin

Hallo Hottin.

Mein Mann darf schwach sein....er ist oft gerade am WE nach 2-3 Stunden an seinen Grenzen und legt sich sann meist für ein Stündchen hin. Das ist auch okay für mich.Vorallem jetzt wo wir von der Depression Kenntnis haben.

Meiner Meinung nach hat sich diese Krankheit in den letzten 2-3 Jahren aufgebaut, wurde von mir und erst Recht nicht von ihm, als solche erkannt. Innerhalb des letzten Jahres ist es natürlich schlimmer geworden, was ich aber einfach als Ehekrise/ einnschlafen der Beziehung interpretiert habe.
Ich habe immer wieder versucht mit ihm zu kommunizieren, jetzt im nachhinein sagt er auch, das ich so viel versucht hätte, er es aber nicht begriffen hat
das was nicht stimmt. Ich glaube er war da einfach schon zu tief in den Depressionen drin.
Im Moment können wir sogut wie garnicht reden, da er sagt, er kann keine klaren Gedanken fassen um irgendwie verbal reagieren zu können. Es sind nur noch Monologe meinerseits.

Ich habe auch das Gefühl, dass er seit der Diagnose von Tag zu Tag mehr in sich hineinkriecht. Gestern hatten wir z.B. die Diskussion darüber, wie wichtig ein Arzttermin nächste Woche ist. Ich sagte ihm er soll doch einen freien Tag einreichen, und auf diesen bestehen in der Firma. Er sagt, er könne noch nicht sagen wieviel Arbeit nächste Woche zutun ist und sein Disponent vielleicht zu wenig Leute hat. Sorry, das ist mir schei.....es geht um seine Gesundheit. Aber er stellt die Arbeit einfach vor alle persönliche Belange.

Gemeinsame Ziele? Ich habe keine Ahnung

Gemeinsame Ziele? Ich habe keine Ahnung (

Hallo einsamzuzweit,

Zitat:
Gemeinsame Ziele? Ich habe keine Ahnung


Für unsere Gedanken und unsere Psyche ist es sehr hilfreich, wenn
wir vorwärts denken. Dies bedeutet, gerade in schweren Zeiten ist es
empfehlenswert, wenn Partner sich gegenseitig helfen, indem sie sich Mut machen und planen,
wie es weiter gehen soll.
Große Ziele müssen es nicht sein. Da hilft schon, wenn ihr euch überlegt,
z.B. wie ihr wieder mehr Zeit miteinander verbringt, wie die Gespräche über eure Gefühle ehrlicher
und offener werden können. Das ihr als Familie wieder enger zusammen wachst, das jeder sagt, was ihm
nicht gefällt, aber weniger Forderungen an den Partner stellt, und vieles andere.
Wenn ihr das schafft, könnt ihr versuchen nach dem Missverständnis, das die Ehe auseinander brechen
könnte, neue Kraft zu tanken, indem ihr euch gegenseitig mit viel Aufmerksamkeit und Verständnis helft.

Viele Grüße

Hotin

Hallo einsamzuzweit,
Zitat:
Im Moment können wir so gut wie gar nicht reden, da er sagt, er kann keine klaren Gedanken
fassen um irgendwie verbal reagieren zu können. Es sind nur noch Monologe meinerseits.


Das ist verständlich. Wenn Du das schaffst, solltest Du Deinem Mann viel Ruhe gönnen aber durch aus
auch versuchen ihn in Entscheidungen des Alltags mit einzubeziehen. Das wird nicht ganz einfach sein,
da er häufig sagen wird, es sei ihm egal. Versuche trotzdem zu erfahren, welche Meinung er zu bestimmten
Dingen hat. Eventuell baut ihn das wieder auf.
Zitat:
Ich habe auch das Gefühl, dass er seit der Diagnose von Tag zu Tag mehr in sich hinein kriecht.


Na klar, was glaubst Du, wie ihm das Angst macht. Er hat nicht gemerkt wie er darein gekommen ist.
Deshalb wird er auch Angst davor haben, er kommt da nicht mehr raus. Deshalb, auch wenn es schwer fällt.
Nimm ihn weiter sehr ernst und versuche ihn in vieles mit einzubeziehen. Und bitte so wenig Forderungen und
Vorwürfe an ihn wie möglich.
Glaubt daran, das ihr gemeinsam das schafft, wieder glücklich zu werden.
Das das alles schwer ist, weiß ich wohl.
Viel Erfolg für euch.

Hotin

Nach nunmehr 3Jahren, möchte ich hier einfach mal einen kurzes Statemant abgeben
Noch immer bin ich mit meinem Mann zusammen....allerdings kann
ich nicht von Jahren des Aufwärtstrends sprechen.
Aller paar Woche hat er tiefe Einbrüche....im Moment mal wieder einen der genauso schlimm für mich scheint wie damals.
Er ist immer noch in Therapie....meiner Meinung nach wenig erfolgreich und in zu grossen Abständen.
Ich als betroffene Angehörige bin inzwischen sehr skeptisch bzgl. Therapieerfolge. Im ersten Jahr etwa, hat er noch oft mit mir gesprochen was ihn bewegt...egal was.
Danach begann er nur noch mit seinem Therapeuten zu sprechen...auch über Dinge wie zickige Kinder.
Ich bin völlig aussen vor.
Er freut sich immer auf zu Hause und liebt mich.

Hallo einsamzuzweit

Ich freue mich, wieder einmal etwas von Dir zu lesen.
Schade finde ich, dass Dein Mann bisher keine wesentliche Verbesserung mit seiner Therapie erreicht hat.

Dafür kann es viele Gründe geben.
Weiß Dein Mann, dass er selbst gedanklich etwas verändern muss, um eine Erleichterung zu spüren?
Oder wartet er nur darauf, dass ihm Psychologen eine Lösung anbieten?
Kennt er überhaupt den Grund, warum er unzufrieden ist?
Wie war, bzw. wie ist er im Bezug auf andere Menschen? Kann er gut mit anderen reden?

Viele Grüße

Bernhard

Er weiss es....aber seine Aussage ist....das geht nunmal nicht von heute auf morgen....das 3Jahre lang sind scheint ihm nicht bewusst zu sein. Auch wenn ich ihn darauf Hinweise.

Ich glaube, er setzt sich nicht richtig mit allem auseinander....wie auch...bei den grossen Abständen beim Therapeuten steht ja auch kein Zwang dahinter.
Wie gesagt, da er mich nicht teilhaben lässt...weiss ich nix.

Ich habe ihn letzte Woche mal gefragt, ob er mal über seine Sitzung sprechen möchte...Antwort: was willst du denn Wissen?

Zitat:
Ich habe ihn letzte Woche mal gefragt, ob er mal über seine Sitzung sprechen möchte...Antwort: was willst du denn Wissen?


Und was wolltest Du dann von ihm wissen?
Und hat er Dir darauf geantwortet?

Ich hätte die Hoffnung auf eine Info was in Beschäftigt. Weil genau das bespricht er ja dort. Wie gesagt, ausser offentsichlichem Heuschnupfen oder Kopfweh weiss ich nichts mehr. Selbst über unseren 6 jährigen Sohn und sein Verhalten spricht er lieber mit dem Therapeuten als mit mir.
Aber.....wir sind nicht nur verheiratet sondern auch Eltern...
Das mit unserem Sohn habe ich dann ein paar Tage später von ihm gesagt bekommen....

Zitat:
Ich hätte die Hoffnung auf eine Info was hin beschäftigt.


Genau deswegen geht er aber doch in die Therapie, weil ihr Eure sprachliche Ebene verloren hattet.
Wie kannst du erwarten, dass er Dir auf eine Frage plötzlich die große Lösung
präsentiert?
Zitat:
Wie gesagt, ausser offensichtlichem Heuschnupfen oder Kopfweh weiss ich nichts mehr. Selbst über unseren 6 jährigen
Sohn und sein Verhalten spricht er lieber mit dem Therapeuten als mit mir.



Bist Du eine sehr dominante Person? Kann er sich Dir gegenüber schlecht behaupten.
Hast Du früher überwiegend Deine Meinung durchgesetzt?
Das hört sich ein wenig so an, als wenn er sich nicht ausreichen wertgeschätzt fühlt.
Hat er sich deswegen in sich zurück gezogen.

Wärst Du bereit, ihn einmal zu fragen, was Du hauptsächlich falsch gemacht hast, und dann mal einfach nur zuzuhören
und alles einfach mal so stehen zu lassen?
Ohne Dich sofort zu verteidigen.

Also die Gespräche sind quasi komplett weg...
Er interessiert sich aber auch für nix Familiäres....
Ich warte immer bis zum letzten Moment Dinge zu erledigen, um ihm auch die Möglichkeit zu geben es zu erledigen. Ob kleine oder große Dinge.

Laut ihm liegt es nicht an mir....mehr als ab und zu fragen kann ich nicht...

Und ganz klar gibt es in dieser Familie nicht nur ihn mit seiner Krankheit...bei beiden Kindern wurde ADS bzw. ADHS diagnostiziert.
Auch damit muss man sich als ELTERN auseinandersetzten und bereden.

Zitat:
Also die Gespräche sind quasi komplett weg...
Er interessiert sich aber auch für nix Familiäres....


Das ist extrem schwer, da etwas zu zu sagen. Wenn kaum noch Gespräche
erfolgen, wie wollt ihr da weiter kommen?
Was sagen die Fachleute dazu?

Welche Fachleute meinst du?

Ärzte und Psychologen.
Wie schätzen sie die Verlauf der Krankheit ein?
Finden sie den Verlauf normal? Habt ihr schon einmalüber eine stationäre Therapie nachgedacht?
Sponsor-Mitgliedschaft

Eine schwierige Situation, in der Du Dich gerade befindest.
Habe selber Depri-Erfahrungen und weiß, dass es für Nicht-Betroffene schwer ist, Verhaltensweisen des Depressiven nachzuvollziehen. Mir fiel es z.B. sehr schwer, meine Gemütslage in die (richtigen) Worte zu fassen und wenn, hatte ich das Gefühl, dass mich keiner versteht oder einfach nicht verstehen will.

Mir fiel es auch leichter, mit Ärzten, Betroffenen oder guten Freunden zu reden, als mit dem eigenen Partner. Keine Ahnung warum.

Bei mir gab es einen bzw. mehrere Auslöser. Die musste ich erst einmal erkennen, verarbeiten und mich danach von einigen meiner eigenen Verhaltensmuster verabschieden. Ein Prozess, der leider nicht von heute auf morgen stattfindet. AD und ein Klinikaufenthalt haben mir sehr geholfen. Letztendlich ist es so, dass ich es geschafft habe, mein Leben in den Griff zu bekommen. Seit Jahren ohne AD etc. Möchte jetzt nicht mehr dazu schreiben, denn das würde in einem Roman enden. Jetzt fragen sich sicherlich einige Leute, was ich hier in diesem Forum will, wenn ich doch keine Depris mehr habe und auch keine AD nehme. Es ist so, dass es immer wieder Situationen gibt, wo ich das Gefühl habe, es geht wieder in die Richtung. Ein Gedankenaustausch mit Betroffenen wäre für mich dann sehr hilfreich und ich würde mich freuen, wenn auch ich eine Kleinigkeit dazu beitragen könnte, damit es Anderen etwas besser geht.

Was ich Dir letztendlich damit sagen möchte, dass ich es super finde, dass Du zu Deinem Mann hältst, aber auch Du solltest DICH dabei nicht vergessen und Dir ab und zu eine kleine Auszeit gönnen - eine Freundin besuchen, ins Kino mit einer Freundin oder was auch immer.

Die Diagnose Depressionen heißt nicht, dass das Leben beendet ist. Viell. hilft es, einmal zu schauen, wo der Hund begraben liegt und dann zu versuchen, einiges zu ändern, was sich in den Jahren - meist unbemerkt - eingeschlichen hat. Und wenn ihr es alleine nicht schaffen könnt, dann eben mit den entsprechenden Fachleuten.

Wünsche Euch viel Kraft und drücke Euch die Daumen!

Zitat von Hotin:
Ärzte und Psychologen.
Wie schätzen sie die Verlauf der Krankheit ein?
Finden sie den Verlauf normal? Habt ihr schon einmalüber eine stationäre Therapie nachgedacht?



Also ich habe es schonmal angesprochen wegen stationär...aber er reagiert da gar nicht drauf..also ohne Ablehnung oder Zustimmung, oder, oder...
Bei einem Arzt war er deswegen nur zweimal am Anfang...seit dem nicht wieder

Und wie gesagt vom Therapheuten weiss ich garnix

Zitat:
Also ich habe es schonmal angesprochen wegen stationär...aber er reagiert da gar nicht drauf..also ohne
Ablehnung oder Zustimmung, oder, oder...


Grundsätzlich kann ich das verstehen. In einer stark depssiven Phase ist es möglich, dass er kaum eine Meinung vertreten will.

Ich finde den Beitrag von @Iro-Nie sehr hilfreich. Der Beitrag zeigt, auch nach Jahren gibt es immer noch Lösungen. Allerdings
sollte Dein Mann aktiv werden. Ob das geht und wie das gehen kann, dazu möchte ich aus der Ferne keinen Rat geben.

Die Frage stellt sich, wie geht es Dir auf Dauer dabei. Mir würde es schwer fallen mit dieser Situation zurecht zu kommen.
Die Belastung von Angehörigen wird oft völlig unterschätzt.
Hältst Du das noch aus?
Falls es Dir schwer fällt, wäre es gut, wenn Du Dich mal von einem Arzt beraten lässt.
Bestimmt habt ihr einen Hausarzt. Der kann Dir sicher einen Rat geben.

Dir wünsche ich, das ihr für euch einen guten Weg findet weiter voran zu kommen.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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