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Hallo..

Also da ich gerade nicht so richtig weiß, was los ist, wollte ich gerne einmal darüber schreiben und evtl. Menschen begegnen, die damit vertrauter sind und vielleicht einen Rat haben.
Es geht schon damit los, dass es mir gerade total schwer fällt dies hier zu schreiben, weil ich grad das Gefühl habe GAR KEIN Gefühl in mir zu haben. Ich fühle mich in letzter Zeit im Kontakt mit anderen Menschen nicht besonders wohl, bin unruhig, nicht richtig aufmerksam. Wenn ich mich mit Freunden unterhalte, die ich nur seltener sehe, habe ich das Gefühl mich zu verstellen und bin hauptsächlich damit beschäftigt zu verbergen, dass die Situation mich sehr anstrengt. Dadurch habe ich das Gefühl keine gute Freundin zu sein.
Außerdem habe ich auch einen Freund, der eigentlich sehr verständnisvoll ist. Aber auch ihm gegenüber habe ich das Gefühl ihm nicht richtig gerecht werden zu können. Mit ihm fallen mir Gespräche und dergleichen zwar nicht so schwer und ich bin sehr viel entspannter, aber trotzdem plagen mich extreme Stimmungsschwankungen. Ich bin sehr schnell beleidigt und reagiere sehr sensibel, was manchmal nicht fair ist. Außerdem habe ich immer die Angst, dass er jetzt das Interesse an mir verlieren könnte, weil ich mich manchmal so daneben benehme.
Wir waren über das Wochenende bei Freunden und heute morgen bin ich aufgestanden und dann wieder ins Bett, während er und Freunde Frühstück machten und ich hatte wieder so ein komisches Gefühl und es ist mir alles wieder so seltsam schwer gefallen. Habt ihr eventuell einen Rat oder eine Idee?

Zu meiner Vorgeschichte bzw weitere Gedanken: Ich komme aus einer durchwachsenen Familie. Meine Mutter litt/leidet (präsenter in meiner Kindheit) an einer posttraumatischen Belastungsstörung durch Umstände ihrer Kindheit. Kann so etwas an das Kind weitervererbt werden?
Seit ca. einem Jahr überkommen mich gelegentlich Angstgefühle. Mittlerweile habe ich sie besser im Griff, aber ich kann nicht sagen, dass sie nicht mehr da wären. Manchmal überkommen mich einfach komische Gefühle, wenn ich zB im Bus sitze oder auf der Arbeit. Oder wenn ich in Gesprächen bin, die mich anstrengen. Es ist ein bisschen das Gefühl, als würde ich gleich ohnmächtig werden und die Umwelt verschwimmt ein bisschen. Ich nehme dann alles wie von weiter weg wahr.
Ich überlege schon seit einiger Zeit therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bisher habe ich noch mit Niemandem so wirklich über meine Probleme gesprochen. Meinem Freund habe ich ansatzweise davon erzählt und er meinte, dass eine Therapie evtl. ja sinnvoll für mich sei und er mich unterstützen würde. Aber irgendwie ringe ich mich nicht durch und denke, dass das alles vielleicht doch nicht so wild ist oder ich mir das nur einbilde. Ich fühle mich manchmal einsam und habe das innere Bedürfnis umsorgt zu werden und rede mir dann manchmal selber ein, dass ich den Therapeuten vielleicht nur nehmen möchte, damit mein Umfeld mitbekommt, dass etwas mit mir ist. Das ist alles sehr diffus.
Ich hoffe, man konnte mich ein bisschen verstehen..

20.09.2015 01:24 • 20.09.2015 #1


3 Antworten ↓


Hallo piratenherz,

herzlich willkommen hier.
Schön, das Du den Mut hast hier mal etwas über Dich zu schreiben.
Verstehen kann ich Dich sehr gut.
Bitte spiele Deine Symptome nicht herunter. Mit solchen Empfindungen
solltest Du bald mal zu einem Psychologen gehen. Der erste Schritt,
vielleicht über Deinen Hausarzt, ist meist nicht einfach. Allerdings ist das, was Du
beschreibst sehr gut zu verbessern. Bitte sei allen sehr offen und ehrlich gegenüber.
Dies hilft am besten.
Du musst aber einiges an eigener Denkarbeit leisten
und bereit sein einige Ansichten zu verändern.
Allein geht so etwas selten weg.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Hotin

A


Habe kaum Gefühl in mir - nehme alles wie von weit weg wahr

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Zitat von piratenherz:
Seit ca. einem Jahr überkommen mich gelegentlich Angstgefühle. Mittlerweile habe ich sie besser im Griff, aber ich kann nicht sagen, dass sie nicht mehr da wären. Manchmal überkommen mich einfach komische Gefühle, wenn ich zB im Bus sitze oder auf der Arbeit. Oder wenn ich in Gesprächen bin, die mich anstrengen. Es ist ein bisschen das Gefühl, als würde ich gleich ohnmächtig werden und die Umwelt verschwimmt ein bisschen. Ich nehme dann alles wie von weiter weg wahr.


Du hast deinen Beitrag in die Depressionsrubrik geschrieben, aber nach Depressionen klingt dein Zustand überhaupt nicht, sondern nach einer Angst/Panikstörung mit Depersonalisation/Derealisation.

Hallo Piratenherz,

begrüße Dich ganz herzlich bei uns. Ja, es liest sich für mich auch so wie Schlaflose schrieb. Vieles schlummert bei uns im Unterbewusstsein und da kann es schonmal zu solchen Empfindungen kommen. Ich würde wie Hotin schrieb mich an den Hausarzt wenden und dann mir therapeutische Hilfe holen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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