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Zitat von Krokodil90:
@Mariebelle Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich eng beinander. Nein, Spaß beiseite und überhaupt nicht böse gemeint. Ich schätze nur den TE als ziemlich intelligent ein, jemand der eben viel nachdenkt und vieles hinterfragt. Leider macht das nicht immer glücklich und die vielleicht „einfacheren Gemüter“, ...

Ich schaetze user nie anhand von postings ein.Das waere mMn anmassend u das wuerde ich mir gegenueber auch nicht wollen.
Jeder Mensch hat viele Facetten.

@Mariebelle Mathematik hat für mich schon fast etwas Beruhigendes. SIe ist so schön vorhersehbar.

A


Existenzielle Depression - Erfahrungen

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Wenn man sich den Werdegang durchliest von Jakob und das, was er schreibt, kann man daraus aber schon schließen, dass er jemand ist, der zumindest wenn wir von dem reden, was wir allgemein als Intelligenz bezeichnen, sich im oberen Spektrum befindet.

Zitat von Jakob02:
@Mariebelle Mathematik hat für mich schon fast etwas Beruhigendes. SIe ist so schön vorhersehbar.

Ja

Zitat von Jakob02:
@Mariebelle Mathematik hat für mich schon fast etwas Beruhigendes. SIe ist so schön vorhersehbar.

Wenn du etwas zum nachdenken brauchst...
Beweise mathematisch ,dass 2+2=4 ist..

@Krokodil90 sehe ich auch so. Wie gesagt die Hälfte der Wörter die er benutzt kenne ich nicht einmal

@Sonnenzauber wir verstehen uns mal wieder

@Krokodil90 sowieso

Zitat von Jakob02:
Es ist mehr als bemerkenswert, wie man sich in diese Gedankengänge hineinbegeben kann, nur um am Ende wiederum die Ausweglosigkeit der gesamten Struktur zu erkennen. Das perfekte, fehlerlose Weltbild ist doch im Grunde nichts weiter als eine Illusion, eine gedankliche Wüste, die sich nur dadurch erhält, dass sie alles andere ausschließt. Der „Kältetod“ ist - so finde ich -eine treffende Metapher für das unausweichliche Ende jeder Sinnsuche in einer Welt, die keine Bedeutung trägt. Was übrig bleibt, ist die vpn mir bereits angeführte depressive Leere.

Anders. Man erntet, was man zuvor hinein gesteckt hat. Wo kein Sinn drin sein darf, außer in Inseln, zwischen den Ohren, ist es nicht verwunderlich, dass auch keiner gefunden wird.

Zitat von Jakob02:
Was Spiritualität anbelangt, so glaube ich schon, dass eine „nicht kitschige“ Version davon existiert. Aber ist dies letztlich nicht nur ein weiterer Versuch, sich von der sogenannten Sinnlosigkeit zu distanzieren?

Nein.
Es ist der Versuch die Wurzel des Leidens zu erkennen und heraus zu reißen.

Zitat von Jakob02:
Ich propagierte selbst schon, dass dieses In-den-Moment-kommen die einzig existierende Lösung für alles sei. Mir aber fällt dies mit meinen Gedanken ungemein schwer.

Willkommen im Club. Das fällt uns alles schwer. Aber man kann erkennen, warum es eventuell gut und lohnend ist, weiter zu üben.

Zitat von Jakob02:
Die Zeit zu durchbrechen - aber wie? Ist dies nichts als eine vergebliche Flucht vor der - wir nennen es mal - Realität?

Dazu müsste und sollte man klären, was Realität ist.
Vermutlich nicht Klötzchen in Bewegung.
Lass es uns untersuchen.

Zitat von Jakob02:
Der Ich-Tod, den du ansprichst, ist eine wahnsinnig interessante theoretische Konstruktion. Aber den Tod des Ichs bewusst anzustreben?

Wo ist das Problem, außer, dass man sich als Ich empfindet und das nicht will?

Zitat von Jakob02:
Vielleicht bleibt einem nichts anderes übrig als die Absurdität einfach zu ertragen oder abzuwarten, dass das Wissen um die gedankliche Annäherung an eine existierende, materielle „Realität“ lediglich eine Abstraktion ist, die uns in die Irre führt. Letztlich ist das Nachdenken über solcge Themen ja ebenso absurd.

Das wäre ja die existentialistische Lösung, die Absurdität anzunehmen. Auch nicht der schlechteste Ansatz, aber man kann es nicht immer ertragen.
Vielleicht hat das Nachdenken irgendwann ein Ende, kann sein. Aber damit einfach aufzuhören, hieße ja schon dem Ich den Saft abzudrehen. Und das geht eben nicht so einfach.

@Krokodil90 Ich habe diese Gedanken bereits in der Verhaltenstherapie, die ich zurzeit noch mache, vergeblich angeführt. Meine Therapeutin bedient sich mit Vorliebe ihrer strukturierten Prinzipien und standardisierten Techniken und hakt ihr Protokoll nach und nach ab, wenn ich ihr suggeriere, Problem XY für mich zu 80% gelöst zu haben. Erscheint mir doch alles ziemlich formelhaft und wenig zielführend.
Es beruhigt mich zumindest, hier die eine oder andere Person anzutreffen, welche auf ähnliche Weise hinterfragt und bei ihren Mitmenschen genauso auf Granit beißt wie ich. Möglicherweise sind etwaige Gedanken gar nicht so ungewöhnlich, im Zusammenhang mit meiner Depression, die faktisch vorliegt, allerdings ein Teufelskreis: Ich diabolisiere sie, stelle fest, dass ich zu keiner Lösung gelange, was für eine lösungsorientierte und vor allem inquisitive Person wie mich mehr als destruktiv ist, und bleibe frustriert zurück.
Würdest du von dir behaupten, dieses Grübeln nur mittels alltäglicher Ablenkung zu kompensieren? Ich habe mich Anfang des Jahres ein wenig mit Zwangsgedanken befasst , auch im Kontext meiner persönlichen Obsessionen. Hast du bestimmte fachliche Literaturempfehlungen oder auch Autoren für mich, die sich mit dem Thema befassen? Vielleicht lenkt mich die Auseinandersetzung mit der Problematik von mir selbst ab.
Zu meinem Alltag kann ich nur sagen, dass ich bislang noch soweit funktioniere und mich im Bekannten- und Freundeskreis nicht groß offenbare. Wenn ich mich mit anderen Menschen treffe, sind die Gedanken schon sehr präsent - je nach Aktivität. Herumsitzen, Kaffee trinken und 0815-Gespräche machen mich wahnsinnig; da schweife ich gedanklich häufig schnell ab. Sport erzielt eine gewisse Wirkung, doch habe ich diesen in der Vergangenheit, auch deswegen, ziemlcih exzessiv betrieben. Das kann nicht die einzige Lösung sein.

Ich habe noch nie irgendwelche Substanzen konsumiert. Lediglich Alk., aber auch nur ganz sporadisch. Neurotoxische Langzeitschäden konnte ich meinem Gehirn bisher nicht antun.

@Mariebelle Mittels welcher Beweismethode?

Ein mathematischer Beweis.

Nicht Aepfel abzaehlen und sagen,ja das sind 4..

@Mariebelle schon klar, aber welche Methode? Prädikatenlogik, Axiomatisierung? Das Abzählen von Äpfeln wäre übrigens ein direkter Beweis, der schon bildlich darlegt, dass die einfache arithmetische Aussage 2+2=4vkonsistent ist.

Zitat von Jakob02:
@Mariebelle schon klar, aber welche Methode? Prädikatenlogik, Axiomatisierung? Das Abzählen von Äpfeln wäre übrigens ein direkter Beweis, der schon bildlich darlegt, dass die einfache arithmetische Aussage 2+2=4vkonsistent ist.

Das ueberlasse ich dir.
Bisher ist der mathematische Beweis auch von Spitzenmathematikern/innen nicht erbracht.
Nimm dir ein paar Wochen..

@Jakob02 ich kann deine Erfahrungen sehr gut nachvollziehen. Sowohl Mitmenschen als auch Therapeuten sind teilweise ratlos. Bei mir wurde es unter generalisier Angststörung verbucht, was meiner Meinung nach den Kern gar nicht trifft. Denn mein Problem sind ja nicht etwaige Befürchtungen zum Leben sondern eher dass es mich nicht zufrieden stellt, zu leben ohne einen allumfassenden Sinn hinter dem Gesamtkonstrukt zu sehen, sodass im Grunde alles irgendwie an Bedeutung verliert und am Ende, so wie du auch schreibst, eine innere Leere weil man an seine Grenzen stößt.
Literatur müsste ich nochmal genaue nachschauen, ich habe nur ein bisschen was über „ocd land“ als Seite und auch Podcast erfahren. Angeblich geht das in eine Richtung Zwangsstörung, was ich auch so empfinde da ich diese Gedanken nicht haben will. Nur andererseits will ich sie ja irgendwie doch haben, weil ich ja denke, irgendwann kommt man vielleicht an einen Punkt, der einem zufriedenstellende Erkenntnisse bringt.

Wenn ich wirklich stark eingebunden bin in Dinge, die mich komplett fordern, gelingt mir die Ablenkung temporär. Das ist zb exzessiver Sport oder auch wenn ich etwas unter Zeitdruck erledigen muss. Wenn ich mit anderen mal Karten spiele oder so, ist es ebenfalls besser.
Beim gemeinsamen Kaffee trinken ist es aber ebenfalls so, dass meine Gedanken abschweifen was ich dann besonders belastend empfinde da ich mich dann irgendwie als abgetrennt und hinter einer Glasscheibe empfinde obwohl ich nah bei Menschen bin.
Das mit den Substanzen ist gut und sollte auch so bleiben. Ich frage, da diese typischen sehr tiefgreifenden Gedanken über Existenz und die Welt und das Leben oft auch bei Konsum bzw. nach dem Konsum einiger Dro. entstehen. In deinem Falle würde ich da auch die Finger weiterhin von lassen, da das ziemlich nach hinten los gehen könnte.

@Mariebelle Ich weiß. Dann werde ich auch in fünf Jahren vermutlich keinen Beweis liefern können. Aber ich werde mich die Abende/Nächte mal damit befassen, sobald das Grübelkarussel anfängt schneller zu drehen.

Zitat von Jakob02:
Ich studiere Physik, spielte aber auch schon mit dem Gedanken, mich zusätzlich für Philosophie und/oder Mathe einzuschreiben. (Alles geht leider nicht)


Obschon ich sagen muss, dass die Mathematik ihre Reize hinsichtlich der Vorhersehbarkeit hat, hast Du mit dem Schwerpunkt Physik ja theoretisch die Befähigung durch die Anwendung selbiger bereits als Hilfs- und Strukturwissenschaft inbegriffen und die Philosophie betrachte ich dahingehend als ebensolches Framework, das ohne es ausklammern zu können, immer durch die Motivation ihrer selbst Teil der Physik sein wird, wenn es um die Wahrheitsfindung geht.

Zitat von Jakob02:
Camus offenbart Dinge, die gleichen schier einem Schreckensgespenst


Eben.

Zitat von Jakob02:
Für mich gipfelt seine Betonung der existenziellen Konfrontation oft in der Erkenntnis der dem Leben innewohnenden Spannungen und Widersprüche, indem er rationalen, völlig verkopften Menschen wie mir eine mehr als nüchterne, ungeschönte Sicht auf die Existenz liefert und ich mich darin gezwungen sehe, an empirischen Realitäten festzuhalten.


Die Frage ist, kannst Du Dich mit der Rebellion gegen das Absurde nach Camus anfreunden oder nicht? Denn darin sähe ich die psychische Dynamik, die sich ergibt, wenn dieses Siegel der Gorgonen erstmal gebrochen wurde.

Kannst Du mit dem Fluch leben, der auf dieser Wahrheit lastet oder kannst Du es nicht.

Ich kann es nicht, ich will es nicht und ich muss es auch nicht.

Als Mensch, dessen Bewusstsein bzw. verhaltensbiologisches Produkt als formaler Sachzwang evolutionär abgeleitet ist, sind die Komponenten jener Konstitution auch bei jener übergeordneten Sinn- oder Zwecklosigkeit des belebten Systems nicht losgelöst betrachtbar, weil sie als äußere Umstände rationalisiert, die innere, emotionale Bewertung nicht tangieren.

Die emotionale Kongruenz der Realitätsbildung ist ein integraler Prozess, der zeigt, wie eng unsere emotionalen Zustände mit der Wahrnehmung und Interpretation der Realität verbunden sind.

Auch wenn dem folgend die Ratio des Systems zu dem Schluss kommt, dass es keinen inhärenten, wohldurchdachten Sinn im Universum gibt, neigt die emotionale Ebene dennoch dazu, Bedeutung und Wert durch sich selbst und aus sich selbst heraus zu erschaffen - sie zu konstruieren -, weil sie die evolutionäre Psychologie mit dieser Fähigkeit als Überlebensnotwendigkeit ausgestattet hat, um Potentialdifferenzen (Wert- und Bedrohungsdifferenzen) auszugleichen.

Diese konstruierte Realität ist im Sinne ihrer Bedeutung keine sich selbst zugeschriebene Zweckerfüllung, sondern erfüllt eben jenen Zweck, der für die Orientierung des Systems erforderlich ist, um die Motivation ihres Handelns als kongruente Interpretation zu rechtfertigen.

Ohne diese subjektive Rechtfertigung des Individuums, entstehen im Widerspruch zur Rationalität, Spannungen und Potentialunterschiede als Analogon, wieso sich jeden Tag gequält wird, wenn die Essenz ihres Daseins in der Negentropie zu suchen ist, die den Wert betrachtend bedeutungslos für das System ist.

Die laufzeitberechnete, abstrahierte, autonom sinnsuchende und sinngebende Modellierungsschicht rebelliert aus Selbsterhaltungsgründen jeden Tag gegen diese selbstreferentielle Tendenz der Bedeutungslosigkeit und damit ist mMn die Rebellion gegen das Absurde durch den Organismus selbst bereits als Reaktionsverhalten biologisch verankert, als hätte es die Natur geahnt, dass aus großer Macht eine große (Eigen)Verantwortung folgt oder folgen muss.

Verhaltensbiologisch wird mit der Komplexizitätszunahme von Selbstrechtfertigungen gegenreguliert und auch das emotionale Empfinden damit immer weiter ausdifferenziert.

Zitat von Tintan:
Wir Mensch sind unentdeckt, womöglich gewollt, so dass wir Gefahr laufen an uns selbst zu verblöden.


Möglich bis denkbar ist es ^•^
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@Krokodil90 Ich wage ehrlich gesagt zu bezweifeln, dass die von dir geschilderten Symptome oder auch meine eigenen Empfindungen und Gedanken als Ausbruch einer generalisierten Angststörung zu betrachten sind - allerdings bin ich auch kein Psychologe/Psychotherapeut und habe von der Materie somit wenig Ahnung. Selbstverständlich habe ich mich ein wenig in die Thematik eingelesen, bereits den Ansatz verfolgt, mich selbst zu therapieren. Da ich jedoch keine tiefgreifenden Traumata oder Belastungen im Kindes- und Jugendalter vorzuweisen habe, mein bisheriges Leben sehr geradlinig und relativ erfolgreich verlief, verbuche ich etwaige psychiatrische Auffälligkeiten einfach unter einer - möglicherweise hereditären - reduzierten Aktivität in den ventromedialen und dorsolateralen Bereichen meines PFC. Das ergab meine eigene Recherche, einhergehend mit der Erkenntnis, dass mir mein Kopf in der Vergangenheit immer mal wieder Sorgen/Beschwerden bereitet hat (Migräne).
Hast du denn auch das Gefühl, dass dich diese Gedanken teils ziemlich impulsiv überkommen? Wo finde ich diesen Podcast?

Logisch, intensive Beschäftigungen und auslastende Aktivitäten beanspruchen die kognitive wie auch emotionale Aufmerksamkeit stark. Ich befasse mich manchmal mit Mathematik, um mich abzulenken (so merkwürdig sich dies nun anhören mag). Das hilft mir allerdings dabei, meine Gedanken zu organisieren und auf diese Weise ein Gefühl der Kontrolle zu bekommen, welches beim zwanghaften Grübeln und Impulsgedanken einfach fehlt.
Merkt man dir an, wenn du gedanklich und mental abschweifst? Dieses Gefühl aufkommender Derealisation ist mir, besonders in Situationen mit anderen, nicht unbekannt.

Ich weiß übrigens darum, dass psychoaktive Substanzen die Fähigkeit zu Selbstreflexion und introspektiven Einsichten maßgeblich verändern können. Emotionale Instabilität kann Wahnvorstellungen verstärken und soweit funktioniert meine Ratio noch, dass ich sagen kann, diesem Wahnsinn nicht verfallen zu wollen.

Zitat von Mariebelle:
Bisher ist der mathematische Beweis auch von Spitzenmathematikern/innen nicht erbracht.


Dafür würde man Dir aber die Ohren langziehen, wie Du Dich erdreisten kannst, die Arithmetik in Frage zu stellen, ohne direkte Beweise zuzulassen ^•^

Soll ich es Ihnen tanzen?

Nein,kneten...

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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