So.
Ich finde, als allererstes heulst du dir erst mal richtig schön die Augen aus dem Kopf, bis keine Tränen mehr rauskommen. Das meine ich ganz bestimmt NICHT sarkastisch. Es tut mir sehr leid, dass dir das passiert ist. Das ist ätzend, tut fürchterlich weh und haut 'ne richtige Kerbe ins Selbstwertgefühl. Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, mir ist vor wenigen Jahren praktisch das Gleiche passiert. Ich war zwar nicht mehr in der Probezeit aber auch nur knapp raus - für mich war nach acht Monaten Schluss. Die Gründe waren WischiWaschi, am Ende war klar, dass - wie es jemand schon ganz treffend formuliert hat - die eierlegende Wollmilchsau für 'nen schmalen Taler gesucht wurde.
Das Arbeitsklima war am Ende nur noch ekelhaft, mein Ex-Chef ein Arroganto vor'm Herrn.
Diese Kündigung fühlte sich an, als hätte mein Chef noch einmal brutal nachgetreten, als ich ohnehin schon winselnd am Boden lag. Das hat mich alles fertig gemacht (war auch mein erster richtiger Vollzeit-Job), von daher verstehe ich sehr gut, wie du dich jetzt fühlst. Du darfst dich so fühlen, das ist nichts, was man mal eben so abhaken kann (und schon gar nicht MUSS).
Wie und was genau du jetzt tust, musst du schauen. Komm erst mal wieder durch und hol' etwas Luft. Ein bißchen Organisation muss jetzt leider sein (arbeitslos melden, Arbeitszeugnis oder zumindest eine Bescheinigung einfordern, etc.) aber danach kannst du bald wieder durchstarten.
Ich werfe mal als Ermutigung in den Raum, dass ich jetzt seit etwas über 2 Jahren in meinem derzeitigen Job bin (habe ein knappes halbes Jahr nach diesem Desaster angefangen und war nervlich am Ende) und dass ich mich so pudelwohl fühle wie nirgendwo anders vorher. Mein Chef ist supergeduldig gewesen und ich wurde zwar relativ schnell ins kalte Wasser geworfen (kleine Firma - aber viiieeeel zu tun!) aber mit viel Geduld seitens des Chefs, viel Hilfe (immer fragen, wenn was unklar ist!) und viel Interesse hab' ich mich über Wasser gehalten und mittlerweile schwimme ich schööön auf dem Rücken und lass' mir die Sonne auf den Bauch scheinen.
Du bist keine Versagerin! Du hattest einfach Pech, dieser Job war nicht das Richtige für dich. Erhol' dich jetzt ein bißchen und sieh' dann zu gegebener Zeit nach vorn! Was mir während meinen Zeiten als Arbeitsuchende immer sehr geholfen hat, waren Neben- bzw Minijobs. Damit blieb ich in Bewegung, das hat mir zumindest etwas Selbstvertrauen zurück gegeben und man verdient obendrein auch noch ein bißchen was dazu.
Du bist noch so jung, das wird sich alles finden. Wenn du gerade schon nicht dir selbst vertrauen magst - vertrau' erst mal auf all die lieben Stimmen hier, die dir das Gleiche sagen.
26.06.2018 18:27 •
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